Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.in der Anordnungsweise der Zusammensetzungen bei Da, wo die Zusammensetzungen mit den Grund- in der Anordnungsweiſe der Zuſammenſetzungen bei Da, wo die Zuſammenſetzungen mit den Grund- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="43"/> in der Anordnungsweiſe der Zuſammenſetzungen bei<lb/> mir und bei Andern hervor.</p><lb/> <p>Da, wo die Zuſammenſetzungen mit den Grund-<lb/> wörtern unterſchiedlos, als wären ſie gleichberechtigt,<lb/> in ganz gleicher Reihe nach der Folge des Abece auf-<lb/> marſchieren, folgen unmittelbar auf <hi rendition="#g">Ab</hi> (als Adverb),<lb/> die mit dieſer Vorſilbe gebildeten Zuſammenſetzungen,<lb/> die bei mir den bezüglichen Grundwörtern zugeordnet<lb/> ſind. So folgen dort auch auf das Hauptwort <hi rendition="#g">Abend</hi><lb/> die Zuſammenſetzungen, in welchen dieſes Wort als<lb/> Beſtimmungswort die erſte Hälfte bildet. In dem<lb/> Grimm’ſchen Wörterbuch z. B. ſind derartiger Zu-<lb/> ſammenſetzungen etwa 100 aufgeführt. Welche Will-<lb/> kürlichkeit und Lückenhaftigkeit aber hierbei herrſcht,<lb/> zeigt ſich unwiderleglich, wenn man ſieht, daſs ich in<lb/> meiner kritiſchen Beleuchtung des Grimm’ſchen Wörter-<lb/> buchs (Heft <hi rendition="#aq">I</hi>, S. 24 ff. und Heft <hi rendition="#aq">II</hi>, S. 229 ff.) und in<lb/> meinem Programm eines neuen deutſchen Wörterbuches<lb/> S. 17 eine größere Zahl eben ſo zur Aufnahme be-<lb/> rechtigter, aber bei Grimm fehlender derartiger Zu-<lb/> ſammenſetzungen habe nachtragen können. In meiner<lb/> Zettelſammlung haben dieſe mehr als 200 mit „Abend“<lb/> beginnenden Zuſammenſetzungen ihre Stelle nicht unter<lb/> „<hi rendition="#g">Abend</hi>“ gefunden, ſondern, wie geſagt, jedes Mal<lb/> unter dem betreffenden Grundworte. Sehen wir uns<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0071]
in der Anordnungsweiſe der Zuſammenſetzungen bei
mir und bei Andern hervor.
Da, wo die Zuſammenſetzungen mit den Grund-
wörtern unterſchiedlos, als wären ſie gleichberechtigt,
in ganz gleicher Reihe nach der Folge des Abece auf-
marſchieren, folgen unmittelbar auf Ab (als Adverb),
die mit dieſer Vorſilbe gebildeten Zuſammenſetzungen,
die bei mir den bezüglichen Grundwörtern zugeordnet
ſind. So folgen dort auch auf das Hauptwort Abend
die Zuſammenſetzungen, in welchen dieſes Wort als
Beſtimmungswort die erſte Hälfte bildet. In dem
Grimm’ſchen Wörterbuch z. B. ſind derartiger Zu-
ſammenſetzungen etwa 100 aufgeführt. Welche Will-
kürlichkeit und Lückenhaftigkeit aber hierbei herrſcht,
zeigt ſich unwiderleglich, wenn man ſieht, daſs ich in
meiner kritiſchen Beleuchtung des Grimm’ſchen Wörter-
buchs (Heft I, S. 24 ff. und Heft II, S. 229 ff.) und in
meinem Programm eines neuen deutſchen Wörterbuches
S. 17 eine größere Zahl eben ſo zur Aufnahme be-
rechtigter, aber bei Grimm fehlender derartiger Zu-
ſammenſetzungen habe nachtragen können. In meiner
Zettelſammlung haben dieſe mehr als 200 mit „Abend“
beginnenden Zuſammenſetzungen ihre Stelle nicht unter
„Abend“ gefunden, ſondern, wie geſagt, jedes Mal
unter dem betreffenden Grundworte. Sehen wir uns
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |