Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] könte/ vermeint. Anfangs hielt er sich an das coloriren nach Titian, hernach aber vertiefte er sich zu weit in Raphaels Manier/ daß er auch Titians Colorit verlaßen/ und völlig Raphaels (unangesehen jener viel edler und bäßer vom Fleisch gemahlet) angenommen. Er wurde aber zuletzt von der Kunstliebenden Welt wol angesehen/ und lebte bey seiner Hausfrauen/ jedoch ohne Kinder/ vermöglich still zu Haus/ bekümmerte sich um nichts anderst/ als seinen eignen Gedanken nachzuhängen. Seine Abbildung ist in der Kupferblatte N N. zu sehen.

Caspar Pousin.Er hatte seiner Frauen Bruder/ Caspar genant/ der dieses seines Schwagers Zunamen angenommen/ bey sich/ welcher ihm seine Farben/ Pensel und Balet/ damit ein jedes/ wann er es bedürftig/ färtig stünde/versorget/ dieser lernete besonders wol die Landschaften zu machen/ welchem studio Pousin auch je länger je mehr/ wegen der leichten Müh/ obgelegen/ bis er endlich/ als eine Zierde der Römischen Künsten/ diese Welt gesegnet/ und mithin Minerva ihme den Lorbeerkranz großen Ruhms/ daß nämlich selbigem von dieser Nation es keiner bevor gethan/ aufgesetzet hat.

V. Charle Loraines.CHarle Loraines war auch selbiger Zeit ein sehr fleißiger Künstler und Nachfolger Vovets, sintemalen deßen Manier er in des Cavalliers Muti Pallast zu Rom/ und in einer Kapellen der Kirchen de S. Louis de Francesi, neben Caravaggii Werken/ durch viel arbeitsame Stuck mit grossem Fleiß ans Liecht gebracht/ so mir aber/ wegen meiner Abreiß/ weiter nicht bekant worden.

VI. Erhart.ES war auch damals auf des Königs in Frankreich Unkosten zu Rom einer selbiger Nation/ Erhart genant/ der auch viel gute Werke von Titian, für seinen König und den Marschall Crequy, nach gecopiret.

VII. Petit Francois.MEhr auch ein anderer/Petit Francois, von schönem und fleißigem Verstand/ als dadurch er hoch gestiegen.

VIII. Beau Reper, aus LanguedockWEiters Beau Reper, aus Languedock/ der sich in großen Figuren bemühet hat.

IX. Trufemondi, aus Provence.WIe Trufemondi, in Vorstellung der Nacht- und halben Bildern/ sich sehr beflißen/ also auch viel andere Lehrlinge dieser Kunst/ die sich in des Cavalier Bernini Academia auch sonsten fleißig eingefunden/ von deme ich zwar wenig mehr/ wegen meiner Abreiß von Rom und Italien/ melden kan/ jedoch ist er von andern guten Leuten mir zum öftern gerühmet worden.

X. Le Bruin ZU Paris ware auch Le Bruin ein fürtreflicher Künstler/ der seine Studien daselbst in Frankreich/[Spaltenumbruch] und in Italien zu Rom/ vollbracht/ und die Prob nachmalen in Königlichen Diensten/ durch fürnehme großgemahlte Stücke/ sehen laßen/ mit denen er die Königliche Academie gezieret/ und von Ihrer Majest. auch deßwegen in hohen Ehren gehalten worden.

XI.La Hier VIel Lobes ist auch einem von La Hier, deßen Zeichnung und Coloriten in denen Taflen ansehnlich geachtet worden/ beyzulegen.

XII. Francois Perrier.Francois Perrier übte sich im Mahlen stetigs/ und hatte hernach sich in Italien/ Kunst halber/ verfügt/ allwo er auch meistens alle antiche Statuen nachgezeichnet/ und deren auf 100. Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen. Seine gemahlte Werke ließe er Anno 1634. und 1635. zu Rom/ und dann zu Paris/ sehen.

XIII. Bordon.EBen von dieser Nation ware zu Rom auch in dieser Kunst sehr beflißen Bordon, der formirte ihm selbst eine gefällige Manier/ von großen Landschaften mit vielen Bildern/ Thieren und Historien/ aus heiliger Schrift/ besonders dem Alten Testament/ womit er dann seinen Geist und Uberfluß in der Invention, wie nicht weniger auch seine Geschwindigkeit/ aus denen prophan-Historien und allerley mechanischen Einfällen/ verspüren laßen. Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden Freyherrn von Mayer in Mönchen zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste Seine Werke. ein großer angezündter Kalchofen zu Rom/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf Bambotio Manier/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut exprimirt/ samt andern mehr/ die in seinem Kunst-Cabinet zu ersehen sind. Er hat meistens zu Paris gehaust/ allwo in vielen Plätzen des Bordons Tugend zu sehen/ von denen der Natalis die Vermählung Christi mit der heiligen Catharina in Kupfer gebracht/ folgends auch viel anders mehr/ als die sieben Werk der Barmherzigkeit/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse Recommendation doch bey dem König meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden.

[Abbildung]

[Spaltenumbruch] könte/ vermeint. Anfangs hielt er sich an das coloriren nach Titian, hernach aber vertiefte er sich zu weit in Raphaels Manier/ daß er auch Titians Colorit verlaßen/ und völlig Raphaels (unangesehen jener viel edler und bäßer vom Fleisch gemahlet) angenommen. Er wurde aber zuletzt von der Kunstliebenden Welt wol angesehen/ und lebte bey seiner Hausfrauen/ jedoch ohne Kinder/ vermöglich still zu Haus/ bekümmerte sich um nichts anderst/ als seinen eignen Gedanken nachzuhängen. Seine Abbildung ist in der Kupferblatte N N. zu sehen.

Caspar Pousin.Er hatte seiner Frauen Bruder/ Caspar genant/ der dieses seines Schwagers Zunamen angenommen/ bey sich/ welcher ihm seine Farben/ Pensel und Balet/ damit ein jedes/ wann er es bedürftig/ färtig stünde/versorget/ dieser lernete besonders wol die Landschaften zu machen/ welchem studio Pousin auch je länger je mehr/ wegen der leichten Müh/ obgelegen/ bis er endlich/ als eine Zierde der Römischen Künsten/ diese Welt gesegnet/ und mithin Minerva ihme den Lorbeerkranz großen Ruhms/ daß nämlich selbigem von dieser Nation es keiner bevor gethan/ aufgesetzet hat.

V. Charle Loraines.CHarle Loraines war auch selbiger Zeit ein sehr fleißiger Künstler und Nachfolger Vovets, sintemalen deßen Manier er in des Cavalliers Muti Pallast zu Rom/ und in einer Kapellen der Kirchen de S. Louis de Francesi, neben Caravaggii Werken/ durch viel arbeitsame Stuck mit grossem Fleiß ans Liecht gebracht/ so mir aber/ wegen meiner Abreiß/ weiter nicht bekant worden.

VI. Erhart.ES war auch damals auf des Königs in Frankreich Unkosten zu Rom einer selbiger Nation/ Erhart genant/ der auch viel gute Werke von Titian, für seinen König und den Marschall Crequy, nach gecopiret.

VII. Petit Francois.MEhr auch ein anderer/Petit Francois, von schönem und fleißigem Verstand/ als dadurch er hoch gestiegen.

VIII. Beau Reper, aus LanguedockWEiters Beau Reper, aus Languedock/ der sich in großen Figuren bemühet hat.

IX. Trufemondi, aus Provence.WIe Trufemondi, in Vorstellung der Nacht- und halben Bildern/ sich sehr beflißen/ also auch viel andere Lehrlinge dieser Kunst/ die sich in des Cavalier Bernini Academia auch sonsten fleißig eingefunden/ von deme ich zwar wenig mehr/ wegen meiner Abreiß von Rom und Italien/ melden kan/ jedoch ist er von andern guten Leuten mir zum öftern gerühmet worden.

X. Le Bruin ZU Paris ware auch Le Bruin ein fürtreflicher Künstler/ der seine Studien daselbst in Frankreich/[Spaltenumbruch] und in Italien zu Rom/ vollbracht/ und die Prob nachmalen in Königlichen Diensten/ durch fürnehme großgemahlte Stücke/ sehen laßen/ mit denen er die Königliche Academie gezieret/ und von Ihrer Majest. auch deßwegen in hohen Ehren gehalten worden.

XI.La Hier VIel Lobes ist auch einem von La Hier, deßen Zeichnung und Coloriten in denen Taflen ansehnlich geachtet worden/ beyzulegen.

XII. Francois Perrier.François Perrier übte sich im Mahlen stetigs/ und hatte hernach sich in Italien/ Kunst halber/ verfügt/ allwo er auch meistens alle antiche Statuen nachgezeichnet/ und deren auf 100. Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen. Seine gemahlte Werke ließe er Anno 1634. und 1635. zu Rom/ und dann zu Paris/ sehen.

XIII. Bordon.EBen von dieser Nation ware zu Rom auch in dieser Kunst sehr beflißen Bordon, der formirte ihm selbst eine gefällige Manier/ von großen Landschaften mit vielen Bildern/ Thieren und Historien/ aus heiliger Schrift/ besonders dem Alten Testament/ womit er dann seinen Geist und Uberfluß in der Invention, wie nicht weniger auch seine Geschwindigkeit/ aus denen prophan-Historien und allerley mechanischen Einfällen/ verspüren laßen. Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden Freyherrn von Mayer in Mönchen zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste Seine Werke. ein großer angezündter Kalchofen zu Rom/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf Bambotio Manier/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut exprimirt/ samt andern mehr/ die in seinem Kunst-Cabinet zu ersehen sind. Er hat meistens zu Paris gehaust/ allwo in vielen Plätzen des Bordons Tugend zu sehen/ von denen der Natalis die Vermählung Christi mit der heiligen Catharina in Kupfer gebracht/ folgends auch viel anders mehr/ als die sieben Werk der Barmherzigkeit/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse Recommendation doch bey dem König meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden.

[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <p xml:id="p598.3"><pb facs="#f0189" xml:id="pb-599" n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 369]"/><cb/>
könte/ vermeint. Anfangs hielt er sich an das <hi rendition="#aq">colori</hi>ren nach <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-19 http://d-nb.info/gnd/118622994 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031075 http://viaf.org/viaf/61533439">Titian</persName>,</hi> hernach aber vertiefte er sich zu weit in <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaels</persName> Manier/ daß er auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-19 http://d-nb.info/gnd/118622994 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031075 http://viaf.org/viaf/61533439">Titians</persName></hi> Colorit verlaßen/ und völlig <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaels</persName> (unangesehen jener viel edler und bäßer vom Fleisch gemahlet) angenommen. Er wurde aber zuletzt von der Kunstliebenden Welt wol angesehen/ und lebte bey seiner Hausfrauen/ jedoch ohne Kinder/ vermöglich still zu Haus/ bekümmerte sich um nichts anderst/ als seinen eignen Gedanken nachzuhängen. <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1476">Seine Abbildung ist in der <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/560#figure-0560.1">Kupferblatte <hi rendition="#aq">N N.</hi></ref> zu sehen.</name></p>
            <p xml:id="p599.1"><note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3227 http://d-nb.info/gnd/118527983 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115515 http://viaf.org/viaf/74122123">Caspar <hi rendition="#aq">Pousin</hi></persName>.</note>Er hatte seiner Frauen Bruder/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3227 http://d-nb.info/gnd/118527983 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115515 http://viaf.org/viaf/74122123">Caspar</persName> genant/ der dieses seines Schwagers Zunamen angenommen/ bey sich/ welcher ihm seine Farben/ Pensel und Balet/ damit ein jedes/ wann er es bedürftig/ färtig stünde/versorget/ dieser lernete besonders wol die Landschaften zu machen/ welchem <hi rendition="#aq">studio <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3227 http://d-nb.info/gnd/118527983 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115515 http://viaf.org/viaf/74122123">Pousin</persName></hi> auch je länger je mehr/ wegen der leichten Müh/ obgelegen/ bis er endlich/ als eine Zierde der Römischen Künsten/ diese Welt gesegnet/ und mithin <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minerva</persName></hi> ihme den Lorbeerkranz großen Ruhms/ daß nämlich selbigem von dieser Nation es keiner bevor gethan/ aufgesetzet hat.</p>
            <p xml:id="p599.2"><note><hi rendition="#aq">V. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3228 http://d-nb.info/gnd/122786084 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500005737">Charle Loraines</persName>.</hi></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3228 http://d-nb.info/gnd/122786084 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500005737">CHarle Loraines</persName></hi> war auch selbiger Zeit ein sehr fleißiger Künstler und Nachfolger <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2522 http://d-nb.info/gnd/118805762 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500029258 http://viaf.org/viaf/56618279">Vovets</persName>,</hi> sintemalen deßen Manier er <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3013">in des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1314">Cavalliers <hi rendition="#aq">Muti</hi> Pallast</placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName></name>/ und in einer Kapellen der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-826">Kirchen <hi rendition="#aq">de S. Louis de Francesi</hi></placeName>, neben <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1 http://d-nb.info/gnd/118519034 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115312 http://viaf.org/viaf/12317003">Caravaggii</persName></hi> Werken/ durch viel arbeitsame Stuck mit grossem Fleiß ans Liecht gebracht/ so <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> aber/ wegen meiner Abreiß/ weiter nicht bekant worden.</p>
            <p xml:id="p599.3"><note place="right"><hi rendition="#aq">VI.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3229 http://d-nb.info/gnd/130054275 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031765 http://viaf.org/viaf/35552095">Erhart</persName>.</note>ES war auch damals auf des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2856 http://d-nb.info/gnd/118816829 http://viaf.org/viaf/89583139">Königs in Frankreich</persName> Unkosten zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> einer selbiger Nation/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3229 http://d-nb.info/gnd/130054275 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031765 http://viaf.org/viaf/35552095">Erhart</persName> genant/ der auch viel gute Werke von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-19 http://d-nb.info/gnd/118622994 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031075 http://viaf.org/viaf/61533439">Titian</persName>,</hi> für seinen König und den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1769 http://d-nb.info/gnd/121173186 http://viaf.org/viaf/72242792">Marschall Crequy</persName>,</hi> nach gecopiret.</p>
            <p xml:id="p599.4"><note><hi rendition="#aq">VII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500014329 http://viaf.org/viaf/27339359">Petit Francois</persName>.</hi></note>MEhr auch ein anderer/<hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500014329 http://viaf.org/viaf/27339359">Petit Francois</persName>,</hi> von schönem und fleißigem Verstand/ als dadurch er hoch gestiegen.</p>
            <p xml:id="p599.5"><note place="right"><hi rendition="#aq">VIII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3242">Beau Reper</persName>,</hi> aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-322 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002884">Languedock</placeName></note>WEiters <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3242">Beau Reper</persName>,</hi> aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-322 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002884">Languedock</placeName>/ der sich in großen Figuren bemühet hat.</p>
            <p xml:id="p599.6"><note place="right"><hi rendition="#aq">IX. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3230 http://d-nb.info/gnd/13007828X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115656 http://viaf.org/viaf/121572504">Trufemondi</persName>,</hi> aus <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1312 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7012209">Provence</placeName></hi>.</note>WIe <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3230 http://d-nb.info/gnd/13007828X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115656 http://viaf.org/viaf/121572504">Trufemondi</persName>,</hi> in Vorstellung der Nacht- und halben Bildern/ sich sehr beflißen/ also auch viel andere Lehrlinge dieser Kunst/ die sich in des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-29 http://d-nb.info/gnd/118509926 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500032022 http://viaf.org/viaf/73850000">Cavalier Bernini</persName> Academia</hi> auch sonsten fleißig eingefunden/ von deme <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> zwar wenig mehr/ wegen meiner Abreiß von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName>/ melden kan/ jedoch ist er von andern guten Leuten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> zum öftern gerühmet worden.</p>
            <p xml:id="p599.7"><note><hi rendition="#aq">X. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3231 http://d-nb.info/gnd/118779141 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500016215 http://viaf.org/viaf/59097680">Le Bruin</persName></hi></note>  ZU <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7008038">Paris</placeName> ware auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3231 http://d-nb.info/gnd/118779141 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500016215 http://viaf.org/viaf/59097680">Le Bruin</persName></hi> ein fürtreflicher Künstler/ der seine Studien daselbst in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-260 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000070">Frankreich</placeName>/<cb/>
und in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ vollbracht/ und die Prob nachmalen in Königlichen Diensten/ durch fürnehme großgemahlte Stücke/ sehen laßen/ mit denen er die <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1804">Königliche <hi rendition="#aq">Academie</hi></placeName> gezieret/ und von Ihrer Majest. auch deßwegen in hohen Ehren gehalten worden.</p>
            <p xml:id="p599.8"><note><hi rendition="#aq">XI.<persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3232 http://d-nb.info/gnd/122119363 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004322 http://viaf.org/viaf/76324999">La Hier</persName></hi></note>  VIel Lobes ist auch einem von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3232 http://d-nb.info/gnd/122119363 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004322 http://viaf.org/viaf/76324999">La Hier</persName>,</hi> deßen Zeichnung und Coloriten in denen Taflen ansehnlich geachtet worden/ beyzulegen.</p>
            <p xml:id="p599.9"><note><hi rendition="#aq">XII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3233 http://d-nb.info/gnd/122224655 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500012811">Francois Perrier</persName>.</hi></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3233 http://d-nb.info/gnd/122224655 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500012811">François Perrier</persName></hi> übte sich im Mahlen stetigs/ und hatte hernach sich in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName>/ Kunst halber/ verfügt/ allwo er auch meistens <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1191">alle <hi rendition="#aq">antiche</hi> Statuen nachgezeichnet/ und deren auf 100. Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen</ref></bibl>. Seine gemahlte Werke ließe er <date when="1634">Anno 1634.</date> und <date when="1635">1635.</date> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ und dann zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7008038">Paris</placeName>/ sehen.</p>
            <p xml:id="p599.10"><note><hi rendition="#aq">XIII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3234 http://d-nb.info/gnd/119229196 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500006900 http://viaf.org/viaf/2637215">Bordon</persName>.</hi></note>EBen von dieser Nation ware zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> auch in dieser Kunst sehr beflißen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3234 http://d-nb.info/gnd/119229196 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500006900 http://viaf.org/viaf/2637215">Bordon</persName>,</hi> der <hi rendition="#aq">formi</hi>rte ihm selbst eine gefällige Manier/ von großen Landschaften mit vielen Bildern/ Thieren und Historien/ aus heiliger Schrift/ besonders dem Alten Testament/ womit er dann seinen Geist und Uberfluß in der <hi rendition="#aq">Invention,</hi> wie nicht weniger auch seine Geschwindigkeit/ aus denen <hi rendition="#aq">prophan</hi>-Historien und allerley <hi rendition="#aq">mechani</hi>schen Einfällen/ verspüren laßen. Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3000">Freyherrn von Mayer</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-234 http://www.geonames.org/2867714/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004333">Mönchen</placeName> zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste <note place="right">Seine Werke.</note> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2512">ein großer angezündter Kalchofen zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-86 http://d-nb.info/gnd/118778420 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500007565">Bambotio</persName></hi> Manier</name>/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut <hi rendition="#aq">exprimi</hi>rt/ samt andern mehr/ die in seinem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1739">Kunst-Cabinet</placeName> zu ersehen sind. Er hat meistens zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7008038">Paris</placeName> gehaust/ allwo in vielen Plätzen des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3234 http://d-nb.info/gnd/119229196 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500006900 http://viaf.org/viaf/2637215">Bordons</persName></hi> Tugend zu sehen/ von denen der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1402 http://d-nb.info/gnd/121589811 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500191819 http://viaf.org/viaf/74116867">Natalis</persName> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2697">die Vermählung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> mit der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-796 http://d-nb.info/gnd/118560573 http://viaf.org/viaf/42629735">heiligen Catharina</persName> in Kupfer gebracht</name>/ folgends auch viel anders mehr/ als <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2704">die sieben Werk der Barmherzigkeit</name>/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse <hi rendition="#aq">Recommendation</hi> doch bey dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2856 http://d-nb.info/gnd/118816829 http://viaf.org/viaf/89583139">König</persName>  meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden.</p>
            <figure rendition="#c" xml:id="figure-0599.1">
              <figure facs="figure-0599-1.jpg"/>
            </figure>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 369]/0189] könte/ vermeint. Anfangs hielt er sich an das coloriren nach Titian, hernach aber vertiefte er sich zu weit in Raphaels Manier/ daß er auch Titians Colorit verlaßen/ und völlig Raphaels (unangesehen jener viel edler und bäßer vom Fleisch gemahlet) angenommen. Er wurde aber zuletzt von der Kunstliebenden Welt wol angesehen/ und lebte bey seiner Hausfrauen/ jedoch ohne Kinder/ vermöglich still zu Haus/ bekümmerte sich um nichts anderst/ als seinen eignen Gedanken nachzuhängen. Seine Abbildung ist in der Kupferblatte N N. zu sehen. Er hatte seiner Frauen Bruder/ Caspar genant/ der dieses seines Schwagers Zunamen angenommen/ bey sich/ welcher ihm seine Farben/ Pensel und Balet/ damit ein jedes/ wann er es bedürftig/ färtig stünde/versorget/ dieser lernete besonders wol die Landschaften zu machen/ welchem studio Pousin auch je länger je mehr/ wegen der leichten Müh/ obgelegen/ bis er endlich/ als eine Zierde der Römischen Künsten/ diese Welt gesegnet/ und mithin Minerva ihme den Lorbeerkranz großen Ruhms/ daß nämlich selbigem von dieser Nation es keiner bevor gethan/ aufgesetzet hat. Caspar Pousin. V. Charle Loraines.CHarle Loraines war auch selbiger Zeit ein sehr fleißiger Künstler und Nachfolger Vovets, sintemalen deßen Manier er in des Cavalliers Muti Pallast zu Rom/ und in einer Kapellen der Kirchen de S. Louis de Francesi, neben Caravaggii Werken/ durch viel arbeitsame Stuck mit grossem Fleiß ans Liecht gebracht/ so mir aber/ wegen meiner Abreiß/ weiter nicht bekant worden. ES war auch damals auf des Königs in Frankreich Unkosten zu Rom einer selbiger Nation/ Erhart genant/ der auch viel gute Werke von Titian, für seinen König und den Marschall Crequy, nach gecopiret. VI. Erhart. VII. Petit Francois.MEhr auch ein anderer/Petit Francois, von schönem und fleißigem Verstand/ als dadurch er hoch gestiegen. WEiters Beau Reper, aus Languedock/ der sich in großen Figuren bemühet hat. VIII. Beau Reper, aus Languedock WIe Trufemondi, in Vorstellung der Nacht- und halben Bildern/ sich sehr beflißen/ also auch viel andere Lehrlinge dieser Kunst/ die sich in des Cavalier Bernini Academia auch sonsten fleißig eingefunden/ von deme ich zwar wenig mehr/ wegen meiner Abreiß von Rom und Italien/ melden kan/ jedoch ist er von andern guten Leuten mir zum öftern gerühmet worden. IX. Trufemondi, aus Provence. X. Le Bruin ZU Paris ware auch Le Bruin ein fürtreflicher Künstler/ der seine Studien daselbst in Frankreich/ und in Italien zu Rom/ vollbracht/ und die Prob nachmalen in Königlichen Diensten/ durch fürnehme großgemahlte Stücke/ sehen laßen/ mit denen er die Königliche Academie gezieret/ und von Ihrer Majest. auch deßwegen in hohen Ehren gehalten worden. XI.La Hier VIel Lobes ist auch einem von La Hier, deßen Zeichnung und Coloriten in denen Taflen ansehnlich geachtet worden/ beyzulegen. XII. Francois Perrier.François Perrier übte sich im Mahlen stetigs/ und hatte hernach sich in Italien/ Kunst halber/ verfügt/ allwo er auch meistens alle antiche Statuen nachgezeichnet/ und deren auf 100. Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen. Seine gemahlte Werke ließe er Anno 1634. und 1635. zu Rom/ und dann zu Paris/ sehen. XIII. Bordon.EBen von dieser Nation ware zu Rom auch in dieser Kunst sehr beflißen Bordon, der formirte ihm selbst eine gefällige Manier/ von großen Landschaften mit vielen Bildern/ Thieren und Historien/ aus heiliger Schrift/ besonders dem Alten Testament/ womit er dann seinen Geist und Uberfluß in der Invention, wie nicht weniger auch seine Geschwindigkeit/ aus denen prophan-Historien und allerley mechanischen Einfällen/ verspüren laßen. Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden Freyherrn von Mayer in Mönchen zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste ein großer angezündter Kalchofen zu Rom/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf Bambotio Manier/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut exprimirt/ samt andern mehr/ die in seinem Kunst-Cabinet zu ersehen sind. Er hat meistens zu Paris gehaust/ allwo in vielen Plätzen des Bordons Tugend zu sehen/ von denen der Natalis die Vermählung Christi mit der heiligen Catharina in Kupfer gebracht/ folgends auch viel anders mehr/ als die sieben Werk der Barmherzigkeit/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse Recommendation doch bey dem König meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden. Seine Werke. [Abbildung [Abbildung] ]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/189
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 369]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/189>, abgerufen am 04.12.2024.