Sanders, Daniel: Brief an Ernst Ziel. Altstrelitz, 3. Juli 1885.Mein geehrter lieber Landsmann, Meinem herzlichen, verbindlichen Dank für die freundliche Zusendung Nur die Befürchtung, dass Sie mein Schweigen unbegreiflich recht
Mein geehrter lieber Landsmann, Meinem herzlichen, verbindlichen Dank für die freundliche Zusendung Nur die Befürchtung, dass Sie mein Schweigen unbegreiflich recht
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <div type="letter" n="1"> <opener> <salute>Mein geehrter lieber Landsmann,</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/> <p> Meinem herzlichen, <unclear reason="illegible" cert="high">verbindlichen</unclear> Dank für die freundliche Zusendung<lb/> Ihres „Litterarischen Reliefs“<note type="editorial"><bibl>Ziel, Ernst: Litterarische Reliefs, Dichterportraits. 4 Bände, Wartig, Leipzig 1885–1895.</bibl><ref target="https://archive.org/details/litterarischere00zielgoog">online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 06.07.2018</ref></note> habe ich eine Entschuldigung dafür vor-<lb/> anzuschicken, daß ich nicht gleich nach dem Empfang geantwortet; aber<lb/> ich litt – und leide noch zum Theil – an einer Augenentzündung, in Folge<lb/> deren mir der Arzt eigentlich Lesen und Schreiben ganz <unclear reason="illegible" cert="high">untersagt</unclear><lb/> hatte und ich mich jedenfalls auf das ganz Unerläßliche hab be-<lb/> schränken müssen. Das so Zurückgestaute ist zu einem <unclear reason="illegible" cert="high">förmlichen</unclear> Hoch-<lb/> wasser angeschwollen und ich sehe kaum ab, wie ich <unclear reason="illegible" cert="high">es</unclear> nach und nach all-<lb/> mählich werd<unclear reason="illegible">e</unclear> bewältigen köñen. So muß ich deñ auch gestehen, daß<lb/> ich Ihr Buch erst zur Hälfte gelesen und mich an dem mir wenigstens zum<lb/> Theil schon von früher her Bekañten aufs Neue erfreut habe und<lb/> mich auf den mir noch bevorstehenden Genuß im Voraus freue.<lb/></p> <p> Nur die Befürchtung, dass Sie mein Schweigen unbegreiflich<lb/> finden könnten, veranlasst mich zu diesem – verspäteten und doch<lb/> nur vorläufigen – Dank. Ich hoffe, nun doch mit meinen Augen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">recht</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Mein geehrter lieber Landsmann,
Meinem herzlichen, verbindlichen Dank für die freundliche Zusendung
Ihres „Litterarischen Reliefs“ habe ich eine Entschuldigung dafür vor-
anzuschicken, daß ich nicht gleich nach dem Empfang geantwortet; aber
ich litt – und leide noch zum Theil – an einer Augenentzündung, in Folge
deren mir der Arzt eigentlich Lesen und Schreiben ganz untersagt
hatte und ich mich jedenfalls auf das ganz Unerläßliche hab be-
schränken müssen. Das so Zurückgestaute ist zu einem förmlichen Hoch-
wasser angeschwollen und ich sehe kaum ab, wie ich es nach und nach all-
mählich werde bewältigen köñen. So muß ich deñ auch gestehen, daß
ich Ihr Buch erst zur Hälfte gelesen und mich an dem mir wenigstens zum
Theil schon von früher her Bekañten aufs Neue erfreut habe und
mich auf den mir noch bevorstehenden Genuß im Voraus freue.
Nur die Befürchtung, dass Sie mein Schweigen unbegreiflich
finden könnten, veranlasst mich zu diesem – verspäteten und doch
nur vorläufigen – Dank. Ich hoffe, nun doch mit meinen Augen
recht
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