tene Gewehre von allen Nationen, schreckliche Henker- schwerdter, wobei ich mir an Hals grif, Sachen zum Karoussel, zu Turnieren etc. Unmöglich konnt' ich alles merken, und dazu in der kurzen Zeit, die ich aufs Be- sehen wenden konnte.
Den 2ten und 3ten Sept. Reise nach Berlin.
Der Weg von Dresden bis Berlin beträgt 20. Meilen, ist aber ein ewiges Sandmeer mit Tannen- und Fichtenwäldern untermengt. Ach, da schlich der Wagen so traurig im Flugsande fort, oft fuhr ich 6. Stunden Weges ohne ein Dorf, eine Hütte, oder nur einen Menschen zu sehen. Die Oerter, durch die ich auf dieser Route kam, sind Grossenhayn, Elsterwerde, Dobriluck, Sonnewalde, Luckau, Baruth, Mit- tenwalde; alles kleine Städtchen. Bis Baruth ist alles Sächsisch, aber 1. Meile hinter diesem Orte ist es Brandenburgisch.
Den 4ten Sept.
Heute kam ich in
Berlin an, und fand mein Logis in der Fr. Präsid. von Dankelmann Hause auf der Brüderstrasse. Hr. Nikolai hatte es für mich bestellt. Ich lies es mein Erstes seyn, verschiedene Besuche zu machen, und meine Empfehlungsschreiben abzugeben, ich ging daher gleich zu
Hrn. Nikolai, der mich sehr freundschaftlich em- pfing. Von ihm ging ich zum Hrn. Regimentsseld- scheer Kleemann, der aber nicht zu Hause war, zum
Hrn.
tene Gewehre von allen Nationen, ſchreckliche Henker- ſchwerdter, wobei ich mir an Hals grif, Sachen zum Karouſſel, zu Turnieren ꝛc. Unmoͤglich konnt’ ich alles merken, und dazu in der kurzen Zeit, die ich aufs Be- ſehen wenden konnte.
Den 2ten und 3ten Sept. Reiſe nach Berlin.
Der Weg von Dresden bis Berlin betraͤgt 20. Meilen, iſt aber ein ewiges Sandmeer mit Tannen- und Fichtenwaͤldern untermengt. Ach, da ſchlich der Wagen ſo traurig im Flugſande fort, oft fuhr ich 6. Stunden Weges ohne ein Dorf, eine Huͤtte, oder nur einen Menſchen zu ſehen. Die Oerter, durch die ich auf dieſer Route kam, ſind Groſſenhayn, Elſterwerde, Dobriluck, Sonnewalde, Luckau, Baruth, Mit- tenwalde; alles kleine Staͤdtchen. Bis Baruth iſt alles Saͤchſiſch, aber 1. Meile hinter dieſem Orte iſt es Brandenburgiſch.
Den 4ten Sept.
Heute kam ich in
Berlin an, und fand mein Logis in der Fr. Praͤſid. von Dankelmann Hauſe auf der Bruͤderſtraſſe. Hr. Nikolai hatte es fuͤr mich beſtellt. Ich lies es mein Erſtes ſeyn, verſchiedene Beſuche zu machen, und meine Empfehlungsſchreiben abzugeben, ich ging daher gleich zu
Hrn. Nikolai, der mich ſehr freundſchaftlich em- pfing. Von ihm ging ich zum Hrn. Regimentsſeld- ſcheer Kleemann, der aber nicht zu Hauſe war, zum
Hrn.
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Karouſſel, zu Turnieren ꝛc. Unmoͤglich konnt’ ich alles
merken, und dazu in der kurzen Zeit, die ich aufs Be-
ſehen wenden konnte.
Den 2ten und 3ten Sept.
Reiſe nach Berlin.
Der Weg von Dresden bis Berlin betraͤgt 20.
Meilen, iſt aber ein ewiges Sandmeer mit Tannen-
und Fichtenwaͤldern untermengt. Ach, da ſchlich der
Wagen ſo traurig im Flugſande fort, oft fuhr ich 6.
Stunden Weges ohne ein Dorf, eine Huͤtte, oder nur
einen Menſchen zu ſehen. Die Oerter, durch die ich auf
dieſer Route kam, ſind Groſſenhayn, Elſterwerde,
Dobriluck, Sonnewalde, Luckau, Baruth, Mit-
tenwalde; alles kleine Staͤdtchen. Bis Baruth iſt
alles Saͤchſiſch, aber 1. Meile hinter dieſem Orte iſt es
Brandenburgiſch.
Den 4ten Sept.
Heute kam ich in
Berlin an, und fand mein Logis in der Fr. Praͤſid.
von Dankelmann Hauſe auf der Bruͤderſtraſſe. Hr.
Nikolai hatte es fuͤr mich beſtellt. Ich lies es mein
Erſtes ſeyn, verſchiedene Beſuche zu machen, und meine
Empfehlungsſchreiben abzugeben, ich ging daher gleich zu
Hrn. Nikolai, der mich ſehr freundſchaftlich em-
pfing. Von ihm ging ich zum Hrn. Regimentsſeld-
ſcheer Kleemann, der aber nicht zu Hauſe war, zum
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/216>, abgerufen am 25.11.2024.
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