Hier ist auch ein mittelmässig grosser See, der Werthsee.
Prächtige Gegenden, Wasserfälle und Wiesen trift man doch immer in Tyrol an. Auch haben die blauen und rothen Blumen viel höhere und lebhastere Farbe, als bei uns.
Viele kröpfichte Menschen aber sieht man hier. -- Sonst sterben nicht viele, nicht einmahl Kinder, die überhaupt hierherum schön, gesund und munter aussehen, an den Blattern.
Hundert Jahre wird niemand in diesen Bergen alt, wegen der schweren Arbeit, und der harten Lebensart in den Bergen.
Man hört hier oft das Sprüchwort: "Schast er das "Häslein, so schaft er auch das Gräslein".
Abends kam ich bei meinem Bruder in Pforzheim an, und blieb da über
Den 18ten Jun.
um auszuruhen, von da ich dann nach wenig Tagen vol- lends nach Carlsruhe abging.
Vermischte
Hier iſt auch ein mittelmaͤſſig groſſer See, der Werthſee.
Praͤchtige Gegenden, Waſſerfaͤlle und Wieſen trift man doch immer in Tyrol an. Auch haben die blauen und rothen Blumen viel hoͤhere und lebhaſtere Farbe, als bei uns.
Viele kroͤpfichte Menſchen aber ſieht man hier. — Sonſt ſterben nicht viele, nicht einmahl Kinder, die uͤberhaupt hierherum ſchoͤn, geſund und munter ausſehen, an den Blattern.
Hundert Jahre wird niemand in dieſen Bergen alt, wegen der ſchweren Arbeit, und der harten Lebensart in den Bergen.
Man hoͤrt hier oft das Spruͤchwort: „Schaſt er das „Haͤslein, ſo ſchaft er auch das Graͤslein“.
Abends kam ich bei meinem Bruder in Pforzheim an, und blieb da uͤber
Den 18ten Jun.
um auszuruhen, von da ich dann nach wenig Tagen vol- lends nach Carlsruhe abging.
Vermiſchte
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Hier iſt auch ein mittelmaͤſſig groſſer See, der
Werthſee.
Praͤchtige Gegenden, Waſſerfaͤlle und Wieſen trift
man doch immer in Tyrol an. Auch haben die blauen
und rothen Blumen viel hoͤhere und lebhaſtere Farbe, als
bei uns.
Viele kroͤpfichte Menſchen aber ſieht man hier. —
Sonſt ſterben nicht viele, nicht einmahl Kinder, die
uͤberhaupt hierherum ſchoͤn, geſund und munter ausſehen,
an den Blattern.
Hundert Jahre wird niemand in dieſen Bergen alt,
wegen der ſchweren Arbeit, und der harten Lebensart in
den Bergen.
Man hoͤrt hier oft das Spruͤchwort: „Schaſt er das
„Haͤslein, ſo ſchaft er auch das Graͤslein“.
Abends kam ich bei meinem Bruder in Pforzheim
an, und blieb da uͤber
Den 18ten Jun.
um auszuruhen, von da ich dann nach wenig Tagen vol-
lends nach Carlsruhe abging.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/678>, abgerufen am 26.11.2024.
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