Hanau. Hier wartete meiner schon der gute Hr. Kandidat Götz, empfing mich gleich beim Aussteigen aus dem Schiffe, und stellte mich der Durchlauchtigen Prinzess in Friedrike vor. Der übrige Theil dieses Tags verging mir in seiner und des theuren Stockhausens Gesellschaft nur gar zu geschwind.
Den 20sten Oct.
Früh war ich wieder bei Hrn. Stockhausen, und dann besah ich
Das Naturalienkabinet der Durchl. Prinzessin. Es ist noch im Werden. Eine Klapper von Crotal. horr. von 24. Ringen war darin. -- Weisse hier er- nährte Mäuse hatten diese Nacht Junge geheckt. Hier- auf machte ich dem
Hrn. Regierungsrath Wagner, der hier Bibliothe- kar und Münzkabinets-Inspektor ist, einen Besuch, und bekam dann
Das Münzkabinet selbst zu sehen. Es ist sehr reich und wohl rangirt. Geburts-Begräbnis-Krö- nungs-Vermählungs-Kriegs-Friedens-Stiftungs- vermischte Münzen sind darin. Jedes Fach ist wieder nach den Staaten und Ländern, und diese wieder nach der Chronologie rangirt. Die fehlenden läst man von den Stempeln in London, Versailles etc. nachprägen, und bezahlt das Silber und Prägelohn. Die Münzen liegen auf grünem Tuch unter Glas, ohne Einschnitte. Im- mer sind die Dänischen die schönsten, und dann die von den Hammerani aus Rom. Die Brandenburgischen sehen alle schlecht aus. Der Nummus unicus, 2. Pfund
etliche
Hanau. Hier wartete meiner ſchon der gute Hr. Kandidat Goͤtz, empfing mich gleich beim Ausſteigen aus dem Schiffe, und ſtellte mich der Durchlauchtigen Prinzeſſ in Friedrike vor. Der uͤbrige Theil dieſes Tags verging mir in ſeiner und des theuren Stockhauſens Geſellſchaft nur gar zu geſchwind.
Den 20ſten Oct.
Fruͤh war ich wieder bei Hrn. Stockhauſen, und dann beſah ich
Das Naturalienkabinet der Durchl. Prinzeſſin. Es iſt noch im Werden. Eine Klapper von Crotal. horr. von 24. Ringen war darin. — Weiſſe hier er- naͤhrte Maͤuſe hatten dieſe Nacht Junge geheckt. Hier- auf machte ich dem
Hrn. Regierungsrath Wagner, der hier Bibliothe- kar und Muͤnzkabinets-Inſpektor iſt, einen Beſuch, und bekam dann
Das Muͤnzkabinet ſelbſt zu ſehen. Es iſt ſehr reich und wohl rangirt. Geburts-Begraͤbnis-Kroͤ- nungs-Vermaͤhlungs-Kriegs-Friedens-Stiftungs- vermiſchte Muͤnzen ſind darin. Jedes Fach iſt wieder nach den Staaten und Laͤndern, und dieſe wieder nach der Chronologie rangirt. Die fehlenden laͤſt man von den Stempeln in London, Verſailles ꝛc. nachpraͤgen, und bezahlt das Silber und Praͤgelohn. Die Muͤnzen liegen auf gruͤnem Tuch unter Glas, ohne Einſchnitte. Im- mer ſind die Daͤniſchen die ſchoͤnſten, und dann die von den Hammerani aus Rom. Die Brandenburgiſchen ſehen alle ſchlecht aus. Der Nummus unicus, 2. Pfund
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Hanau. Hier wartete meiner ſchon der gute Hr.
Kandidat Goͤtz, empfing mich gleich beim Ausſteigen
aus dem Schiffe, und ſtellte mich der Durchlauchtigen
Prinzeſſ in Friedrike vor. Der uͤbrige Theil dieſes Tags
verging mir in ſeiner und des theuren Stockhauſens
Geſellſchaft nur gar zu geſchwind.
Den 20ſten Oct.
Fruͤh war ich wieder bei Hrn. Stockhauſen, und
dann beſah ich
Das Naturalienkabinet der Durchl. Prinzeſſin.
Es iſt noch im Werden. Eine Klapper von Crotal.
horr. von 24. Ringen war darin. — Weiſſe hier er-
naͤhrte Maͤuſe hatten dieſe Nacht Junge geheckt. Hier-
auf machte ich dem
Hrn. Regierungsrath Wagner, der hier Bibliothe-
kar und Muͤnzkabinets-Inſpektor iſt, einen Beſuch, und
bekam dann
Das Muͤnzkabinet ſelbſt zu ſehen. Es iſt ſehr
reich und wohl rangirt. Geburts-Begraͤbnis-Kroͤ-
nungs-Vermaͤhlungs-Kriegs-Friedens-Stiftungs-
vermiſchte Muͤnzen ſind darin. Jedes Fach iſt wieder
nach den Staaten und Laͤndern, und dieſe wieder nach der
Chronologie rangirt. Die fehlenden laͤſt man von den
Stempeln in London, Verſailles ꝛc. nachpraͤgen, und
bezahlt das Silber und Praͤgelohn. Die Muͤnzen liegen
auf gruͤnem Tuch unter Glas, ohne Einſchnitte. Im-
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ſehen alle ſchlecht aus. Der Nummus unicus, 2. Pfund
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/277>, abgerufen am 24.11.2024.
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