Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sanders, Daniel: Brief an Unbekannt. Altstrelitz, 3. Mai 1869.

Bild:
erste Seite
letzte Seite
Mein lieber, alter Freund.


Noch bin ich Dir den Dank für die Freundlichkeit schuldig, mit der Du die
Besprechung meiner "Heitren Kinderwelt" in der National-Zeitung vermittelt und so beginne
ich denn mit diesem Dank in demselben Augenblick, wo ich schon wieder eine
ähnliche Gefälligkeit für ein neues Opus in Anspruch nehme. Nur möchte ich,
daß diesmal wenigstens das Buch in deinen Händen verbleibe, als ein
Zeichen treuen Gedenkens und fester Anhänglichkeit[.] Du wirst wohl, wenn
Du nicht selbst eine kurze Anzeige oder Empfehlung schreiben kannst oder
willst, es vermitteln können, daß eine solche erfolgt und Dir danach mein
Buch wieder eingehändigt wird.

Von mir und meinem Treiben kann ich Dir nichts Besondres sagen,
da es in gleichförmig ruhigem Gleise eigentlich immer dasselbe ist. Das
Handwörterbuch ist aber beendet und schon wird wieder an einem Fremd-
wörterbuch gedruckt, von dem ich etwa die Hälfte im Manuscript beendet
habe, so daß ich hoffe, bei ausdauerndem Fleiß mit dem rüstig ar[-]
beitenden Setzer Schritt halten zu können. Wenn aber das Fremdwör-
terbuch beendet ist, dann denk ich, mir eine längere, wohl verdiente
Ruhe zu gönnen.

Sehr begierig bin ich, zu erfahren, wie es Dir ergeht,
und so bitte ich Dich denn, mich recht bald - und hoffentlich recht
Erfreuliches von Dir hören zu lassen.

Empfiehl mich den Deinigen und sei recht herzlich ge-
grüßt von den Meinigen und ganz besonders
von deinem treu ergebnen Freund
Daniel Sanders

Mein lieber, alter Freund.


Noch bin ich Dir den Dank für die Freundlichkeit schuldig, mit der Du die
Besprechung meiner „Heitren Kinderwelt“ in der National-Zeitung vermittelt und so begiñe
ich deñ mit diesem Dank in demselben Augenblick, wo ich schon wieder eine
ähnliche Gefälligkeit für ein neues Opus in Anspruch nehme. Nur möchte ich,
daß diesmal wenigstens das Buch in deinen Händen verbleibe, als ein
Zeichen treuen Gedenkens und fester Anhänglichkeit[.] Du wirst wohl, weñ
Du nicht selbst eine kurze Anzeige oder Empfehlung schreiben kañst oder
willst, es vermitteln köñen, daß eine solche erfolgt und Dir danach mein
Buch wieder eingehändigt wird.

Von mir und meinem Treiben kann ich Dir nichts Besondres sagen,
da es in gleichförmig ruhigem Gleise eigentlich im̃er dasselbe ist. Das
Handwörterbuch ist aber beendet und schon wird wieder an einem Fremd-
wörterbuch gedruckt, von dem ich etwa die Hälfte im Manuscript beendet
habe, so daß ich hoffe, bei ausdauerndem Fleiß mit dem rüstig ar[-]
beitenden Setzer Schritt halten zu köñen. Weñ aber das Fremdwör-
terbuch beendet ist, dañ denk ich, mir eine längere, wohl verdiente
Ruhe zu göñen.

Sehr begierig bin ich, zu erfahren, wie es Dir ergeht,
und so bitte ich Dich deñ, mich recht bald – und hoffentlich recht
Erfreuliches von Dir hören zu lassen.

Empfiehl mich den Deinigen und sei recht herzlich ge-
grüßt von den Meinigen und ganz besonders
von deinem treu ergebnen Freund
Daniel Sanders

<TEI>
  <text>
    <pb facs="#f0001"/>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <opener>
          <salute>Mein lieber, alter Freund.</salute>
        </opener><lb/>
        <space dim="vertical"/>
        <p>Noch bin ich Dir den Dank für die Freundlichkeit schuldig, mit der Du die<lb/>
Besprechung meiner &#x201E;Heitren Kinderwelt&#x201C;<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Heitere Kinderwelt. Illustriert von Hans Looschen. Mit zwei Musikbeilagen (in Quart) von Emilie Mayer. Neustrelitz 1868.</bibl></note> in der <choice><abbr>Nat. Zeit.</abbr><expan>National-Zeitung</expan></choice> vermittelt <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> so begin&#x0303;e<lb/>
ich den&#x0303; mit diesem Dank in demselben Augenblick, wo ich schon wieder eine<lb/>
ähnliche Gefälligkeit für ein neues Opus in Anspruch nehme. Nur möchte ich,<lb/>
daß diesmal wenigstens das Buch in deinen Händen verbleibe, als ein<lb/>
Zeichen treuen Gedenkens und fester Anhänglichkeit<supplied>.</supplied> Du wirst wohl, weñ<lb/>
Du nicht selbst eine kurze Anzeige oder Empfehlung schreiben kañst oder<lb/>
willst, es vermitteln kön&#x0303;en, daß eine solche erfolgt <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> <unclear reason="illegible" cert="low">Dir</unclear> danach <unclear reason="illegible" cert="high">mein</unclear><lb/>
Buch wieder eingehändigt wird.</p><lb/>
        <p>Von mir und meinem Treiben kann ich Dir nichts Besondres sagen,<lb/>
da es in gleichförmig ruhigem Gleise eigentlich im&#x0303;er dasselbe ist. Das<lb/><choice><abbr>Handwörterb.</abbr><expan>Handwörterbuch</expan></choice><note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Handwörterbuch der deutschen Sprache. Leipzig 1869.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=avE8AAAAcAAJ">Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 08.08.2018.</ref></note> ist aber beendet <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> schon wird wieder an einem Fremd-<lb/>
wörterbuch<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Fremdwörterbuch. Leipzig 1871.</bibl><ref target="https://archive.org/details/fremdwrterbuch01sanduoft">Zweite unveränderte Auflage. Leipzig 1891. Erster Band online verfügbar: Internet Archive abgerufen am 08.08.2018.</ref>, <ref target="https://archive.org/details/fremdwrterbuch02sanduoft">Zweite unveränderte Auflage. Leipzig 1891. Zweiter Band online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 08.08.2018.</ref></note> gedruckt, von dem ich etwa die Hälfte im <choice><abbr>Mscr.</abbr><expan>Manuscript</expan></choice> beendet<lb/>
habe, so daß ich hoffe, bei ausdauerndem Fleiß mit dem rüstig ar<supplied>-</supplied><lb/>
beitenden Setzer Schritt halten zu kön&#x0303;en. Wen&#x0303; aber das Fremdwör-<lb/>
terbuch<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Fremdwörterbuch. Leipzig 1871.</bibl><ref target="https://archive.org/details/fremdwrterbuch01sanduoft">Zweite unveränderte Auflage. Leipzig 1891. Erster Band online verfügbar: Internet Archive abgerufen am 08.08.2018.</ref>, <ref target="https://archive.org/details/fremdwrterbuch02sanduoft">Zweite unveränderte Auflage. Leipzig 1891. Zweiter Band online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 08.08.2018.</ref></note> beendet ist, dan&#x0303; denk ich, mir eine längere, wohl verdiente<lb/>
Ruhe zu gön&#x0303;en.</p><lb/>
        <p>Sehr begierig bin ich, zu erfahren, wie es Dir ergeht,<lb/>
und so bitte ich Dich den&#x0303;, mich recht bald &#x2013; <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> hoffentlich recht<lb/>
Erfreuliches von Dir hören zu lassen.</p><lb/>
        <closer>
          <salute>Empfiehl mich den Deinigen und sei recht herzlich ge-<lb/>
grüßt von den Meinigen und ganz besonders<lb/>
von deinem treu ergebnen Freund<lb/></salute>
          <signed>
            <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119242044"><choice><abbr>Dan.</abbr><expan>Daniel</expan></choice> Sanders</persName>
          </signed><lb/>
          <dateline>
            <placeName ref="http://www.geonames.org/2825922/strelitz-alt.html">Strelitz</placeName>
            <date>3.5.69</date>
          </dateline><lb/>
        </closer>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0001] Mein lieber, alter Freund. Noch bin ich Dir den Dank für die Freundlichkeit schuldig, mit der Du die Besprechung meiner „Heitren Kinderwelt“ in der Nat. Zeit. vermittelt u so begiñe ich deñ mit diesem Dank in demselben Augenblick, wo ich schon wieder eine ähnliche Gefälligkeit für ein neues Opus in Anspruch nehme. Nur möchte ich, daß diesmal wenigstens das Buch in deinen Händen verbleibe, als ein Zeichen treuen Gedenkens und fester Anhänglichkeit. Du wirst wohl, weñ Du nicht selbst eine kurze Anzeige oder Empfehlung schreiben kañst oder willst, es vermitteln köñen, daß eine solche erfolgt u Dir danach mein Buch wieder eingehändigt wird. Von mir und meinem Treiben kann ich Dir nichts Besondres sagen, da es in gleichförmig ruhigem Gleise eigentlich im̃er dasselbe ist. Das Handwörterb. ist aber beendet u schon wird wieder an einem Fremd- wörterbuch gedruckt, von dem ich etwa die Hälfte im Mscr. beendet habe, so daß ich hoffe, bei ausdauerndem Fleiß mit dem rüstig ar- beitenden Setzer Schritt halten zu köñen. Weñ aber das Fremdwör- terbuch beendet ist, dañ denk ich, mir eine längere, wohl verdiente Ruhe zu göñen. Sehr begierig bin ich, zu erfahren, wie es Dir ergeht, und so bitte ich Dich deñ, mich recht bald – u hoffentlich recht Erfreuliches von Dir hören zu lassen. Empfiehl mich den Deinigen und sei recht herzlich ge- grüßt von den Meinigen und ganz besonders von deinem treu ergebnen Freund Dan. Sanders Strelitz 3.5.69

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sebastian Göttel: Herausgeber.
Nathalie Leonhardt: Transkription und TEI-Textannotation.

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_unbekannt_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_unbekannt_1869/1
Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Unbekannt. Altstrelitz, 3. Mai 1869, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_unbekannt_1869/1>, abgerufen am 21.11.2024.