Sanders, Daniel: Brief an Heinrich Schliemann. Altstrelitz, 7. August 1881.Verehrter, berühmter Landsmann und Schulfreund, Die Augenblicke, die ich hier auf unserm Bahnhof mit Ihnen mit
Verehrter, berühmter Landsmann und Schulfreund, Die Augenblicke, die ich hier auf unserm Bahnhof mit Ihnen mit
<TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="1r"/> <body> <div type="letter" n="1"> <opener> <salute>Verehrter, berühmter Landsmann und Schulfreund,</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/><lb/> <p> Die Augenblicke, die ich hier auf unserm Bahnhof mit Ihnen<lb/> verplaudern durfte, waren so kurz und flüchtig, daß ich Ihnen<lb/> meine Bewunderung und meine Glückwünsche nicht aussprechen<lb/> konnte. Ich hatte gleich nach Empfang Ihrer Karte mich nach <placeName ref="http://www.geonames.org/6550698">Neustre-<lb/> litz</placeName> begeben, weil ich es wenigstens als möglich ansah, daß Sie<lb/> dorthin gereist sein möchten, war aber, als ich Sie dort – natürlich vor-<lb/> geblich – in den Gasthöfen und, wo ich Sie sonst etwa vermuthen<lb/> konnte (bei der Ministerin <persName><choice><abbr>v.</abbr><expan>von</expan></choice><hi rendition="#aq">Bernstorff</hi></persName> und Ihrem alten Lehrer<lb/><persName><hi rendition="#aq">Andres</hi></persName>) gesucht, wieder zurückgekehrt, in der bestim̃ten Er-<lb/> wartung, Sie gegen 3 Uhr auf dem Bahnhof zu treffen. Dort<lb/> hoffte ich, Sie überreden zu können, daß Sie bis zu dem näch-<lb/> sten Bahnzuge bei mir bleiben würden, und wollte, wie<lb/> mir dies nicht gelingen sollte, Sie wenigstens bis <unclear reason="illegible" cert="high"><placeName ref="http://www.geonames.org/7602565">Fürstenberg</placeName></unclear><lb/> begleiten, um doch wenigstens Etwas mehr von Ihnen zu haben.<lb/> Doch aus all dem ist Nichts geworden und ich muss mich<lb/> <fw type="catch" place="bottom">mit</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [1r/0001]
Verehrter, berühmter Landsmann und Schulfreund,
Die Augenblicke, die ich hier auf unserm Bahnhof mit Ihnen
verplaudern durfte, waren so kurz und flüchtig, daß ich Ihnen
meine Bewunderung und meine Glückwünsche nicht aussprechen
konnte. Ich hatte gleich nach Empfang Ihrer Karte mich nach Neustre-
litz begeben, weil ich es wenigstens als möglich ansah, daß Sie
dorthin gereist sein möchten, war aber, als ich Sie dort – natürlich vor-
geblich – in den Gasthöfen und, wo ich Sie sonst etwa vermuthen
konnte (bei der Ministerin v. Bernstorff und Ihrem alten Lehrer
Andres) gesucht, wieder zurückgekehrt, in der bestim̃ten Er-
wartung, Sie gegen 3 Uhr auf dem Bahnhof zu treffen. Dort
hoffte ich, Sie überreden zu können, daß Sie bis zu dem näch-
sten Bahnzuge bei mir bleiben würden, und wollte, wie
mir dies nicht gelingen sollte, Sie wenigstens bis Fürstenberg
begleiten, um doch wenigstens Etwas mehr von Ihnen zu haben.
Doch aus all dem ist Nichts geworden und ich muss mich
mit
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(2018-07-25T12:00:00Z)
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