Sanders, Daniel: Brief an Adele Glaßbrenner. Altstrelitz, 14. Dezember 1876.doch auch ein Dank- und Triumphgefühl mischt, wenn wir sagen: Und dann, wenn wir von uns weg den Blick auf den Dahingegangenen Und wie uns, muß es auch Ihnen ein köstlicher Trost doch auch ein Dank- und Triumphgefühl mischt, weñ wir sagen: Und dann, weñ wir von uns weg den Blick auf den Dahingegangenen Und wie uns, muß es auch Ihnen ein köstlicher Trost <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[1v]"/> doch auch ein Dank- und Triumphgefühl mischt, weñ wir sagen:<lb/><quote rendition="#et">Wir besaßen‘s doch einmal,<lb/> Was so köstlich ist!</quote></p><lb/> <p>Und dann, weñ wir von uns weg den Blick auf den Dahingegangenen<lb/> lenken, müssen wir nicht sein Geschick preisen, daß es sein schönes, tapferes<lb/> Heldenleben mit einem, raschen, schönen Tod gekrönt? Schön neñe ich den<lb/> raschen Tod, so tief und heftig mich auch meines threuen <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539698">Bruders</persName> ganz<lb/> unerwarteter Dahingang getroffen und durchschüttert hat und noch<lb/> mehr Sie durchschüttert haben muß. Schön neñ ich den Tod für ihn; deñ<lb/> ich kañ und mag mir das Leid des langsam unter schmerzvollen<lb/> Qualen dahinscheidenen Freundes nicht denken, viel weniger ausma-<lb/> len. Der Schlag, der uns den ersten Augenblick besiñungsraubend<lb/> getroffen, wir müssen – um uns die Besiñung zurückgekehrt – ihn<lb/> ein Glück neñen. Das sagen Sie Sich gewiß mit uns.</p><lb/> <p>Und wie uns, muß es auch Ihnen ein köstlicher Trost<lb/> sein, weñ sie von allen Seiten die warme, begeisterte Anerkenn-<lb/> ung sehen, die dem Streben, Wirken und Schaffen unser <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539698">Adolf</persName><lb/> gezollt wird. Ich habe es freilich im̃er gefühlt und gewusst,<lb/> wie tief des Schriftstellers und Dichters Wirksamkeit ins Volk<lb/> gedrungen; aber doch hat es mich – namentlich auch im Gedan-<lb/> ken an Sie – erfreut, wahrzunehmen, wie glänzend hell die<lb/> einzelnen Strophen nun zusam̃engesetzt sich zu einem<lb/> Lichtpunkt unsers Volks gestalten. Das wird und muß<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1v]/0002]
doch auch ein Dank- und Triumphgefühl mischt, weñ wir sagen:
Wir besaßen‘s doch einmal,
Was so köstlich ist!
Und dann, weñ wir von uns weg den Blick auf den Dahingegangenen
lenken, müssen wir nicht sein Geschick preisen, daß es sein schönes, tapferes
Heldenleben mit einem, raschen, schönen Tod gekrönt? Schön neñe ich den
raschen Tod, so tief und heftig mich auch meines threuen Bruders ganz
unerwarteter Dahingang getroffen und durchschüttert hat und noch
mehr Sie durchschüttert haben muß. Schön neñ ich den Tod für ihn; deñ
ich kañ und mag mir das Leid des langsam unter schmerzvollen
Qualen dahinscheidenen Freundes nicht denken, viel weniger ausma-
len. Der Schlag, der uns den ersten Augenblick besiñungsraubend
getroffen, wir müssen – um uns die Besiñung zurückgekehrt – ihn
ein Glück neñen. Das sagen Sie Sich gewiß mit uns.
Und wie uns, muß es auch Ihnen ein köstlicher Trost
sein, weñ sie von allen Seiten die warme, begeisterte Anerkenn-
ung sehen, die dem Streben, Wirken und Schaffen unser Adolf
gezollt wird. Ich habe es freilich im̃er gefühlt und gewusst,
wie tief des Schriftstellers und Dichters Wirksamkeit ins Volk
gedrungen; aber doch hat es mich – namentlich auch im Gedan-
ken an Sie – erfreut, wahrzunehmen, wie glänzend hell die
einzelnen Strophen nun zusam̃engesetzt sich zu einem
Lichtpunkt unsers Volks gestalten. Das wird und muß
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