Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.
[Spaltenumbruch] denen Ornamenten und Zierahten aber viel meisterhafter als in denen Bildern gewesen. X. Israel und Morin.ISrael und Morin ätzten gleichfals beyde zu Pariß viel dergleichen zierliche Landschaften/ Perspectiven/ Gebäude/ und anders/ wie erst vorgemeldet worden/ in Kupfer. XI.Antoni Maßon. ANtoine Masson wurde zu Pariß in eben gemeldter Kunst täglich je mehr und mehr berühmt/ absonderlich aber wegen der Contrafäten/ deren er in klein/ mittel und groß/ sehr viel an Tag gegeben/ als des Königs in Frankreich/ der Königin/ desgleichen auch Monsieur Colberts, so von zimlicher Größe/ hernach hat er auch Monsieur de Harcour, als Generaln/ in seiner Rüstung/ groß/ und als ein halbes Bild in Kupfer gebracht/ darinnen er in allen Theilen der Kunst jedes nach seiner rechten Art und Natürlichkeit also fürtreflich und schön gemacht/ daß mans mit dem Pensel nicht schöner und herrlicher hätte zuwegen bringen mögen; dahero er wol für ein Kleinod und Juwel dieser Kunst gehalten werden mag. XII.Huret, Daret und Danoit. ALso waren zu Paris in dieser Kunst Huret, Daret und Danoit, berühmt. XIII. L'Enfan.L'Enfan hatte den Ruhm eines guten Kupferstechers zu Paris/ daß ob er wol in Französischer Sprach nur ein Kind genennt/ doch in der Kunst für einen Vatter der Vollkommenheit in Historien/ großen und kleinen Contrafäten/ gehalten worden. XIV. Michael L'Asne.UNangesehen des Michael L'Asne Namen nach seiner Mutersprach ein Esel heist/ mag er doch seines Verstands halben im Kupferstechen wol für einen geschickten Mann verehret werden/ weil sein Zeichen-Buch für eine Richtschnur der Jugend dienen/ und der jenige bäßer den Namen eines Esels/ der daraus im Zeichnen nichts guts erlernen will/ verdienen mag. XV. Aegidius Roussellet. AEGidius Roussellet hat mit seinen Kupfern auch ganze Kunst-Bücher heraus gegeben. XVI. Robert Nantuel, von Pariß.RObert Nantuel ist ein so köstlicher Kupferstecher/ an Zierde und dem wahren Leben/ samt anderm Zugehör/ daß ers/ denen gemahlten Contrafäten[Spaltenumbruch] gleich/ aufs Papyr zu bringen gewust/ und weil dieses herrlichen Manns Lob fast aller Orten bekant/ wil ich nur seine Contrafäte auf Papyr/ ohne fernere Erzehlung/ darvon reden laßen/ als mit welchen er den Kranz und Lorbeer aller Ehren verdienet/ besonderlich aber in des Königs/ der Königin/ und Herzogen von Orleans Lebens-großen Contrafäten/ da ich mir sagen laßen/ daß zu mehr als Brust-Bildern er sich nicht annehmen laße/ in erzehlten aber verwunderlich geschätzt werde. Beschluß dieses Werkes. Ich wünsche nun/ bey Beschluß dieses mühsamen Werks/ daß ich mit dem Poeten Horatio sagen möchte: Exegi monumentum aere perennius, Regalique situ Pyramidum altius. ich dörfte es auch wol sagen/ weil ich aller derer Leben und ihre preißliche Werke/ die etwas künstliches in Erz oder sonst gebildet/ die da Pyramiden oder andere Gebäude prächtig aufgeführet/ die mit ihrer verwunderbaren Mahlerey die Natur getrotzet/ in dieses große Werk zusammen gebracht. Ich möchte mit besagtem Poeten hinzusetzen/ daß mir dieses monument kein Platz-Regen zerflößen/ kein Sturmwind niederwerfen/ und kein Zahn der flüchtigen Zeit verzehren müße: weil es solchen Leuten zu Ehren gesetzet worden/ die durch die monumente ihres Verstands und ihrer Kunst-Hände/ so viel Helden auf Erden verewigt haben.Dann weil das jenige/ was sie andern gewidmet/ so lange Zeit gedauret; so erfordert die Dank-Pflicht/ daß auch dieses daure/ was ihnen selber zu Ehren gewidmet worden. Der Edle Leser wird/ ohne passion, meinen angewandten Fleiß und guten Willen verspüren. Ich wünsche/ lebe auch der Hoffnung/ es werden/ nach mir/ sich Tugend-Liebende finden/ die diese angefangene Academie fortsetzen: damit also auch dißfalls/ die hierunter gesuchte Ruhm-Aufname Teutscher Nation/ mit der Zeit in die Wette daure/ und nicht/ wie dieses Buch/ sich ENDE. [Abbildung]
 Der wunderbare Sphinx sich machte manche Beute [Spaltenumbruch] denen Ornamenten und Zierahten aber viel meisterhafter als in denen Bildern gewesen. X. Israel und Morin.ISrael und Morin ätzten gleichfals beyde zu Pariß viel dergleichen zierliche Landschaften/ Perspectiven/ Gebäude/ und anders/ wie erst vorgemeldet worden/ in Kupfer. XI.Antoni Maßon. ANtoine Masson wurde zu Pariß in eben gemeldter Kunst täglich je mehr und mehr berühmt/ absonderlich aber wegen der Contrafäten/ deren er in klein/ mittel und groß/ sehr viel an Tag gegeben/ als des Königs in Frankreich/ der Königin/ desgleichen auch Monsieur Colberts, so von zimlicher Größe/ hernach hat er auch Monsieur de Harcour, als Generaln/ in seiner Rüstung/ groß/ und als ein halbes Bild in Kupfer gebracht/ darinnen er in allen Theilen der Kunst jedes nach seiner rechten Art und Natürlichkeit also fürtreflich und schön gemacht/ daß mans mit dem Pensel nicht schöner und herrlicher hätte zuwegen bringen mögen; dahero er wol für ein Kleinod und Juwel dieser Kunst gehalten werden mag. XII.Huret, Daret und Danoit. ALso waren zu Paris in dieser Kunst Huret, Daret und Danoit, berühmt. XIII. L’Enfan.L’Enfan hatte den Ruhm eines guten Kupferstechers zu Paris/ daß ob er wol in Französischer Sprach nur ein Kind genennt/ doch in der Kunst für einen Vatter der Vollkommenheit in Historien/ großen und kleinen Contrafäten/ gehalten worden. XIV. Michael L’Asne.UNangesehen des Michael L’Asne Namen nach seiner Mutersprach ein Esel heist/ mag er doch seines Verstands halben im Kupferstechen wol für einen geschickten Mann verehret werden/ weil sein Zeichen-Buch für eine Richtschnur der Jugend dienen/ und der jenige bäßer den Namen eines Esels/ der daraus im Zeichnen nichts guts erlernen will/ verdienen mag. XV. Aegidius Roussellet. AEGidius Roussellet hat mit seinen Kupfern auch ganze Kunst-Bücher heraus gegeben. XVI. Robert Nantuel, von Pariß.RObert Nantuel ist ein so köstlicher Kupferstecher/ an Zierde und dem wahren Leben/ samt anderm Zugehör/ daß ers/ denen gemahlten Contrafäten[Spaltenumbruch] gleich/ aufs Papyr zu bringen gewust/ und weil dieses herrlichen Manns Lob fast aller Orten bekant/ wil ich nur seine Contrafäte auf Papyr/ ohne fernere Erzehlung/ darvon reden laßen/ als mit welchen er den Kranz und Lorbeer aller Ehren verdienet/ besonderlich aber in des Königs/ der Königin/ und Herzogen von Orleans Lebens-großen Contrafäten/ da ich mir sagen laßen/ daß zu mehr als Brust-Bildern er sich nicht annehmen laße/ in erzehlten aber verwunderlich geschätzt werde. Beschluß dieses Werkes. Ich wünsche nun/ bey Beschluß dieses mühsamen Werks/ daß ich mit dem Poeten Horatio sagen möchte: Exegi monumentum aere perennius, Regalique situ Pyramidum altius. ich dörfte es auch wol sagen/ weil ich aller derer Leben und ihre preißliche Werke/ die etwas künstliches in Erz oder sonst gebildet/ die da Pyramiden oder andere Gebäude prächtig aufgeführet/ die mit ihrer verwunderbaren Mahlerey die Natur getrotzet/ in dieses große Werk zusammen gebracht. Ich möchte mit besagtem Poeten hinzusetzen/ daß mir dieses monument kein Platz-Regen zerflößen/ kein Sturmwind niederwerfen/ und kein Zahn der flüchtigen Zeit verzehren müße: weil es solchen Leuten zu Ehren gesetzet worden/ die durch die monumente ihres Verstands und ihrer Kunst-Hände/ so viel Helden auf Erden verewigt haben.Dann weil das jenige/ was sie andern gewidmet/ so lange Zeit gedauret; so erfordert die Dank-Pflicht/ daß auch dieses daure/ was ihnen selber zu Ehren gewidmet worden. Der Edle Leser wird/ ohne passion, meinen angewandten Fleiß und guten Willen verspüren. Ich wünsche/ lebe auch der Hoffnung/ es werden/ nach mir/ sich Tugend-Liebende finden/ die diese angefangene Academie fortsetzen: damit also auch dißfalls/ die hierunter gesuchte Ruhm-Aufname Teutscher Nation/ mit der Zeit in die Wette daure/ und nicht/ wie dieses Buch/ sich ENDE. [Abbildung]
Der wunderbare Sphinx sich machte manche Beute <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <p xml:id="p601.7"><pb facs="#f0192" xml:id="pb-602" n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 372]"/><cb/> denen <hi rendition="#aq">Ornament</hi>en und Zierahten aber viel meisterhafter als in denen Bildern gewesen.</p> <p xml:id="p0602.1"><note place="right"><hi rendition="#aq">X.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2879 http://d-nb.info/gnd/10078254X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500082521 http://viaf.org/viaf/44570382">Israel</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2883 http://d-nb.info/gnd/124368891 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500012334">Morin</persName>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2879 http://d-nb.info/gnd/10078254X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500082521 http://viaf.org/viaf/44570382">ISrael</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2883 http://d-nb.info/gnd/124368891 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500012334">Morin</persName> ätzten gleichfals beyde zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7008038">Pariß</placeName> viel dergleichen zierliche Landschaften/ <hi rendition="#aq">Perspectiv</hi>en/ Gebäude/ und anders/ wie erst vorgemeldet worden/ in Kupfer.</p> <p xml:id="p0602.2"><note place="right"><hi rendition="#aq">XI.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2865 http://d-nb.info/gnd/124344739 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500003609 http://viaf.org/viaf/59353212">Antoni Maßon</persName>.</note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2865 http://d-nb.info/gnd/124344739 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500003609 http://viaf.org/viaf/59353212">ANtoine Masson</persName></hi> wurde zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7008038">Pariß</placeName> in eben gemeldter Kunst täglich je mehr und mehr berühmt/ absonderlich aber wegen der Contrafäten/ deren er in klein/ mittel und groß/ sehr viel an Tag gegeben/ als des Königs in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-260 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000070">Frankreich</placeName>/ der Königin/ desgleichen auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4268 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1934%2C0720.2"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5194">Monsieur Colberts</persName>, so von zimlicher Größe</name>/ hernach hat er auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4289 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1982%2CU.1774"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2900 http://viaf.org/viaf/45725280"><hi rendition="#aq">Monsieur de Harcour</hi></persName>, als Generaln/ in seiner Rüstung/ groß</name>/ und als <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2988">ein halbes Bild in Kupfer</name> gebracht/ darinnen er in allen Theilen der Kunst jedes nach seiner rechten Art und Natürlichkeit also fürtreflich und schön gemacht/ daß mans mit dem Pensel nicht schöner und herrlicher hätte zuwegen bringen mögen; dahero er wol für ein Kleinod und Juwel dieser Kunst gehalten werden mag.</p> <p xml:id="p0602.3"><note place="right"><hi rendition="#aq">XII.<persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2888 http://d-nb.info/gnd/121740358 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500023225 http://viaf.org/viaf/68975190">Huret</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2889 http://d-nb.info/gnd/123090393 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500019399 http://viaf.org/viaf/9906261">Daret</persName></hi> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4173"><hi rendition="#aq">Danoit</hi></persName>.</note> ALso waren zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7008038">Paris</placeName> in dieser Kunst <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2888 http://d-nb.info/gnd/121740358 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500023225 http://viaf.org/viaf/68975190">Huret</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2889 http://d-nb.info/gnd/123090393 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500019399 http://viaf.org/viaf/9906261">Daret</persName></hi> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4173"><hi rendition="#aq">Danoit</hi></persName>, berühmt.</p> <p xml:id="p0602.4"><note place="right"><hi rendition="#aq">XIII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2890 http://d-nb.info/gnd/124016553 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500095007 http://viaf.org/viaf/30460095">L’Enfan</persName></hi>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2890 http://d-nb.info/gnd/124016553 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500095007 http://viaf.org/viaf/30460095"><hi rendition="#aq">L’Enfan</hi></persName> hatte den Ruhm eines guten Kupferstechers zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7008038">Paris</placeName>/ daß ob er wol in Französischer Sprach nur ein Kind genennt/ doch in der Kunst für einen Vatter der Vollkommenheit in Historien/ großen und kleinen Contrafäten/ gehalten worden.</p> <p xml:id="p0602.5"><note place="right"><hi rendition="#aq">XIV. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2891 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500004646 http://viaf.org/viaf/95709146">Michael L’Asne</persName></hi>.</note>UNangesehen des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2891 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500004646 http://viaf.org/viaf/95709146"><hi rendition="#aq">Michael L’Asne</hi></persName> Namen nach seiner Mutersprach ein Esel heist/ mag er doch seines Verstands halben im Kupferstechen wol für einen geschickten Mann verehret werden/ weil sein <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524">Zeichen-Buch</name> für eine Richtschnur der Jugend dienen/ und der jenige bäßer den Namen eines Esels/ der daraus im Zeichnen nichts guts erlernen will/ verdienen mag.</p> <p xml:id="p0602.6"><note place="right"><hi rendition="#aq">XV. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2898 http://d-nb.info/gnd/122661036 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500027369 http://viaf.org/viaf/14828715">Aegidius Roussellet</persName>.</hi></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2898 http://d-nb.info/gnd/122661036 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500027369 http://viaf.org/viaf/14828715"><hi rendition="#aq">AEGidius Roussellet</hi></persName> hat mit seinen Kupfern auch ganze Kunst-Bücher heraus gegeben.</p> <p xml:id="p0602.7"><note place="right"><hi rendition="#aq">XVI. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2896 http://d-nb.info/gnd/118785648 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500023363 http://viaf.org/viaf/61650762">Robert Nantuel</persName>,</hi> von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7008038">Pariß</placeName>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2896 http://d-nb.info/gnd/118785648 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500023363 http://viaf.org/viaf/61650762"><hi rendition="#aq">RObert Nantuel</hi></persName> ist ein so köstlicher Kupferstecher/ an Zierde und dem wahren Leben/ samt anderm Zugehör/ daß ers/ denen gemahlten Contrafäten<cb/> gleich/ aufs Papyr zu bringen gewust/ und weil dieses herrlichen Manns Lob fast aller Orten bekant/ wil <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> nur seine Contrafäte auf Papyr/ ohne fernere Erzehlung/ darvon reden laßen/ als mit welchen er den Kranz und Lorbeer aller Ehren verdienet/ besonderlich aber in des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2856 http://d-nb.info/gnd/118816829 http://viaf.org/viaf/89583139">Königs</persName>/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5175 http://d-nb.info/gnd/119150182 http://viaf.org/viaf/18025320">Königin</persName>/ und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3011"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4927 http://d-nb.info/gnd/118820206 http://viaf.org/viaf/2478821">Herzogen von Orleans</persName></name> Lebens-großen Contrafäten/ da <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> sagen laßen/ daß zu mehr als Brust-Bildern er sich nicht annehmen laße/ in erzehlten aber verwunderlich geschätzt werde.</p> <p xml:id="p0602.8"><note place="right">Beschluß dieses Werkes.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">Ich</persName> wünsche nun/ bey Beschluß dieses mühsamen Werks/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> mit dem Poeten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1275 http://d-nb.info/gnd/118553569 http://viaf.org/viaf/100227522"><hi rendition="#aq">Horatio</hi></persName> sagen möchte: <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Exegi monumentum aere perennius, Regalique situ Pyramidum altius.</foreign></hi></p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">Ich</persName> hab ein großes Werk erbauet/ mit Er-<lb/> müden/</l><lb/> <l>Das fäst- und höher ist/ als Erz und Pyra-<lb/> miden.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0602.9"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> dörfte es auch wol sagen/ weil <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> aller derer Leben und ihre preißliche Werke/ die etwas künstliches in Erz oder sonst gebildet/ die da Pyramiden oder andere Gebäude prächtig aufgeführet/ die mit ihrer verwunderbaren Mahlerey die Natur getrotzet/ in dieses große Werk zusammen gebracht. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">Ich</persName> möchte mit besagtem Poeten hinzusetzen/ daß mir dieses <hi rendition="#aq">monument</hi> kein Platz-Regen zerflößen/ kein Sturmwind niederwerfen/ und kein Zahn der flüchtigen Zeit verzehren müße: weil es solchen Leuten zu Ehren gesetzet worden/ die durch die <hi rendition="#aq">monument</hi>e ihres Verstands und ihrer Kunst-Hände/ so viel Helden auf Erden verewigt haben.Dann weil das jenige/ was sie andern gewidmet/ so lange Zeit gedauret; so erfordert die Dank-Pflicht/ daß auch dieses daure/ was ihnen selber zu Ehren gewidmet worden. Der Edle Leser wird/ ohne <hi rendition="#aq">passion,</hi> meinen angewandten Fleiß und guten Willen verspüren. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">Ich</persName> wünsche/ lebe auch der Hoffnung/ es werden/ nach <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName>/ sich Tugend-Liebende finden/ die diese angefangene <hi rendition="#aq">Academie</hi> fortsetzen: damit also auch dißfalls/ die hierunter gesuchte Ruhm-Aufname Teutscher Nation/ mit der Zeit in die Wette daure/ und nicht/ wie dieses Buch/ sich ENDE.</p> <figure rendition="#c" xml:id="figure-0602.1"> <figure facs="figure-0602-1.jpg"/> <p>Der wunderbare <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4704 http://d-nb.info/gnd/4136733-9"><hi rendition="#aq">Sphinx</hi></persName> sich machte manche Beute<lb/> Durch List und Grausamkeit, und würgte sehr viel Leute:<lb/> Wer Menschen Klugheit liebt und Thieres Stärke hegt,<lb/> Der wird durch keine Noht noch Feindes List bewegt.<lb/></p> </figure> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 372]/0192]
denen Ornamenten und Zierahten aber viel meisterhafter als in denen Bildern gewesen.
ISrael und Morin ätzten gleichfals beyde zu Pariß viel dergleichen zierliche Landschaften/ Perspectiven/ Gebäude/ und anders/ wie erst vorgemeldet worden/ in Kupfer.
X. Israel und Morin. ANtoine Masson wurde zu Pariß in eben gemeldter Kunst täglich je mehr und mehr berühmt/ absonderlich aber wegen der Contrafäten/ deren er in klein/ mittel und groß/ sehr viel an Tag gegeben/ als des Königs in Frankreich/ der Königin/ desgleichen auch Monsieur Colberts, so von zimlicher Größe/ hernach hat er auch Monsieur de Harcour, als Generaln/ in seiner Rüstung/ groß/ und als ein halbes Bild in Kupfer gebracht/ darinnen er in allen Theilen der Kunst jedes nach seiner rechten Art und Natürlichkeit also fürtreflich und schön gemacht/ daß mans mit dem Pensel nicht schöner und herrlicher hätte zuwegen bringen mögen; dahero er wol für ein Kleinod und Juwel dieser Kunst gehalten werden mag.
XI.Antoni Maßon. ALso waren zu Paris in dieser Kunst Huret, Daret und Danoit, berühmt.
XII.Huret, Daret und Danoit. L’Enfan hatte den Ruhm eines guten Kupferstechers zu Paris/ daß ob er wol in Französischer Sprach nur ein Kind genennt/ doch in der Kunst für einen Vatter der Vollkommenheit in Historien/ großen und kleinen Contrafäten/ gehalten worden.
XIII. L’Enfan. UNangesehen des Michael L’Asne Namen nach seiner Mutersprach ein Esel heist/ mag er doch seines Verstands halben im Kupferstechen wol für einen geschickten Mann verehret werden/ weil sein Zeichen-Buch für eine Richtschnur der Jugend dienen/ und der jenige bäßer den Namen eines Esels/ der daraus im Zeichnen nichts guts erlernen will/ verdienen mag.
XIV. Michael L’Asne. AEGidius Roussellet hat mit seinen Kupfern auch ganze Kunst-Bücher heraus gegeben.
XV. Aegidius Roussellet. RObert Nantuel ist ein so köstlicher Kupferstecher/ an Zierde und dem wahren Leben/ samt anderm Zugehör/ daß ers/ denen gemahlten Contrafäten
gleich/ aufs Papyr zu bringen gewust/ und weil dieses herrlichen Manns Lob fast aller Orten bekant/ wil ich nur seine Contrafäte auf Papyr/ ohne fernere Erzehlung/ darvon reden laßen/ als mit welchen er den Kranz und Lorbeer aller Ehren verdienet/ besonderlich aber in des Königs/ der Königin/ und Herzogen von Orleans Lebens-großen Contrafäten/ da ich mir sagen laßen/ daß zu mehr als Brust-Bildern er sich nicht annehmen laße/ in erzehlten aber verwunderlich geschätzt werde.
XVI. Robert Nantuel, von Pariß. Ich wünsche nun/ bey Beschluß dieses mühsamen Werks/ daß ich mit dem Poeten Horatio sagen möchte: Exegi monumentum aere perennius, Regalique situ Pyramidum altius.
Beschluß dieses Werkes. Ich hab ein großes Werk erbauet/ mit Er-
müden/
Das fäst- und höher ist/ als Erz und Pyra-
miden.
ich dörfte es auch wol sagen/ weil ich aller derer Leben und ihre preißliche Werke/ die etwas künstliches in Erz oder sonst gebildet/ die da Pyramiden oder andere Gebäude prächtig aufgeführet/ die mit ihrer verwunderbaren Mahlerey die Natur getrotzet/ in dieses große Werk zusammen gebracht. Ich möchte mit besagtem Poeten hinzusetzen/ daß mir dieses monument kein Platz-Regen zerflößen/ kein Sturmwind niederwerfen/ und kein Zahn der flüchtigen Zeit verzehren müße: weil es solchen Leuten zu Ehren gesetzet worden/ die durch die monumente ihres Verstands und ihrer Kunst-Hände/ so viel Helden auf Erden verewigt haben.Dann weil das jenige/ was sie andern gewidmet/ so lange Zeit gedauret; so erfordert die Dank-Pflicht/ daß auch dieses daure/ was ihnen selber zu Ehren gewidmet worden. Der Edle Leser wird/ ohne passion, meinen angewandten Fleiß und guten Willen verspüren. Ich wünsche/ lebe auch der Hoffnung/ es werden/ nach mir/ sich Tugend-Liebende finden/ die diese angefangene Academie fortsetzen: damit also auch dißfalls/ die hierunter gesuchte Ruhm-Aufname Teutscher Nation/ mit der Zeit in die Wette daure/ und nicht/ wie dieses Buch/ sich ENDE.
[Abbildung
[Abbildung]
Der wunderbare Sphinx sich machte manche Beute
Durch List und Grausamkeit, und würgte sehr viel Leute:
Wer Menschen Klugheit liebt und Thieres Stärke hegt,
Der wird durch keine Noht noch Feindes List bewegt.
]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/192 |
| Zitationshilfe: | Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 372]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/192>, abgerufen am 04.12.2024. |
