Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

siologie der Pflanzen eine schwere Aufgabe. 26) Ba-
salte de Volcan.
Hr. Sage hatte mir behauptet,
man fände nie Basalt bei Vulcanen!! 27) Soufre na-
tif sur spath calcaire triangulaire,
aus Spanien.
Bomare
versicherte, daß das Stück 30. Louisd'or ko-
stete. 28) Grosse Stücke aus Soufre fondu, aus
Italien. Man hatte aber allerlei darein geschnitzt.
29) Ein artiges Arangement, Blüten und Saamen
sichtbar zu machen, fand ich zwischen 2. Zimmern an bei-
den Seiten. Diese Flächen waren ganz mit kleinen glä-
sernen Kästchen besetzt, wie man sie zu den Insekten hat.
In diesen waren auf weissem Papier die Blüten aufge-
klebt, und aussen der Name angeschrieben. Um die
Samen anzubringen, waren diese Kästchen wieder in an-
dre kleinere abgetheilt, und darin lag der Same. Schön,
aber mühsam, -- auch waren nur wenige da. 30) Our-
sins avec des pointes,
-- einige mächtig gros, einige
violet. Bomare versicherte, alles sei natürlich. 31)
Zwei Priapoliten; es ist wahr, die Aehnlichkeit war
sehr gros. 32) Molaire d'Elefant fossile, das mag
seyn, aber Ivoire fossile lag darneben, das sah ich für
gutes terrificirtes Holz an, und es sah auch gar nicht so
aus, wie das, welches ich bei D'Aubenton im Königl.
Kabinet sah. 33) Pinne marine mit Seide. Die
Grösse an einer frappirte mich, sie war wahrhaftig über
eine Spanne lang. 34) Chame Chinoise -- und
l'Ecriture arabique. 35) Lithophyton aus Spitz-
bergen.
-- Ich seh es an, mich friert. -- Ein schwar-
zes
Bäumchen mit kleinen Härchen. Auch ein violet-
tes.
Beide Farben sind selten. 36) Austern, wo in
jeder Hälfte ein Haufen Perlen saß, so gros wie eine
Kindshand von 6. bis 8. Jahren. 37) Priape de

Neptune,

ſiologie der Pflanzen eine ſchwere Aufgabe. 26) Ba-
ſalte de Volcan.
Hr. Sage hatte mir behauptet,
man faͤnde nie Baſalt bei Vulcanen!! 27) Soufre na-
tif ſur ſpath calcaire triangulaire,
aus Spanien.
Bomare
verſicherte, daß das Stuͤck 30. Louisd’or ko-
ſtete. 28) Groſſe Stuͤcke aus Soufre fondu, aus
Italien. Man hatte aber allerlei darein geſchnitzt.
29) Ein artiges Arangement, Bluͤten und Saamen
ſichtbar zu machen, fand ich zwiſchen 2. Zimmern an bei-
den Seiten. Dieſe Flaͤchen waren ganz mit kleinen glaͤ-
ſernen Kaͤſtchen beſetzt, wie man ſie zu den Inſekten hat.
In dieſen waren auf weiſſem Papier die Bluͤten aufge-
klebt, und auſſen der Name angeſchrieben. Um die
Samen anzubringen, waren dieſe Kaͤſtchen wieder in an-
dre kleinere abgetheilt, und darin lag der Same. Schoͤn,
aber muͤhſam, — auch waren nur wenige da. 30) Our-
ſins avec des pointes,
— einige maͤchtig gros, einige
violet. Bomare verſicherte, alles ſei natuͤrlich. 31)
Zwei Priapoliten; es iſt wahr, die Aehnlichkeit war
ſehr gros. 32) Molaire d’Elefant foſſile, das mag
ſeyn, aber Ivoire foſſile lag darneben, das ſah ich fuͤr
gutes terrificirtes Holz an, und es ſah auch gar nicht ſo
aus, wie das, welches ich bei D’Aubenton im Koͤnigl.
Kabinet ſah. 33) Pinne marine mit Seide. Die
Groͤſſe an einer frappirte mich, ſie war wahrhaftig uͤber
eine Spanne lang. 34) Chame Chinoiſe — und
l’Ecriture arabique. 35) Lithophyton aus Spitz-
bergen.
— Ich ſeh es an, mich friert. — Ein ſchwar-
zes
Baͤumchen mit kleinen Haͤrchen. Auch ein violet-
tes.
Beide Farben ſind ſelten. 36) Auſtern, wo in
jeder Haͤlfte ein Haufen Perlen ſaß, ſo gros wie eine
Kindshand von 6. bis 8. Jahren. 37) Priape de

Neptune,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0389" n="365"/>
&#x017F;iologie der Pflanzen eine &#x017F;chwere Aufgabe. 26) <hi rendition="#aq">Ba-<lb/>
&#x017F;alte de Volcan.</hi> Hr. <hi rendition="#fr">Sage</hi> hatte mir behauptet,<lb/>
man fa&#x0364;nde nie Ba&#x017F;alt bei Vulcanen!! 27) <hi rendition="#aq">Soufre na-<lb/>
tif &#x017F;ur &#x017F;path calcaire triangulaire,</hi> aus <hi rendition="#fr">Spanien.<lb/>
Bomare</hi> ver&#x017F;icherte, daß das Stu&#x0364;ck 30. Louisd&#x2019;or ko-<lb/>
&#x017F;tete. 28) <hi rendition="#fr">Gro&#x017F;&#x017F;e Stu&#x0364;cke aus</hi> <hi rendition="#aq">Soufre fondu,</hi> aus<lb/><hi rendition="#fr">Italien.</hi> Man hatte aber allerlei darein ge&#x017F;chnitzt.<lb/>
29) Ein artiges Arangement, <hi rendition="#fr">Blu&#x0364;ten</hi> und <hi rendition="#fr">Saamen</hi><lb/>
&#x017F;ichtbar zu machen, fand ich zwi&#x017F;chen 2. Zimmern an bei-<lb/>
den Seiten. Die&#x017F;e Fla&#x0364;chen waren ganz mit kleinen gla&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ernen Ka&#x0364;&#x017F;tchen be&#x017F;etzt, wie man &#x017F;ie zu den In&#x017F;ekten hat.<lb/>
In die&#x017F;en waren auf wei&#x017F;&#x017F;em Papier die Blu&#x0364;ten aufge-<lb/>
klebt, und au&#x017F;&#x017F;en der Name ange&#x017F;chrieben. Um die<lb/>
Samen anzubringen, waren die&#x017F;e Ka&#x0364;&#x017F;tchen wieder in an-<lb/>
dre kleinere abgetheilt, und darin lag der Same. Scho&#x0364;n,<lb/>
aber mu&#x0364;h&#x017F;am, &#x2014; auch waren nur wenige da. 30) <hi rendition="#aq">Our-<lb/>
&#x017F;ins avec des pointes,</hi> &#x2014; einige ma&#x0364;chtig gros, einige<lb/>
violet. <hi rendition="#fr">Bomare</hi> ver&#x017F;icherte, alles &#x017F;ei natu&#x0364;rlich. 31)<lb/><hi rendition="#fr">Zwei Priapoliten;</hi> es i&#x017F;t wahr, die Aehnlichkeit war<lb/>
&#x017F;ehr gros. 32) <hi rendition="#aq">Molaire d&#x2019;Elefant fo&#x017F;&#x017F;ile,</hi> das mag<lb/>
&#x017F;eyn, aber <hi rendition="#aq">Ivoire fo&#x017F;&#x017F;ile</hi> lag darneben, das &#x017F;ah ich fu&#x0364;r<lb/>
gutes terrificirtes Holz an, und es &#x017F;ah auch gar nicht &#x017F;o<lb/>
aus, wie das, welches ich bei <hi rendition="#fr">D&#x2019;Aubenton</hi> im Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Kabinet &#x017F;ah. 33) <hi rendition="#aq">Pinne marine</hi> <hi rendition="#fr">mit Seide.</hi> Die<lb/>
Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e an einer frappirte mich, &#x017F;ie war wahrhaftig u&#x0364;ber<lb/>
eine Spanne lang. 34) <hi rendition="#aq">Chame Chinoi&#x017F;e</hi> &#x2014; und<lb/><hi rendition="#aq">l&#x2019;Ecriture arabique. 35) Lithophyton</hi> aus <hi rendition="#fr">Spitz-<lb/>
bergen.</hi> &#x2014; Ich &#x017F;eh es an, mich friert. &#x2014; Ein <hi rendition="#fr">&#x017F;chwar-<lb/>
zes</hi> Ba&#x0364;umchen mit kleinen Ha&#x0364;rchen. Auch ein <hi rendition="#fr">violet-<lb/>
tes.</hi> Beide Farben &#x017F;ind &#x017F;elten. 36) <hi rendition="#fr">Au&#x017F;tern,</hi> wo in<lb/>
jeder Ha&#x0364;lfte ein <hi rendition="#fr">Haufen Perlen</hi> &#x017F;aß, &#x017F;o gros wie eine<lb/>
Kindshand von 6. bis 8. Jahren. 37) <hi rendition="#aq">Priape de</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Neptune,</hi></hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[365/0389] ſiologie der Pflanzen eine ſchwere Aufgabe. 26) Ba- ſalte de Volcan. Hr. Sage hatte mir behauptet, man faͤnde nie Baſalt bei Vulcanen!! 27) Soufre na- tif ſur ſpath calcaire triangulaire, aus Spanien. Bomare verſicherte, daß das Stuͤck 30. Louisd’or ko- ſtete. 28) Groſſe Stuͤcke aus Soufre fondu, aus Italien. Man hatte aber allerlei darein geſchnitzt. 29) Ein artiges Arangement, Bluͤten und Saamen ſichtbar zu machen, fand ich zwiſchen 2. Zimmern an bei- den Seiten. Dieſe Flaͤchen waren ganz mit kleinen glaͤ- ſernen Kaͤſtchen beſetzt, wie man ſie zu den Inſekten hat. In dieſen waren auf weiſſem Papier die Bluͤten aufge- klebt, und auſſen der Name angeſchrieben. Um die Samen anzubringen, waren dieſe Kaͤſtchen wieder in an- dre kleinere abgetheilt, und darin lag der Same. Schoͤn, aber muͤhſam, — auch waren nur wenige da. 30) Our- ſins avec des pointes, — einige maͤchtig gros, einige violet. Bomare verſicherte, alles ſei natuͤrlich. 31) Zwei Priapoliten; es iſt wahr, die Aehnlichkeit war ſehr gros. 32) Molaire d’Elefant foſſile, das mag ſeyn, aber Ivoire foſſile lag darneben, das ſah ich fuͤr gutes terrificirtes Holz an, und es ſah auch gar nicht ſo aus, wie das, welches ich bei D’Aubenton im Koͤnigl. Kabinet ſah. 33) Pinne marine mit Seide. Die Groͤſſe an einer frappirte mich, ſie war wahrhaftig uͤber eine Spanne lang. 34) Chame Chinoiſe — und l’Ecriture arabique. 35) Lithophyton aus Spitz- bergen. — Ich ſeh es an, mich friert. — Ein ſchwar- zes Baͤumchen mit kleinen Haͤrchen. Auch ein violet- tes. Beide Farben ſind ſelten. 36) Auſtern, wo in jeder Haͤlfte ein Haufen Perlen ſaß, ſo gros wie eine Kindshand von 6. bis 8. Jahren. 37) Priape de Neptune,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/389
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/389>, abgerufen am 16.06.2024.