1. Die chemische Industrie der Säuren und Alkalien.
Die chemische Industrie der heutigen Zeit umfaßt bekanntlich ein kolossales Gebiet, dessen Grenzen sich jeden Tag erweitern. Ihre Ge- samtdarstellung kann daher unmöglich einen Teil dieses Buches bilden, weil eine solche die Grenzen desselben schon für sich allein -- selbst bei knapper Darstellung -- weit überschritte. Indessen giebt es, ab- gesehen von denjenigen, bestimmten Gewerben dienenden Zweigen, welche an anderen Stellen dieses Werkes abgehandelt werden, doch gewisse Teile der chemischen Industrie, welche wegen der allgemeinen Wichtigkeit der aus ihnen hervorgehenden Produkte, sowie wegen der manchmal ganz eigentümlichen Art ihrer historischen Entwicklung unser Interesse in hervorragender Weise in Anspruch nehmen. Es handelt sich hierbei um solche Stoffe, deren außerordentlich kräftige chemische Wirkung selbst schon im Kindheitsalter der Chemie deutlich zu Tage trat und sie daher schon frühzeitig hervorragend tauglich erscheinen ließ, anderen Zweigen der Technik zu dienen.
Die Chemie kennt aber keine Substanzen von stärkerer Wir- kung, als einerseits die unter dem Namen "Säuren", wie andererseits die als "Alkalien" bekannten Körper. Mit der fabrikmäßigen Dar- stellung der wichtigsten unter diesen Stoffen, sowie zum Teil mit ihrer chemisch-technischen Verwendung hat es dieser Abschnitt unseres Buches zu thun. Von wichtigen Säuren sind es die Schwefel- säure, die Salpetersäure und die Salzsäure, deren Darstellung besonders interessiert. Die Alkalien, eigentlich Verbindungen des Kaliums und Natriums mit den Elementen des Wassers, spielen in ihren kohlen- sauren Verbindungen eine Hauptrolle in der Technik, weil diese ganz besonders reaktionsfähig, d. h. chemisch wirksam sind. Nach den Säuren werden wir daher diese Körper, nämlich die Soda und die Pottasche zu betrachten und deren wichtigsten Anwendungen kennen zu lernen haben.
VIII. Aus der chemiſchen Induſtrie.
1. Die chemiſche Induſtrie der Säuren und Alkalien.
Die chemiſche Induſtrie der heutigen Zeit umfaßt bekanntlich ein koloſſales Gebiet, deſſen Grenzen ſich jeden Tag erweitern. Ihre Ge- ſamtdarſtellung kann daher unmöglich einen Teil dieſes Buches bilden, weil eine ſolche die Grenzen desſelben ſchon für ſich allein — ſelbſt bei knapper Darſtellung — weit überſchritte. Indeſſen giebt es, ab- geſehen von denjenigen, beſtimmten Gewerben dienenden Zweigen, welche an anderen Stellen dieſes Werkes abgehandelt werden, doch gewiſſe Teile der chemiſchen Induſtrie, welche wegen der allgemeinen Wichtigkeit der aus ihnen hervorgehenden Produkte, ſowie wegen der manchmal ganz eigentümlichen Art ihrer hiſtoriſchen Entwicklung unſer Intereſſe in hervorragender Weiſe in Anſpruch nehmen. Es handelt ſich hierbei um ſolche Stoffe, deren außerordentlich kräftige chemiſche Wirkung ſelbſt ſchon im Kindheitsalter der Chemie deutlich zu Tage trat und ſie daher ſchon frühzeitig hervorragend tauglich erſcheinen ließ, anderen Zweigen der Technik zu dienen.
Die Chemie kennt aber keine Subſtanzen von ſtärkerer Wir- kung, als einerſeits die unter dem Namen „Säuren“, wie andererſeits die als „Alkalien“ bekannten Körper. Mit der fabrikmäßigen Dar- ſtellung der wichtigſten unter dieſen Stoffen, ſowie zum Teil mit ihrer chemiſch-techniſchen Verwendung hat es dieſer Abſchnitt unſeres Buches zu thun. Von wichtigen Säuren ſind es die Schwefel- ſäure, die Salpeterſäure und die Salzſäure, deren Darſtellung beſonders intereſſiert. Die Alkalien, eigentlich Verbindungen des Kaliums und Natriums mit den Elementen des Waſſers, ſpielen in ihren kohlen- ſauren Verbindungen eine Hauptrolle in der Technik, weil dieſe ganz beſonders reaktionsfähig, d. h. chemiſch wirkſam ſind. Nach den Säuren werden wir daher dieſe Körper, nämlich die Soda und die Pottaſche zu betrachten und deren wichtigſten Anwendungen kennen zu lernen haben.
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VIII. Aus der chemiſchen Induſtrie.
1. Die chemiſche Induſtrie der Säuren und Alkalien.
Die chemiſche Induſtrie der heutigen Zeit umfaßt bekanntlich ein
koloſſales Gebiet, deſſen Grenzen ſich jeden Tag erweitern. Ihre Ge-
ſamtdarſtellung kann daher unmöglich einen Teil dieſes Buches bilden,
weil eine ſolche die Grenzen desſelben ſchon für ſich allein — ſelbſt
bei knapper Darſtellung — weit überſchritte. Indeſſen giebt es, ab-
geſehen von denjenigen, beſtimmten Gewerben dienenden Zweigen,
welche an anderen Stellen dieſes Werkes abgehandelt werden, doch
gewiſſe Teile der chemiſchen Induſtrie, welche wegen der allgemeinen
Wichtigkeit der aus ihnen hervorgehenden Produkte, ſowie wegen der
manchmal ganz eigentümlichen Art ihrer hiſtoriſchen Entwicklung unſer
Intereſſe in hervorragender Weiſe in Anſpruch nehmen. Es handelt
ſich hierbei um ſolche Stoffe, deren außerordentlich kräftige chemiſche
Wirkung ſelbſt ſchon im Kindheitsalter der Chemie deutlich zu Tage
trat und ſie daher ſchon frühzeitig hervorragend tauglich erſcheinen ließ,
anderen Zweigen der Technik zu dienen.
Die Chemie kennt aber keine Subſtanzen von ſtärkerer Wir-
kung, als einerſeits die unter dem Namen „Säuren“, wie andererſeits
die als „Alkalien“ bekannten Körper. Mit der fabrikmäßigen Dar-
ſtellung der wichtigſten unter dieſen Stoffen, ſowie zum Teil mit
ihrer chemiſch-techniſchen Verwendung hat es dieſer Abſchnitt unſeres
Buches zu thun. Von wichtigen Säuren ſind es die Schwefel-
ſäure, die Salpeterſäure und die Salzſäure, deren Darſtellung beſonders
intereſſiert. Die Alkalien, eigentlich Verbindungen des Kaliums und
Natriums mit den Elementen des Waſſers, ſpielen in ihren kohlen-
ſauren Verbindungen eine Hauptrolle in der Technik, weil dieſe ganz
beſonders reaktionsfähig, d. h. chemiſch wirkſam ſind. Nach den Säuren
werden wir daher dieſe Körper, nämlich die Soda und die Pottaſche zu
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. [824]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/842>, abgerufen am 24.11.2024.
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