Sanders, Daniel: Brief an Adolf Glaßbrenner. Altstrelitz, 12. November 1865.ein Jahr älter werde und theilnehmende Freunde unter der Heute Abend sehe ich die Strelitzer Glaßbrennerei Meine liebe Adele. Ich bitte tausendmal Die herzlichsten Grüße von Allen Dan. Sandersfür Euch Beide und außerdem von mir für die beiden Kinder Israel. Und nun muß ich schließen. Die Gattin hat schon einigemal crescendo gerufen und ich möchte das Tortchen gerade heute nicht hören. Mit fliegender Feder dein Strelitz 12 Nov. 1865 In nächster Woche (denn eher komme ich doch wohl nicht dazu) ein Jahr älter werde und theilnehmende Freunde unter der Heute Abend sehe ich die Strelitzer Glaßbreñerei Meine liebe Adele. Ich bitte tausendmal Die herzlichsten Grüße von Allen Dan. Sandersfür Euch Beide und außerdem von mir für die beiden Kinder Israel. Und nun muß ich schließen. Die Gattin hat schon einigemal crescendo gerufen und ich möchte das Tortchen gerade heute nicht hören. Mit fliegender Feder dein Strelitz 12 Nov. 1865 In nächster Woche (deñ eher kom̃e ich doch wohl nicht dazu) <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2v]"/> ein Jahr älter werde und theilnehmende Freunde unter der<lb/> in diesem Fall nicht ganz ungewöhnlichen Form von Gra-<lb/> tulation mir ihre Kondolenz bezeigen.</p><lb/> <p>Heute Abend sehe ich die Strelitzer Glaßbreñerei<lb/> bei mir und werde also Deine Grüße ganz frisch<lb/> bestellen. Weñ Euch die Ohren recht lebhaft klingen,<lb/> so wisst Ihr, woran – kling, klang! Es lebe lang,<lb/> vergnügt <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> froh, <foreign xml:lang="lat">in Dulci jubilo</foreign> <note type="editorial">in süßer Freude</note>, <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539698">Adolf</persName> <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> <persName ref="http://d-nb.info/gnd/116654430">Adele</persName>.<lb/> Ich wünsche von ganzer Seele; <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> drauf aus<lb/> voller Kehle: dreimaliges Hoch.</p><lb/> <p>Meine liebe <persName ref="http://d-nb.info/gnd/116654430">Adele</persName>. Ich bitte tausendmal<lb/> um Entschuldigung, daß ich Ihr Ideal nicht ganz ge-<lb/> troffen; doch werde ich Sorge dafür tragen; daß Sie<lb/> das Gewünschte so schwarz, wie es irgend zu erhalten<lb/> ist, regelmäßig erhalten zugesandt bekom̃en sollen.<lb/> Heute koñte ich aber noch nicht dazu kom̃en, Ihren<lb/> Auftrag zu erfüllen; ich weiß ja auch, daß Sie<lb/> nicht ganz <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539698">Adolf</persName>‘s Heißhunger haben.<lb/> Und nun lebt wohl! Entschuldigt das<lb/> eilige Geschwirr! </p><lb/> <closer> <salute>Die herzlichsten Grüße von Allen<lb/> für Euch Beide und außerdem von mir für die<lb/> beiden Kinder Israel. Und nun muß ich<lb/> schließen. Die Gattin hat schon einigemal<lb/><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">crescendo</hi></foreign> gerufen und ich möchte das <unclear reason="illegible" cert="high">Tortchen</unclear><lb/> gerade heute nicht hören. Mit fliegender Feder<lb/> dein</salute><lb/> <signed> <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119242044">Dan. Sanders</persName> </signed><lb/> <dateline><choice><abbr>Str.</abbr><expan><placeName ref="http://www.geonames.org/2825922/">Strelitz</placeName></expan></choice> 12 Nov. 1865</dateline> </closer> <postscript> <p>In nächster Woche (deñ eher kom̃e ich doch wohl nicht dazu)<lb/> sende ich auch das Besprochene.</p> </postscript> </div> </body> </text> </TEI> [[2v]/0002]
ein Jahr älter werde und theilnehmende Freunde unter der
in diesem Fall nicht ganz ungewöhnlichen Form von Gra-
tulation mir ihre Kondolenz bezeigen.
Heute Abend sehe ich die Strelitzer Glaßbreñerei
bei mir und werde also Deine Grüße ganz frisch
bestellen. Weñ Euch die Ohren recht lebhaft klingen,
so wisst Ihr, woran – kling, klang! Es lebe lang,
vergnügt u froh, in Dulci jubilo , Adolf u Adele.
Ich wünsche von ganzer Seele; u drauf aus
voller Kehle: dreimaliges Hoch.
Meine liebe Adele. Ich bitte tausendmal
um Entschuldigung, daß ich Ihr Ideal nicht ganz ge-
troffen; doch werde ich Sorge dafür tragen; daß Sie
das Gewünschte so schwarz, wie es irgend zu erhalten
ist, regelmäßig erhalten zugesandt bekom̃en sollen.
Heute koñte ich aber noch nicht dazu kom̃en, Ihren
Auftrag zu erfüllen; ich weiß ja auch, daß Sie
nicht ganz Adolf‘s Heißhunger haben.
Und nun lebt wohl! Entschuldigt das
eilige Geschwirr!
Die herzlichsten Grüße von Allen
für Euch Beide und außerdem von mir für die
beiden Kinder Israel. Und nun muß ich
schließen. Die Gattin hat schon einigemal
crescendo gerufen und ich möchte das Tortchen
gerade heute nicht hören. Mit fliegender Feder
dein
Dan. Sanders
Str. 12 Nov. 1865 In nächster Woche (deñ eher kom̃e ich doch wohl nicht dazu)
sende ich auch das Besprochene.
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