Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.3) Eisenschaum, aus dem Bayreuthischen. 4) Equisetum auf Abdrücken, hatte noch die grüne Farbe. 5) Krebsabdrücke, noch ganz und die Dublette. 6) Bayreuthische Perlen aus Myis, in der Schweß- nitz, bei Rehau, und in der Rednitz; Sie sind artig, hell, gros, von allerlei Figur. Die Fr. Marggräfin sammelt alle, die vorkommen. Hr. Delius besitzt das aufgetrocknete Thier, worin die Perlen immer an einer gewissen Stelle sitzen; daher er sie doch für einen orga- nischen Theil des Thiers hält. 7) Calculus felleus, braun, wie ein Taubenei, den er einen Kranken durch den After abgetrieben, und jetzt zeichnen läst. 8) Opale in der Matrix. -- Ist offenbar Thon. 9) Kaystein, d. i. schöner Caillou de Ceylon. 10) Knopfstein; ist nicht Gagat, sondern ein Stein, der hier im Lande vorkömmt, auch Knöpfe, Tobacks- köpfe, Dosen gibt, und ohne allen Zusatz im Feuer schmelzt. 11) Berlinerblau, das er aus alten Peruquen und alten Stiefeln gemacht hat. Mittags speiste ich bei meinem Freunde Schreber Das Naturalienkabinet der Universität. Es girt
3) Eiſenſchaum, aus dem Bayreuthiſchen. 4) Equiſetum auf Abdruͤcken, hatte noch die gruͤne Farbe. 5) Krebsabdruͤcke, noch ganz und die Dublette. 6) Bayreuthiſche Perlen aus Myis, in der Schweß- nitz, bei Rehau, und in der Rednitz; Sie ſind artig, hell, gros, von allerlei Figur. Die Fr. Marggraͤfin ſammelt alle, die vorkommen. Hr. Delius beſitzt das aufgetrocknete Thier, worin die Perlen immer an einer gewiſſen Stelle ſitzen; daher er ſie doch fuͤr einen orga- niſchen Theil des Thiers haͤlt. 7) Calculus felleus, braun, wie ein Taubenei, den er einen Kranken durch den After abgetrieben, und jetzt zeichnen laͤſt. 8) Opale in der Matrix. — Iſt offenbar Thon. 9) Kayſtein, d. i. ſchoͤner Caillou de Ceylon. 10) Knopfſtein; iſt nicht Gagat, ſondern ein Stein, der hier im Lande vorkoͤmmt, auch Knoͤpfe, Tobacks- koͤpfe, Doſen gibt, und ohne allen Zuſatz im Feuer ſchmelzt. 11) Berlinerblau, das er aus alten Peruquen und alten Stiefeln gemacht hat. Mittags ſpeiſte ich bei meinem Freunde Schreber Das Naturalienkabinet der Univerſitaͤt. Es girt
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3) Eiſenſchaum, aus dem Bayreuthiſchen.
4) Equiſetum auf Abdruͤcken, hatte noch die gruͤne
Farbe.
5) Krebsabdruͤcke, noch ganz und die Dublette.
6) Bayreuthiſche Perlen aus Myis, in der Schweß-
nitz, bei Rehau, und in der Rednitz; Sie ſind artig,
hell, gros, von allerlei Figur. Die Fr. Marggraͤfin
ſammelt alle, die vorkommen. Hr. Delius beſitzt das
aufgetrocknete Thier, worin die Perlen immer an einer
gewiſſen Stelle ſitzen; daher er ſie doch fuͤr einen orga-
niſchen Theil des Thiers haͤlt.
7) Calculus felleus, braun, wie ein Taubenei, den er
einen Kranken durch den After abgetrieben, und jetzt
zeichnen laͤſt.
8) Opale in der Matrix. — Iſt offenbar Thon.
9) Kayſtein, d. i. ſchoͤner Caillou de Ceylon.
10) Knopfſtein; iſt nicht Gagat, ſondern ein Stein,
der hier im Lande vorkoͤmmt, auch Knoͤpfe, Tobacks-
koͤpfe, Doſen gibt, und ohne allen Zuſatz im Feuer
ſchmelzt.
11) Berlinerblau, das er aus alten Peruquen und alten
Stiefeln gemacht hat.
Mittags ſpeiſte ich bei meinem Freunde Schreber
mit Harles. Ich bemerkte, daß man hier die Beeren
vom Vitis Idea einmacht und zum Braten ſpeiſt; ſie
ſind angenehm, und blutreinigend. Nach Tiſche beſah
ich
Das Naturalienkabinet der Univerſitaͤt. Es
ſteht im Bibliothekgebaͤude, und iſt von Bayreuth hier-
her gekommen. Klein’s in Danzig Sammlung macht
die Grundlage davon aus. Hr. Hofr. Schreber ran-
girt
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