andern Versuche zu sehen. Es war eine starke Gefell- schaft von Pariser Herren da, in einer kleinen Stube. Er hatte einen schönen Vorrath von gläsernen Röhren, Fla- cons, Recipienten, Vorlagen etc. Mr. Hisgerto, Mr. Delor und ich, gingen mit einander hin. Es wurden Versuche gemacht mit dem Gas spathique, das sehr caustisch ist, mit dem Acide nitreux, mit andern Luft- gattungen, Vermischungen mit dem Quecksilber etc. s. Priestley on different Kinds of air.
Den 8ten Jun.
Heute besah ich
Le Mausolee de Mr. Molinaeus. Der Mann war Lieutenant du Baillage du Palais Royal. Es ist klein, wenig bekannt, steht in der Kirche la Croix (wo ich mich nicht irre,) ist aber wohl ausgedacht. An der Wand ist eine schwarze Tafel mit seinem Namen und Inschriften. An diese Tafel lehnt sich ein Frauenzim- mer, bedeckt das Gesicht mit der Hand und weint. An der Seite ihres Arms ist ein Todtenkopf, der herrlich ge- arbeitet ist. Unten sitzen zwei Genien, gar niedlich. -- Oben steht eine Urne, und A. und O. darne- ben. Aber noch viel prächtiger ist
Le Mausolee de Mr. le Brun. Es steht in der Kirche St. Nicolas de Chardonnet, Rue St. Victor, rechter Hand des hohen Altars. Man sieht einen schwarz marmornen Sarg, an dem der Deckel eben so wie an des Marschalls von Sachsen in Strasburg, hinten hinab- fällt. An der vordern Seite des Sargs hängt die Dra- perie herab, nicht so gros, aber die Falten sind schön, wie-
wohl
andern Verſuche zu ſehen. Es war eine ſtarke Gefell- ſchaft von Pariſer Herren da, in einer kleinen Stube. Er hatte einen ſchoͤnen Vorrath von glaͤſernen Roͤhren, Fla- cons, Recipienten, Vorlagen ꝛc. Mr. Hisgerto, Mr. Delor und ich, gingen mit einander hin. Es wurden Verſuche gemacht mit dem Gas ſpathique, das ſehr cauſtiſch iſt, mit dem Acide nitreux, mit andern Luft- gattungen, Vermiſchungen mit dem Queckſilber ꝛc. ſ. Prieſtley on different Kinds of air.
Den 8ten Jun.
Heute beſah ich
Le Mauſolée de Mr. Molinaeus. Der Mann war Lieutenant du Baillage du Palais Royal. Es iſt klein, wenig bekannt, ſteht in der Kirche la Croix (wo ich mich nicht irre,) iſt aber wohl ausgedacht. An der Wand iſt eine ſchwarze Tafel mit ſeinem Namen und Inſchriften. An dieſe Tafel lehnt ſich ein Frauenzim- mer, bedeckt das Geſicht mit der Hand und weint. An der Seite ihres Arms iſt ein Todtenkopf, der herrlich ge- arbeitet iſt. Unten ſitzen zwei Genien, gar niedlich. — Oben ſteht eine Urne, und A. und Ω. darne- ben. Aber noch viel praͤchtiger iſt
Le Mauſolée de Mr. le Brun. Es ſteht in der Kirche St. Nicolas de Chardonnet, Rue St. Victor, rechter Hand des hohen Altars. Man ſieht einen ſchwarz marmornen Sarg, an dem der Deckel eben ſo wie an des Marſchalls von Sachſen in Strasburg, hinten hinab- faͤllt. An der vordern Seite des Sargs haͤngt die Dra- perie herab, nicht ſo gros, aber die Falten ſind ſchoͤn, wie-
wohl
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andern Verſuche zu ſehen. Es war eine ſtarke Gefell-
ſchaft von Pariſer Herren da, in einer kleinen Stube.
Er hatte einen ſchoͤnen Vorrath von glaͤſernen Roͤhren, Fla-
cons, Recipienten, Vorlagen ꝛc. Mr. Hisgerto, Mr.
Delor und ich, gingen mit einander hin. Es wurden
Verſuche gemacht mit dem Gas ſpathique, das ſehr
cauſtiſch iſt, mit dem Acide nitreux, mit andern Luft-
gattungen, Vermiſchungen mit dem Queckſilber ꝛc. ſ.
Prieſtley on different Kinds of air.
Den 8ten Jun.
Heute beſah ich
Le Mauſolée de Mr. Molinaeus. Der Mann
war Lieutenant du Baillage du Palais Royal. Es
iſt klein, wenig bekannt, ſteht in der Kirche la Croix
(wo ich mich nicht irre,) iſt aber wohl ausgedacht. An
der Wand iſt eine ſchwarze Tafel mit ſeinem Namen und
Inſchriften. An dieſe Tafel lehnt ſich ein Frauenzim-
mer, bedeckt das Geſicht mit der Hand und weint. An
der Seite ihres Arms iſt ein Todtenkopf, der herrlich ge-
arbeitet iſt. Unten ſitzen zwei Genien, gar niedlich.
— Oben ſteht eine Urne, und A. und Ω. darne-
ben. Aber noch viel praͤchtiger iſt
Le Mauſolée de Mr. le Brun. Es ſteht in der
Kirche St. Nicolas de Chardonnet, Rue St. Victor,
rechter Hand des hohen Altars. Man ſieht einen ſchwarz
marmornen Sarg, an dem der Deckel eben ſo wie an des
Marſchalls von Sachſen in Strasburg, hinten hinab-
faͤllt. An der vordern Seite des Sargs haͤngt die Dra-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/197>, abgerufen am 21.11.2024.
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