Sanders, Daniel: Brief an Adele Glaßbrenner. Altstrelitz, 27. März 1885.Meine liebe, verehrte, gute Freundin, Wie viel und oft wir Ihrer gedenken, wissen Sie, und auch daß diese Gedanken
Vielleicht verspüren auch Sie in diesem Einfall einen Hang von unseres Meine liebe, verehrte, gute Freundin, Wie viel und oft wir Ihrer gedenken, wissen Sie, und auch daß diese Gedanken
Vielleicht verspüren auch Sie in diesem Einfall einen Hang von unseres <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <div type="letter" n="1"> <opener> <salute>Meine liebe, verehrte, gute Freundin,</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/> <p>Wie viel und oft wir Ihrer gedenken, wissen Sie, und auch daß diese Gedanken<lb/> am heutigen Tage, dem 27. März ganz besonders stark und rege sind. Es ist deßhalb<lb/> eigentlich überflüssig, Ihnen dies in diesen Zeilen noch besonders zu versichern<lb/> und doch möchte ich es nicht unterlassen als ein Zeugnis dafür, daß ein<lb/> geistiges Band, welches Freunde verbindet, in treuen Gemüthern, die Wechsel der<lb/> Zeiten überdauernd, sich fortgespiñt und fortwebt. Wär mir‘s doch, als ob unser<lb/><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539698">Adolf</persName>‘s Geist mich umschwebte da mir urplötzlich der nachstehende Einfall durch<lb/> den Kopf schoß:</p><lb/> <p> <quote rendition="#et2">Zum 1. April 1885.<lb/> Einem unverbürgtem Gerücht gemäß soll sich unter den <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> zu<lb/><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> auch ein mit den kurzen Versen befunden haben:<lb/> „Ihr wollt?<lb/> Schweigt still!<lb/> Ich will.<lb/> Ihr sollt<lb/> April!“ Dr. <hi rendition="#aq">Sch_ng_r</hi>.</quote> </p><lb/> <p>Vielleicht verspüren auch Sie in diesem Einfall einen Hang von unseres<lb/><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539698">Adolf</persName>‘s Geist und nur deshalb habe ich imn diesen Zeilen einverleibt.<lb/> Lassen Sie uns recht bald einmal von Sich und Ihrem Ergehen hören.<lb/> Ich hoffte, Sie haben im Ganzen Günstiges zu berichten, wie ich es Ihnen von<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Meine liebe, verehrte, gute Freundin,
Wie viel und oft wir Ihrer gedenken, wissen Sie, und auch daß diese Gedanken
am heutigen Tage, dem 27. März ganz besonders stark und rege sind. Es ist deßhalb
eigentlich überflüssig, Ihnen dies in diesen Zeilen noch besonders zu versichern
und doch möchte ich es nicht unterlassen als ein Zeugnis dafür, daß ein
geistiges Band, welches Freunde verbindet, in treuen Gemüthern, die Wechsel der
Zeiten überdauernd, sich fortgespiñt und fortwebt. Wär mir‘s doch, als ob unser
Adolf‘s Geist mich umschwebte da mir urplötzlich der nachstehende Einfall durch
den Kopf schoß:
Zum 1. April 1885.
Einem unverbürgtem Gerücht gemäß soll sich unter den _ zu
_ auch ein mit den kurzen Versen befunden haben:
„Ihr wollt?
Schweigt still!
Ich will.
Ihr sollt
April!“ Dr. Sch_ng_r.
Vielleicht verspüren auch Sie in diesem Einfall einen Hang von unseres
Adolf‘s Geist und nur deshalb habe ich imn diesen Zeilen einverleibt.
Lassen Sie uns recht bald einmal von Sich und Ihrem Ergehen hören.
Ich hoffte, Sie haben im Ganzen Günstiges zu berichten, wie ich es Ihnen von
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