Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch] worinnen er an Tag gegeben/ daß er die Perspectiv-Kunst wol verstünde: Dergleichen Sachen man viel in Vitruvio finden und lesen kan. XLIV. ANTIPHILUS, Egyptischer Mahler.ANTIPHILUS, ist bürtig gewesen aus Egypten/ und hat die Kunst bey einem/ Namens Ctesidemus erlernet: Wann er gelebet/ finde ich nirgend/ sehe aber aus seinen Werken/ daß er zu seiner Zeit zimlich berühmt müsse gewesen seyn. Er hat sich auf groß und kleine Arbeit zugleich geleget: Also lieset man/ daß er gemacht/ des Trojanischen Seine Werke. Königs Laomedons Tochter/ Hesione, welche der Mannhafte Hercules von der Gewalt des ungeheuren Wallfisches erlöset hat: Ferner einen Alexander, in Gesellschaft seines Vatters Philippi: und noch eine Minerva; welche Stucke zu Plinii Zeiten stunden auf dem Platz/ auf welchem sich zu Rom die Edelleute zu versamlen pflegten/ gegen der Galeria von Octavia über. So ware auch in den Spatziergängen Philippi, in Rom/ von seiner Hand zu sehen ein Bacchus, Alexanders, des Großen/ da er noch ein Kind ware/ Gesicht vorstellend. Ferner ein Hippolitus, welcher über ein Meerwunder/ so der erzürnte Neptunus, in Gestalt eines wilden Ochsens oder Meer-Kalbes/ auf ihn aus der See schikt und loß lässt/ sehr erschrickt. In der Schul von Pompejo stunde ein Cadmus und eine Europa, von dieses Mahlers Hand: Noch ein Gryllus, welcher/ nach des Aristoteles Zeugnis/ soll gewesen seyn ein Sohn des Xenophons, so des Socrates Schuler gewesen/ und im Streit/ für sein Vatterland/ bey der Stadt Mantinea, sein Leben aufgeopfert: Ich halte aber/ wegen seiner Kleidung/ darfür/ daß er sey gewesen der jenige Gesell des Ulysses, welcher in ein Schwein verwandelt worden/ und/ nach Plutarchi Aussage/ Gryllus geheisen hat/ diesen hat Antiphilus in Narren-Kleidern gemahlt/ als der wunderliche Grillen in seinem Kopf hätte. Sehr berühmt war auch sein Stuck/ darinn er einen Jungen gemahlt/ der ein Feur anbließ/ dessen Klarheit entdeckte den prospect eines schön- und wolerbauten Hauses/ gab auch zugleich einen hellen Widerschein in des Jungen Gesicht/ dessen blasender Mund sehr künstlich gebildet ware. Mehr hat er gemacht etliche spinnende Weiber/ deren Haspel man fast natürlich umdrehen sahe. Noch/ einen auf die Jagt reitenden Ptolomaeus, und einen sehr künstlichen Satyr, bekleidet mit einer Panterthiers-Haut/ welchen er Aposcoponta nennte/ das ist/ nachdenkend. XLV. CTESIDEMUS.WIr haben im vorigen §. gemeldet/ daß dieser CTESIDEMUS seye des Antiphili Lehr-Meister gewesen/ den Meister aber doch dem Lehrling nachgesezt/ weil dieser jenen an Kunst und Ruhm übertroffen. Man weiß wenig von ihm/ ohne daß er sehr wol gemahlt/ die Eroberung der Stadt Oechalia, welche Hercules mit Feur und Schwerd ruiniret/ weil Eurytus, der König/ sich geweigert/ ihm seine Tochter Iole zum Weibe zu geben. Mehr hat er gemacht des Protesilai Haußfrau Laodamia, welche/ nach erhaltener[Spaltenumbruch] traurigen Post/ von ihres Ehe-Herrns Tod/ von den Göttern erbeten/ daß sie denselben ihr doch im Traum erscheinen lassen wolten/ welches/ als es geschehen/ hat sie ihren Geist/ in des ihr erscheinenden Geists Armen/ aufgegeben/ welches dieser Ctesidemus sehr zierlich vorgestellet. XLVI. CTESILOCHUS.CTESILOCHUS ware des Apelles Schuler/ und wurde berühmt durch ein nicht gar züchtiges Stuck/ indem er den Gott Jupiter, als gebährend/ in einer Schlafhauben/ kreistend und winselnd abgebildet/ um ihn eine Zahl der Göttinnen/ welche/ als Hebammen/ beförderten/ daß Jupiter den Gott Bacchus gebähren möchte. XLVII. CLEON, Mahler und Bildhauer.CLEON, der Mahler und Bildhauer/ machte/ wie viele andere vor ihme/ der Philosophen Contrefäte/ und wurde unter den Mahlern berühmt/ daß er ein trefliches Prob-Stuck an Admetus, dem König in Thessalien/ welchen er nach dem Leben gebildet/ gemacht. XLVIII. ARISTOLAUS, von Athen.ARISTOLAUS, war des vortreflichen Pausias Sohn/ bürtig von Athen, und erlernete die Kunst bey seinem Vatter; Er wurde/ zu seiner Zeit/ für einen/ von den bästen Mahlern gehalten. Von seiner Hand war zu sehen/ ein Epaminondas, ein Pericles, eine Medaea, das Bild der Tugend/ und ein Theseus: So hat er auch Bilder aus dem gemeinen Volk zu Athen, und unterterschiedliche Ochsen-Opfer gemacht. XLIX. MECOPHANES.MECOPHANES war auch des Pausias Lehrling/ und brauchte zwar großen Fleiß in Untersuchung der Kunst; hatte aber doch diesen Fehler/ daß er die Farben gar rauh anlegte/ und die Bilder mit überflüssiger Farbe zu überladen pflegte. L. SOCRATES.SOCRATES ist nicht ohne Ursach berühmt gewesen/ indeme seine große Wissenschaft/ in dieser Kunst/ aus einem/ von ihme gemahlten Stuck/ genugsam hervon schiene/ darinn er sehr fürtreflich gebildet den Gott der Gesundheit Aesculapium, vergesellschaftet mit seinen Töchtern/ Hygia, Aegle und Panacaea. Er hat auch gemahlt einen Jason, und noch einen sehr trägen und faulen Gesellen/ Ocnos genannt/ welches einen nichts-nutzen oder schlimmen lauren bedeutet: Dieser drähete ein Seil/ an dessen Ende ein Esel nagte. LI. HERACLIDES, Mahler aus Macedonien.HERACLIDES konte anfänglich nichts als Schiff mahlen. Nachdem er aber vom König Perseus, aus Macedonien/ in einem Krieg gefangen worden/ kam er nach Athen, zu dem vortreflichen Metrodorus, bey welchem er in der Kunst so zugenommen/ daß er auch unter die berühmte und Kunst-reiche Mahlere gezehlet worden ist. LII. METRODORUS, Philosophus und Mahler von Athen.METRODORUS, ein gelehrter Mann/ und fürtreflicher Philosophus, bürtig von Athen, ware ein Philosophus und also gelehrter Mahler. Damals hatte der Edle Römer Lucius Aemilius Paulus den König Perseus gefangen/ [Spaltenumbruch] worinnen er an Tag gegeben/ daß er die Perspectiv-Kunst wol verstünde: Dergleichen Sachen man viel in Vitruvio finden und lesen kan. XLIV. ANTIPHILUS, Egyptischer Mahler.ANTIPHILUS, ist bürtig gewesen aus Egypten/ und hat die Kunst bey einem/ Namens Ctesidemus erlernet: Wann er gelebet/ finde ich nirgend/ sehe aber aus seinen Werken/ daß er zu seiner Zeit zimlich berühmt müsse gewesen seyn. Er hat sich auf groß und kleine Arbeit zugleich geleget: Also lieset man/ daß er gemacht/ des Trojanischen Seine Werke. Königs Laomedons Tochter/ Hesione, welche der Mannhafte Hercules von der Gewalt des ungeheuren Wallfisches erlöset hat: Ferner einen Alexander, in Gesellschaft seines Vatters Philippi: und noch eine Minerva; welche Stucke zu Plinii Zeiten stunden auf dem Platz/ auf welchem sich zu Rom die Edelleute zu versamlen pflegten/ gegen der Galeria von Octavia über. So ware auch in den Spatziergängen Philippi, in Rom/ von seiner Hand zu sehen ein Bacchus, Alexanders, des Großen/ da er noch ein Kind ware/ Gesicht vorstellend. 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Sehr berühmt war auch sein Stuck/ darinn er einen Jungen gemahlt/ der ein Feur anbließ/ dessen Klarheit entdeckte den prospect eines schön- und wolerbauten Hauses/ gab auch zugleich einen hellen Widerschein in des Jungen Gesicht/ dessen blasender Mund sehr künstlich gebildet ware. Mehr hat er gemacht etliche spinnende Weiber/ deren Haspel man fast natürlich umdrehen sahe. Noch/ einen auf die Jagt reitenden Ptolomaeus, und einen sehr künstlichen Satyr, bekleidet mit einer Panterthiers-Haut/ welchen er Aposcoponta nennte/ das ist/ nachdenkend. XLV. CTESIDEMUS.WIr haben im vorigen §. gemeldet/ daß dieser CTESIDEMUS seye des Antiphili Lehr-Meister gewesen/ den Meister aber doch dem Lehrling nachgesezt/ weil dieser jenen an Kunst und Ruhm übertroffen. Man weiß wenig von ihm/ ohne daß er sehr wol gemahlt/ die Eroberung der Stadt Oechalia, welche Hercules mit Feur und Schwerd ruiniret/ weil Eurytus, der König/ sich geweigert/ ihm seine Tochter Iole zum Weibe zu geben. Mehr hat er gemacht des Protesilai Haußfrau Laodamia, welche/ nach erhaltener[Spaltenumbruch] traurigen Post/ von ihres Ehe-Herrns Tod/ von den Göttern erbeten/ daß sie denselben ihr doch im Traum erscheinen lassen wolten/ welches/ als es geschehen/ hat sie ihren Geist/ in des ihr erscheinenden Geists Armen/ aufgegeben/ welches dieser Ctesidemus sehr zierlich vorgestellet. XLVI. CTESILOCHUS.CTESILOCHUS ware des Apelles Schuler/ und wurde berühmt durch ein nicht gar züchtiges Stuck/ indem er den Gott Jupiter, als gebährend/ in einer Schlafhauben/ kreistend und winselnd abgebildet/ um ihn eine Zahl der Göttinnen/ welche/ als Hebammen/ beförderten/ daß Jupiter den Gott Bacchus gebähren möchte. XLVII. CLEON, Mahler und Bildhauer.CLEON, der Mahler und Bildhauer/ machte/ wie viele andere vor ihme/ der Philosophen Contrefäte/ und wurde unter den Mahlern berühmt/ daß er ein trefliches Prob-Stuck an Admetus, dem König in Thessalien/ welchen er nach dem Leben gebildet/ gemacht. XLVIII. ARISTOLAUS, von Athen.ARISTOLAUS, war des vortreflichen Pausias Sohn/ bürtig von Athen, und erlernete die Kunst bey seinem Vatter; Er wurde/ zu seiner Zeit/ für einen/ von den bästen Mahlern gehalten. Von seiner Hand war zu sehen/ ein Epaminondas, ein Pericles, eine Medaea, das Bild der Tugend/ und ein Theseus: So hat er auch Bilder aus dem gemeinen Volk zu Athen, und unterterschiedliche Ochsen-Opfer gemacht. XLIX. MECOPHANES.MECOPHANES war auch des Pausias Lehrling/ und brauchte zwar großen Fleiß in Untersuchung der Kunst; hatte aber doch diesen Fehler/ daß er die Farben gar rauh anlegte/ und die Bilder mit überflüssiger Farbe zu überladen pflegte. L. SOCRATES.SOCRATES ist nicht ohne Ursach berühmt gewesen/ indeme seine große Wissenschaft/ in dieser Kunst/ aus einem/ von ihme gemahlten Stuck/ genugsam hervon schiene/ darinn er sehr fürtreflich gebildet den Gott der Gesundheit Aesculapium, vergesellschaftet mit seinen Töchtern/ Hygia, Aegle und Panacaea. 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Von seiner Hand war zu sehen/ ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-727 http://d-nb.info/gnd/118685007 http://viaf.org/viaf/42632045">Epaminondas</persName>,</hi> ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-210 http://d-nb.info/gnd/118739972 http://viaf.org/viaf/86690694">Pericles</persName>,</hi> eine <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-728 http://d-nb.info/gnd/118579878 http://viaf.org/viaf/13099635">Medaea</persName>,</hi> das Bild der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3727">Tugend</persName>/ und ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-222 http://d-nb.info/gnd/11862184X http://viaf.org/viaf/805104">Theseus</persName></hi>: So hat er auch Bilder aus dem gemeinen Volk zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001393">Athen</placeName>,</hi> und unterterschiedliche Ochsen-Opfer gemacht.</p> <p xml:id="p240.7"><note place="right"><hi rendition="#aq">XLIX. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4176 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500091945 http://viaf.org/viaf/96353112">MECOPHANES</persName></hi>.</note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4176 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500091945 http://viaf.org/viaf/96353112">MECOPHANES</persName></hi> war auch des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-520 http://d-nb.info/gnd/142686107 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500095540 http://viaf.org/viaf/96383628">Pausias</persName></hi> Lehrling/ und brauchte zwar großen Fleiß in Untersuchung der Kunst; hatte aber doch diesen Fehler/ daß er die Farben gar rauh anlegte/ und die Bilder mit überflüssiger Farbe zu überladen pflegte.</p> <p xml:id="p240.8"><note><hi rendition="#aq">L. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-936 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500087634 http://viaf.org/viaf/96316795">SOCRATES</persName>.</hi></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-936 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500087634 http://viaf.org/viaf/96316795">SOCRATES</persName></hi> ist nicht ohne Ursach berühmt gewesen/ indeme seine große Wissenschaft/ in dieser Kunst/ aus einem/ von ihme gemahlten Stuck/ genugsam hervon schiene/ darinn er sehr fürtreflich gebildet den Gott der Gesundheit <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-697 http://d-nb.info/gnd/118500864 http://viaf.org/viaf/64798430">Aesculapium</persName>,</hi> vergesellschaftet mit seinen Töchtern/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-753 http://d-nb.info/gnd/118900293 http://viaf.org/viaf/74651613">Hygia</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-729">Aegle</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-754">Panacaea</persName></hi>. Er hat auch gemahlt einen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-531 http://d-nb.info/gnd/118557092 http://viaf.org/viaf/12290832">Jason</persName>,</hi> und noch einen sehr trägen und faulen Gesellen/ <hi rendition="#aq">Ocnos</hi> genannt/ welches einen nichts-nutzen oder schlimmen lauren bedeutet: Dieser drähete ein Seil/ an dessen Ende ein Esel nagte.</p> <p xml:id="p240.9"><note place="right"><hi rendition="#aq">LI. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-679">HERACLIDES</persName>,</hi> Mahler aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-515 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001349"><hi rendition="#aq">Macedoni</hi>en</placeName>.</note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-679">HERACLIDES</persName></hi> konte anfänglich nichts als Schiff mahlen. Nachdem er aber vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3786 http://d-nb.info/gnd/118790463 http://viaf.org/viaf/54944464">König <hi rendition="#aq">Perseus</hi></persName>, aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-515 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001349"><hi rendition="#aq">Macedoni</hi>en</placeName>/ in einem Krieg gefangen worden/ kam er nach <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001393">Athen</placeName>,</hi> zu dem vortreflichen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-242">Metrodorus</persName>,</hi> bey welchem er in der Kunst so zugenommen/ daß er auch unter die berühmte und Kunst-reiche Mahlere gezehlet worden ist.</p> <p xml:id="p240.10"><note place="right"><hi rendition="#aq">LII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-242">METRODORUS</persName>, Philosophus</hi> und Mahler von <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001393">Athen</placeName></hi>.</note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-242">METRODORUS</persName>,</hi> ein gelehrter Mann/ und fürtreflicher <hi rendition="#aq">Philosophus,</hi> bürtig von <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001393">Athen</placeName>,</hi> ware ein <hi rendition="#aq">Philosophus</hi> und also gelehrter Mahler. Damals hatte der Edle Römer <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-131 http://d-nb.info/gnd/11864713X http://viaf.org/viaf/59877810">Lucius Aemilius Paulus</persName></hi> den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3786 http://d-nb.info/gnd/118790463 http://viaf.org/viaf/54944464">König <hi rendition="#aq">Perseus</hi></persName> gefangen/ </p> </div> </body> </text> </TEI> [[II, Buch 1 (antike Künstler), S. 39]/0049]
worinnen er an Tag gegeben/ daß er die Perspectiv-Kunst wol verstünde: Dergleichen Sachen man viel in Vitruvio finden und lesen kan.
ANTIPHILUS, ist bürtig gewesen aus Egypten/ und hat die Kunst bey einem/ Namens Ctesidemus erlernet: Wann er gelebet/ finde ich nirgend/ sehe aber aus seinen Werken/ daß er zu seiner Zeit zimlich berühmt müsse gewesen seyn. Er hat sich auf groß und kleine Arbeit zugleich geleget: Also lieset man/ daß er gemacht/ des Trojanischen Königs Laomedons Tochter/ Hesione, welche der Mannhafte Hercules von der Gewalt des ungeheuren Wallfisches erlöset hat: Ferner einen Alexander, in Gesellschaft seines Vatters Philippi: und noch eine Minerva; welche Stucke zu Plinii Zeiten stunden auf dem Platz/ auf welchem sich zu Rom die Edelleute zu versamlen pflegten/ gegen der Galeria von Octavia über. So ware auch in den Spatziergängen Philippi, in Rom/ von seiner Hand zu sehen ein Bacchus, Alexanders, des Großen/ da er noch ein Kind ware/ Gesicht vorstellend. Ferner ein Hippolitus, welcher über ein Meerwunder/ so der erzürnte Neptunus, in Gestalt eines wilden Ochsens oder Meer-Kalbes/ auf ihn aus der See schikt und loß lässt/ sehr erschrickt.
XLIV. ANTIPHILUS, Egyptischer Mahler.
Seine Werke. In der Schul von Pompejo stunde ein Cadmus und eine Europa, von dieses Mahlers Hand: Noch ein Gryllus, welcher/ nach des Aristoteles Zeugnis/ soll gewesen seyn ein Sohn des Xenophons, so des Socrates Schuler gewesen/ und im Streit/ für sein Vatterland/ bey der Stadt Mantinea, sein Leben aufgeopfert: Ich halte aber/ wegen seiner Kleidung/ darfür/ daß er sey gewesen der jenige Gesell des Ulysses, welcher in ein Schwein verwandelt worden/ und/ nach Plutarchi Aussage/ Gryllus geheisen hat/ diesen hat Antiphilus in Narren-Kleidern gemahlt/ als der wunderliche Grillen in seinem Kopf hätte. Sehr berühmt war auch sein Stuck/ darinn er einen Jungen gemahlt/ der ein Feur anbließ/ dessen Klarheit entdeckte den prospect eines schön- und wolerbauten Hauses/ gab auch zugleich einen hellen Widerschein in des Jungen Gesicht/ dessen blasender Mund sehr künstlich gebildet ware. Mehr hat er gemacht etliche spinnende Weiber/ deren Haspel man fast natürlich umdrehen sahe. Noch/ einen auf die Jagt reitenden Ptolomaeus, und einen sehr künstlichen Satyr, bekleidet mit einer Panterthiers-Haut/ welchen er Aposcoponta nennte/ das ist/ nachdenkend.
XLV. CTESIDEMUS.WIr haben im vorigen §. gemeldet/ daß dieser CTESIDEMUS seye des Antiphili Lehr-Meister gewesen/ den Meister aber doch dem Lehrling nachgesezt/ weil dieser jenen an Kunst und Ruhm übertroffen. Man weiß wenig von ihm/ ohne daß er sehr wol gemahlt/ die Eroberung der Stadt Oechalia, welche Hercules mit Feur und Schwerd ruiniret/ weil Eurytus, der König/ sich geweigert/ ihm seine Tochter Iole zum Weibe zu geben. Mehr hat er gemacht des Protesilai Haußfrau Laodamia, welche/ nach erhaltener
traurigen Post/ von ihres Ehe-Herrns Tod/ von den Göttern erbeten/ daß sie denselben ihr doch im Traum erscheinen lassen wolten/ welches/ als es geschehen/ hat sie ihren Geist/ in des ihr erscheinenden Geists Armen/ aufgegeben/ welches dieser Ctesidemus sehr zierlich vorgestellet.
XLVI. CTESILOCHUS.CTESILOCHUS ware des Apelles Schuler/ und wurde berühmt durch ein nicht gar züchtiges Stuck/ indem er den Gott Jupiter, als gebährend/ in einer Schlafhauben/ kreistend und winselnd abgebildet/ um ihn eine Zahl der Göttinnen/ welche/ als Hebammen/ beförderten/ daß Jupiter den Gott Bacchus gebähren möchte.
CLEON, der Mahler und Bildhauer/ machte/ wie viele andere vor ihme/ der Philosophen Contrefäte/ und wurde unter den Mahlern berühmt/ daß er ein trefliches Prob-Stuck an Admetus, dem König in Thessalien/ welchen er nach dem Leben gebildet/ gemacht.
XLVII. CLEON, Mahler und Bildhauer. ARISTOLAUS, war des vortreflichen Pausias Sohn/ bürtig von Athen, und erlernete die Kunst bey seinem Vatter; Er wurde/ zu seiner Zeit/ für einen/ von den bästen Mahlern gehalten. Von seiner Hand war zu sehen/ ein Epaminondas, ein Pericles, eine Medaea, das Bild der Tugend/ und ein Theseus: So hat er auch Bilder aus dem gemeinen Volk zu Athen, und unterterschiedliche Ochsen-Opfer gemacht.
XLVIII. ARISTOLAUS, von Athen. MECOPHANES war auch des Pausias Lehrling/ und brauchte zwar großen Fleiß in Untersuchung der Kunst; hatte aber doch diesen Fehler/ daß er die Farben gar rauh anlegte/ und die Bilder mit überflüssiger Farbe zu überladen pflegte.
XLIX. MECOPHANES. L. SOCRATES.SOCRATES ist nicht ohne Ursach berühmt gewesen/ indeme seine große Wissenschaft/ in dieser Kunst/ aus einem/ von ihme gemahlten Stuck/ genugsam hervon schiene/ darinn er sehr fürtreflich gebildet den Gott der Gesundheit Aesculapium, vergesellschaftet mit seinen Töchtern/ Hygia, Aegle und Panacaea. Er hat auch gemahlt einen Jason, und noch einen sehr trägen und faulen Gesellen/ Ocnos genannt/ welches einen nichts-nutzen oder schlimmen lauren bedeutet: Dieser drähete ein Seil/ an dessen Ende ein Esel nagte.
HERACLIDES konte anfänglich nichts als Schiff mahlen. Nachdem er aber vom König Perseus, aus Macedonien/ in einem Krieg gefangen worden/ kam er nach Athen, zu dem vortreflichen Metrodorus, bey welchem er in der Kunst so zugenommen/ daß er auch unter die berühmte und Kunst-reiche Mahlere gezehlet worden ist.
LI. HERACLIDES, Mahler aus Macedonien. METRODORUS, ein gelehrter Mann/ und fürtreflicher Philosophus, bürtig von Athen, ware ein Philosophus und also gelehrter Mahler. Damals hatte der Edle Römer Lucius Aemilius Paulus den König Perseus gefangen/
LII. METRODORUS, Philosophus und Mahler von Athen.
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