Sanders, Daniel: Brief an Berthold Auerbach. Altstrelitz, 28. November 1869.Höchst verehrter Freund[.] Kaum wage ich es, auf den Wunsch des Verlegers Ihnen das beifol- Und nun nur noch einige Worte. Ich will hoffen, daß Sie nung
Höchst verehrter Freund[.] Kaum wage ich es, auf den Wunsch des Verlegers Ihnen das beifol- Und nun nur noch einige Worte. Ich will hoffen, daß Sie nung
<TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <body> <div type="letter" n="1"> <opener> <salute>Höchst verehrter Freund<supplied>.</supplied></salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/> <p>Kaum wage ich es, auf den Wunsch des Verlegers Ihnen das beifol-<lb/> gende Büchlein zu senden, weil sich meinem Gedächtnis nur zu<lb/> lebhaft die Verse aufdrängen, in denen <persName ref="http://d-nb.info/gnd/11855333X">Homer</persName> berichtet, wie Dio-<lb/> medes dem Glaukos für die goldene Rüstung eine eherne gebo-<lb/> ten. Inständig bitte ich Sie daher, das Büchlein nicht etwa als<lb/> Gegengabe ansehen zu wollen, sondern einfach als das, was es ist,<lb/> als ein Buch für Kinder<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Heitere Kinderwelt. Illustriert von Hans Looschen. Mit zwei Musikbeilagen (in Quart) von Emilie Mayer. Neustrelitz 1868.</bibl></note>. Weñ Sie aus diesen allein richtigen<lb/> Gesichtspunkte das zum vorigen Weihnachtsfest erschienene<lb/> Büchlein, wie ich zu hoffen wage, seinem Zweck entsprechend<lb/> finden und die Verbreitung desselben durch einige empfehlende<lb/> Worte, etwa in einer süddeutschen Zeitung, fördern köñten<lb/> und wollten, so würden Sie dadurch nicht nur den Verleger, son-<lb/> dern auch mich sehr verbinden.</p><lb/> <p>Und nun nur noch einige Worte. Ich will hoffen, daß Sie<lb/> mit meiner Besprechung Ihres „Landhauses“<note type="editorial"><bibl>Auerbach, Berthold: Das Landhaus am Rhein. Stuttgart 1869.</bibl><ref target="https://archive.org/details/bub_gb_71g6AAAAcAAJ"> Erster Band online verfügbar: Internet Archive abgerufen am 26.02.2019.</ref></note> nicht ganz unzu-<lb/> frieden gewesen. Gern hätte ich eingehender mich über das<lb/> vortreffliche Buch ausgesprochen; aber dazu hätte ich einer<lb/> Muße bedurft, die ich, bei meiner andrängenden Arbeit am<lb/><supplied>„</supplied>Fremdwörterbuch<supplied>“</supplied><note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Fremdwörterbuch. Leipzig 1871.</bibl><ref target="https://archive.org/details/fremdwrterbuch01sanduoft">Zweite unveränderte Auflage. Leipzig 1891. Erster Band online verfügbar: Internet Archive abgerufen am 26.02.2019.</ref>, <ref target="https://archive.org/details/fremdwrterbuch02sanduoft">Zweite unveränderte Auflage. Leipzig 1891. Zweiter Band online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 26.02.2019.</ref></note>, für die ersten Monate aufzutreiben nicht im<lb/> Stande gewesen wäre. Und so gebe ich deñ Ihrer Mah-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nung</fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Höchst verehrter Freund.
Kaum wage ich es, auf den Wunsch des Verlegers Ihnen das beifol-
gende Büchlein zu senden, weil sich meinem Gedächtnis nur zu
lebhaft die Verse aufdrängen, in denen Homer berichtet, wie Dio-
medes dem Glaukos für die goldene Rüstung eine eherne gebo-
ten. Inständig bitte ich Sie daher, das Büchlein nicht etwa als
Gegengabe ansehen zu wollen, sondern einfach als das, was es ist,
als ein Buch für Kinder. Weñ Sie aus diesen allein richtigen
Gesichtspunkte das zum vorigen Weihnachtsfest erschienene
Büchlein, wie ich zu hoffen wage, seinem Zweck entsprechend
finden und die Verbreitung desselben durch einige empfehlende
Worte, etwa in einer süddeutschen Zeitung, fördern köñten
und wollten, so würden Sie dadurch nicht nur den Verleger, son-
dern auch mich sehr verbinden.
Und nun nur noch einige Worte. Ich will hoffen, daß Sie
mit meiner Besprechung Ihres „Landhauses“ nicht ganz unzu-
frieden gewesen. Gern hätte ich eingehender mich über das
vortreffliche Buch ausgesprochen; aber dazu hätte ich einer
Muße bedurft, die ich, bei meiner andrängenden Arbeit am
„Fremdwörterbuch“, für die ersten Monate aufzutreiben nicht im
Stande gewesen wäre. Und so gebe ich deñ Ihrer Mah-
nung
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