Hr. D. Vogel. Ich traf bei ihm noch mehr Ehret- sche Pflanzen an; ferner Forster's Genera Planta- rum; Bergii materia medica; Giseke Index Lin- neanus in Pluckenet.; der aber nicht vollständig seyn soll etc.
Rückreise nach Nürnberg.
Den 1sten Aug.
Heute war ich abermahl beim Hrn. Schaffer Pan- zer, und sah seine Sammlung von Münzabdrücken in Zinn durch. Jede Münze liegt in einem schwarzüberzo- genen Stücke Pappe, so daß man die Stücke mit den Münzen nachschieben kan, wenn man mehrere bekommt, besser, als wenn Einschnitte im Holze selber sind. Er und seine Frau haben sie ehemals auf dem Lande selber in Modell von Gyps gegossen. -- Auch einen Otho in Kupfer, der nicht nachgemacht, sondern ächt ist, hat er in einem bleiernen Abdruck. Das Original ward 4000. Gulden geschätzt; ein hiesiger Kaufmann besaß es, und ward endlich durch seine Umstände gezwungen, es für 1000. Gulden dem Kaiserlichen Hofe zu verkaufen. Ich fand auch bei ihm Abdrücke von alten und neuen Ka- meen in rother Masse. -- z. B. die Römische Histo- rie von Daßier, -- die man von Gözinger hier in Nürnberg für 13. Gulden haben kan. Auch Pichler's Köpfe von allerhand Antiken in Rom kan man für 6. Gulden in einem Buche, und für 5. Gulden in einem Kästchen haben. Desgleichen die Reformatoren vor und nach 1517. etc. von eben diesem Meister im Buche für 7. Gulden. Sie sind so schön, wie Lippert's Dakty- liothek. Hr. Panzer schenkte mir seinen Schwiegerva-
ter
Hr. D. Vogel. Ich traf bei ihm noch mehr Ehret- ſche Pflanzen an; ferner Forſter’s Genera Planta- rum; Bergii materia medica; Giſeke Index Lin- neanus in Pluckenet.; der aber nicht vollſtaͤndig ſeyn ſoll ꝛc.
Ruͤckreiſe nach Nuͤrnberg.
Den 1ſten Aug.
Heute war ich abermahl beim Hrn. Schaffer Pan- zer, und ſah ſeine Sammlung von Muͤnzabdruͤcken in Zinn durch. Jede Muͤnze liegt in einem ſchwarzuͤberzo- genen Stuͤcke Pappe, ſo daß man die Stuͤcke mit den Muͤnzen nachſchieben kan, wenn man mehrere bekommt, beſſer, als wenn Einſchnitte im Holze ſelber ſind. Er und ſeine Frau haben ſie ehemals auf dem Lande ſelber in Modell von Gyps gegoſſen. — Auch einen Otho in Kupfer, der nicht nachgemacht, ſondern aͤcht iſt, hat er in einem bleiernen Abdruck. Das Original ward 4000. Gulden geſchaͤtzt; ein hieſiger Kaufmann beſaß es, und ward endlich durch ſeine Umſtaͤnde gezwungen, es fuͤr 1000. Gulden dem Kaiſerlichen Hofe zu verkaufen. Ich fand auch bei ihm Abdruͤcke von alten und neuen Ka- meen in rother Maſſe. — z. B. die Roͤmiſche Hiſto- rie von Daßier, — die man von Goͤzinger hier in Nuͤrnberg fuͤr 13. Gulden haben kan. Auch Pichler’s Koͤpfe von allerhand Antiken in Rom kan man fuͤr 6. Gulden in einem Buche, und fuͤr 5. Gulden in einem Kaͤſtchen haben. Desgleichen die Reformatoren vor und nach 1517. ꝛc. von eben dieſem Meiſter im Buche fuͤr 7. Gulden. Sie ſind ſo ſchoͤn, wie Lippert’s Dakty- liothek. Hr. Panzer ſchenkte mir ſeinen Schwiegerva-
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Hr. D. Vogel. Ich traf bei ihm noch mehr Ehret-
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rum; Bergii materia medica; Giſeke Index Lin-
neanus in Pluckenet.; der aber nicht vollſtaͤndig ſeyn
ſoll ꝛc.
Ruͤckreiſe nach Nuͤrnberg.
Den 1ſten Aug.
Heute war ich abermahl beim Hrn. Schaffer Pan-
zer, und ſah ſeine Sammlung von Muͤnzabdruͤcken in
Zinn durch. Jede Muͤnze liegt in einem ſchwarzuͤberzo-
genen Stuͤcke Pappe, ſo daß man die Stuͤcke mit den
Muͤnzen nachſchieben kan, wenn man mehrere bekommt,
beſſer, als wenn Einſchnitte im Holze ſelber ſind. Er
und ſeine Frau haben ſie ehemals auf dem Lande ſelber
in Modell von Gyps gegoſſen. — Auch einen Otho in
Kupfer, der nicht nachgemacht, ſondern aͤcht iſt, hat er
in einem bleiernen Abdruck. Das Original ward 4000.
Gulden geſchaͤtzt; ein hieſiger Kaufmann beſaß es, und
ward endlich durch ſeine Umſtaͤnde gezwungen, es fuͤr
1000. Gulden dem Kaiſerlichen Hofe zu verkaufen. Ich
fand auch bei ihm Abdruͤcke von alten und neuen Ka-
meen in rother Maſſe. — z. B. die Roͤmiſche Hiſto-
rie von Daßier, — die man von Goͤzinger hier in
Nuͤrnberg fuͤr 13. Gulden haben kan. Auch Pichler’s
Koͤpfe von allerhand Antiken in Rom kan man fuͤr 6.
Gulden in einem Buche, und fuͤr 5. Gulden in einem
Kaͤſtchen haben. Desgleichen die Reformatoren vor
und nach 1517. ꝛc. von eben dieſem Meiſter im Buche
fuͤr 7. Gulden. Sie ſind ſo ſchoͤn, wie Lippert’s Dakty-
liothek. Hr. Panzer ſchenkte mir ſeinen Schwiegerva-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/120>, abgerufen am 26.11.2024.
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