Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.Die Hirtenbuben stehen auf dem Kopfe, um Geld zu Lustreise
Die Hirtenbuben ſtehen auf dem Kopfe, um Geld zu Luſtreiſe
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0334" n="296"/> Die Hirtenbuben ſtehen auf dem Kopfe, um Geld zu<lb/> verdienen. Bei <hi rendition="#fr">Lauffenburg</hi> iſt das Bette des <hi rendition="#fr">Rheins</hi><lb/> nicht weit von der Bruͤcke durch ſchreckliche Felſen von bei-<lb/> den Seiten eingezwaͤngt, und auch in der Mitte verengt,<lb/> davon entſteht ein ganz artiger Fall. Auſſerhalb der<lb/> Stadt fuͤhrt ein angenehmer Wald nach <hi rendition="#fr">Seckingen,</hi><lb/> das jenſeit des <hi rendition="#fr">Rheins</hi> ſehr angenehm liegt. In <hi rendition="#fr">Rhein-<lb/> felden</hi> ſtunden faſt vor jedem Hauſe ſchon die ſchoͤnſten<lb/> bluͤhenden gelben <hi rendition="#fr">Veilchen.</hi> Von dort an wird das<lb/> ſchoͤnſte Land ein einziger Weinberg. Man reiſt an dem<lb/> jenſeit des Stroms liegenden Roͤmiſchen <hi rendition="#fr">Augſt</hi> vorbei.<lb/> Eine Stunde vor <hi rendition="#fr">Baſel</hi> kam ich im Flecken <hi rendition="#fr">Krenzach</hi><lb/> wieder in mein Vaterland, ſah meine Aeltern und An-<lb/> verwandte, und war nach wenigen Tagen wieder hier.<lb/> Leben Sie wohl.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Luſtreiſe</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [296/0334]
Die Hirtenbuben ſtehen auf dem Kopfe, um Geld zu
verdienen. Bei Lauffenburg iſt das Bette des Rheins
nicht weit von der Bruͤcke durch ſchreckliche Felſen von bei-
den Seiten eingezwaͤngt, und auch in der Mitte verengt,
davon entſteht ein ganz artiger Fall. Auſſerhalb der
Stadt fuͤhrt ein angenehmer Wald nach Seckingen,
das jenſeit des Rheins ſehr angenehm liegt. In Rhein-
felden ſtunden faſt vor jedem Hauſe ſchon die ſchoͤnſten
bluͤhenden gelben Veilchen. Von dort an wird das
ſchoͤnſte Land ein einziger Weinberg. Man reiſt an dem
jenſeit des Stroms liegenden Roͤmiſchen Augſt vorbei.
Eine Stunde vor Baſel kam ich im Flecken Krenzach
wieder in mein Vaterland, ſah meine Aeltern und An-
verwandte, und war nach wenigen Tagen wieder hier.
Leben Sie wohl.
Luſtreiſe
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/334 |
Zitationshilfe: | Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/334>, abgerufen am 17.06.2024. |