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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Beleuchtung.
glatten -- nicht entbehren kann. Bei einer anderen Konstruktion, der
von Dumas, sind die feinen Löcher durch einen engen kreisförmigen
Schlitz ersetzt. Die Argandgasbrenner leuchten sehr gut, brauchen
aber sehr viel Gas und entwickeln beim Brennen eine übermäßig hohe
Wärme.

Was den Consum der genannten einfachen Brenner betrifft, so be-
trägt derselbe bei dem Fledermausbrenner pro Stunde 0,14--0,17, bei
dem Fischschwanzbrenner 0,11--0,14, bei dem Argandbrenner, je nach
der Anzahl der Brennlöcher, 0,13--0,25 Kubikmeter in der Stunde. --

Die in der Einleitung zu diesem Kapitel erwähnte Thatsache, daß
die Leuchtkraft einer Flamme von drei Faktoren abhängt, nämlich von
dem Kohlegehalt des Leuchtstoffes, von der Luftzuführung und endlich
von der Temperatur der Flamme, haben wir bisher nur in den beiden
ersten Richtungen ausgenutzt gesehen. In der neuesten Zeit aber ist
man, besonders durch die anerkanunt große Wirksamkeit der von
Siemens erfundenen und vervollkommneten, oben schon beschriebenen
Generatorfeuerung darauf aufmerksam geworden, daß gerade eine Tem-
peraturerhöhung des verbrennenden Leuchtgases und der zuströmenden
Luft vor der Verbrennung von außerordentlich günstigem Einfluß auf
die Leuchtkraft der Flamme ist. Das praktische Resultat dieser Betrach-
tungen sind die neuerdings mit großem Erfolge angewandten Brillant-
gaslampen oder Regenerativgasbrenner.

Es existieren von diesen, bei verhältnismäßig geringem Gasverbrauch
sehr intensiv leuchtenden Apparaten mehrere Arten, die nicht im Prinzip,
ja nicht einmal in der Anordnung, sondern nur in Bezug auf weniger
wesentliche Äußerlichkeiten von einander abweichen. Es wird daher
genügen, eine dieser Lampen, den Siemensschen Automatbrenner, genauer
zu betrachten. Bei demselben steigert sich durch Vorwärmung von
Gas und Luft die Leuchtkraft -- ohne Zunahme des Gasverbrauchs --
auf das Dreifache des sonstigen Effekts.

Die Gaskammer des Siemensschen Brenners, welche ihre Zulei-
tung von oben her empfängt, hat die Gestalt einer flach gewölbten
Hohlkugelzone oder eines sehr niedrigen und breiten Hohlcylinders,
dessen innerer Kreis etwas höher steht als der äußere. Der innere
Kreisumfang ist von zahlreichen feinen Löchern durchbohrt, aus denen
das Gas herausbrennt. Die Flamme hat also die Richtung nach der
Mitte und nach oben. Dicht über der Gaskammer befindet sich eine
ganz wie diese gestaltete, aber größere und daher die Gaskammer an
den Seiten etwas überragende, im mittleren Ring etwas engere Por-
zellankammer, welche durch eine in ihr liegende, mit ihrer oberen und
unteren Fläche parallele Scheidewand von Kugelkalottengestalt in einen
oberen und unteren Teil zerfällt; diese Teile kommunizieren nur am
äußeren Rande der Kammer. Die Flamme und die Verbrennungsgase
schlagen also durch die mittlere, kegelförmig gestaltete untere Öffnung
der Porzellankammer nach innen, durchlaufen den unteren Teil der

Beleuchtung.
glatten — nicht entbehren kann. Bei einer anderen Konſtruktion, der
von Dumas, ſind die feinen Löcher durch einen engen kreisförmigen
Schlitz erſetzt. Die Argandgasbrenner leuchten ſehr gut, brauchen
aber ſehr viel Gas und entwickeln beim Brennen eine übermäßig hohe
Wärme.

Was den Conſum der genannten einfachen Brenner betrifft, ſo be-
trägt derſelbe bei dem Fledermausbrenner pro Stunde 0,14—0,17, bei
dem Fiſchſchwanzbrenner 0,11—0,14, bei dem Argandbrenner, je nach
der Anzahl der Brennlöcher, 0,13—0,25 Kubikmeter in der Stunde. —

Die in der Einleitung zu dieſem Kapitel erwähnte Thatſache, daß
die Leuchtkraft einer Flamme von drei Faktoren abhängt, nämlich von
dem Kohlegehalt des Leuchtſtoffes, von der Luftzuführung und endlich
von der Temperatur der Flamme, haben wir bisher nur in den beiden
erſten Richtungen ausgenutzt geſehen. In der neueſten Zeit aber iſt
man, beſonders durch die anerkanunt große Wirkſamkeit der von
Siemens erfundenen und vervollkommneten, oben ſchon beſchriebenen
Generatorfeuerung darauf aufmerkſam geworden, daß gerade eine Tem-
peraturerhöhung des verbrennenden Leuchtgaſes und der zuſtrömenden
Luft vor der Verbrennung von außerordentlich günſtigem Einfluß auf
die Leuchtkraft der Flamme iſt. Das praktiſche Reſultat dieſer Betrach-
tungen ſind die neuerdings mit großem Erfolge angewandten Brillant-
gaslampen oder Regenerativgasbrenner.

Es exiſtieren von dieſen, bei verhältnismäßig geringem Gasverbrauch
ſehr intenſiv leuchtenden Apparaten mehrere Arten, die nicht im Prinzip,
ja nicht einmal in der Anordnung, ſondern nur in Bezug auf weniger
weſentliche Äußerlichkeiten von einander abweichen. Es wird daher
genügen, eine dieſer Lampen, den Siemensſchen Automatbrenner, genauer
zu betrachten. Bei demſelben ſteigert ſich durch Vorwärmung von
Gas und Luft die Leuchtkraft — ohne Zunahme des Gasverbrauchs —
auf das Dreifache des ſonſtigen Effekts.

Die Gaskammer des Siemensſchen Brenners, welche ihre Zulei-
tung von oben her empfängt, hat die Geſtalt einer flach gewölbten
Hohlkugelzone oder eines ſehr niedrigen und breiten Hohlcylinders,
deſſen innerer Kreis etwas höher ſteht als der äußere. Der innere
Kreisumfang iſt von zahlreichen feinen Löchern durchbohrt, aus denen
das Gas herausbrennt. Die Flamme hat alſo die Richtung nach der
Mitte und nach oben. Dicht über der Gaskammer befindet ſich eine
ganz wie dieſe geſtaltete, aber größere und daher die Gaskammer an
den Seiten etwas überragende, im mittleren Ring etwas engere Por-
zellankammer, welche durch eine in ihr liegende, mit ihrer oberen und
unteren Fläche parallele Scheidewand von Kugelkalottengeſtalt in einen
oberen und unteren Teil zerfällt; dieſe Teile kommunizieren nur am
äußeren Rande der Kammer. Die Flamme und die Verbrennungsgaſe
ſchlagen alſo durch die mittlere, kegelförmig geſtaltete untere Öffnung
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[312/0330] Beleuchtung. glatten — nicht entbehren kann. Bei einer anderen Konſtruktion, der von Dumas, ſind die feinen Löcher durch einen engen kreisförmigen Schlitz erſetzt. Die Argandgasbrenner leuchten ſehr gut, brauchen aber ſehr viel Gas und entwickeln beim Brennen eine übermäßig hohe Wärme. Was den Conſum der genannten einfachen Brenner betrifft, ſo be- trägt derſelbe bei dem Fledermausbrenner pro Stunde 0,14—0,17, bei dem Fiſchſchwanzbrenner 0,11—0,14, bei dem Argandbrenner, je nach der Anzahl der Brennlöcher, 0,13—0,25 Kubikmeter in der Stunde. — Die in der Einleitung zu dieſem Kapitel erwähnte Thatſache, daß die Leuchtkraft einer Flamme von drei Faktoren abhängt, nämlich von dem Kohlegehalt des Leuchtſtoffes, von der Luftzuführung und endlich von der Temperatur der Flamme, haben wir bisher nur in den beiden erſten Richtungen ausgenutzt geſehen. In der neueſten Zeit aber iſt man, beſonders durch die anerkanunt große Wirkſamkeit der von Siemens erfundenen und vervollkommneten, oben ſchon beſchriebenen Generatorfeuerung darauf aufmerkſam geworden, daß gerade eine Tem- peraturerhöhung des verbrennenden Leuchtgaſes und der zuſtrömenden Luft vor der Verbrennung von außerordentlich günſtigem Einfluß auf die Leuchtkraft der Flamme iſt. Das praktiſche Reſultat dieſer Betrach- tungen ſind die neuerdings mit großem Erfolge angewandten Brillant- gaslampen oder Regenerativgasbrenner. Es exiſtieren von dieſen, bei verhältnismäßig geringem Gasverbrauch ſehr intenſiv leuchtenden Apparaten mehrere Arten, die nicht im Prinzip, ja nicht einmal in der Anordnung, ſondern nur in Bezug auf weniger weſentliche Äußerlichkeiten von einander abweichen. Es wird daher genügen, eine dieſer Lampen, den Siemensſchen Automatbrenner, genauer zu betrachten. Bei demſelben ſteigert ſich durch Vorwärmung von Gas und Luft die Leuchtkraft — ohne Zunahme des Gasverbrauchs — auf das Dreifache des ſonſtigen Effekts. Die Gaskammer des Siemensſchen Brenners, welche ihre Zulei- tung von oben her empfängt, hat die Geſtalt einer flach gewölbten Hohlkugelzone oder eines ſehr niedrigen und breiten Hohlcylinders, deſſen innerer Kreis etwas höher ſteht als der äußere. Der innere Kreisumfang iſt von zahlreichen feinen Löchern durchbohrt, aus denen das Gas herausbrennt. Die Flamme hat alſo die Richtung nach der Mitte und nach oben. Dicht über der Gaskammer befindet ſich eine ganz wie dieſe geſtaltete, aber größere und daher die Gaskammer an den Seiten etwas überragende, im mittleren Ring etwas engere Por- zellankammer, welche durch eine in ihr liegende, mit ihrer oberen und unteren Fläche parallele Scheidewand von Kugelkalottengeſtalt in einen oberen und unteren Teil zerfällt; dieſe Teile kommunizieren nur am äußeren Rande der Kammer. Die Flamme und die Verbrennungsgaſe ſchlagen alſo durch die mittlere, kegelförmig geſtaltete untere Öffnung der Porzellankammer nach innen, durchlaufen den unteren Teil der

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/330>, abgerufen am 22.11.2024.