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Sanders, Daniel: Brief an Berthold Auerbach. Altstrelitz, 18. März 1864.

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Höchst geehrter Herr.


Nach einem oft erprobten Wort, daß es immer das Richtigste und
Sicherste ist, gleich an die rechte Schmiede zu gehen, wende ich mich - zumal
ich Ihres Interesses an meinem Wörterbuch versichert bin - mit
folgender Anfrage an Sie:

In Ihrem "Edelweiß" (1861) Seite 223 findet sich folgende Stelle:
"So eben hat meine Frau zum zweiten Mal Zwillinge die kleinen Ter-
kel"
und so weiter Das unterstrichene Wort ist mir, dem Norddeutschen, fremd;
seine Bedeutung in den angeführten Worten freilich durch den Zu-
sammenhang klar; aber ich möchte wissen, ob Terkel nicht, wie catulus
im Lateinischen, zunächst das junge Hündlein bezeichnet, in welchem Fall ich
auch mit der Etymologie im Reinen wäre.

Von Ihrer Güte erwarte ich baldige Auskunft über das
Wort, die mir sagt, ob ich mit meiner Vermuthung das Richtige
getroffen oder ins Blaue geschossen.

Mit den freundlichsten Grüßen für Sie und mit der
Höchst geehrter Herr.


Nach einem oft erprobten Wort, daß es im̃er das Richtigste und
Sicherste ist, gleich an die rechte Schmiede zu gehen, wende ich mich – zumal
ich Ihres Interesses an meinem Wörterbuch versichert bin – mit
folgender Anfrage an Sie:

In Ihrem „Edelweiß“ (1861) Seite 223 findet sich folgende Stelle:
„So eben hat meine Frau zum zweiten Mal Zwillinge die kleinen Ter-
kel“
und so weiter Das unterstrichene Wort ist mir, dem Norddeutschen, fremd;
seine Bedeutung in den angeführten Worten freilich durch den Zu-
sam̃enhang klar; aber ich möchte wissen, ob Terkel nicht, wie catulus
im Lateinischen, zunächst das junge Hündlein bezeichnet, in welchem Fall ich
auch mit der Etymologie im Reinen wäre.

Von Ihrer Güte erwarte ich baldige Auskunft über das
Wort, die mir sagt, ob ich mit meiner Vermuthung das Richtige
getroffen oder ins Blaue geschossen.

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[[1r]/0001] Höchst geehrter Herr. Nach einem oft erprobten Wort, daß es im̃er das Richtigste und Sicherste ist, gleich an die rechte Schmiede zu gehen, wende ich mich – zumal ich Ihres Interesses an meinem Wörterbuch versichert bin – mit folgender Anfrage an Sie: In Ihrem „Edelweiß“ (1861) S. 223 findet sich folgende Stelle: „So eben hat meine Frau zum zweiten Mal Zwillinge die kleinen Ter- kel“ u.s.w. Das unterstrichene Wort ist mir, dem Norddeutschen, fremd; seine Bedeutung in den angeführten Worten freilich durch den Zu- sam̃enhang klar; aber ich möchte wissen, ob Terkel nicht, wie catulus im Lat., zunächst das junge Hündlein bezeichnet, in welchem Fall ich auch mit der Etymologie im Reinen wäre. Von Ihrer Güte erwarte ich baldige Auskunft über das Wort, die mir sagt, ob ich mit meiner Vermuthung das Richtige getroffen oder ins Blaue geschossen. Mit den freundlichsten Grüßen für Sie und mit der

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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Berthold Auerbach. Altstrelitz, 18. März 1864, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_auerbach_1864/1>, abgerufen am 21.11.2024.