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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Seine Werke in Kupfer gebracht. worden. Worunter/ neben einer Mänge schöner Feldschlachten/ allerhand Jagden/ zierliche Conversationen/ herrliche Paläste/ Römische Gebäude/ anmutige Lustgärten/ lustige Springbronnen/ und der ganze Pastor Fido, wie auch das Leben und Leyden Christi sehr Kunstreich/ die so wol wegen der treflichen Inventionen/ als angewandten Fleißes/ in der Kupferstechers-Kunst allen liebenden ergötz- und nutzlich sind.

Artliche Gewonheit im Mahlen. Dieser Mahler hatte sich angewähnet/ daß er unter seiner Arbeit immerdar gebrummelt/ und an statt des Bildes/ so er unter Handen gehabt/ geredet/ es seye gleich ein Spanier/ Italiäner oder Franzos gewesen. Im Gegentheil pflage der berühmte Peter von Laer/ sonst Bambots, unter wärender Arbeit/ mit seinem großen Knebelbart/ Mund/ Nasen/ Augen und Stirn zu zudecken/ und also seine Arbeit zu verrichten. Jezt-gemeldter Wilhelm Baur starbe zu Wien/ allwo er sich auch verheuratet/ im Jahr Christi 1640.

CLVII. Nicolaus Knipfer/ von Leipzig.GLeichwie vorgemeldter Wilhelm Bauer durch seine Kunst in der kleinen miniatur-Arbeit ein großes Lob erhalten/ also ware des Nicolaus Knipfers von Leipzig (allda er bey Emanuel Nyssen gelernet/ nachmalen zu Magdeburg/ Anno 1630. und zu Utrecht bey dem berühmten Mahlet viele Historien in klein. Abraham Blomart sich aufgehalten) Ruhm/ wegen der mit Oelfarben gemahlten zierlichen Historien nicht kleiner/ als die er meistens in klein/ aber sehr ingenios gebildet/ deßenthalben sie sehr gesucht und bey Monarchen und großen Herren wol beliebt waren/ wie dann absonderlich Ihro Mayest. dem König in Dennemark viel zugesandt worden/ dern Lob an allen Orten erschollen/ dahero ich auch Willens gewesen/ dieselbe eigentlich zu beschreiben/ bin aber wegen meiner beschleunigten Abreiß von dannen/ selbige zu sehen/ verkürzet worden.

CLVIII. Johann Bylert/ von Utrecht.DIe Stadt Utrecht/ die jederzeit viele fürtrefliche Geister in der edlen Mahl-Kunst herfür gebracht/ zeugete auch den Johann Bylert/ der folgends bey Abraham Blomart gelernet/ und also mit einem guten Anfang sich nach Frankreich/ auch von dorten auf Rom/ begeben/ allwo er viele Jahre sich in halben Bildern/ Conversationen und Contrafäten/ geübet/ und darauf wieder in sein Vatterland und Stadt Utrecht zuruck gekommen/ da ihn sein Tugendsamer Wandel und Kunstreiche Hand bald bekant gemacht/ worauf er sich auch wol verheuratet/ und sehr glücklich in Reichthum und Frölichkeit gelebet/ so lang/ bis der grausame Freudens-Trenner Mars, den Löblichen Parnass und alle Musen zu Utrecht zerstöret/ da dann neben andern auch die Freude dieses herrlichen Mit-Glieds geschwächet worden.

CLIX. Johan von Balen. EBen also ist auch aus Italien wieder in seine Geburts-Stadt Antorf zuruck gekehret Johann von Balen/ und hat großen Kunst-Ruhm mit sich gebracht/ deßen seine vielfältige kleine und große Werk in Antorf gnugsamen Beweißtum geben.

CLX. Henrich von der Borch/ von Frankenthal.HEnrich von der Borch ware zwar ein geborner Brüßler/ der aber/ wegen der Niederländisch-[Spaltenumbruch] und Spanischen Kriege mit seinen Eltern nach Teutschland verreist/ da er dann (weil die Natur ihn vor allen zu der edlen Mahl-Kunst gezogen/ bey dem berühmten Gillis von Falkenburg zu Frankfurt aufgedinget wurde/ von deme er sich/ nach wol angenommener Manier/ nach Italien begab Komt in Italien/ und erlangt eine schöne Wissenschaft in antiquitäten./ und daselbst eine Zeitlang mit überaus großer Begierde/ der Kunst sich befliße/ dabeneben auch eine große Wißenschaft in alten Gemälden/ Antichen, Medaglien/ und andern Curiositäten erlangte/ dern er dann viel zusammen gebracht/ und darvon so zier- und gründlich zu discuriren gewust/ daß er viele/ die ihn besucht/ zu gleicher Begierd und Liebe bewegt.

Nachdeme er sich verheuratet/ hat er sich zu Frankenthal etliche Jahr aufgehalten/ endlich aber/ Komt nach Frankfurt. wegen damaliger Kriege zu Frankfurt gesetzt/ und seine Behausung zu einer rechten Kunst-Schul der Jugend zugerichtet/ in der seine beyde Söhne den Seine Söhne. Meister gespielet/ wie dann der älteste/ nach dem Vatter auch Heinrich benamet/ wegen seiner/ durch des Vatters treuer Unterweisung erlangten Kunst/ von dem hochberühmten Grafen von Arondel beruffen/ und über alle seine Kunst-Cabinet und Raritäten gesetzt worden/ dern er etliche in Kupfer ausgehen laßen: Hochermeldter Graf nahm ihn mit sich nach Italien/ und behielt ihn bey sich in Diensten/ biß er bey jetzigen König in Engeland/ (wie mir erzehlt worden) für einen Hof-Mahler angenommen worden.Sein anderer Bruder soll noch in gemeldtem Frankenthal wohnen/ und ein geschickter Mahler seyn/ von dem ich aber/ aus Mangel weiteren Nachrichts/ nichts melden kan.

CLXI. Jacob Backer von Harlingen.WIr dörffen auch nicht vergeßen des fürtreflichen Kunst-reichen Mahlers Jacob Backers/ der zwar von Harlingen bürtig/ seine Kunst aber zu Amsterdam ergriffen/ allda beständig geblieben/ und in große moderne Gemälde viel nach dem Leben gecontrafätet; er ware im Mahlen sehr anmutig/ und machte in Amsterdam eine große Mänge Contrafäte/ auch etliche große Stuck ganzer Wird seiner Geschwindigkeit halber gelobt. in Gewehr aufziehender Compagnien Burger/ sehr vernünftig; wurde seiner Geschwindigkeit halber vor andern berühmt/ wie er dann mir selbsten eine Frau gezeigt/ die/ sich contrafäten zu lassen/ von Harlem ankommen/ und gleich selbigen Tag wieder nach Haus gereist/ welche er in so kurzer Zeit mit dem Angesicht/ Kragen/ Pelz/ Leibrock/ samt andern Kleidungen und beyden Händen/ in eine Lebens-große halbe Figur ansehnlich und wol gefärtiget : Dergleichen Proben hat er mehr gethan/ daher er auch in selbiger Lob-reichen Stadt Amsterdam glücklich und lang gelebet/ ist auch endlich daselbst sanft verschieden.

CLXII. Paulus Moreelsen Mahler und Raht zu Utrecht.DEr obberühmte Michael Mireveld hat unter allen keinen edlern Discipel gehabt/ als den liebreichen Paulus Moreelsen/ der fürnehmer Leuthe Kind/ sittlich und wolerzogen/ und bey Mireveld zu Delft etliche Jahre gewesen; von ihm Begibt sich auf das Contrafäten. begabe er sich in Italien nach Rom/ um daselbst seine Kunst zu vermehren. Als er wiederum nach Haus gekehret/ erwiße ihme jederman große Ehr/

[Spaltenumbruch] Seine Werke in Kupfer gebracht. worden. Worunter/ neben einer Mänge schöner Feldschlachten/ allerhand Jagden/ zierliche Conversationen/ herrliche Paläste/ Römische Gebäude/ anmutige Lustgärten/ lustige Springbronnen/ und der ganze Pastor Fido, wie auch das Leben und Leyden Christi sehr Kunstreich/ die so wol wegen der treflichen Inventionen/ als angewandten Fleißes/ in der Kupferstechers-Kunst allen liebenden ergötz- und nutzlich sind.

Artliche Gewonheit im Mahlen. Dieser Mahler hatte sich angewähnet/ daß er unter seiner Arbeit immerdar gebrummelt/ und an statt des Bildes/ so er unter Handen gehabt/ geredet/ es seye gleich ein Spanier/ Italiäner oder Franzos gewesen. Im Gegentheil pflage der berühmte Peter von Laer/ sonst Bambots, unter wärender Arbeit/ mit seinem großen Knebelbart/ Mund/ Nasen/ Augen und Stirn zu zudecken/ und also seine Arbeit zu verrichten. Jezt-gemeldter Wilhelm Baur starbe zu Wien/ allwo er sich auch verheuratet/ im Jahr Christi 1640.

CLVII. Nicolaus Knipfer/ von Leipzig.GLeichwie vorgemeldter Wilhelm Bauer durch seine Kunst in der kleinen miniatur-Arbeit ein großes Lob erhalten/ also ware des Nicolaus Knipfers von Leipzig (allda er bey Emanuel Nyssen gelernet/ nachmalen zu Magdeburg/ Anno 1630. und zu Utrecht bey dem berühmten Mahlet viele Historien in klein. Abraham Blomart sich aufgehalten) Ruhm/ wegen der mit Oelfarben gemahlten zierlichen Historien nicht kleiner/ als die er meistens in klein/ aber sehr ingenios gebildet/ deßenthalben sie sehr gesucht und bey Monarchen und großen Herren wol beliebt waren/ wie dann absonderlich Ihro Mayest. dem König in Dennemark viel zugesandt worden/ dern Lob an allen Orten erschollen/ dahero ich auch Willens gewesen/ dieselbe eigentlich zu beschreiben/ bin aber wegen meiner beschleunigten Abreiß von dannen/ selbige zu sehen/ verkürzet worden.

CLVIII. Johann Bylert/ von Utrecht.DIe Stadt Utrecht/ die jederzeit viele fürtrefliche Geister in der edlen Mahl-Kunst herfür gebracht/ zeugete auch den Johann Bylert/ der folgends bey Abraham Blomart gelernet/ und also mit einem guten Anfang sich nach Frankreich/ auch von dorten auf Rom/ begeben/ allwo er viele Jahre sich in halben Bildern/ Conversationen und Contrafäten/ geübet/ und darauf wieder in sein Vatterland und Stadt Utrecht zuruck gekommen/ da ihn sein Tugendsamer Wandel und Kunstreiche Hand bald bekant gemacht/ worauf er sich auch wol verheuratet/ und sehr glücklich in Reichthum und Frölichkeit gelebet/ so lang/ bis der grausame Freudens-Trenner Mars, den Löblichen Parnass und alle Musen zu Utrecht zerstöret/ da dann neben andern auch die Freude dieses herrlichen Mit-Glieds geschwächet worden.

CLIX. Johan von Balen. EBen also ist auch aus Italien wieder in seine Geburts-Stadt Antorf zuruck gekehret Johann von Balen/ und hat großen Kunst-Ruhm mit sich gebracht/ deßen seine vielfältige kleine und große Werk in Antorf gnugsamen Beweißtum geben.

CLX. Henrich von der Borch/ von Frankenthal.HEnrich von der Borch ware zwar ein geborner Brüßler/ der aber/ wegen der Niederländisch-[Spaltenumbruch] und Spanischen Kriege mit seinen Eltern nach Teutschland verreist/ da er dann (weil die Natur ihn vor allen zu der edlen Mahl-Kunst gezogen/ bey dem berühmten Gillis von Falkenburg zu Frankfurt aufgedinget wurde/ von deme er sich/ nach wol angenommener Manier/ nach Italien begab Komt in Italien/ und erlangt eine schöne Wissenschaft in antiquitäten./ und daselbst eine Zeitlang mit überaus großer Begierde/ der Kunst sich befliße/ dabeneben auch eine große Wißenschaft in alten Gemälden/ Antichen, Medaglien/ und andern Curiositäten erlangte/ dern er dann viel zusammen gebracht/ und darvon so zier- und gründlich zu discuriren gewust/ daß er viele/ die ihn besucht/ zu gleicher Begierd und Liebe bewegt.

Nachdeme er sich verheuratet/ hat er sich zu Frankenthal etliche Jahr aufgehalten/ endlich aber/ Komt nach Frankfurt. wegen damaliger Kriege zu Frankfurt gesetzt/ und seine Behausung zu einer rechten Kunst-Schul der Jugend zugerichtet/ in der seine beyde Söhne den Seine Söhne. Meister gespielet/ wie dann der älteste/ nach dem Vatter auch Heinrich benamet/ wegen seiner/ durch des Vatters treuer Unterweisung erlangten Kunst/ von dem hochberühmten Grafen von Arondel beruffen/ und über alle seine Kunst-Cabinet und Raritäten gesetzt worden/ dern er etliche in Kupfer ausgehen laßen: Hochermeldter Graf nahm ihn mit sich nach Italien/ und behielt ihn bey sich in Diensten/ biß er bey jetzigen König in Engeland/ (wie mir erzehlt worden) für einen Hof-Mahler angenommen worden.Sein anderer Bruder soll noch in gemeldtem Frankenthal wohnen/ und ein geschickter Mahler seyn/ von dem ich aber/ aus Mangel weiteren Nachrichts/ nichts melden kan.

CLXI. Jacob Backer von Harlingen.WIr dörffen auch nicht vergeßen des fürtreflichen Kunst-reichen Mahlers Jacob Backers/ der zwar von Harlingen bürtig/ seine Kunst aber zu Amsterdam ergriffen/ allda beständig geblieben/ und in große moderne Gemälde viel nach dem Leben gecontrafätet; er ware im Mahlen sehr anmutig/ und machte in Amsterdam eine große Mänge Contrafäte/ auch etliche große Stuck ganzer Wird seiner Geschwindigkeit halber gelobt. in Gewehr aufziehender Compagnien Burger/ sehr vernünftig; wurde seiner Geschwindigkeit halber vor andern berühmt/ wie er dann mir selbsten eine Frau gezeigt/ die/ sich contrafäten zu lassen/ von Harlem ankommen/ und gleich selbigen Tag wieder nach Haus gereist/ welche er in so kurzer Zeit mit dem Angesicht/ Kragen/ Pelz/ Leibrock/ samt andern Kleidungen und beyden Händen/ in eine Lebens-große halbe Figur ansehnlich und wol gefärtiget : Dergleichen Proben hat er mehr gethan/ daher er auch in selbiger Lob-reichen Stadt Amsterdam glücklich und lang gelebet/ ist auch endlich daselbst sanft verschieden.

CLXII. Paulus Moreelsen Mahler und Raht zu Utrecht.DEr obberühmte Michael Mireveld hat unter allen keinen edlern Discipel gehabt/ als den liebreichen Paulus Moreelsen/ der fürnehmer Leuthe Kind/ sittlich und wolerzogen/ und bey Mireveld zu Delft etliche Jahre gewesen; von ihm Begibt sich auf das Contrafäten. begabe er sich in Italien nach Rom/ um daselbst seine Kunst zu vermehren. Als er wiederum nach Haus gekehret/ erwiße ihme jederman große Ehr/

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            <p xml:id="p533.6">Nachdeme er sich verheuratet/ hat er sich zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-11 http://www.geonames.org/2925550/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7012458">Frankenthal</placeName> etliche Jahr aufgehalten/ endlich aber/ <note place="right">Komt nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7005293">Frankfurt</placeName>.</note> wegen damaliger Kriege zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7005293">Frankfurt</placeName> gesetzt/ und seine Behausung zu einer rechten Kunst-Schul der Jugend zugerichtet/ in der seine beyde Söhne den <note place="right">Seine Söhne.</note> Meister gespielet/ wie dann der älteste/ nach dem Vatter auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2623 http://d-nb.info/gnd/130840025 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500015672">Heinrich</persName> benamet/ wegen seiner/ durch des Vatters treuer Unterweisung erlangten Kunst/ von dem hochberühmten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1054 http://d-nb.info/gnd/11864601X http://viaf.org/viaf/41868983">Grafen von <hi rendition="#aq">Arondel</hi></persName> beruffen/ und über alle seine Kunst-<hi rendition="#aq">Cabinet</hi> und <hi rendition="#aq">Rarit</hi>äten gesetzt worden/ dern er etliche in Kupfer ausgehen laßen: Hochermeldter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1054 http://d-nb.info/gnd/11864601X http://viaf.org/viaf/41868983">Graf</persName> nahm ihn mit sich nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName>/ und behielt ihn bey sich in Diensten/ biß er bey jetzigen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2604 http://d-nb.info/gnd/118560042 http://viaf.org/viaf/88984774">König in Engeland</persName>/ (wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> erzehlt worden) für einen Hof-Mahler angenommen worden.Sein anderer <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4943">Bruder</persName> soll noch in gemeldtem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-11 http://www.geonames.org/2925550/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7012458">Frankenthal</placeName> wohnen/ und ein geschickter Mahler seyn/ von dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> aber/ aus Mangel weiteren Nachrichts/ nichts melden kan.</p>
            <p xml:id="p533.7"><note place="right"><hi rendition="#aq">CLXI.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2595 http://d-nb.info/gnd/118829505 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031967 http://viaf.org/viaf/66738300">Jacob Backer</persName> von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1060 http://www.geonames.org/2754817/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007015">Harlingen</placeName>.</note>WIr dörffen auch nicht vergeßen des fürtreflichen Kunst-reichen Mahlers <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2595 http://d-nb.info/gnd/118829505 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031967 http://viaf.org/viaf/66738300">Jacob Backers</persName>/ der zwar von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1060 http://www.geonames.org/2754817/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007015">Harlingen</placeName> bürtig/ seine Kunst aber zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName> ergriffen/ allda beständig geblieben/ und in große <hi rendition="#aq">moderne</hi> Gemälde viel nach dem Leben gecontrafätet; er ware im Mahlen sehr anmutig/ und machte in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName> eine große Mänge Contrafäte/ auch etliche große Stuck ganzer <note place="right">Wird seiner Geschwindigkeit halber gelobt.</note> in Gewehr aufziehender <hi rendition="#aq">Compagni</hi>en Burger/ sehr vernünftig; wurde seiner Geschwindigkeit halber vor andern berühmt/ wie er dann <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> selbsten <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4319">eine Frau gezeigt/ die/ sich <hi rendition="#aq">contraf</hi>äten zu lassen/ von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-45 http://www.geonames.org/2755003/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007048">Harlem</placeName> ankommen/ und gleich selbigen Tag wieder nach Haus gereist/ welche er in so kurzer Zeit mit dem Angesicht/ Kragen/ Pelz/ Leibrock/ samt andern Kleidungen und beyden Händen/ in eine Lebens-große halbe Figur ansehnlich und wol gefärtiget</name> : Dergleichen Proben hat er mehr gethan/ daher er auch in selbiger Lob-reichen Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName> glücklich und lang gelebet/ ist auch endlich daselbst sanft verschieden.</p>
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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 307]/0119] worden. Worunter/ neben einer Mänge schöner Feldschlachten/ allerhand Jagden/ zierliche Conversationen/ herrliche Paläste/ Römische Gebäude/ anmutige Lustgärten/ lustige Springbronnen/ und der ganze Pastor Fido, wie auch das Leben und Leyden Christi sehr Kunstreich/ die so wol wegen der treflichen Inventionen/ als angewandten Fleißes/ in der Kupferstechers-Kunst allen liebenden ergötz- und nutzlich sind. Seine Werke in Kupfer gebracht. Dieser Mahler hatte sich angewähnet/ daß er unter seiner Arbeit immerdar gebrummelt/ und an statt des Bildes/ so er unter Handen gehabt/ geredet/ es seye gleich ein Spanier/ Italiäner oder Franzos gewesen. Im Gegentheil pflage der berühmte Peter von Laer/ sonst Bambots, unter wärender Arbeit/ mit seinem großen Knebelbart/ Mund/ Nasen/ Augen und Stirn zu zudecken/ und also seine Arbeit zu verrichten. Jezt-gemeldter Wilhelm Baur starbe zu Wien/ allwo er sich auch verheuratet/ im Jahr Christi 1640. Artliche Gewonheit im Mahlen. GLeichwie vorgemeldter Wilhelm Bauer durch seine Kunst in der kleinen miniatur-Arbeit ein großes Lob erhalten/ also ware des Nicolaus Knipfers von Leipzig (allda er bey Emanuel Nyssen gelernet/ nachmalen zu Magdeburg/ Anno 1630. und zu Utrecht bey dem berühmten Abraham Blomart sich aufgehalten) Ruhm/ wegen der mit Oelfarben gemahlten zierlichen Historien nicht kleiner/ als die er meistens in klein/ aber sehr ingenios gebildet/ deßenthalben sie sehr gesucht und bey Monarchen und großen Herren wol beliebt waren/ wie dann absonderlich Ihro Mayest. dem König in Dennemark viel zugesandt worden/ dern Lob an allen Orten erschollen/ dahero ich auch Willens gewesen/ dieselbe eigentlich zu beschreiben/ bin aber wegen meiner beschleunigten Abreiß von dannen/ selbige zu sehen/ verkürzet worden. CLVII. Nicolaus Knipfer/ von Leipzig. Mahlet viele Historien in klein. DIe Stadt Utrecht/ die jederzeit viele fürtrefliche Geister in der edlen Mahl-Kunst herfür gebracht/ zeugete auch den Johann Bylert/ der folgends bey Abraham Blomart gelernet/ und also mit einem guten Anfang sich nach Frankreich/ auch von dorten auf Rom/ begeben/ allwo er viele Jahre sich in halben Bildern/ Conversationen und Contrafäten/ geübet/ und darauf wieder in sein Vatterland und Stadt Utrecht zuruck gekommen/ da ihn sein Tugendsamer Wandel und Kunstreiche Hand bald bekant gemacht/ worauf er sich auch wol verheuratet/ und sehr glücklich in Reichthum und Frölichkeit gelebet/ so lang/ bis der grausame Freudens-Trenner Mars, den Löblichen Parnass und alle Musen zu Utrecht zerstöret/ da dann neben andern auch die Freude dieses herrlichen Mit-Glieds geschwächet worden. CLVIII. Johann Bylert/ von Utrecht. EBen also ist auch aus Italien wieder in seine Geburts-Stadt Antorf zuruck gekehret Johann von Balen/ und hat großen Kunst-Ruhm mit sich gebracht/ deßen seine vielfältige kleine und große Werk in Antorf gnugsamen Beweißtum geben. CLIX. Johan von Balen. HEnrich von der Borch ware zwar ein geborner Brüßler/ der aber/ wegen der Niederländisch- und Spanischen Kriege mit seinen Eltern nach Teutschland verreist/ da er dann (weil die Natur ihn vor allen zu der edlen Mahl-Kunst gezogen/ bey dem berühmten Gillis von Falkenburg zu Frankfurt aufgedinget wurde/ von deme er sich/ nach wol angenommener Manier/ nach Italien begab / und daselbst eine Zeitlang mit überaus großer Begierde/ der Kunst sich befliße/ dabeneben auch eine große Wißenschaft in alten Gemälden/ Antichen, Medaglien/ und andern Curiositäten erlangte/ dern er dann viel zusammen gebracht/ und darvon so zier- und gründlich zu discuriren gewust/ daß er viele/ die ihn besucht/ zu gleicher Begierd und Liebe bewegt. CLX. Henrich von der Borch/ von Frankenthal. Komt in Italien/ und erlangt eine schöne Wissenschaft in antiquitäten. Nachdeme er sich verheuratet/ hat er sich zu Frankenthal etliche Jahr aufgehalten/ endlich aber/ wegen damaliger Kriege zu Frankfurt gesetzt/ und seine Behausung zu einer rechten Kunst-Schul der Jugend zugerichtet/ in der seine beyde Söhne den Meister gespielet/ wie dann der älteste/ nach dem Vatter auch Heinrich benamet/ wegen seiner/ durch des Vatters treuer Unterweisung erlangten Kunst/ von dem hochberühmten Grafen von Arondel beruffen/ und über alle seine Kunst-Cabinet und Raritäten gesetzt worden/ dern er etliche in Kupfer ausgehen laßen: Hochermeldter Graf nahm ihn mit sich nach Italien/ und behielt ihn bey sich in Diensten/ biß er bey jetzigen König in Engeland/ (wie mir erzehlt worden) für einen Hof-Mahler angenommen worden.Sein anderer Bruder soll noch in gemeldtem Frankenthal wohnen/ und ein geschickter Mahler seyn/ von dem ich aber/ aus Mangel weiteren Nachrichts/ nichts melden kan. Komt nach Frankfurt. Seine Söhne. WIr dörffen auch nicht vergeßen des fürtreflichen Kunst-reichen Mahlers Jacob Backers/ der zwar von Harlingen bürtig/ seine Kunst aber zu Amsterdam ergriffen/ allda beständig geblieben/ und in große moderne Gemälde viel nach dem Leben gecontrafätet; er ware im Mahlen sehr anmutig/ und machte in Amsterdam eine große Mänge Contrafäte/ auch etliche große Stuck ganzer in Gewehr aufziehender Compagnien Burger/ sehr vernünftig; wurde seiner Geschwindigkeit halber vor andern berühmt/ wie er dann mir selbsten eine Frau gezeigt/ die/ sich contrafäten zu lassen/ von Harlem ankommen/ und gleich selbigen Tag wieder nach Haus gereist/ welche er in so kurzer Zeit mit dem Angesicht/ Kragen/ Pelz/ Leibrock/ samt andern Kleidungen und beyden Händen/ in eine Lebens-große halbe Figur ansehnlich und wol gefärtiget : Dergleichen Proben hat er mehr gethan/ daher er auch in selbiger Lob-reichen Stadt Amsterdam glücklich und lang gelebet/ ist auch endlich daselbst sanft verschieden. CLXI. Jacob Backer von Harlingen. Wird seiner Geschwindigkeit halber gelobt. DEr obberühmte Michael Mireveld hat unter allen keinen edlern Discipel gehabt/ als den liebreichen Paulus Moreelsen/ der fürnehmer Leuthe Kind/ sittlich und wolerzogen/ und bey Mireveld zu Delft etliche Jahre gewesen; von ihm begabe er sich in Italien nach Rom/ um daselbst seine Kunst zu vermehren. Als er wiederum nach Haus gekehret/ erwiße ihme jederman große Ehr/ CLXII. Paulus Moreelsen Mahler und Raht zu Utrecht. Begibt sich auf das Contrafäten.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 307]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/119>, abgerufen am 04.12.2024.