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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Induktion.
magnetismus oder Nordmagnetismus an den Enden nachweisbar,
während sich ein Pol von der umgekehrten Wirkung an der Biegung
des Hufeisens befindet. Jede Umkehrung des Stromes bewirkt auch
eine solche der Pole. Ein Stück Eisen, welches, wie in der Fig. 107
[Abbildung] Fig. 106.

Stabförmiger Elektromagnet.

[Abbildung] Fig. 107.

Hufeisenförmiger Elektromagnet.

vor den Polen liegt, bezeichnet man als einen Anker. Diese
Erscheinungen sind zum größten Teile bald nach Örsteds Entdeckung
von dem Franzosen Arago bekannt gegeben worden. Eine sehr
wesentliche Nutzbarmachung erfuhren sie -- wie wir später des
Genaueren erfahren werden -- bei den elektrischen Läutewerken,
Uhren und Telegraphen. Hier interessieren sie uns zunächst, weil sie
geeignet waren, dem genialen Instinkte physikalischer Forscher die
Wege für neue Erzeugungsarten des elektrischen Stromes zu weisen.
Der erste und bedeutendste unter jenen war Michael Faraday (geb.
1791 bei London, gest. 1867 zu Hamptoncourt). Er war nach ein-
ander Buchbinder, Gehilfe des berühmten Chemikers Davy und Professor
der Chemie in London. Durch eine Reihe geradezu gewaltiger Ent-
deckungen hat er sich den Namen des bedeutendsten Experimentalforschers
dieses an Entdeckungen so reichen Jahrhunderts verdient. Den kräftigsten
Anstoß zu neuen Erfindungen gab sicher seine 1831 erfolgte Auffindung
der Induktion. Dies war der Gedankengang, der ihn leitete und seit
dem Jahre 1826 oder 1827 nicht mehr zur Ruhe kommen ließ:

Wenn ich einem stählernen Magneten den eisernen Anker entreiße,
was wird aus der Kraft, die ich dazu verwende? Daß sie verschwinde, ist

Die Induktion.
magnetismus oder Nordmagnetismus an den Enden nachweisbar,
während ſich ein Pol von der umgekehrten Wirkung an der Biegung
des Hufeiſens befindet. Jede Umkehrung des Stromes bewirkt auch
eine ſolche der Pole. Ein Stück Eiſen, welches, wie in der Fig. 107
[Abbildung] Fig. 106.

Stabförmiger Elektromagnet.

[Abbildung] Fig. 107.

Hufeiſenförmiger Elektromagnet.

vor den Polen liegt, bezeichnet man als einen Anker. Dieſe
Erſcheinungen ſind zum größten Teile bald nach Örſteds Entdeckung
von dem Franzoſen Arago bekannt gegeben worden. Eine ſehr
weſentliche Nutzbarmachung erfuhren ſie — wie wir ſpäter des
Genaueren erfahren werden — bei den elektriſchen Läutewerken,
Uhren und Telegraphen. Hier intereſſieren ſie uns zunächſt, weil ſie
geeignet waren, dem genialen Inſtinkte phyſikaliſcher Forſcher die
Wege für neue Erzeugungsarten des elektriſchen Stromes zu weiſen.
Der erſte und bedeutendſte unter jenen war Michael Faraday (geb.
1791 bei London, geſt. 1867 zu Hamptoncourt). Er war nach ein-
ander Buchbinder, Gehilfe des berühmten Chemikers Davy und Profeſſor
der Chemie in London. Durch eine Reihe geradezu gewaltiger Ent-
deckungen hat er ſich den Namen des bedeutendſten Experimentalforſchers
dieſes an Entdeckungen ſo reichen Jahrhunderts verdient. Den kräftigſten
Anſtoß zu neuen Erfindungen gab ſicher ſeine 1831 erfolgte Auffindung
der Induktion. Dies war der Gedankengang, der ihn leitete und ſeit
dem Jahre 1826 oder 1827 nicht mehr zur Ruhe kommen ließ:

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was wird aus der Kraft, die ich dazu verwende? Daß ſie verſchwinde, iſt

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[151/0169] Die Induktion. magnetismus oder Nordmagnetismus an den Enden nachweisbar, während ſich ein Pol von der umgekehrten Wirkung an der Biegung des Hufeiſens befindet. Jede Umkehrung des Stromes bewirkt auch eine ſolche der Pole. Ein Stück Eiſen, welches, wie in der Fig. 107 [Abbildung Fig. 106. Stabförmiger Elektromagnet.] [Abbildung Fig. 107. Hufeiſenförmiger Elektromagnet.] vor den Polen liegt, bezeichnet man als einen Anker. Dieſe Erſcheinungen ſind zum größten Teile bald nach Örſteds Entdeckung von dem Franzoſen Arago bekannt gegeben worden. Eine ſehr weſentliche Nutzbarmachung erfuhren ſie — wie wir ſpäter des Genaueren erfahren werden — bei den elektriſchen Läutewerken, Uhren und Telegraphen. Hier intereſſieren ſie uns zunächſt, weil ſie geeignet waren, dem genialen Inſtinkte phyſikaliſcher Forſcher die Wege für neue Erzeugungsarten des elektriſchen Stromes zu weiſen. Der erſte und bedeutendſte unter jenen war Michael Faraday (geb. 1791 bei London, geſt. 1867 zu Hamptoncourt). Er war nach ein- ander Buchbinder, Gehilfe des berühmten Chemikers Davy und Profeſſor der Chemie in London. Durch eine Reihe geradezu gewaltiger Ent- deckungen hat er ſich den Namen des bedeutendſten Experimentalforſchers dieſes an Entdeckungen ſo reichen Jahrhunderts verdient. Den kräftigſten Anſtoß zu neuen Erfindungen gab ſicher ſeine 1831 erfolgte Auffindung der Induktion. Dies war der Gedankengang, der ihn leitete und ſeit dem Jahre 1826 oder 1827 nicht mehr zur Ruhe kommen ließ: Wenn ich einem ſtählernen Magneten den eiſernen Anker entreiße, was wird aus der Kraft, die ich dazu verwende? Daß ſie verſchwinde, iſt

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/169>, abgerufen am 23.11.2024.