Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] man solte dem Vatter seinen Sohn/ für welchen er zu sterben erbietig wäre/ wieder zustellen; welches Liv. lib. II. c. 22. Flor. lib. I. c. 3. Vict. de Vir. Illustr. cap. 4. ihm auch der König/ samt dem Rath belieben lassen Wie Livius, Florus, Aur. Victor, und andere/solches/ mit allen Umständen/ erzehlen.

Was könte doch ähnlichers und einhelligers allhie beygebracht werden/ als eben dasjenige/ was Plutarch. in Parall.Plutarchus, in Entgegenhaltung solcher Röm. Geschichten von denen Tegeatern und Pheneatern Der Tegeater und Pheneater Zweykampf erzehlet; welche/ nach lang-geführten Krieg/ drey Brüder/ von beeden Theilen/ zu dergleichen Gefecht/ hierzu erkoren: Da dann die Tegeater des Rheximachi, und die Pheneater des Demostrati Söhne vorgeschlagen. Nachdem also/ in solchem Kampf/ zween von des Rheximachi Söhnen geblieben; stellt sich der dritte/ Namens Critolaus gleichfalls an/ als wolte er die Flucht nehmen/ damit er durch solchen Vortheil/ eines nach dem andern mächtig werden kunte. Worauf ihn dann alles Volck/ bey dessen Ankunft/ mit vielen Glückwünschen empfangen; ausser allein seiner Schwester Demonica, welche darob wenig erfreuet war; dieweil ihr Bräutigam Demonicus, dazumal sein Leben eingebüsset: Weswegen dann Critolaus, aus Zorn/ dieselbige umgebracht; aber/ auf beschehene Fürbitt seiner Mutter/ vor Gericht/ von solcher Mordthat/ wieder frey gesprochen worden.

Dergleichen Zweykampff aber war vor Alters sehr gebräuchlich/ indem beedes das Glück und Unglück einer gantzen Nation entweder nur etlichen Burgern/ als privat- Personen/ oder auch unterweilen den Königen selbst zu bestreiten/ und dadurch zu entscheiden/ anvertrauet wurde. In H. Schrifft selbst haben wir ein Exempel an David Davids und Goliaths Zweykampf und Goliath; denn nachdem dieser zwischen denen beeden Kriegsheeren der Philister und Israeliter mitten in stunde/ sprach er dem Zeug Israel I. Sam. 17. v. 8. 8. 10. 37. Hohn/ mit diesen Worten: Erwehlet einen unter euch/ der zu mir herab komme! Vermag er wider mich zu streiten/ und schlägt mich/ so wollen wir eure Knechte seyn; vermag ichs aber wider ihn/ und schlag ihn/ so solt ihr unsre Knechte seyn/ daß ihr uns dienet! Gebet mir einen/ und lasst uns mit einander streiten! Bis endlich der Knabe David/ so der Schafe seines Vaters gehütet hatte/ wider den Risen/ und von seiner Jugend auf gewesenen Kriegsmann Goliath/ mit Vergünstigung des Königs Saul auftrat; nachdem Er zu ihm gesagt 2. Sam. 2. v. 12. 12. 14. 15. 16. hatte: Gehe hin/ der HErr sey mit dir! Dergleichen thaten auch Abner und Jacob/ da sie auf einander stiessen/ am Teich zu Gibeon/ und diese auf dieser Seiten des Teichs/ jene auf jener Seiten Abners und Joabs/ Zweykampf sich legten; sprach Abner zu Joab: Laß sich die Knaben aufmachen/ und für uns spielen! Joab sprach: Es gilt wol! Da machten sich auf/ und giengen hin/ an der Zahl zwölf aus Benjamin/ auf Isboseth/ Saul Sohns Theil/ und zwölf von den Knechten David. Und ein ieglicher ergrieff den andern bey dem Kopf/ und stieß ihm sein Schwert in seine Seiten/ und fielen miteinander.

[Spaltenumbruch]

Eben dieses Mittel hatten auch weiland die Herodot. lib. I.Argiver und Lacedaemonier ergriffen/ da sich ein schwerer Streit/ und endlich daraus erfolgter Krieg erhoben; die Thyreatische Botmässigkeit betreffend: Der Argiver und Lacedaemonier Zweykampf. indem beederseits dreyhundert auserlesner Mann solchen Kampf eingegangen; von denen mehr nicht/ dann nur drey Personen übergeblieben: Nemlich von der Argivern zween/Alcenor und Chromius, als vermeinte Sieger/ welche nach der Stadt Argos zugeloffen/ und also mit Noth entkommen; von denen Lacedaemoniern aber nur der einige Othryades, welcher die Todten-Cörper der erschlagenen Argiver geplündert/ und dero ausgezogene Waffen mit sich/ in der Seinigen Lager/ zurück gebracht.

Strabo 1. 8 Die sehr grosse Mishelligkeit zwischen denen beeden Völckern/ die Aetoli und Epei genannt/ wegen der Stadt und Landschafft/ Elis, beyzulegen/ daraus die Epei, vermittelst ihres vormaligen Königs Salmonei, die Aetolos ehdessen gejagt und vertrieben hatten; wurde/ nach altem Lands-Gebrauch der Griechen/ jener oft-besagte Der Aetolische und Epeische Zweykampf Zweykampf/ zu endlicher Entscheidung dieser beeden Völcker vorgeschlagen/ und solcher massen auch unternommen: Indem der Aetolische Ringer Pyraechma zu einer/ Degmenus aber zu der Epejer Seiten/ solchen Kampf so hurtig als listig angetretten: Degmenus verließ sich auf sein sehr leichtes Gewehr/ und verhoffte/ durch Behuf seines Streit-Bogens einig und allein/ den Sieg davon zu bringen/ und seinen Widersacher mit seinen Pfeilen in die Ferne gar leicht zu erlangen und zu erlegen; als der mit sehr schwerer Gegenwehr versehen war: Hingegen der Ringer Pyraechma bediente sich der dazumal von den Aetolis erst-erfundenen Schleuder/ samt einer Taschen voller Steine; und merckte dabey desjenigen Bogenschützens Hinterlist gar wol. Dieweil nun aber die Aetolischen Schleudern viel weiter reichten/ dann ein Bogen zu schiessen vermochte; so wurde Degmenus dermassen von einem Schleuderstein getroffen/ daß er fiel/ und ligend blieb. Worauf die Aetoli alsobald die Epeos aus der zuvor besagten Landschafft Elis, so in der Peloponnesischen gelegen war/ wieder vertrieben; und den Oxylum, als einen rechtmässigen Nachkömmling des von Salmoneo verfolgten Landherrn Aetoli, dagegen eingesetzt/ und erblich bestettiget.

Diod. Siuul. lib. 4. pag. 182. Eben diese Beschaffenheit hatte es auch mit des Herculis Nachkömlingen/ die Heracliter genannt; welche mit gutem Glück in Peloponnesum einfielen/ derer Landschafft Atreus, der Mycener König zuvor eingenommen und beherrschet hatte. Atreus rieff/ unter andern/ der Tegeater König Echenum um Hülf an; darzu sich dieser nicht nur allein gebrauchen lassen/ sondern auch eines wagte/ da der Heracliter General/ Hyllus, einen aus der Mycener Kriegsheer zum Zweykampf ausfoderte: Und zwar mit diesem Beding/ wofern er seinen Feind erlegen würde/ so solte des/ samt all seinen männlichen Erben von ihme im vorigen Treffen erlegten Eurysthei Reiche/

[Spaltenumbruch] man solte dem Vatter seinen Sohn/ für welchen er zu sterben erbietig wäre/ wieder zustellen; welches Liv. lib. II. c. 22. Flor. lib. I. c. 3. Vict. de Vir. Illustr. cap. 4. ihm auch der König/ samt dem Rath belieben lassen Wie Livius, Florus, Aur. Victor, und andere/solches/ mit allen Umständen/ erzehlen.

Was könte doch ähnlichers und einhelligers allhie beygebracht werden/ als eben dasjenige/ was Plutarch. in Parall.Plutarchus, in Entgegenhaltung solcher Röm. Geschichten von denen Tegeatern und Pheneatern Der Tegeater und Pheneater Zweykampf erzehlet; welche/ nach lang-geführten Krieg/ drey Brüder/ von beeden Theilen/ zu dergleichen Gefecht/ hierzu erkoren: Da dann die Tegeater des Rheximachi, und die Pheneater des Demostrati Söhne vorgeschlagen. Nachdem also/ in solchem Kampf/ zween von des Rheximachi Söhnen geblieben; stellt sich der dritte/ Namens Critolaus gleichfalls an/ als wolte er die Flucht nehmen/ damit er durch solchen Vortheil/ eines nach dem andern mächtig werden kunte. Worauf ihn dann alles Volck/ bey dessen Ankunft/ mit vielen Glückwünschen empfangen; ausser allein seiner Schwester Demonica, welche darob wenig erfreuet war; dieweil ihr Bräutigam Demonicus, dazumal sein Leben eingebüsset: Weswegen dann Critolaus, aus Zorn/ dieselbige umgebracht; aber/ auf beschehene Fürbitt seiner Mutter/ vor Gericht/ von solcher Mordthat/ wieder frey gesprochen worden.

Dergleichen Zweykampff aber war vor Alters sehr gebräuchlich/ indem beedes das Glück und Unglück einer gantzen Nation entweder nur etlichen Burgern/ als privat- Personen/ oder auch unterweilen den Königen selbst zu bestreiten/ und dadurch zu entscheiden/ anvertrauet wurde. In H. Schrifft selbst haben wir ein Exempel an David Davids und Goliaths Zweykampf und Goliath; denn nachdem dieser zwischen denen beeden Kriegsheeren der Philister und Israeliter mitten in stunde/ sprach er dem Zeug Israel I. Sam. 17. v. 8. 8. 10. 37. Hohn/ mit diesen Worten: Erwehlet einen unter euch/ der zu mir herab komme! Vermag er wider mich zu streiten/ und schlägt mich/ so wollen wir eure Knechte seyn; vermag ichs aber wider ihn/ und schlag ihn/ so solt ihr unsre Knechte seyn/ daß ihr uns dienet! Gebet mir einen/ und lasst uns mit einander streiten! Bis endlich der Knabe David/ so der Schafe seines Vaters gehütet hatte/ wider den Risen/ und von seiner Jugend auf gewesenen Kriegsmann Goliath/ mit Vergünstigung des Königs Saul auftrat; nachdem Er zu ihm gesagt 2. Sam. 2. v. 12. 12. 14. 15. 16. hatte: Gehe hin/ der HErr sey mit dir! Dergleichen thaten auch Abner und Jacob/ da sie auf einander stiessen/ am Teich zu Gibeon/ und diese auf dieser Seiten des Teichs/ jene auf jener Seiten Abners und Joabs/ Zweykampf sich legten; sprach Abner zu Joab: Laß sich die Knaben aufmachen/ und für uns spielen! Joab sprach: Es gilt wol! Da machten sich auf/ und giengen hin/ an der Zahl zwölf aus Benjamin/ auf Isboseth/ Saul Sohns Theil/ und zwölf von den Knechten David. Und ein ieglicher ergrieff den andern bey dem Kopf/ und stieß ihm sein Schwert in seine Seiten/ und fielen miteinander.

[Spaltenumbruch]

Eben dieses Mittel hatten auch weiland die Herodot. lib. I.Argiver und Lacedaemonier ergriffen/ da sich ein schwerer Streit/ und endlich daraus erfolgter Krieg erhoben; die Thyreatische Botmässigkeit betreffend: Der Argiver und Lacedaemonier Zweykampf. indem beederseits dreyhundert auserlesner Mann solchen Kampf eingegangen; von denen mehr nicht/ dann nur drey Personen übergeblieben: Nemlich von der Argivern zween/Alcenor und Chromius, als vermeinte Sieger/ welche nach der Stadt Argos zugeloffen/ und also mit Noth entkommen; von denen Lacedaemoniern aber nur der einige Othryades, welcher die Todten-Cörper der erschlagenen Argiver geplündert/ und dero ausgezogene Waffen mit sich/ in der Seinigen Lager/ zurück gebracht.

Strabo 1. 8 Die sehr grosse Mishelligkeit zwischen denen beeden Völckern/ die Aetoli und Epei genannt/ wegen der Stadt und Landschafft/ Elis, beyzulegen/ daraus die Epei, vermittelst ihres vormaligen Königs Salmonei, die Aetolos ehdessen gejagt und vertrieben hatten; wurde/ nach altem Lands-Gebrauch der Griechen/ jener oft-besagte Der Aetolische und Epeische Zweykampf Zweykampf/ zu endlicher Entscheidung dieser beeden Völcker vorgeschlagen/ und solcher massen auch unternommen: Indem der Aetolische Ringer Pyraechma zu einer/ Degmenus aber zu der Epejer Seiten/ solchen Kampf so hurtig als listig angetretten: Degmenus verließ sich auf sein sehr leichtes Gewehr/ und verhoffte/ durch Behuf seines Streit-Bogens einig und allein/ den Sieg davon zu bringen/ und seinen Widersacher mit seinen Pfeilen in die Ferne gar leicht zu erlangen und zu erlegen; als der mit sehr schwerer Gegenwehr versehen war: Hingegen der Ringer Pyraechma bediente sich der dazumal von den Aetolis erst-erfundenen Schleuder/ samt einer Taschen voller Steine; und merckte dabey desjenigen Bogenschützens Hinterlist gar wol. Dieweil nun aber die Aetolischen Schleudern viel weiter reichten/ dann ein Bogen zu schiessen vermochte; so wurde Degmenus dermassen von einem Schleuderstein getroffen/ daß er fiel/ und ligend blieb. Worauf die Aetoli alsobald die Epeos aus der zuvor besagten Landschafft Elis, so in der Peloponnesischen gelegen war/ wieder vertrieben; und den Oxylum, als einen rechtmässigen Nachkömmling des von Salmoneo verfolgten Landherrn Aetoli, dagegen eingesetzt/ und erblich bestettiget.

Diod. Siuul. lib. 4. pag. 182. Eben diese Beschaffenheit hatte es auch mit des Herculis Nachkömlingen/ die Heracliter genannt; welche mit gutem Glück in Peloponnesum einfielen/ derer Landschafft Atreus, der Mycener König zuvor eingenommen und beherrschet hatte. Atreus rieff/ unter andern/ der Tegeater König Echenum um Hülf an; darzu sich dieser nicht nur allein gebrauchen lassen/ sondern auch eines wagte/ da der Heracliter General/ Hyllus, einen aus der Mycener Kriegsheer zum Zweykampf ausfoderte: Und zwar mit diesem Beding/ wofern er seinen Feind erlegen würde/ so solte des/ samt all seinen männlichen Erben von ihme im vorigen Treffen erlegten Eurysthei Reiche/

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div xml:id="d767.1">
            <div>
              <p xml:id="p774.4"><pb facs="#f0240" xml:id="pb-775" n="[I (Architektur), S. 43]"/><cb/>
man solte dem Vatter seinen Sohn/ für welchen er zu sterben erbietig wäre/ wieder zustellen; welches <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-554 http://d-nb.info/gnd/118573624 http://viaf.org/viaf/99942145">Liv.</persName> lib. II. c. 22. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-851 http://d-nb.info/gnd/118691910 http://viaf.org/viaf/18636145">Flor.</persName> lib. I. c. 3. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4016 http://d-nb.info/gnd/119072009 http://viaf.org/viaf/64001057">Vict.</persName> de Vir. Illustr. cap. 4.</hi></note> ihm auch der König/ samt dem Rath belieben lassen Wie <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-554 http://d-nb.info/gnd/118573624 http://viaf.org/viaf/99942145">Livius</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-851 http://d-nb.info/gnd/118691910 http://viaf.org/viaf/18636145">Florus</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4016 http://d-nb.info/gnd/119072009 http://viaf.org/viaf/64001057">Aur. Victor</persName>,</hi> und andere/solches/ mit allen Umständen/ erzehlen.</p>
              <p xml:id="p775.1">Was könte doch ähnlichers und einhelligers allhie beygebracht werden/ als eben dasjenige/ was <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-343 http://d-nb.info/gnd/118595237 http://viaf.org/viaf/32140876">Plutarch.</persName> in Parall.</hi></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-343 http://d-nb.info/gnd/118595237 http://viaf.org/viaf/32140876">Plutarchus</persName>,</hi> in Entgegenhaltung solcher Röm. Geschichten von denen <hi rendition="#aq">Tegeatern</hi> und <hi rendition="#aq">Pheneatern</hi> <note place="right">Der <hi rendition="#aq">Tegeater</hi> und <hi rendition="#aq">Pheneater</hi> Zweykampf</note> erzehlet; welche/ nach lang-geführten Krieg/ drey Brüder/ von beeden Theilen/ zu dergleichen Gefecht/ hierzu erkoren: Da dann die <hi rendition="#aq">Tegeater</hi> des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Rheximachi</persName>,</hi> und die <hi rendition="#aq">Pheneater</hi> des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Demostrati</persName></hi> Söhne vorgeschlagen. Nachdem also/ in solchem Kampf/ zween von des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Rheximachi</persName></hi> Söhnen geblieben; stellt sich der dritte/ Namens <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Critolaus</persName></hi> gleichfalls an/ als wolte er die Flucht nehmen/ damit er durch solchen Vortheil/ eines nach dem andern mächtig werden kunte. Worauf ihn dann alles Volck/ bey dessen Ankunft/ mit vielen Glückwünschen empfangen; ausser allein seiner Schwester <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5513">Demonica</persName>,</hi> welche darob wenig erfreuet war; dieweil ihr Bräutigam <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Demonicus</persName>,</hi> dazumal sein Leben eingebüsset: Weswegen dann <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Critolaus</persName>,</hi> aus Zorn/ dieselbige umgebracht; aber/ auf beschehene Fürbitt seiner Mutter/ vor Gericht/ von solcher Mordthat/ wieder frey gesprochen worden.</p>
              <p xml:id="p775.2">Dergleichen Zweykampff aber war vor Alters sehr gebräuchlich/ indem beedes das Glück und Unglück einer gantzen <hi rendition="#aq">Nation</hi> entweder nur etlichen Burgern/ als <hi rendition="#aq">privat</hi>- Personen/ oder auch unterweilen den Königen selbst zu bestreiten/ und dadurch zu entscheiden/ anvertrauet wurde. In H. Schrifft selbst haben wir ein Exempel an <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-814 http://d-nb.info/gnd/118523929 http://viaf.org/viaf/44163634">David</persName> <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-814 http://d-nb.info/gnd/118523929 http://viaf.org/viaf/44163634">Davids</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-852">Goliaths</persName> Zweykampf</note> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-852">Goliath</persName>; denn nachdem dieser zwischen denen beeden Kriegsheeren der Philister und Israeliter mitten in stunde/ sprach er dem Zeug Israel <note place="right">I. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1153 http://d-nb.info/gnd/118605313 http://viaf.org/viaf/52482141">Sam.</persName> 17. v. 8. 8. 10. 37. </note> Hohn/ mit diesen Worten: Erwehlet einen unter euch/ der zu mir herab komme! Vermag er wider mich zu streiten/ und schlägt mich/ so wollen wir eure Knechte seyn; vermag ichs aber wider ihn/ und schlag ihn/ so solt ihr unsre Knechte seyn/ daß ihr uns dienet! Gebet mir einen/ und lasst uns mit einander streiten! Bis endlich der Knabe <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-814 http://d-nb.info/gnd/118523929 http://viaf.org/viaf/44163634">David</persName>/ so der Schafe seines Vaters gehütet hatte/ wider den Risen/ und von seiner Jugend auf gewesenen Kriegsmann <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-852">Goliath</persName>/ mit Vergünstigung des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2442 http://d-nb.info/gnd/118605836 http://viaf.org/viaf/12294133">Königs Saul</persName> auftrat; nachdem Er zu ihm gesagt <note place="right">2. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1153 http://d-nb.info/gnd/118605313 http://viaf.org/viaf/52482141">Sam.</persName> 2. v. 12. 12. 14. 15. 16. </note> hatte: Gehe hin/ der HErr sey mit dir! Dergleichen thaten auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2440">Abner</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2441 http://d-nb.info/gnd/118891294 http://viaf.org/viaf/59882373">Jacob</persName>/ da sie auf einander stiessen/ am <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1820">Teich zu Gibeon</placeName>/ und diese auf dieser Seiten des Teichs/ jene auf jener Seiten <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2440">Abners</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2441 http://d-nb.info/gnd/118891294 http://viaf.org/viaf/59882373">Joabs</persName>/ Zweykampf</note> sich legten; sprach <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2440">Abner</persName> zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2441 http://d-nb.info/gnd/118891294 http://viaf.org/viaf/59882373">Joab</persName>: Laß sich die Knaben aufmachen/ und für uns spielen! <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2441 http://d-nb.info/gnd/118891294 http://viaf.org/viaf/59882373">Joab</persName> sprach: Es gilt wol! Da machten sich auf/ und giengen hin/ an der Zahl zwölf aus Benjamin/ auf <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4228">Isboseth</persName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2442 http://d-nb.info/gnd/118605836 http://viaf.org/viaf/12294133">Saul</persName> Sohns Theil/ und zwölf von den Knechten David. Und ein ieglicher ergrieff den andern bey dem Kopf/ und stieß ihm sein Schwert in seine Seiten/ und fielen miteinander.</p>
              <cb/>
              <p xml:id="p775.3">Eben dieses Mittel hatten auch weiland die <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-325 http://d-nb.info/gnd/118549855 http://viaf.org/viaf/108387842">Herodot.</persName> lib. I.</hi></note><hi rendition="#aq">Argiver</hi> und <hi rendition="#aq">Lacedaemonier</hi> ergriffen/ da sich ein schwerer Streit/ und endlich daraus erfolgter Krieg erhoben; die <hi rendition="#aq">Thyreatische</hi> Botmässigkeit betreffend: <note place="right">Der <hi rendition="#aq">Argiver</hi> und <hi rendition="#aq">Lacedaemonier</hi> Zweykampf.</note> indem beederseits dreyhundert auserlesner Mann solchen Kampf eingegangen; von denen mehr nicht/ dann nur drey Personen übergeblieben: Nemlich von der <hi rendition="#aq">Argivern</hi> zween/<hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5285">Alcenor</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5286">Chromius</persName>,</hi> als vermeinte Sieger/ welche nach der Stadt <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-200 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7010720">Argos</placeName></hi> zugeloffen/ und also mit Noth entkommen; von denen <hi rendition="#aq">Lacedaemoniern</hi> aber nur der einige <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Othryades</persName>,</hi> welcher die Todten-Cörper der erschlagenen <hi rendition="#aq">Argiver</hi> geplündert/ und dero ausgezogene Waffen mit sich/ in der Seinigen Lager/ zurück gebracht.</p>
              <p xml:id="p775.4"><note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-578 http://d-nb.info/gnd/118618806 http://viaf.org/viaf/39384505">Strabo</persName> 1. 8</hi></note> Die sehr grosse Mishelligkeit zwischen denen beeden Völckern/ die <hi rendition="#aq">Aetoli</hi> und <hi rendition="#aq">Epei</hi> genannt/ wegen der Stadt und Landschafft/ <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-115 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=5001986">Elis</placeName>,</hi> beyzulegen/ daraus die <hi rendition="#aq">Epei,</hi> vermittelst ihres vormaligen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3366">Königs <hi rendition="#aq">Salmonei</hi></persName>, die <hi rendition="#aq">Aetolos</hi> ehdessen gejagt und vertrieben hatten; wurde/ nach altem Lands-Gebrauch der Griechen/ jener oft-besagte <note place="right">Der <hi rendition="#aq">Aetolische</hi> und <hi rendition="#aq">Epeische</hi> Zweykampf</note> Zweykampf/ zu endlicher Entscheidung dieser beeden Völcker vorgeschlagen/ und solcher massen auch unternommen: Indem der <hi rendition="#aq">Aetolische</hi> Ringer <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5302">Pyraechma</persName></hi> zu einer/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5292">Degmenus</persName></hi> aber zu der <hi rendition="#aq">Epejer</hi> Seiten/ solchen Kampf so hurtig als listig angetretten: <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5292">Degmenus</persName></hi> verließ sich auf sein sehr leichtes Gewehr/ und verhoffte/ durch Behuf seines Streit-Bogens einig und allein/ den Sieg davon zu bringen/ und seinen Widersacher mit seinen Pfeilen in die Ferne gar leicht zu erlangen und zu erlegen; als der mit sehr schwerer Gegenwehr versehen war: Hingegen der Ringer <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5302">Pyraechma</persName></hi> bediente sich der dazumal von den <hi rendition="#aq">Aetolis</hi> erst-erfundenen Schleuder/ samt einer Taschen voller Steine; und merckte dabey desjenigen Bogenschützens Hinterlist gar wol. Dieweil nun aber die <hi rendition="#aq">Aetolischen</hi> Schleudern viel weiter reichten/ dann ein Bogen zu schiessen vermochte; so wurde <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5292">Degmenus</persName></hi> dermassen von einem Schleuderstein getroffen/ daß er fiel/ und ligend blieb. Worauf die <hi rendition="#aq">Aetoli</hi> alsobald die <hi rendition="#aq">Epeos</hi> aus der zuvor besagten Landschafft <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-115 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=5001986">Elis</placeName>,</hi> so in der <hi rendition="#aq">Peloponnesischen</hi> gelegen war/ wieder vertrieben; und den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5293">Oxylum</persName>,</hi> als einen rechtmässigen Nachkömmling des von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3366">Salmoneo</persName></hi> verfolgten Landherrn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5294">Aetoli</persName>,</hi> dagegen eingesetzt/ und erblich bestettiget.</p>
              <p xml:id="p775.5"><note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-97 http://d-nb.info/gnd/118679627 http://viaf.org/viaf/10639948">Diod. Siuul.</persName>  lib. 4. pag. 182.</hi></note> Eben diese Beschaffenheit hatte es auch mit des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Herculis</persName></hi> Nachkömlingen/ die <hi rendition="#aq">Heracliter</hi> genannt; welche mit gutem Glück in <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-214 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7017076">Peloponnesum</placeName></hi> einfielen/ derer Landschafft <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1388 http://d-nb.info/gnd/118650858 http://viaf.org/viaf/57408290">Atreus</persName>,</hi> der <hi rendition="#aq">Mycener</hi> König zuvor eingenommen und beherrschet hatte. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1388 http://d-nb.info/gnd/118650858 http://viaf.org/viaf/57408290">Atreus</persName></hi> rieff/ unter andern/ der <hi rendition="#aq">Tegeater</hi> König <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4480">Echenum</persName></hi> um Hülf an; darzu sich dieser nicht nur allein gebrauchen lassen/ sondern auch eines wagte/ da der <hi rendition="#aq">Heracliter</hi> General/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1389">Hyllus</persName>,</hi> einen aus der <hi rendition="#aq">Mycener</hi> Kriegsheer zum Zweykampf ausfoderte: Und zwar mit diesem Beding/ wofern er seinen Feind erlegen würde/ so solte des/ samt all seinen männlichen Erben von ihme im vorigen Treffen erlegten <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1815">Eurysthei</persName></hi> Reiche/
</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[I (Architektur), S. 43]/0240] man solte dem Vatter seinen Sohn/ für welchen er zu sterben erbietig wäre/ wieder zustellen; welches ihm auch der König/ samt dem Rath belieben lassen Wie Livius, Florus, Aur. Victor, und andere/solches/ mit allen Umständen/ erzehlen. Liv. lib. II. c. 22. Flor. lib. I. c. 3. Vict. de Vir. Illustr. cap. 4.Was könte doch ähnlichers und einhelligers allhie beygebracht werden/ als eben dasjenige/ was Plutarchus, in Entgegenhaltung solcher Röm. Geschichten von denen Tegeatern und Pheneatern erzehlet; welche/ nach lang-geführten Krieg/ drey Brüder/ von beeden Theilen/ zu dergleichen Gefecht/ hierzu erkoren: Da dann die Tegeater des Rheximachi, und die Pheneater des Demostrati Söhne vorgeschlagen. Nachdem also/ in solchem Kampf/ zween von des Rheximachi Söhnen geblieben; stellt sich der dritte/ Namens Critolaus gleichfalls an/ als wolte er die Flucht nehmen/ damit er durch solchen Vortheil/ eines nach dem andern mächtig werden kunte. Worauf ihn dann alles Volck/ bey dessen Ankunft/ mit vielen Glückwünschen empfangen; ausser allein seiner Schwester Demonica, welche darob wenig erfreuet war; dieweil ihr Bräutigam Demonicus, dazumal sein Leben eingebüsset: Weswegen dann Critolaus, aus Zorn/ dieselbige umgebracht; aber/ auf beschehene Fürbitt seiner Mutter/ vor Gericht/ von solcher Mordthat/ wieder frey gesprochen worden. Plutarch. in Parall. Der Tegeater und Pheneater ZweykampfDergleichen Zweykampff aber war vor Alters sehr gebräuchlich/ indem beedes das Glück und Unglück einer gantzen Nation entweder nur etlichen Burgern/ als privat- Personen/ oder auch unterweilen den Königen selbst zu bestreiten/ und dadurch zu entscheiden/ anvertrauet wurde. In H. Schrifft selbst haben wir ein Exempel an David und Goliath; denn nachdem dieser zwischen denen beeden Kriegsheeren der Philister und Israeliter mitten in stunde/ sprach er dem Zeug Israel Hohn/ mit diesen Worten: Erwehlet einen unter euch/ der zu mir herab komme! Vermag er wider mich zu streiten/ und schlägt mich/ so wollen wir eure Knechte seyn; vermag ichs aber wider ihn/ und schlag ihn/ so solt ihr unsre Knechte seyn/ daß ihr uns dienet! Gebet mir einen/ und lasst uns mit einander streiten! Bis endlich der Knabe David/ so der Schafe seines Vaters gehütet hatte/ wider den Risen/ und von seiner Jugend auf gewesenen Kriegsmann Goliath/ mit Vergünstigung des Königs Saul auftrat; nachdem Er zu ihm gesagt hatte: Gehe hin/ der HErr sey mit dir! Dergleichen thaten auch Abner und Jacob/ da sie auf einander stiessen/ am Teich zu Gibeon/ und diese auf dieser Seiten des Teichs/ jene auf jener Seiten sich legten; sprach Abner zu Joab: Laß sich die Knaben aufmachen/ und für uns spielen! Joab sprach: Es gilt wol! Da machten sich auf/ und giengen hin/ an der Zahl zwölf aus Benjamin/ auf Isboseth/ Saul Sohns Theil/ und zwölf von den Knechten David. Und ein ieglicher ergrieff den andern bey dem Kopf/ und stieß ihm sein Schwert in seine Seiten/ und fielen miteinander. Davids und Goliaths Zweykampf I. Sam. 17. v. 8. 8. 10. 37. 2. Sam. 2. v. 12. 12. 14. 15. 16. Abners und Joabs/ Zweykampf Eben dieses Mittel hatten auch weiland die Argiver und Lacedaemonier ergriffen/ da sich ein schwerer Streit/ und endlich daraus erfolgter Krieg erhoben; die Thyreatische Botmässigkeit betreffend: indem beederseits dreyhundert auserlesner Mann solchen Kampf eingegangen; von denen mehr nicht/ dann nur drey Personen übergeblieben: Nemlich von der Argivern zween/Alcenor und Chromius, als vermeinte Sieger/ welche nach der Stadt Argos zugeloffen/ und also mit Noth entkommen; von denen Lacedaemoniern aber nur der einige Othryades, welcher die Todten-Cörper der erschlagenen Argiver geplündert/ und dero ausgezogene Waffen mit sich/ in der Seinigen Lager/ zurück gebracht. Herodot. lib. I. Der Argiver und Lacedaemonier Zweykampf. Die sehr grosse Mishelligkeit zwischen denen beeden Völckern/ die Aetoli und Epei genannt/ wegen der Stadt und Landschafft/ Elis, beyzulegen/ daraus die Epei, vermittelst ihres vormaligen Königs Salmonei, die Aetolos ehdessen gejagt und vertrieben hatten; wurde/ nach altem Lands-Gebrauch der Griechen/ jener oft-besagte Zweykampf/ zu endlicher Entscheidung dieser beeden Völcker vorgeschlagen/ und solcher massen auch unternommen: Indem der Aetolische Ringer Pyraechma zu einer/ Degmenus aber zu der Epejer Seiten/ solchen Kampf so hurtig als listig angetretten: Degmenus verließ sich auf sein sehr leichtes Gewehr/ und verhoffte/ durch Behuf seines Streit-Bogens einig und allein/ den Sieg davon zu bringen/ und seinen Widersacher mit seinen Pfeilen in die Ferne gar leicht zu erlangen und zu erlegen; als der mit sehr schwerer Gegenwehr versehen war: Hingegen der Ringer Pyraechma bediente sich der dazumal von den Aetolis erst-erfundenen Schleuder/ samt einer Taschen voller Steine; und merckte dabey desjenigen Bogenschützens Hinterlist gar wol. Dieweil nun aber die Aetolischen Schleudern viel weiter reichten/ dann ein Bogen zu schiessen vermochte; so wurde Degmenus dermassen von einem Schleuderstein getroffen/ daß er fiel/ und ligend blieb. Worauf die Aetoli alsobald die Epeos aus der zuvor besagten Landschafft Elis, so in der Peloponnesischen gelegen war/ wieder vertrieben; und den Oxylum, als einen rechtmässigen Nachkömmling des von Salmoneo verfolgten Landherrn Aetoli, dagegen eingesetzt/ und erblich bestettiget. Strabo 1. 8 Der Aetolische und Epeische Zweykampf Eben diese Beschaffenheit hatte es auch mit des Herculis Nachkömlingen/ die Heracliter genannt; welche mit gutem Glück in Peloponnesum einfielen/ derer Landschafft Atreus, der Mycener König zuvor eingenommen und beherrschet hatte. Atreus rieff/ unter andern/ der Tegeater König Echenum um Hülf an; darzu sich dieser nicht nur allein gebrauchen lassen/ sondern auch eines wagte/ da der Heracliter General/ Hyllus, einen aus der Mycener Kriegsheer zum Zweykampf ausfoderte: Und zwar mit diesem Beding/ wofern er seinen Feind erlegen würde/ so solte des/ samt all seinen männlichen Erben von ihme im vorigen Treffen erlegten Eurysthei Reiche/ Diod. Siuul. lib. 4. pag. 182.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679/240
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679, S. [I (Architektur), S. 43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679/240>, abgerufen am 09.11.2024.