Wenn man das Verdienst eines Mannes richtig bestimmen, und den Verlust, den die Welt durch seinen Tod erlitten hat, ge- nau berechnen will, so muß man nicht blos auf das sehen was er geleistet hat, sondern man muß auch das in Anschlag bringen, was er bei län- germ Leben hätte leisten können, und aller Wahr- scheinlichkeit nach geleistet haben würde. In dieser Hinsicht ist Sander's frühzeitiger Tod
nicht
*) Diese Lebensbeschreibung ist aus der Feder des Herrn Superintendent Küttner in Seyda, der vom Verle- ger den Auftrag dazu erhielt, und diese Arbeit um desto lieber übernahm, da er Sandern nicht nur von Person kennen lernte, und seiner Verdienste wegen sehr hoch schätzt, sondern sich auch durch briefliche und andere zuverläßige Nachrichten in den Stand gesetzet sah, die Götzische Lebensbeschreibung, die der gegenwärtigen zur Grundlage dient, zu ergänzen. Herausgeber.
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Heinrich Sander’s Leben*).
Wenn man das Verdienſt eines Mannes richtig beſtimmen, und den Verluſt, den die Welt durch ſeinen Tod erlitten hat, ge- nau berechnen will, ſo muß man nicht blos auf das ſehen was er geleiſtet hat, ſondern man muß auch das in Anſchlag bringen, was er bei laͤn- germ Leben haͤtte leiſten koͤnnen, und aller Wahr- ſcheinlichkeit nach geleiſtet haben wuͤrde. In dieſer Hinſicht iſt Sander’s fruͤhzeitiger Tod
nicht
*) Dieſe Lebensbeſchreibung iſt aus der Feder des Herrn Superintendent Kuͤttner in Seyda, der vom Verle- ger den Auftrag dazu erhielt, und dieſe Arbeit um deſto lieber uͤbernahm, da er Sandern nicht nur von Perſon kennen lernte, und ſeiner Verdienſte wegen ſehr hoch ſchaͤtzt, ſondern ſich auch durch briefliche und andere zuverlaͤßige Nachrichten in den Stand geſetzet ſah, die Goͤtziſche Lebensbeſchreibung, die der gegenwaͤrtigen zur Grundlage dient, zu ergaͤnzen. Herausgeber.
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[[III]/0009]
Heinrich Sander’s
Leben *).
Wenn man das Verdienſt eines Mannes
richtig beſtimmen, und den Verluſt,
den die Welt durch ſeinen Tod erlitten hat, ge-
nau berechnen will, ſo muß man nicht blos auf
das ſehen was er geleiſtet hat, ſondern man muß
auch das in Anſchlag bringen, was er bei laͤn-
germ Leben haͤtte leiſten koͤnnen, und aller Wahr-
ſcheinlichkeit nach geleiſtet haben wuͤrde. In
dieſer Hinſicht iſt Sander’s fruͤhzeitiger Tod
nicht
*) Dieſe Lebensbeſchreibung iſt aus der Feder des Herrn
Superintendent Kuͤttner in Seyda, der vom Verle-
ger den Auftrag dazu erhielt, und dieſe Arbeit um
deſto lieber uͤbernahm, da er Sandern nicht nur von
Perſon kennen lernte, und ſeiner Verdienſte wegen
ſehr hoch ſchaͤtzt, ſondern ſich auch durch briefliche
und andere zuverlaͤßige Nachrichten in den Stand
geſetzet ſah, die Goͤtziſche Lebensbeſchreibung, die
der gegenwaͤrtigen zur Grundlage dient, zu ergaͤnzen.
Herausgeber.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/9>, abgerufen am 23.11.2024.
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