Sanders, Daniel: Brief an Hermann Rollett. Altstrelitz, 2. Dezember 1889.Hochgeehrter Herr Archivar, Als ich in der mir zu meinem 70. Geburtstag dargebrachten Festschrift Ich nahm mir sofort vor, Ihnen außer dem umstehenden gedruckten "Ge- diesen
Hochgeehrter Herr Archivar, Als ich in der mir zu meinem 70. Geburtstag dargebrachten Festschrift Ich nahm mir sofort vor, Ihnen außer dem umstehenden gedruckten „Ge- diesen
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <div type="letter" n="1"> <opener rendition="#et"> <salute>Hochgeehrter Herr Archivar,</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/> <p>Als ich in der mir zu meinem 70. Geburtstag dargebrachten Festschrift<lb/> Ihr schönes und geistreiches Verszeil auf S. 36 las, fühlte ich neben der<lb/> herzlichsten, iñigsten Freunde auch eine gewisse Beschämung, in der Eriñerung<lb/> daran, daß Sie mir, der ich mit meinem Glückwunsch zu Ihrem 70. Geburts-<lb/> tag etwas verspätet an Ihnen erschienen, damals sofort einen etwas vorzei-<lb/> tigen Geburtstagswunsch gesandt und dazu auch noch – was ich kaum<lb/> zu hoffen gewagt – zu meinem Geburtstage rechtzeitig auch diese mich so hoch<lb/> erfreunende öffentliche Anerkeñung. Nun, die Kohlen, die ein so wohlwol-<lb/> lender Freund auf solche Weise <add place="superlinear">uns</add> aufs Haupt sam̃elt, lässt man sich schon gern<lb/> gefallen!</p> <p>Ich nahm mir sofort vor, Ihnen außer dem umstehenden gedruckten „Ge-<lb/> sam̃tdank“, der natürlich für Sie doppelt und dreifach und in doppeltem und<lb/> dreifachen Maße gilt, als Zeichen meines <hi rendition="#u">besonderen</hi> Danks meine beiden jüngsten<lb/> Schriften zugehen zu lassen, sobald sie aus der Presse hervorgegangen. Den<lb/> Auftrag dazu habe ich meinem Verleger, <choice><abbr>Hr.</abbr><expan>Herrn</expan></choice> <hi rendition="#aq"><persName>Hans Lustenröder</persName></hi> in <placeName ref="http://www.geonames.org/6547383">Berlin</placeName><lb/> ertheilt und er hat <add place="superlinear">ihn</add>, wie er mir gestern schrieb, ausgeführt. Ich bitte<lb/> Sie freundlichst, die beiden Bücher: „Aus der Werkstatt <choice><orig>p</orig><reg>pp.</reg></choice>“<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin 1889.</bibl><ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889"> Online verfügbar: Deutsches Textarchiv (DTA), abgerufen am 10.12.2017.</ref></note> und „Bausteine <choice><orig>p</orig><reg>pp.</reg></choice>“<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Bausteine zu einem Wörterbuch der sinnverwandten Ausdrücke im Deutschen : ein Vermächtnis an das deutsche Volk. Berlin 1889.</bibl><ref target="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb11023544-7"> Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 10.12.2017.</ref></note><lb/> gütigst von mir anzunehmen. Eine öffentliche Besprechung von einem<lb/> so wohlwollenden und so berufenen <unclear reason="illegible">Buchfeiler</unclear> würde mich zu leb-<lb/> haftem Dank verpflichten. Darf ich nach so vielen Beweisen Ihres<lb/> Wohlwollens, um dessen Fortdauer ich dringendst bitte, auch auf<lb/> <fw place="bottom" type="catch">diesen</fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Hochgeehrter Herr Archivar,
Als ich in der mir zu meinem 70. Geburtstag dargebrachten Festschrift
Ihr schönes und geistreiches Verszeil auf S. 36 las, fühlte ich neben der
herzlichsten, iñigsten Freunde auch eine gewisse Beschämung, in der Eriñerung
daran, daß Sie mir, der ich mit meinem Glückwunsch zu Ihrem 70. Geburts-
tag etwas verspätet an Ihnen erschienen, damals sofort einen etwas vorzei-
tigen Geburtstagswunsch gesandt und dazu auch noch – was ich kaum
zu hoffen gewagt – zu meinem Geburtstage rechtzeitig auch diese mich so hoch
erfreunende öffentliche Anerkeñung. Nun, die Kohlen, die ein so wohlwol-
lender Freund auf solche Weise uns aufs Haupt sam̃elt, lässt man sich schon gern
gefallen!
Ich nahm mir sofort vor, Ihnen außer dem umstehenden gedruckten „Ge-
sam̃tdank“, der natürlich für Sie doppelt und dreifach und in doppeltem und
dreifachen Maße gilt, als Zeichen meines besonderen Danks meine beiden jüngsten
Schriften zugehen zu lassen, sobald sie aus der Presse hervorgegangen. Den
Auftrag dazu habe ich meinem Verleger, Hr. Hans Lustenröder in Berlin
ertheilt und er hat ihn, wie er mir gestern schrieb, ausgeführt. Ich bitte
Sie freundlichst, die beiden Bücher: „Aus der Werkstatt p“ und „Bausteine p“
gütigst von mir anzunehmen. Eine öffentliche Besprechung von einem
so wohlwollenden und so berufenen Buchfeiler würde mich zu leb-
haftem Dank verpflichten. Darf ich nach so vielen Beweisen Ihres
Wohlwollens, um dessen Fortdauer ich dringendst bitte, auch auf
diesen
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Sebastian Göttel: Transkription und TEI-Textannotation.
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(2017-11-06T15:02:54Z)
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