den Ränder der Schlitze, mit dem obersten Punkt der gewölbten Queck- silberkuppe in gleiche Höhe kommen. Mit Hülfe des an der vorderen Seite des Schlitzes des Schiebers augebrachten Nonius sind dann sehr genaue Ablesungen zu machen. Angegeben wurde die Benutzung des beweglichen Bodens zur Einstellung des Queck- silberspiegels zuerst von Horner.
Die Heberbarometer bestehen nur aus einem einzigen Rohr, welches Uförmig umgebogen ist: der eine längere Schenkel ist natürlich geschlossen, während der kürzere Schenkel offen ist. Beim Heberbarometer machen sich die Höhenschwank- ungen der Quecksilbersäule in den beiden Schenkeln in genau gleicher Weise bemerkbar, in jedem Schenkel aber nur mit der Hälfte der Luftdruck- wirkung; beim Gefäßbarometer wurde der ganze Effekt nur im Rohre sichtbar, während im Gefäß nur geringe Niveaudifferenzen eintraten. Beim Heberbarometer müssen daher zwei Kuppenhöhen gemessen werden, deren Differenz den Barometer- stand ergiebt. Es giebt drei verschiedene Kon- struktionen. 1. Das Rohr und die Skala sind fest; bei diesen Instrumenten ist häufig die Teilung direkt auf die Schenkel selbst aufgeätzt. 2. Die Skala ist fest und das Rohr läßt sich vor der Skala in vertikaler Richtung auf- und abbewegen. Endlich kann 3. das Rohr fest und die Skala beweglich sein. Fig. 23 stellt ein Barometer der zweiten Konstruktion vor. Diese, sowie die dritte, haben den Vorteil, daß nur die Höhe einer Kuppe abgelesen zu werden braucht, da durch Heben oder Senken der Skala bez. des Rohres, die zweite Kuppe im kürzeren Schenkel auf den Nullstrich eingestellt werden kann. Um die Konstruktion möglichst bequem transportabler Instrumente haben sich besonders Gay-Lussac und in jüngster Zeit Fueß Ver- dienste erworben.
[Abbildung]
Fig. 24.
Fortinsches Barometer.
Vom Messen des Druckes eingeschlossener Gase.
Ganz so wie man den Druck der Luft mißt, kann man natürlich auch den Druck beliebiger Gase in einem Gefäße messen, aus dem Barometer wird dann ein Manometer. Von besonderer Wichtigkeit sind diese Instrumente für Dampfmaschinen, bei denen sie dazu dienen, den
Die Apparate zur Meſſung des Luftdrucks.
den Ränder der Schlitze, mit dem oberſten Punkt der gewölbten Queck- ſilberkuppe in gleiche Höhe kommen. Mit Hülfe des an der vorderen Seite des Schlitzes des Schiebers augebrachten Nonius ſind dann ſehr genaue Ableſungen zu machen. Angegeben wurde die Benutzung des beweglichen Bodens zur Einſtellung des Queck- ſilberſpiegels zuerſt von Horner.
Die Heberbarometer beſtehen nur aus einem einzigen Rohr, welches Uförmig umgebogen iſt: der eine längere Schenkel iſt natürlich geſchloſſen, während der kürzere Schenkel offen iſt. Beim Heberbarometer machen ſich die Höhenſchwank- ungen der Queckſilberſäule in den beiden Schenkeln in genau gleicher Weiſe bemerkbar, in jedem Schenkel aber nur mit der Hälfte der Luftdruck- wirkung; beim Gefäßbarometer wurde der ganze Effekt nur im Rohre ſichtbar, während im Gefäß nur geringe Niveaudifferenzen eintraten. Beim Heberbarometer müſſen daher zwei Kuppenhöhen gemeſſen werden, deren Differenz den Barometer- ſtand ergiebt. Es giebt drei verſchiedene Kon- ſtruktionen. 1. Das Rohr und die Skala ſind feſt; bei dieſen Inſtrumenten iſt häufig die Teilung direkt auf die Schenkel ſelbſt aufgeätzt. 2. Die Skala iſt feſt und das Rohr läßt ſich vor der Skala in vertikaler Richtung auf- und abbewegen. Endlich kann 3. das Rohr feſt und die Skala beweglich ſein. Fig. 23 ſtellt ein Barometer der zweiten Konſtruktion vor. Dieſe, ſowie die dritte, haben den Vorteil, daß nur die Höhe einer Kuppe abgeleſen zu werden braucht, da durch Heben oder Senken der Skala bez. des Rohres, die zweite Kuppe im kürzeren Schenkel auf den Nullſtrich eingeſtellt werden kann. Um die Konſtruktion möglichſt bequem transportabler Inſtrumente haben ſich beſonders Gay-Luſſac und in jüngſter Zeit Fueß Ver- dienſte erworben.
[Abbildung]
Fig. 24.
Fortinſches Barometer.
Vom Meſſen des Druckes eingeſchloſſener Gaſe.
Ganz ſo wie man den Druck der Luft mißt, kann man natürlich auch den Druck beliebiger Gaſe in einem Gefäße meſſen, aus dem Barometer wird dann ein Manometer. Von beſonderer Wichtigkeit ſind dieſe Inſtrumente für Dampfmaſchinen, bei denen ſie dazu dienen, den
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[31/0049]
Die Apparate zur Meſſung des Luftdrucks.
den Ränder der Schlitze, mit dem oberſten Punkt der gewölbten Queck-
ſilberkuppe in gleiche Höhe kommen. Mit Hülfe des an der vorderen
Seite des Schlitzes des Schiebers augebrachten
Nonius ſind dann ſehr genaue Ableſungen zu
machen. Angegeben wurde die Benutzung des
beweglichen Bodens zur Einſtellung des Queck-
ſilberſpiegels zuerſt von Horner.
Die Heberbarometer beſtehen nur aus einem
einzigen Rohr, welches Uförmig umgebogen iſt:
der eine längere Schenkel iſt natürlich geſchloſſen,
während der kürzere Schenkel offen iſt. Beim
Heberbarometer machen ſich die Höhenſchwank-
ungen der Queckſilberſäule in den beiden Schenkeln
in genau gleicher Weiſe bemerkbar, in jedem
Schenkel aber nur mit der Hälfte der Luftdruck-
wirkung; beim Gefäßbarometer wurde der ganze
Effekt nur im Rohre ſichtbar, während im Gefäß
nur geringe Niveaudifferenzen eintraten. Beim
Heberbarometer müſſen daher zwei Kuppenhöhen
gemeſſen werden, deren Differenz den Barometer-
ſtand ergiebt. Es giebt drei verſchiedene Kon-
ſtruktionen. 1. Das Rohr und die Skala ſind feſt;
bei dieſen Inſtrumenten iſt häufig die Teilung
direkt auf die Schenkel ſelbſt aufgeätzt. 2. Die
Skala iſt feſt und das Rohr läßt ſich vor der
Skala in vertikaler Richtung auf- und abbewegen.
Endlich kann 3. das Rohr feſt und die Skala
beweglich ſein. Fig. 23 ſtellt ein Barometer
der zweiten Konſtruktion vor. Dieſe, ſowie die
dritte, haben den Vorteil, daß nur die Höhe
einer Kuppe abgeleſen zu werden braucht, da
durch Heben oder Senken der Skala bez.
des Rohres, die zweite Kuppe im kürzeren
Schenkel auf den Nullſtrich eingeſtellt werden
kann. Um die Konſtruktion möglichſt bequem
transportabler Inſtrumente haben ſich beſonders
Gay-Luſſac und in jüngſter Zeit Fueß Ver-
dienſte erworben.
[Abbildung Fig. 24.
Fortinſches Barometer.]
Vom Meſſen des Druckes eingeſchloſſener Gaſe.
Ganz ſo wie man den Druck der Luft mißt, kann man natürlich
auch den Druck beliebiger Gaſe in einem Gefäße meſſen, aus dem
Barometer wird dann ein Manometer. Von beſonderer Wichtigkeit ſind
dieſe Inſtrumente für Dampfmaſchinen, bei denen ſie dazu dienen, den
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/49>, abgerufen am 23.11.2024.
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