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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Welt-berühmten Praxiteles Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit Triumf-Wagen des Lysias. vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme Apollo und Diana triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den Käyser Augustus, seinem Vatter Octavio zu Ehrn und Gedächtnis/ in den Tempel bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des Lysias Kunst-Stuck gehalten worden. In den Servilischen Gärten Des Calamides und Amphistratus Werke. stunde ein Apollo von Calamides, und der Historien-Schreiber Callisthenes, von Amphistratus Hand.

Agesander, Polydorus und Athenodorus Des Laocons Bildnis/ dreyer Meistere Werk. sind würdig gnug/ wegen des Bildnis des Laocontes, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt Rhodus, und hatten gedachte Statue sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in Käysers Titi Palast gesetzet/ und nachmals in Belvedere gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ die Copia aber ist in dem Mediceischen Palast zu Florenzo zu finden; Es ist nämlich der Vatter Laocon mit seinen Söhnen/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es Virgilius in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche Andere Künstlere. Manier/ von Cratero und Pythodoro, Polydecte und Hermolao, einem andern Pythodoro und Artemone, wie auch von Aphrodisio Tralliano, den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das Pantheon Agrippae. Pantheon Agrippae/ jezo Alla Ritonda genant/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der Atheniensische Diogenes und Caryatides ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche Statuen gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen Der Carthaginensische Hercules. und recht besehen können. Hercules aber/ deme die Carthaginenser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des Bogens/ ad nationes genant/ worein Coponius 14. Statuen gemacht hatte/ und nicht weit von des Pompeji Palast ware.

Arcesila Löwin. M. Varro gedenket einer Löwin/ so Arcesilaus gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet. Nicht zu Sauron, und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Baumeistere. vergessen sind auch der Octavianischen Tempeln Baumeistere Sauron und Batrachus, aus Laconien bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen[Spaltenumbruch] abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen Capitalen Des Mirmecides kleiner Wagen. zu erkennen gegeben. Wie kunstreich Mirmecides gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. Callicrates Ameise. Nicht geringer ist gewesen Callicrates, der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren.

Und wer wolte endlich die ganze Mänge der Antichen Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ Phalereo Demetrio werden 360 Statuen, aufgerichtet allein daraus erhellen kan/ daß dem Phalereo Demetrio zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. Statuen verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte ich zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) Noch mehr Antiche, Mahlere. Aristonides. Anaxander. Aristobulus aus Syrien. Arcesilas, der Sohn des Tisicrates. Corybas, der Lehrling des Nicomachus. Carmanides, der Lehrling des Euphranor. Dionysodorus von Colophon. Diogenes, welcher zu Zeiten Königs Demetrii gelebet. Euthymedes. Heraclides aus Macedonien. Mydon von Soli, des Bildhauers Pyromachus Schuler. Mnasitheus von Sicyon. Mnasitimus, der Sohn und Lehrling des Aristonides. Nessus, der Sohn des Abron. Polemon von Alexandrien. Theodorus aus der Insel Samos. Stadius, der Jünger des Nicosthenes. Xenon von Sycion, der discipul des Neocles. Weil ich aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß ichs hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede Plutarchi, welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch Philosophi und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern Lucio Manilio, und Fabio, den Griechen Socrate, Platone, Metrodoro und Pyrrho, als Philosophen/ Nerone, Hadriano, Alexandro Severo und Valentiniano, als Käysern/ zu bezeugen. Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der Antichen bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen studien/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer Antichen

[Spaltenumbruch] Welt-berühmten Praxiteles Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit Triumf-Wagen des Lysias. vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme Apollo und Diana triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den Käyser Augustus, seinem Vatter Octavio zu Ehrn und Gedächtnis/ in den Tempel bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des Lysias Kunst-Stuck gehalten worden. In den Servilischen Gärten Des Calamides und Amphistratus Werke. stunde ein Apollo von Calamides, und der Historien-Schreiber Callisthenes, von Amphistratus Hand.

Agesander, Polydorus und Athenodorus Des Laocons Bildnis/ dreyer Meistere Werk. sind würdig gnug/ wegen des Bildnis des Laocontes, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt Rhodus, und hatten gedachte Statue sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in Käysers Titi Palast gesetzet/ und nachmals in Belvedere gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ die Copia aber ist in dem Mediceischen Palast zu Florenzo zu finden; Es ist nämlich der Vatter Laocon mit seinen Söhnen/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es Virgilius in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche Andere Künstlere. Manier/ von Cratero und Pythodoro, Polydecte und Hermolao, einem andern Pythodoro und Artemone, wie auch von Aphrodisio Tralliano, den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das Pantheon Agrippae. Pantheon Agrippae/ jezo Alla Ritonda genant/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der Atheniensische Diogenes und Caryatides ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche Statuen gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen Der Carthaginensische Hercules. und recht besehen können. Hercules aber/ deme die Carthaginenser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des Bogens/ ad nationes genant/ worein Coponius 14. Statuen gemacht hatte/ und nicht weit von des Pompeji Palast ware.

Arcesila Löwin. M. Varro gedenket einer Löwin/ so Arcesilaus gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet. Nicht zu Sauron, und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Baumeistere. vergessen sind auch der Octavianischen Tempeln Baumeistere Sauron und Batrachus, aus Laconien bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen[Spaltenumbruch] abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen Capitalen Des Mirmecides kleiner Wagen. zu erkennen gegeben. Wie kunstreich Mirmecides gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. Callicrates Ameise. Nicht geringer ist gewesen Callicrates, der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren.

Und wer wolte endlich die ganze Mänge der Antichen Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ Phaleréo Demetrio werden 360 Statuen, aufgerichtet allein daraus erhellen kan/ daß dem Phaleréo Demetrio zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. Statuen verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte ich zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) Noch mehr Antiche, Mahlere. Aristonides. Anaxander. Aristobulus aus Syrien. Arcesilas, der Sohn des Tisicrates. Corybas, der Lehrling des Nicomachus. Carmanides, der Lehrling des Euphranor. Dionysodorus von Colophon. Diogenes, welcher zu Zeiten Königs Demetrii gelebet. Euthymedes. Heraclides aus Macedonien. Mydon von Soli, des Bildhauers Pyromachus Schuler. Mnasitheus von Sicyon. Mnasitimus, der Sohn und Lehrling des Aristonides. Nessus, der Sohn des Abron. Polemon von Alexandrien. Theodorus aus der Insel Samos. Stadius, der Jünger des Nicosthenes. Xenon von Sycion, der discipul des Neocles. Weil ich aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß ichs hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede Plutarchi, welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch Philosophi und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern Lucio Manilio, und Fabio, den Griechen Socrate, Platone, Metrodoro und Pyrrho, als Philosophen/ Nerone, Hadriano, Alexandro Severo und Valentiniano, als Käysern/ zu bezeugen. Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der Antichen bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen studien/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer Antichen

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Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) <note place="right">Noch mehr <hi rendition="#aq">Antiche,</hi> Mahlere.</note> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4458">Aristonides</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-954">Anaxander</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-955"><hi rendition="#aq">Aristobulus</hi> aus <hi rendition="#aq">Syri</hi>en</persName>. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-956 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500110630 http://viaf.org/viaf/96510973">Arcesilas</persName>,</hi> der Sohn des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-957 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500087509 http://viaf.org/viaf/96315691">Tisicrates</persName></hi>. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4443">Corybas</persName>,</hi> der Lehrling des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-464 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500091943 http://viaf.org/viaf/96353098">Nicomachus</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-958">Carmanides</persName>,</hi> der Lehrling des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-497 http://d-nb.info/gnd/118682695 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500123491 http://viaf.org/viaf/57408843">Euphranor</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-959"><hi rendition="#aq">Dionysodorus</hi> von <hi rendition="#aq">Colophon</hi></persName><hi rendition="#aq">. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5331">Diogenes</persName>,</hi> welcher zu Zeiten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-660 http://d-nb.info/gnd/118524623 http://viaf.org/viaf/42629081">Königs <hi rendition="#aq">Demetrii</hi></persName> gelebet. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-960">Euthymedes</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-679"><hi rendition="#aq">Heraclides</hi> aus <hi rendition="#aq">Macedonien</hi></persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-961"><hi rendition="#aq">Mydon</hi> von <hi rendition="#aq">Soli</hi></persName>, des Bildhauers <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-962">Pyromachus</persName></hi> Schuler. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-963"><hi rendition="#aq">Mnasitheus</hi> von <hi rendition="#aq">Sicyon</hi></persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-965"><hi rendition="#aq">Mnasitimus</hi></persName>, der Sohn und Lehrling des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-953">Aristonides</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4935">Nessus</persName>,</hi> der Sohn des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-967">Abron</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-968"><hi rendition="#aq">Polemon</hi> von <hi rendition="#aq">Alexandri</hi>en</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4854"><hi rendition="#aq">Theodorus</hi> aus der Insel <hi rendition="#aq">Samos</hi></persName><hi rendition="#aq">. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-970">Stadius</persName>,</hi> der Jünger des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-911">Nicosthenes</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-971"><hi rendition="#aq">Xenon</hi> von <hi rendition="#aq">Sycion</hi></persName>, der <hi rendition="#aq">discipul</hi> des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4442">Neocles</persName></hi>. 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[[II, Buch 1 (antike Künstler), S. 50]/0064] Welt-berühmten Praxiteles Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme Apollo und Diana triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den Käyser Augustus, seinem Vatter Octavio zu Ehrn und Gedächtnis/ in den Tempel bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des Lysias Kunst-Stuck gehalten worden. In den Servilischen Gärten stunde ein Apollo von Calamides, und der Historien-Schreiber Callisthenes, von Amphistratus Hand. Triumf-Wagen des Lysias. Des Calamides und Amphistratus Werke. Agesander, Polydorus und Athenodorus sind würdig gnug/ wegen des Bildnis des Laocontes, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt Rhodus, und hatten gedachte Statue sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in Käysers Titi Palast gesetzet/ und nachmals in Belvedere gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ die Copia aber ist in dem Mediceischen Palast zu Florenzo zu finden; Es ist nämlich der Vatter Laocon mit seinen Söhnen/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es Virgilius in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche Manier/ von Cratero und Pythodoro, Polydecte und Hermolao, einem andern Pythodoro und Artemone, wie auch von Aphrodisio Tralliano, den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das Pantheon Agrippae/ jezo Alla Ritonda genant/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der Atheniensische Diogenes und Caryatides ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche Statuen gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen und recht besehen können. Hercules aber/ deme die Carthaginenser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des Bogens/ ad nationes genant/ worein Coponius 14. Statuen gemacht hatte/ und nicht weit von des Pompeji Palast ware. Des Laocons Bildnis/ dreyer Meistere Werk. Andere Künstlere. Pantheon Agrippae. Der Carthaginensische Hercules. M. Varro gedenket einer Löwin/ so Arcesilaus gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet. Nicht zu vergessen sind auch der Octavianischen Tempeln Baumeistere Sauron und Batrachus, aus Laconien bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen Capitalen zu erkennen gegeben. Wie kunstreich Mirmecides gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. Nicht geringer ist gewesen Callicrates, der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren. Arcesila Löwin. Sauron, und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Baumeistere. Des Mirmecides kleiner Wagen. Callicrates Ameise. Und wer wolte endlich die ganze Mänge der Antichen Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ allein daraus erhellen kan/ daß dem Phaleréo Demetrio zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. Statuen verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte ich zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) Aristonides. Anaxander. Aristobulus aus Syrien. Arcesilas, der Sohn des Tisicrates. Corybas, der Lehrling des Nicomachus. Carmanides, der Lehrling des Euphranor. Dionysodorus von Colophon. Diogenes, welcher zu Zeiten Königs Demetrii gelebet. Euthymedes. Heraclides aus Macedonien. Mydon von Soli, des Bildhauers Pyromachus Schuler. Mnasitheus von Sicyon. Mnasitimus, der Sohn und Lehrling des Aristonides. Nessus, der Sohn des Abron. Polemon von Alexandrien. Theodorus aus der Insel Samos. Stadius, der Jünger des Nicosthenes. Xenon von Sycion, der discipul des Neocles. Weil ich aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß ichs hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede Plutarchi, welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch Philosophi und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern Lucio Manilio, und Fabio, den Griechen Socrate, Platone, Metrodoro und Pyrrho, als Philosophen/ Nerone, Hadriano, Alexandro Severo und Valentiniano, als Käysern/ zu bezeugen. Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der Antichen bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen studien/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer Antichen Phaleréo Demetrio werden 360 Statuen, aufgerichtet Noch mehr Antiche, Mahlere.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 1 (antike Künstler), S. 50]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/64>, abgerufen am 23.11.2024.