aus seiner Stelle verdrängt ist. Dieser Flüssigkeitsauftrieb ist abhängig von der Dichte der Flüssigkeit, je dichter die Flüssigkeit, um so größer der Auftrieb. Als Einheit der Dichte nimmt man die des Wassers bei 4° C. Wenn man also von der Dichte eines Körpers spricht, so meint man die Zahl, welche angiebt, wieviel mal schwerer oder leichter der Körper ist als Wasser von 4°. Aräometer lassen also zweierlei bestimmen, einerseits Volumina, andrerseits Dichten. Man benutzt zwei Arten von Aräometern, Gewichtsaräometer und Skalenaräometer. Als Vertreter der ersten Gattung möge die Nicholson'sche Senkwage dienen (Fig. 18). Dieselbe besteht aus einem messingenen Hohlkörper B, der unten ein kleines Sieb trägt, oben ein feines Stäbchen mit einer ringsherum gehenden Marke und einem Schälchen A. Das In- strument ist so eingerichtet, daß es in Wasser nur bis zum Anfang des Stäbchens eintaucht. Legt man einen Körper oben in die Schale, so wird es tiefer einsinken, man legt nun noch soviel Gewichte zu, bis die Marke O genau im Flüssigkeitsspiegel liegt. Nimmt man den Körper wieder herunter und legt so lange Gewichte auf, bis die Marke abermals den Flüssigkeitsspiegel trifft, so geben die zugelegten Gewichte die Schwere des Körpers. Thut man dann den Körper in das Sieb, so wird er leichter und abermals müssen auf das Schälchen Gewichte gelegt werden, wenn die Senkwage bis zur Marke eintauchen soll. Damit hat man den
[Abbildung]
Fig. 18.
Nicholsons Aräometer.
Gewichtsverlust im Wasser, oder was dasselbe ist das Gewicht, welches ein dem Körper gleiche Wassermenge hat. Wog der Körper im Schälchen 9 g, betrug der Gewichtsverlust im Wasser 3 g, so ist das Volumen des Körpers 3 ccm, seine Dichte (spezifisches Gewicht) 9/3 = 3.
Dieses Verfahren ist ein äußerst umständliches und beschwerliches, und da es noch andere bessere Methoden zur Volumen- und Dichten- bestimmung giebt, so sind die Nicholson'schen Wagen wenig in Gebrauch. Das erste Gewichtsaräometer erfand übrigens Moncong, Arzt in Lyon (+ 1665), es wurde dann von Fahrenheit in vollkommenerer Gestalt eingeführt, doch ist Nicholsons Form die beste.
Weit bequemer als die Gewichtsaräometer sind die jetzt mehr in Aufnahme kommenden Skalenaräometer, die darauf beruhen, daß ein Körper, dessen Gewicht unveränderlich bleibt, in Flüssigkeiten von ver- schiednem spezifischen Gewicht verschieden tief einsinkt. An einen cylindrischen hohlen Glaskörper ist unten ein Glasgefäß angeblasen, das mit Queck- silber gefüllt ist, damit der Schwerpunkt des ganzen Instrumentes möglichst tief liege, das Aräometer also möglichst senkrecht schwimme. Oben läuft der Glaskörper in eine feine cylindrische Röhre, die Spindel aus, welche im Innern eine Skala trägt. Der Anfang der Skalen-
Von den Wägungen.
aus ſeiner Stelle verdrängt iſt. Dieſer Flüſſigkeitsauftrieb iſt abhängig von der Dichte der Flüſſigkeit, je dichter die Flüſſigkeit, um ſo größer der Auftrieb. Als Einheit der Dichte nimmt man die des Waſſers bei 4° C. Wenn man alſo von der Dichte eines Körpers ſpricht, ſo meint man die Zahl, welche angiebt, wieviel mal ſchwerer oder leichter der Körper iſt als Waſſer von 4°. Aräometer laſſen alſo zweierlei beſtimmen, einerſeits Volumina, andrerſeits Dichten. Man benutzt zwei Arten von Aräometern, Gewichtsaräometer und Skalenaräometer. Als Vertreter der erſten Gattung möge die Nicholſon’ſche Senkwage dienen (Fig. 18). Dieſelbe beſteht aus einem meſſingenen Hohlkörper B, der unten ein kleines Sieb trägt, oben ein feines Stäbchen mit einer ringsherum gehenden Marke und einem Schälchen A. Das In- ſtrument iſt ſo eingerichtet, daß es in Waſſer nur bis zum Anfang des Stäbchens eintaucht. Legt man einen Körper oben in die Schale, ſo wird es tiefer einſinken, man legt nun noch ſoviel Gewichte zu, bis die Marke O genau im Flüſſigkeitsſpiegel liegt. Nimmt man den Körper wieder herunter und legt ſo lange Gewichte auf, bis die Marke abermals den Flüſſigkeitsſpiegel trifft, ſo geben die zugelegten Gewichte die Schwere des Körpers. Thut man dann den Körper in das Sieb, ſo wird er leichter und abermals müſſen auf das Schälchen Gewichte gelegt werden, wenn die Senkwage bis zur Marke eintauchen ſoll. Damit hat man den
[Abbildung]
Fig. 18.
Nicholſons Aräometer.
Gewichtsverluſt im Waſſer, oder was daſſelbe iſt das Gewicht, welches ein dem Körper gleiche Waſſermenge hat. Wog der Körper im Schälchen 9 g, betrug der Gewichtsverluſt im Waſſer 3 g, ſo iſt das Volumen des Körpers 3 ccm, ſeine Dichte (ſpezifiſches Gewicht) 9/3 = 3.
Dieſes Verfahren iſt ein äußerſt umſtändliches und beſchwerliches, und da es noch andere beſſere Methoden zur Volumen- und Dichten- beſtimmung giebt, ſo ſind die Nicholſon’ſchen Wagen wenig in Gebrauch. Das erſte Gewichtsaräometer erfand übrigens Moncong, Arzt in Lyon († 1665), es wurde dann von Fahrenheit in vollkommenerer Geſtalt eingeführt, doch iſt Nicholſons Form die beſte.
Weit bequemer als die Gewichtsaräometer ſind die jetzt mehr in Aufnahme kommenden Skalenaräometer, die darauf beruhen, daß ein Körper, deſſen Gewicht unveränderlich bleibt, in Flüſſigkeiten von ver- ſchiednem ſpezifiſchen Gewicht verſchieden tief einſinkt. An einen cylindriſchen hohlen Glaskörper iſt unten ein Glasgefäß angeblaſen, das mit Queck- ſilber gefüllt iſt, damit der Schwerpunkt des ganzen Inſtrumentes möglichſt tief liege, das Aräometer alſo möglichſt ſenkrecht ſchwimme. Oben läuft der Glaskörper in eine feine cylindriſche Röhre, die Spindel aus, welche im Innern eine Skala trägt. Der Anfang der Skalen-
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Von den Wägungen.
aus ſeiner Stelle verdrängt iſt. Dieſer Flüſſigkeitsauftrieb iſt abhängig
von der Dichte der Flüſſigkeit, je dichter die Flüſſigkeit, um ſo größer
der Auftrieb. Als Einheit der Dichte nimmt man die des Waſſers
bei 4° C. Wenn man alſo von der Dichte eines Körpers ſpricht,
ſo meint man die Zahl, welche angiebt, wieviel mal ſchwerer oder
leichter der Körper iſt als Waſſer von 4°. Aräometer
laſſen alſo zweierlei beſtimmen, einerſeits Volumina,
andrerſeits Dichten. Man benutzt zwei Arten von
Aräometern, Gewichtsaräometer und Skalenaräometer.
Als Vertreter der erſten Gattung möge die Nicholſon’ſche
Senkwage dienen (Fig. 18). Dieſelbe beſteht aus einem
meſſingenen Hohlkörper B, der unten ein kleines Sieb
trägt, oben ein feines Stäbchen mit einer ringsherum
gehenden Marke und einem Schälchen A. Das In-
ſtrument iſt ſo eingerichtet, daß es in Waſſer nur bis
zum Anfang des Stäbchens eintaucht. Legt man einen
Körper oben in die Schale, ſo wird es tiefer einſinken,
man legt nun noch ſoviel Gewichte zu, bis die Marke O
genau im Flüſſigkeitsſpiegel liegt. Nimmt man den
Körper wieder herunter und legt ſo lange Gewichte auf,
bis die Marke abermals den Flüſſigkeitsſpiegel trifft,
ſo geben die zugelegten Gewichte die Schwere des
Körpers. Thut man dann den Körper in das Sieb,
ſo wird er leichter und abermals müſſen auf das
Schälchen Gewichte gelegt werden, wenn die Senkwage
bis zur Marke eintauchen ſoll. Damit hat man den
[Abbildung Fig. 18.
Nicholſons Aräometer.]
Gewichtsverluſt im Waſſer, oder was daſſelbe iſt das Gewicht, welches
ein dem Körper gleiche Waſſermenge hat. Wog der Körper im Schälchen
9 g, betrug der Gewichtsverluſt im Waſſer 3 g, ſo iſt das Volumen
des Körpers 3 ccm, ſeine Dichte (ſpezifiſches Gewicht) 9/3 = 3.
Dieſes Verfahren iſt ein äußerſt umſtändliches und beſchwerliches,
und da es noch andere beſſere Methoden zur Volumen- und Dichten-
beſtimmung giebt, ſo ſind die Nicholſon’ſchen Wagen wenig in Gebrauch.
Das erſte Gewichtsaräometer erfand übrigens Moncong, Arzt in Lyon
(† 1665), es wurde dann von Fahrenheit in vollkommenerer Geſtalt
eingeführt, doch iſt Nicholſons Form die beſte.
Weit bequemer als die Gewichtsaräometer ſind die jetzt mehr in
Aufnahme kommenden Skalenaräometer, die darauf beruhen, daß ein
Körper, deſſen Gewicht unveränderlich bleibt, in Flüſſigkeiten von ver-
ſchiednem ſpezifiſchen Gewicht verſchieden tief einſinkt. An einen cylindriſchen
hohlen Glaskörper iſt unten ein Glasgefäß angeblaſen, das mit Queck-
ſilber gefüllt iſt, damit der Schwerpunkt des ganzen Inſtrumentes
möglichſt tief liege, das Aräometer alſo möglichſt ſenkrecht ſchwimme.
Oben läuft der Glaskörper in eine feine cylindriſche Röhre, die Spindel
aus, welche im Innern eine Skala trägt. Der Anfang der Skalen-
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/41>, abgerufen am 03.12.2024.
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