starken weißen Rauch von Antimonoxyd. Salzsäure und Schwefel- säure greifen es nur in der Wärme an, Salpetersäure oxydiert es zu in Salpetersäure unlöslichen Oxyden und Königswasser endlich löst es auf.
Legierungen. Zu Legierungen verwendet, macht das Antimon die Metalle glänzender, härter und spröder. Das Metall der Buch- druckerlettern -- Schriftgießermetall genannt -- besteht aus 80 % Blei und 20 % Antimon, und nimmt die Härte des sog. Hartbleies über- haupt mit seinem Antimongehalt zu. Das sog. Britanniametall besteht aus 10 % Antimon und 90 % Zinn, das Pewtermetall aus 89,3 % Zinn, 7,1 % Antimon, 1,8 % Kupfer und 1,8 % Wismut, das Metal argentin aus 85,5 % Zinn und 14,5 % Antimon. Eine in England viel zu Lagermetall für Lokomotiven etc. verwendete Legierung besteht aus 77,8 % Zinn, 19,4 % Antimon und 2,8 % Zink, ferner gilt als Surrogat für Neusilber eine Legierung von 5,5 % Antimon, 5 % Nickel, 2 % Wis- mut und 87,5 % Zinn. Zum Ausfüllen kleinerer Löcher und schlechter Stellen im Gußeisen, wird eine Legierung von 9 Teilen Blei, 2 Teilen Antimon und 2 Teilen Wismut verwendet, da dieselbe die Eigenschaft hat, sich beim Erkalten auszudehnen. Als Magnolia-Lagermetall be- findet sich eine Legierung von 78 % Blei, 16 % Antimon und 6 % Zinn im Handel, dieselbe schmilzt bei 340°C, fließt gut und füllt die Formen gut aus. Endlich wird als Lötzinn eine Legierung von 0,5 % Kupfer, 7 % Antimon, 24,5 % Zinn und 68 % Blei hergestellt.
Geschichtliches. Schon die Alten scheinen einige Verbindungen des Antimons gekannt zu haben, das Metall selbst wurde aber erst im 15. Jahrhundert von Basilius Valentinus beschrieben. Proust und Berzelius haben die Verbindungen des Antimons näher kennen gelehrt.
Das Arsen.
Vorkommen. Das Arsen (chemische Formel As) findet sich ge- diegen als Scherbenkobalt, meist jedoch in Verbindung mit anderen Elementen wie im Arsenkies Fe As S, Arsenikalkies Fe2 As3, Realgar As S, Auripigment As2 S3, Speiskobalt Co As2, Glanzkobalt Co As S, Kupfer- nickel Ni As, in den Fahlerzen und als Beimengung vieler anderer Erze.
Darstellung. Das im Handel vorkommende Arsen ist entweder direkt Scherbenkobalt oder aus dem Arsenkies und dem Arsenikalkies durch Sublimation dargestellt. Der Arsenkies wird zur Gewinnung des Arsens in thönernen Röhren erhitzt und das übergehende Metall in Vorlagen aufgefangen. So dargestellt führt es im Handel den Namen Fliegenstein. Reines Arsen gewinnt man durch Sublimation eines innigen Gemenges arseniger Säure (As2 O3) mit Kohle, wobei diese unter Bildung von Kohlenoxyd zu Arsen reduziert wird.
[Formel 1]
Die Rohgewinnung der Metalle.
ſtarken weißen Rauch von Antimonoxyd. Salzſäure und Schwefel- ſäure greifen es nur in der Wärme an, Salpeterſäure oxydiert es zu in Salpeterſäure unlöslichen Oxyden und Königswaſſer endlich löſt es auf.
Legierungen. Zu Legierungen verwendet, macht das Antimon die Metalle glänzender, härter und ſpröder. Das Metall der Buch- druckerlettern — Schriftgießermetall genannt — beſteht aus 80 % Blei und 20 % Antimon, und nimmt die Härte des ſog. Hartbleies über- haupt mit ſeinem Antimongehalt zu. Das ſog. Britanniametall beſteht aus 10 % Antimon und 90 % Zinn, das Pewtermetall aus 89,3 % Zinn, 7,1 % Antimon, 1,8 % Kupfer und 1,8 % Wismut, das Métal argentin aus 85,5 % Zinn und 14,5 % Antimon. Eine in England viel zu Lagermetall für Lokomotiven ꝛc. verwendete Legierung beſteht aus 77,8 % Zinn, 19,4 % Antimon und 2,8 % Zink, ferner gilt als Surrogat für Neuſilber eine Legierung von 5,5 % Antimon, 5 % Nickel, 2 % Wis- mut und 87,5 % Zinn. Zum Ausfüllen kleinerer Löcher und ſchlechter Stellen im Gußeiſen, wird eine Legierung von 9 Teilen Blei, 2 Teilen Antimon und 2 Teilen Wismut verwendet, da dieſelbe die Eigenſchaft hat, ſich beim Erkalten auszudehnen. Als Magnolia-Lagermetall be- findet ſich eine Legierung von 78 % Blei, 16 % Antimon und 6 % Zinn im Handel, dieſelbe ſchmilzt bei 340°C, fließt gut und füllt die Formen gut aus. Endlich wird als Lötzinn eine Legierung von 0,5 % Kupfer, 7 % Antimon, 24,5 % Zinn und 68 % Blei hergeſtellt.
Geſchichtliches. Schon die Alten ſcheinen einige Verbindungen des Antimons gekannt zu haben, das Metall ſelbſt wurde aber erſt im 15. Jahrhundert von Baſilius Valentinus beſchrieben. Prouſt und Berzelius haben die Verbindungen des Antimons näher kennen gelehrt.
Das Arſen.
Vorkommen. Das Arſen (chemiſche Formel As) findet ſich ge- diegen als Scherbenkobalt, meiſt jedoch in Verbindung mit anderen Elementen wie im Arſenkies Fe As S, Arſenikalkies Fe2 As3, Realgar As S, Auripigment As2 S3, Speiskobalt Co As2, Glanzkobalt Co As S, Kupfer- nickel Ni As, in den Fahlerzen und als Beimengung vieler anderer Erze.
Darſtellung. Das im Handel vorkommende Arſen iſt entweder direkt Scherbenkobalt oder aus dem Arſenkies und dem Arſenikalkies durch Sublimation dargeſtellt. Der Arſenkies wird zur Gewinnung des Arſens in thönernen Röhren erhitzt und das übergehende Metall in Vorlagen aufgefangen. So dargeſtellt führt es im Handel den Namen Fliegenſtein. Reines Arſen gewinnt man durch Sublimation eines innigen Gemenges arſeniger Säure (As2 O3) mit Kohle, wobei dieſe unter Bildung von Kohlenoxyd zu Arſen reduziert wird.
[Formel 1]
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Die Rohgewinnung der Metalle.
ſtarken weißen Rauch von Antimonoxyd. Salzſäure und Schwefel-
ſäure greifen es nur in der Wärme an, Salpeterſäure oxydiert es zu
in Salpeterſäure unlöslichen Oxyden und Königswaſſer endlich löſt
es auf.
Legierungen. Zu Legierungen verwendet, macht das Antimon
die Metalle glänzender, härter und ſpröder. Das Metall der Buch-
druckerlettern — Schriftgießermetall genannt — beſteht aus 80 % Blei
und 20 % Antimon, und nimmt die Härte des ſog. Hartbleies über-
haupt mit ſeinem Antimongehalt zu. Das ſog. Britanniametall beſteht
aus 10 % Antimon und 90 % Zinn, das Pewtermetall aus 89,3 % Zinn,
7,1 % Antimon, 1,8 % Kupfer und 1,8 % Wismut, das Métal argentin
aus 85,5 % Zinn und 14,5 % Antimon. Eine in England viel zu
Lagermetall für Lokomotiven ꝛc. verwendete Legierung beſteht aus
77,8 % Zinn, 19,4 % Antimon und 2,8 % Zink, ferner gilt als Surrogat
für Neuſilber eine Legierung von 5,5 % Antimon, 5 % Nickel, 2 % Wis-
mut und 87,5 % Zinn. Zum Ausfüllen kleinerer Löcher und ſchlechter
Stellen im Gußeiſen, wird eine Legierung von 9 Teilen Blei, 2 Teilen
Antimon und 2 Teilen Wismut verwendet, da dieſelbe die Eigenſchaft
hat, ſich beim Erkalten auszudehnen. Als Magnolia-Lagermetall be-
findet ſich eine Legierung von 78 % Blei, 16 % Antimon und 6 % Zinn
im Handel, dieſelbe ſchmilzt bei 340°C, fließt gut und füllt die Formen
gut aus. Endlich wird als Lötzinn eine Legierung von 0,5 % Kupfer,
7 % Antimon, 24,5 % Zinn und 68 % Blei hergeſtellt.
Geſchichtliches. Schon die Alten ſcheinen einige Verbindungen
des Antimons gekannt zu haben, das Metall ſelbſt wurde aber erſt im
15. Jahrhundert von Baſilius Valentinus beſchrieben. Prouſt und
Berzelius haben die Verbindungen des Antimons näher kennen gelehrt.
Das Arſen.
Vorkommen. Das Arſen (chemiſche Formel As) findet ſich ge-
diegen als Scherbenkobalt, meiſt jedoch in Verbindung mit anderen
Elementen wie im Arſenkies Fe As S, Arſenikalkies Fe2 As3, Realgar As S,
Auripigment As2 S3, Speiskobalt Co As2, Glanzkobalt Co As S, Kupfer-
nickel Ni As, in den Fahlerzen und als Beimengung vieler anderer Erze.
Darſtellung. Das im Handel vorkommende Arſen iſt entweder
direkt Scherbenkobalt oder aus dem Arſenkies und dem Arſenikalkies
durch Sublimation dargeſtellt. Der Arſenkies wird zur Gewinnung
des Arſens in thönernen Röhren erhitzt und das übergehende Metall
in Vorlagen aufgefangen. So dargeſtellt führt es im Handel den
Namen Fliegenſtein. Reines Arſen gewinnt man durch Sublimation
eines innigen Gemenges arſeniger Säure (As2 O3) mit Kohle, wobei
dieſe unter Bildung von Kohlenoxyd zu Arſen reduziert wird.
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 606. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/624>, abgerufen am 22.11.2024.
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