Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Nahrungs- und Genußmittel. von petiotisiertem Wein, von Branntwein, zur Fabrikation von Grün-span, zur Essigfabrikation und als Viehfutter. Die Traubenkerne liefern ein fettes Öl und infolge ihres Gerbsäuregehaltes die sog. Weinkerngerbsäure. Aus dem Weingeläger werden der eigentümlich riechende Drusenbranntwein, der Weinstein und die Weinsäure gewonnen. Als Rohmaterial des Obstweines dienen hauptsächlich Äpfel, sie [Abbildung]
Fig. 302. Obstmühle. [Abbildung]
Fig. 303. Johannisbeer- und der StachelbeerweinSaftpresse. zu nennen. Der aus den genannten Früchten erzielte Saft wird der Selbst- gährung überlassen und dann wie der Traubenwein weiter behandelt. Der Saft dieser Früchte wird in den meisten Gegenden heute noch durch die allerprimitivsten Vor- richtungen gewonnen, indes verbreitet sich neuerdings die Obstquetsche und Mühle von Wm. Platz Söhne in Weinheim, Baden, immer mehr. Auf einem Gestell aus festen Holzbalken ist eine Quetschmühle ange- bracht, von welcher aus das gequetschte Obst in einen darunter stehenden Preßkorb fällt. Sobald dieser gefüllt ist, wird er unter die Scheibe einer Preßspindel ge- schoben, deren Mutter in einen neben der Nahrungs- und Genußmittel. von petiotiſiertem Wein, von Branntwein, zur Fabrikation von Grün-ſpan, zur Eſſigfabrikation und als Viehfutter. Die Traubenkerne liefern ein fettes Öl und infolge ihres Gerbſäuregehaltes die ſog. Weinkerngerbſäure. Aus dem Weingeläger werden der eigentümlich riechende Druſenbranntwein, der Weinſtein und die Weinſäure gewonnen. Als Rohmaterial des Obſtweines dienen hauptſächlich Äpfel, ſie [Abbildung]
Fig. 302. Obſtmühle. [Abbildung]
Fig. 303. Johannisbeer- und der StachelbeerweinSaftpreſſe. zu nennen. Der aus den genannten Früchten erzielte Saft wird der Selbſt- gährung überlaſſen und dann wie der Traubenwein weiter behandelt. Der Saft dieſer Früchte wird in den meiſten Gegenden heute noch durch die allerprimitivſten Vor- richtungen gewonnen, indes verbreitet ſich neuerdings die Obſtquetſche und Mühle von Wm. Platz Söhne in Weinheim, Baden, immer mehr. Auf einem Geſtell aus feſten Holzbalken iſt eine Quetſchmühle ange- bracht, von welcher aus das gequetſchte Obſt in einen darunter ſtehenden Preßkorb fällt. Sobald dieſer gefüllt iſt, wird er unter die Scheibe einer Preßſpindel ge- ſchoben, deren Mutter in einen neben der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0538" n="520"/><fw place="top" type="header">Nahrungs- und Genußmittel.</fw><lb/> von petiotiſiertem Wein, von Branntwein, zur Fabrikation von Grün-<lb/> ſpan, zur Eſſigfabrikation und als Viehfutter. Die Traubenkerne<lb/> liefern ein fettes Öl und infolge ihres Gerbſäuregehaltes die ſog.<lb/> Weinkerngerbſäure. Aus dem Weingeläger werden der eigentümlich<lb/> riechende Druſenbranntwein, der Weinſtein und die Weinſäure gewonnen.</p><lb/> <p>Als Rohmaterial des Obſtweines dienen hauptſächlich Äpfel, ſie<lb/> geben den in Frankreich ſo verbreiteten Cider; aber auch Birnen<lb/> werden verwendet, und von den Beerenweinen ſind beſonders der<lb/><figure><head>Fig. 302. </head><p>Obſtmühle.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 303. </head><p>Saftpreſſe.</p></figure><lb/> Johannisbeer- und der Stachelbeerwein<lb/> zu nennen. Der aus den genannten<lb/> Früchten erzielte Saft wird der Selbſt-<lb/> gährung überlaſſen und dann wie der<lb/> Traubenwein weiter behandelt. Der Saft<lb/> dieſer Früchte wird in den meiſten Gegenden<lb/> heute noch durch die allerprimitivſten Vor-<lb/> richtungen gewonnen, indes verbreitet ſich<lb/> neuerdings die Obſtquetſche und Mühle<lb/> von Wm. Platz Söhne in Weinheim, Baden,<lb/> immer mehr. Auf einem Geſtell aus feſten<lb/> Holzbalken iſt eine Quetſchmühle ange-<lb/> bracht, von welcher aus das gequetſchte<lb/> Obſt in einen darunter ſtehenden Preßkorb<lb/> fällt. Sobald dieſer gefüllt iſt, wird er<lb/> unter die Scheibe einer Preßſpindel ge-<lb/> ſchoben, deren Mutter in einen neben der<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [520/0538]
Nahrungs- und Genußmittel.
von petiotiſiertem Wein, von Branntwein, zur Fabrikation von Grün-
ſpan, zur Eſſigfabrikation und als Viehfutter. Die Traubenkerne
liefern ein fettes Öl und infolge ihres Gerbſäuregehaltes die ſog.
Weinkerngerbſäure. Aus dem Weingeläger werden der eigentümlich
riechende Druſenbranntwein, der Weinſtein und die Weinſäure gewonnen.
Als Rohmaterial des Obſtweines dienen hauptſächlich Äpfel, ſie
geben den in Frankreich ſo verbreiteten Cider; aber auch Birnen
werden verwendet, und von den Beerenweinen ſind beſonders der
[Abbildung Fig. 302. Obſtmühle.]
[Abbildung Fig. 303. Saftpreſſe.]
Johannisbeer- und der Stachelbeerwein
zu nennen. Der aus den genannten
Früchten erzielte Saft wird der Selbſt-
gährung überlaſſen und dann wie der
Traubenwein weiter behandelt. Der Saft
dieſer Früchte wird in den meiſten Gegenden
heute noch durch die allerprimitivſten Vor-
richtungen gewonnen, indes verbreitet ſich
neuerdings die Obſtquetſche und Mühle
von Wm. Platz Söhne in Weinheim, Baden,
immer mehr. Auf einem Geſtell aus feſten
Holzbalken iſt eine Quetſchmühle ange-
bracht, von welcher aus das gequetſchte
Obſt in einen darunter ſtehenden Preßkorb
fällt. Sobald dieſer gefüllt iſt, wird er
unter die Scheibe einer Preßſpindel ge-
ſchoben, deren Mutter in einen neben der
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