Sanders, Daniel: Brief an Alban Förster. Altstrelitz, 19. November 1889.Hochgeehrter Herr Kapellmeister,
Des Dichters Lied ruht stumm und starr, wie todt, so Daß Sie zu meinem siebzigsten Geburtstage mir ein von mir Meine Nichte, die Ihnen diese Zeilen überreichen wird, kann Mit
Hochgeehrter Herr Kapellmeister,
Des Dichters Lied ruht stumm und starr, wie todt, so Daß Sie zu meinem siebzigsten Geburtstage mir ein von mir Meine Nichte, die Ihnen diese Zeilen überreichen wird, kañ Mit
<TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <body> <div type="letter" n="1"> <opener> <salute>Hochgeehrter Herr Kapellmeister,</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/> <p> <cit rendition="#et"> <quote> <lg> <l>„Laß die Saiten rasch erklingen</l><lb/> <l>Und dañ sich ins Buch hinein!</l><lb/> <l>Nur nicht lesen! im̃er singen</l><lb/> <l>Und ein jedes Blatt ist dein.“</l> </lg> </quote> <bibl>(<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118540238">Goethe</persName>)</bibl> </cit> </p><lb/> <space dim="vertical"/> <p>Des Dichters Lied ruht stumm und starr, wie todt, so<lb/> lange, bis ein begnadeter und begeisterter Tonmeister ihm durch<lb/> die rechte Tonweise erst wahres Leben und wirkliche Sprach ein<supplied>-</supplied><lb/> haucht.</p><lb/> <p>Daß Sie zu meinem siebzigsten Geburtstage mir ein von mir<lb/> vor langen Jahren aus dem Serbischen ins Deutsche übertragenes<lb/> Lied<note type="editorial">Bald ja werd' ich grösser sein. Gedicht aus dem Serbischen von Daniel Sanders, für eine Singstimme mit Piano von Alban Förster. Op. 105 No 2. </note>, durch Ihre Tonweise zu wirklichem Leben erweckt, übersandt<lb/> haben, ist eine so große Liebenswürdigkeit und zarte Aufmerk-<lb/> samkeit, daß ich nicht umhin kann, Ihnen dafür meinen ganz<lb/> besonderen Dank auszusprechen.</p><lb/> <p>Meine Nichte, die Ihnen diese Zeilen überreichen wird, kañ<lb/> und wird Ihnen <subst><del rendition="#ow">I</del><add place="across">e</add></subst>rgänzend berichten, wie iñig und hoch Sie mich<lb/> durch Ihre Aufmerksamkeit erfreut haben<supplied>.</supplied></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Hochgeehrter Herr Kapellmeister,
„Laß die Saiten rasch erklingen
Und dañ sich ins Buch hinein!
Nur nicht lesen! im̃er singen
Und ein jedes Blatt ist dein.“
(Goethe)
Des Dichters Lied ruht stumm und starr, wie todt, so
lange, bis ein begnadeter und begeisterter Tonmeister ihm durch
die rechte Tonweise erst wahres Leben und wirkliche Sprach ein-
haucht.
Daß Sie zu meinem siebzigsten Geburtstage mir ein von mir
vor langen Jahren aus dem Serbischen ins Deutsche übertragenes
Lied, durch Ihre Tonweise zu wirklichem Leben erweckt, übersandt
haben, ist eine so große Liebenswürdigkeit und zarte Aufmerk-
samkeit, daß ich nicht umhin kann, Ihnen dafür meinen ganz
besonderen Dank auszusprechen.
Meine Nichte, die Ihnen diese Zeilen überreichen wird, kañ
und wird Ihnen ergänzend berichten, wie iñig und hoch Sie mich
durch Ihre Aufmerksamkeit erfreut haben.
Mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sebastian Göttel: Herausgeber.
Linda Martin: Transkription und TEI-Textannotation.
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |