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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] das andere geschwungen. Solche Pferde wurden Pares, und die Reuter Desultores genant/ wie bey Livio und Festo, auch bey Vegetio de re milit. l. 1 cap. 18 und l. 2 cap. 23 zu lesen. Propertius hat hierauf gezielet/ mit folgendem Disticho:

Est etiam aurigae species Vertumnus, &
ejus,

trajicit alterno quileve pondus equo.

Auch dieses Stuck/ ist in Metall gegossen/ und eines von den guten antichen. Es wäre zwar noch viel/ von dergleichen rariteten/ hier zu erwähnen/ beyhanden. Weil aber theils allbereit beygebracht sind/ auch solches unser Werk gar zu sehr erweitern wurde: als wird hiermit der Discurs, von den monumenten der preiswürdigen Stadt Rom/ geendet.

Nur ist noch mit wenigem zu erwehnen/ daß die schöne Stadt Florenz/ nach Rom/ mit Statuen von antichen und modernen Künstlern/ insonderheit Florenz florirt/ nächst Rom/ an dergleichen Kunst-reichtum. von Michael Angelo, Baccio, Bandinello, und Gio. Bologne, auf das herrlichste gezieret: wie dann/ so wol in des Groß-Herzogs Palast/ als auch der Galerie des Palazzo Paeti, Poggio Imperiale, im Lust-Garten Fiorenzolo, auch offentlich auf freyen Plätzen/ an großen von Marmor und Metall gegossenen und verfärtigten Statuen/ die Mänge zu sehen ist. So finden sich Statuen zu Venedig/ gleichfalls noch viele zu Venedig/ die aus Griechenland dahin gebracht worden/ wie auch zu Neapoli Neapoli/ und nunmehr in Engeland in des Königes Palast/ auch im Arondelischen Palast und Garten. Es haben auch Ihre Hochfürstl. Durchl. Erz-Herzog Leopold Wilhelm die allerberühmteste zusammen gebracht: welche/ zu dero unsterblichen Gedächtnis und Wien// annoch zu Wien/ in der neuen Burg/ aufgerichtet zu sehen.

Ihre Churfl. Durchl. in Bäyern/Maximilian/ Glorwürdigster Gedächtnis/ haben in dero Weltberühmten zu München Residenz zu München/ so wol in dero Zimmern und Lust-Gärten/ als auch auf den Plätzen und Fontanen/ nicht allein viel alte und neue kostbare Statuen aufrichten lassen/ sondern noch alda ein herrliches über das/ zu mehrer Vollkommenheit/ ein großgewölbtes Antiquarium, darinn alles nach der[Spaltenumbruch] Antiquarium. Ordnung/ und mit Nichien oder Muscheln in den Mauren/ auch mit Staffeln/ zu Auf- und Einsetzung der Bilder/ ganz regulier angeordnet/ vortrefflich bauen lassen/ selbiges hernach mit antichen Statuen von Marmor/ so wol ganzen als halben Bildern/ und meist Brust-Bildern/ auf das allerherrlichste und mit Ordnung bezieret. Also sihet man daselbst nacheinander/ die Römische Consules oder Burgermeister/ Könige/ Käysere/ Käyserinnen/ derselben Anverwandten/ und andere berühmte Helden/ auch Gelehrte und Philosophen/ alle/ wie gemeldet/ nach Ordnung und der Historien selbst-eigner Beschaffenheit. Es sind auch diese Antichen fast in einer Größe gestellet/ daß dergleichen complete collection selbst zu Rom nicht zu finden. Es sind auch allhier viel andere rariteten an Idolen, Vasen und Maschen/ von Marmor/ auch fragmenten: welche in so grosser und rarer Zierd erhellen/ daß hiervon ein absonderlichs Buch zu beschreiben wäre.

in Sueden/ Die Königin Christina in Sueden/ hat gleichfalls/ nach dero Residenz Stockholm/ eine gute Anzahl von antichen und modernen Statuen aus fremden Landen bringen lassen: welche auch die jetzo regierende Königliche Majestät/ vermittels habender guter berühmter und erfahrner Bildhauer/ täglich continuiret: worvon allbereit an seinem behörigen Ort gedacht worden.

in dem Niederland/ bey Ihr Durchl. Prinz von Oranien. Ingleichen befinden sich viel rare Statuen/ in Niederland/ zu Antorf/ absonderlich aber überall in Holland bey den Liebhabern/ jedoch am meisten in des Durchleuchtigen Prinzen von Oranien Lustgarten/ ins Grafenhag/ zu Reßwick/ und Hantslardick/ von antichen und modernen. Unter denselben erhält das gröste Lob/ ein in Lebens-Größe ein Cupido. nackend stehender Cupido, der ihm einen Bogen schneidet/ von dem berühmten Francisco du Quesnoy gebildet/ wie in seiner Lebens-Beschreibung berühret wird. Wormit wir vor dißmal/ aus Mangel der Zeit/ von dieser Materie ein Ende machen: bey versprechen/ künftig die übrige antiche berühmteste Statuen gleichfalls in Kupfer bringen zu lassen/ und dabey mehrern Bericht hiervon mitzutheilen.

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[Spaltenumbruch] das andere geschwungen. Solche Pferde wurden Pares, und die Reuter Desultores genant/ wie bey Livio und Festo, auch bey Vegetio de re milit. l. 1 cap. 18 und l. 2 cap. 23 zu lesen. Propertius hat hierauf gezielet/ mit folgendem Disticho:

Est etiam aurigae species Vertumnus, &
ejus,

trajicit alterno quileve pondus equo.

Auch dieses Stuck/ ist in Metall gegossen/ und eines von den guten antichen. Es wäre zwar noch viel/ von dergleichen rariteten/ hier zu erwähnen/ beyhanden. Weil aber theils allbereit beygebracht sind/ auch solches unser Werk gar zu sehr erweitern wúrde: als wird hiermit der Discurs, von den monumenten der preiswürdigen Stadt Rom/ geendet.

Nur ist noch mit wenigem zu erwehnen/ daß die schöne Stadt Florenz/ nach Rom/ mit Statuen von antichen und modernen Künstlern/ insonderheit Florenz florirt/ nächst Rom/ an dergleichen Kunst-reichtum. von Michaël Angelo, Baccio, Bandinello, und Gio. Bologne, auf das herrlichste gezieret: wie dann/ so wol in des Groß-Herzogs Palast/ als auch der Galerie des Palazzo Paeti, Poggio Imperiale, im Lust-Garten Fiorenzolo, auch offentlich auf freyen Plätzen/ an großen von Marmor und Metall gegossenen und verfärtigten Statuen/ die Mänge zu sehen ist. So finden sich Statuen zu Venedig/ gleichfalls noch viele zu Venedig/ die aus Griechenland dahin gebracht worden/ wie auch zu Neapoli Neapoli/ und nunmehr in Engeland in des Königes Palast/ auch im Arondelischen Palast und Garten. Es haben auch Ihre Hochfürstl. Durchl. Erz-Herzog Leopold Wilhelm die allerberühmteste zusammen gebracht: welche/ zu dero unsterblichen Gedächtnis und Wien// annoch zu Wien/ in der neuen Burg/ aufgerichtet zu sehen.

Ihre Churfl. Durchl. in Bäyern/Maximilian/ Glorwürdigster Gedächtnis/ haben in dero Weltberühmten zu München Residenz zu München/ so wol in dero Zimmern und Lust-Gärten/ als auch auf den Plätzen und Fontanen/ nicht allein viel alte und neue kostbare Statuen aufrichten lassen/ sondern noch alda ein herrliches über das/ zu mehrer Vollkommenheit/ ein großgewölbtes Antiquarium, darinn alles nach der[Spaltenumbruch] Antiquarium. Ordnung/ und mit Nichien oder Muscheln in den Mauren/ auch mit Staffeln/ zu Auf- und Einsetzung der Bilder/ ganz regulier angeordnet/ vortrefflich bauen lassen/ selbiges hernach mit antichen Statuen von Marmor/ so wol ganzen als halben Bildern/ und meist Brust-Bildern/ auf das allerherrlichste und mit Ordnung bezieret. Also sihet man daselbst nacheinander/ die Römische Consules oder Burgermeister/ Könige/ Käysere/ Käyserinnen/ derselben Anverwandten/ und andere berühmte Helden/ auch Gelehrte und Philosophen/ alle/ wie gemeldet/ nach Ordnung und der Historien selbst-eigner Beschaffenheit. Es sind auch diese Antichen fast in einer Größe gestellet/ daß dergleichen complete collection selbst zu Rom nicht zu finden. Es sind auch allhier viel andere rariteten an Idolen, Vasen und Maschen/ von Marmor/ auch fragmenten: welche in so grosser und rarer Zierd erhellen/ daß hiervon ein absonderlichs Buch zu beschreiben wäre.

in Sueden/ Die Königin Christina in Sueden/ hat gleichfalls/ nach dero Residenz Stockholm/ eine gute Anzahl von antichen und modernen Statuen aus fremden Landen bringen lassen: welche auch die jetzo regierende Königliche Majestät/ vermittels habender guter berühmter und erfahrner Bildhauer/ täglich continuiret: worvon allbereit an seinem behörigen Ort gedacht worden.

in dem Niederland/ bey Ihr Durchl. Prinz von Oranien. Ingleichen befinden sich viel rare Statuen/ in Niederland/ zu Antorf/ absonderlich aber überall in Holland bey den Liebhabern/ jedoch am meisten in des Durchleuchtigen Prinzen von Oranien Lustgarten/ ins Grafenhag/ zu Reßwick/ und Hantslardick/ von antichen und modernen. Unter denselben erhält das gröste Lob/ ein in Lebens-Größe ein Cupido. nackend stehender Cupido, der ihm einen Bogen schneidet/ von dem berühmten Francisco du Quesnoy gebildet/ wie in seiner Lebens-Beschreibung berühret wird. Wormit wir vor dißmal/ aus Mangel der Zeit/ von dieser Materie ein Ende machen: bey versprechen/ künftig die übrige antiche berühmteste Statuen gleichfalls in Kupfer bringen zu lassen/ und dabey mehrern Bericht hiervon mitzutheilen.

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[[I, Buch 2 (Skulptur), S. 41]/0220] das andere geschwungen. Solche Pferde wurden Pares, und die Reuter Desultores genant/ wie bey Livio und Festo, auch bey Vegetio de re milit. l. 1 cap. 18 und l. 2 cap. 23 zu lesen. Propertius hat hierauf gezielet/ mit folgendem Disticho: Est etiam aurigae species Vertumnus, & ejus, trajicit alterno quileve pondus equo. Auch dieses Stuck/ ist in Metall gegossen/ und eines von den guten antichen. Es wäre zwar noch viel/ von dergleichen rariteten/ hier zu erwähnen/ beyhanden. Weil aber theils allbereit beygebracht sind/ auch solches unser Werk gar zu sehr erweitern wúrde: als wird hiermit der Discurs, von den monumenten der preiswürdigen Stadt Rom/ geendet. Nur ist noch mit wenigem zu erwehnen/ daß die schöne Stadt Florenz/ nach Rom/ mit Statuen von antichen und modernen Künstlern/ insonderheit von Michaël Angelo, Baccio, Bandinello, und Gio. Bologne, auf das herrlichste gezieret: wie dann/ so wol in des Groß-Herzogs Palast/ als auch der Galerie des Palazzo Paeti, Poggio Imperiale, im Lust-Garten Fiorenzolo, auch offentlich auf freyen Plätzen/ an großen von Marmor und Metall gegossenen und verfärtigten Statuen/ die Mänge zu sehen ist. So finden sich gleichfalls noch viele zu Venedig/ die aus Griechenland dahin gebracht worden/ wie auch zu Neapoli / und nunmehr in Engeland in des Königes Palast/ auch im Arondelischen Palast und Garten. Es haben auch Ihre Hochfürstl. Durchl. Erz-Herzog Leopold Wilhelm die allerberühmteste zusammen gebracht: welche/ zu dero unsterblichen Gedächtnis / annoch zu Wien/ in der neuen Burg/ aufgerichtet zu sehen. Florenz florirt/ nächst Rom/ an dergleichen Kunst-reichtum. Statuen zu Venedig/ Neapoli und Wien/Ihre Churfl. Durchl. in Bäyern/Maximilian/ Glorwürdigster Gedächtnis/ haben in dero Weltberühmten Residenz zu München/ so wol in dero Zimmern und Lust-Gärten/ als auch auf den Plätzen und Fontanen/ nicht allein viel alte und neue kostbare Statuen aufrichten lassen/ sondern noch über das/ zu mehrer Vollkommenheit/ ein großgewölbtes Antiquarium, darinn alles nach der Ordnung/ und mit Nichien oder Muscheln in den Mauren/ auch mit Staffeln/ zu Auf- und Einsetzung der Bilder/ ganz regulier angeordnet/ vortrefflich bauen lassen/ selbiges hernach mit antichen Statuen von Marmor/ so wol ganzen als halben Bildern/ und meist Brust-Bildern/ auf das allerherrlichste und mit Ordnung bezieret. Also sihet man daselbst nacheinander/ die Römische Consules oder Burgermeister/ Könige/ Käysere/ Käyserinnen/ derselben Anverwandten/ und andere berühmte Helden/ auch Gelehrte und Philosophen/ alle/ wie gemeldet/ nach Ordnung und der Historien selbst-eigner Beschaffenheit. Es sind auch diese Antichen fast in einer Größe gestellet/ daß dergleichen complete collection selbst zu Rom nicht zu finden. Es sind auch allhier viel andere rariteten an Idolen, Vasen und Maschen/ von Marmor/ auch fragmenten: welche in so grosser und rarer Zierd erhellen/ daß hiervon ein absonderlichs Buch zu beschreiben wäre. Antiquarium. Die Königin Christina in Sueden/ hat gleichfalls/ nach dero Residenz Stockholm/ eine gute Anzahl von antichen und modernen Statuen aus fremden Landen bringen lassen: welche auch die jetzo regierende Königliche Majestät/ vermittels habender guter berühmter und erfahrner Bildhauer/ täglich continuiret: worvon allbereit an seinem behörigen Ort gedacht worden. in Sueden/ Ingleichen befinden sich viel rare Statuen/ in Niederland/ zu Antorf/ absonderlich aber überall in Holland bey den Liebhabern/ jedoch am meisten in des Durchleuchtigen Prinzen von Oranien Lustgarten/ ins Grafenhag/ zu Reßwick/ und Hantslardick/ von antichen und modernen. Unter denselben erhält das gröste Lob/ ein in Lebens-Größe nackend stehender Cupido, der ihm einen Bogen schneidet/ von dem berühmten Francisco du Quesnoy gebildet/ wie in seiner Lebens-Beschreibung berühret wird. Wormit wir vor dißmal/ aus Mangel der Zeit/ von dieser Materie ein Ende machen: bey versprechen/ künftig die übrige antiche berühmteste Statuen gleichfalls in Kupfer bringen zu lassen/ und dabey mehrern Bericht hiervon mitzutheilen. in dem Niederland/ bey Ihr Durchl. Prinz von Oranien. [Abbildung [Abbildung] ]

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/220>, abgerufen am 24.11.2024.