Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Die Motoren. [Abbildung]
Fig. 48. Es ist auch wohl behauptet worden, daß die Windmühlen durch dieHoppes Zweicylinder-Wasserdruck-Motor. Kreuzfahrer aus dem Orient nach dem Abendlande übertragen worden seien; es ist jedoch historisch nachzuweisen, daß weder die Griechen noch die Römer, noch die asiatischen Völkerschaften die Ausnutzung des Windes zur Erzielung motorischer Kraft gekannt haben. Noch heute sind Windmühlen im gesammten Oriente verhältnismäßig sehr selten anzutreffen, und dürften die wenigen vorhandenen Exemplare jedenfalls europäischen bezw. abendländischen Ursprunges sein. Das erste urkundenmäßig festzustellende Vorkommen von Wind- Die ältesten sogenannten deutschen Windmühlen waren in der Die Motoren. [Abbildung]
Fig. 48. Es iſt auch wohl behauptet worden, daß die Windmühlen durch dieHoppes Zweicylinder-Waſſerdruck-Motor. Kreuzfahrer aus dem Orient nach dem Abendlande übertragen worden ſeien; es iſt jedoch hiſtoriſch nachzuweiſen, daß weder die Griechen noch die Römer, noch die aſiatiſchen Völkerſchaften die Ausnutzung des Windes zur Erzielung motoriſcher Kraft gekannt haben. Noch heute ſind Windmühlen im geſammten Oriente verhältnismäßig ſehr ſelten anzutreffen, und dürften die wenigen vorhandenen Exemplare jedenfalls europäiſchen bezw. abendländiſchen Urſprunges ſein. Das erſte urkundenmäßig feſtzuſtellende Vorkommen von Wind- Die älteſten ſogenannten deutſchen Windmühlen waren in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0092" n="74"/><fw place="top" type="header">Die Motoren.</fw><lb/><figure><head>Fig. 48. </head><p>Hoppes Zweicylinder-Waſſerdruck-Motor.</p></figure><lb/> Es iſt auch wohl behauptet worden, daß die Windmühlen durch die<lb/> Kreuzfahrer aus dem Orient nach dem Abendlande übertragen worden<lb/> ſeien; es iſt jedoch hiſtoriſch nachzuweiſen, daß weder die Griechen noch<lb/> die Römer, noch die aſiatiſchen Völkerſchaften die Ausnutzung des<lb/> Windes zur Erzielung motoriſcher Kraft gekannt haben. Noch heute<lb/> ſind Windmühlen im geſammten Oriente verhältnismäßig ſehr ſelten<lb/> anzutreffen, und dürften die wenigen vorhandenen Exemplare jedenfalls<lb/> europäiſchen bezw. abendländiſchen Urſprunges ſein.</p><lb/> <p>Das erſte urkundenmäßig feſtzuſtellende Vorkommen von Wind-<lb/> mühlen datiert nach Rühlmann aus dem Jahre 1105; zu dieſer Zeit<lb/> erhielt ein franzöſiſches Kloſter die Erlaubnis zur Anlage von Waſſer-<lb/> und Windmühlen (<hi rendition="#aq">molendina ad ventum</hi>).</p><lb/> <p>Die älteſten ſogenannten <hi rendition="#g">deutſchen Windmühlen</hi> waren in der<lb/> Weiſe angeordnet, daß der eigentliche Windmotor, das Flügelrad, mit<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0092]
Die Motoren.
[Abbildung Fig. 48. Hoppes Zweicylinder-Waſſerdruck-Motor.]
Es iſt auch wohl behauptet worden, daß die Windmühlen durch die
Kreuzfahrer aus dem Orient nach dem Abendlande übertragen worden
ſeien; es iſt jedoch hiſtoriſch nachzuweiſen, daß weder die Griechen noch
die Römer, noch die aſiatiſchen Völkerſchaften die Ausnutzung des
Windes zur Erzielung motoriſcher Kraft gekannt haben. Noch heute
ſind Windmühlen im geſammten Oriente verhältnismäßig ſehr ſelten
anzutreffen, und dürften die wenigen vorhandenen Exemplare jedenfalls
europäiſchen bezw. abendländiſchen Urſprunges ſein.
Das erſte urkundenmäßig feſtzuſtellende Vorkommen von Wind-
mühlen datiert nach Rühlmann aus dem Jahre 1105; zu dieſer Zeit
erhielt ein franzöſiſches Kloſter die Erlaubnis zur Anlage von Waſſer-
und Windmühlen (molendina ad ventum).
Die älteſten ſogenannten deutſchen Windmühlen waren in der
Weiſe angeordnet, daß der eigentliche Windmotor, das Flügelrad, mit
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Zitationshilfe: | Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/92>, abgerufen am 17.07.2024. |