Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch]
Wer das Pantheon erbaut. DAs Pantheon, oder/ Aller-Heiligen-Tempel/ hat M. Agrippa, als er zum drittenmal Burgermeister war/ erbaut ; wie nicht nur allein dessen Innschrifft/ sondern auch beedes Plin. lib. 36. cap. 15. Dion. l. 53. Plinius und Dion solches einhellig bezeugen: Jener schreibt/ es sey solches dem Jovi Ultori, das ist/ dem Gott der Rache/ gewidmet gewest. Dieser vermeint/ es habe darum warum dieser Tempel Pantheon, geheissen. Pantheon geheissen/ dieweil Agrippa, samt und vermittelst der beeden Götzen- bilder Martis und Veneris, auch noch viel andere ein- und angenommen. Diese Venus allein hatte zum Ohren-gehäng Hoch-schätzbares Ohren-gehäng Veneris. die Hälffte desjenigen Perlens/ so die Cleopatra auf einer Mahlzeit eingesoffen/ die Verthunlichkeit M. Antonii dadurch zu überwinden: Und sagt man/ daß allein dieses Theil desselbigen Perlens 250000. Ducaten geschätzet worden. Ferner so stunde das Bild Minervae, aus einem kostbaren Stein von dem vortrefflichen Bildhauer Phidia gearbeitet/ darinnen: Imgleichen Unterschied der himmlischen und irdischen Götter. auch das Bild Herculis auf der Erden/ und zwar aus dieser Ursach/ weil die Bilder Jovis, und anderer himmlischen Götter (wie Vitruvius dafür hält) an hohe und erhabene Oerter; dagegen aber die Bilder der irdischen Götter/ als der Göttinn Vestae, Herculis, der Göttinnen des Erdbodens und des Meers/ an niedrige Oerter gesetzt seyn müssen. Zu geschweigen des/ wie daß Agrippa, auch des Keysers Augusti, als seines Schwehrvatters/ und sein eignes Bildnus in den Vorsaal desjenigen Tempels gesetzt hatte. Runde Gestalt desselbigen Tempels. Ammianus lib.16. Hist. Uberdis alles so sind so wol Ammianus, als Dion selbst/ fast gleicher/ und zwar dieser Meinung/ ob wäre dis herrliche Gebäu vielmehr auch darum Pantheon genennet worden/ dieweil durch dessen Ründe die Gestalt der Welt gleichsam vorstellig gemacht wurde; Dannenhero heutiges Tages solcher Tempel Maria Rotunda genennet wird. So stund auch solcher Tempel obenher wie noch offen/ also daß Regen und Sonnen-licht darein fallen kunte; nach Art derjenigen Tempel/ welche Vitruvius lib. 3. Ar. chit. c. 1. sonst von Vitruvio, (dieweil sie/ unter dem Himmel offen stunden/ und denselben gleichsam zu ihrem Obdach hatten) Hypaethra genennet worden. Scheinet also/ Agrippa habe es hierinnen den Atheniensern nachthun wollen/ indem er seinem Jovi zu Rom eben einen solchen offen-stehenden Tempel dazumal erbaut/ als ehdessen Jupiter Olympius zu Athen gehabt hatte. Warum die Tempel von Alters obenher offen gewest. Zudem so hatten die Alten gar etwas besonders darauf/ indem selbe/ nach Anlas ihrer heidnischen Religion/ nicht gestatten wolten/ daß ihre Tempel völlig betachet würden; dergleichen auch an dem Capitolio selbst zu sehen war/ in welchem das Tach mit allem Fleiß nicht gantz ausgebauet worden/ damit der unbewegliche Stein-götz Terminus unter dem freyen Himmel stehen kunte. Von unter schiedlichen Keysern/ wieder auferbauet. Es hat aber solcher Pantheon, nach der Zeit/ viel Ungemach erlidten; weswegen dasselbige wol vonnöthen hatte/ daß sich unterschiedliche Keyser dessen anzunehmen Ursach hatten: Sintemal Adrianus, Antoninus Pius, und Severus dasjenige[Spaltenumbruch] wieder aufgerichtet/ und bäulich erhalten; wie Spartianus und Capitolinus dessen genugsame Zeugen sind/ ausser derjenigen Innschrifft/ welche annoch daran zu lesen/ und also lautet: IMP. CAES. L. SEPTIMIUS. SEVERUS. PIUS. PERTINAX. ARABIC. ADIABENIC. PARTHIC. MAX. PONT. MAX. TRIB. POT. XI. COS. II. P. P. PROCOS. ET. IMP. CAES. M. AURELIUS. ANTONINUS. PIUS. FELIX. AUG. TRIB. POTEST. V. COS. PROCOS. PANTHEUM. VETUSTATE. CORREPTUM. CUM. OMNI. CULTU. RESTITUERUNT. Dessen schöner Vorsaal. Weiland aber war nicht nur allein der sehr schöne Spatziergang/ oder Vorsaal (welcher auf sechzehn grossen Pfeilern stunde/ davon anheut nur noch dreyzehen übrig sind) sondern auch das gantze Gewölb des Tempels mit Kupfer gantz bedecket; welches hernach der Griechische Keyser Constantinus Anastasius in vita S. Vitaliani Pont. hinweg nehmen/ und/ samt andern Zierathen der Stadt/ nach Sicilien überbringen lassen. Allein der Pabst Gregorius III. hat nachmals das Gewölb mit kupfernem Blech wieder bedeckt/ und was rings umher davon schadhaft worden/ auszubessern verordnet. Auf dessen Vorsaal lagen sehr dicke/ kupferne Bleche/ welche sehr künstlich über einander giengen/ und mit sehr starcken Nägeln Pabst Urbanus VIII. gebrauchte das Kupfer davon zu Kirchen- und Kriegssachen. wol geheftet waren/ damit das Tach solche Last ertragen kunte: Solche hat der Pabst Urbanus VIII. nach der Zeit zu dem Grab Petri und Pauli, in der Basilica Vaticana, verwandt; und durch solches alte Metall denjenigen Bau desto ansehnlicher machen wollen. Uberdis so hat es auch selbigem Pabst beliebt/ viel Stucke daraus giessen zu lassen/ welche nach der Engels-burg gebracht/ und daselbst gebraucht worden. Eines davon war nur einig und allein aus denjenigen grossen Hefft-nägeln gegossen/ dadurch die küpferne oder ertzene Decke zusammen gehalten wurde; laut dieser Innschrifft/ so auf demjenigen Stuck zu finden: EX. CLAVIS. TRABALIBUS. PORTI- Das übrige/ wiewol nemlich Urbanus VIII. solches Tempel-Ertz angewandt/ ist zu ersehen aus derjenigen Innschrifft/ welche über der Vaticanischen Kirch-thür also lautet: URBANUS. VIII. [Spaltenumbruch]
Wer das Pantheon erbaut. DAs Pantheon, oder/ Aller-Heiligen-Tempel/ hat M. Agrippa, als er zum drittenmal Burgermeister war/ erbaut ; wie nicht nur allein dessen Innschrifft/ sondern auch beedes Plin. lib. 36. cap. 15. Dion. l. 53. Plinius und Dion solches einhellig bezeugen: Jener schreibt/ es sey solches dem Jovi Ultori, das ist/ dem Gott der Rache/ gewidmet gewest. Dieser vermeint/ es habe darum warum dieser Tempel Pantheon, geheissen. Pantheon geheissen/ dieweil Agrippa, samt und vermittelst der beeden Götzen- bilder Martis und Veneris, auch noch viel andere ein- und angenommen. Diese Venus allein hatte zum Ohren-gehäng Hoch-schätzbares Ohren-gehäng Veneris. die Hälffte desjenigen Perlens/ so die Cleopatra auf einer Mahlzeit eingesoffen/ die Verthunlichkeit M. Antonii dadurch zu überwinden: Und sagt man/ daß allein dieses Theil desselbigen Perlens 250000. Ducaten geschätzet worden. Ferner so stunde das Bild Minervae, aus einem kostbaren Stein von dem vortrefflichen Bildhauer Phidia gearbeitet/ darinnen: Imgleichen Unterschied der himmlischen und irdischen Götter. auch das Bild Herculis auf der Erden/ und zwar aus dieser Ursach/ weil die Bilder Jovis, und anderer himmlischen Götter (wie Vitruvius dafür hält) an hohe und erhabene Oerter; dagegen aber die Bilder der irdischen Götter/ als der Göttinn Vestae, Herculis, der Göttinnen des Erdbodens und des Meers/ an niedrige Oerter gesetzt seyn müssen. Zu geschweigen des/ wie daß Agrippa, auch des Keysers Augusti, als seines Schwehrvatters/ und sein eignes Bildnus in den Vorsaal desjenigen Tempels gesetzt hatte. Runde Gestalt desselbigen Tempels. Ammianus lib.16. Hist. Uberdis alles so sind so wol Ammianus, als Dion selbst/ fast gleicher/ und zwar dieser Meinung/ ob wäre dis herrliche Gebäu vielmehr auch darum Pantheon genennet worden/ dieweil durch dessen Ründe die Gestalt der Welt gleichsam vorstellig gemacht wurde; Dannenhero heutiges Tages solcher Tempel Maria Rotunda genennet wird. So stund auch solcher Tempel obenher wie noch offen/ also daß Regen und Sonnen-licht darein fallen kunte; nach Art derjenigen Tempel/ welche Vitruvius lib. 3. Ar. chit. c. 1. sonst von Vitruvio, (dieweil sie/ unter dem Himmel offen stunden/ und denselben gleichsam zu ihrem Obdach hatten) Hypaethra genennet worden. Scheinet also/ Agrippa habe es hierinnen den Atheniensern nachthun wollen/ indem er seinem Jovi zu Rom eben einen solchen offen-stehenden Tempel dazumal erbaut/ als ehdessen Jupiter Olympius zu Athen gehabt hatte. Warum die Tempel von Alters obenher offen gewest. Zudem so hatten die Alten gar etwas besonders darauf/ indem selbe/ nach Anlas ihrer heidnischen Religion/ nicht gestatten wolten/ daß ihre Tempel völlig betachet würden; dergleichen auch an dem Capitolio selbst zu sehen war/ in welchem das Tach mit allem Fleiß nicht gantz ausgebauet worden/ damit der unbewegliche Stein-götz Terminus unter dem freyen Himmel stehen kunte. Von unter schiedlichen Keysern/ wieder auferbauet. Es hat aber solcher Pantheon, nach der Zeit/ viel Ungemach erlidten; weswegen dasselbige wol vonnöthen hatte/ daß sich unterschiedliche Keyser dessen anzunehmen Ursach hatten: Sintemal Adrianus, Antoninus Pius, und Severus dasjenige[Spaltenumbruch] wieder aufgerichtet/ und bäulich erhalten; wie Spartianus und Capitolinus dessen genugsame Zeugen sind/ ausser derjenigen Innschrifft/ welche annoch daran zu lesen/ und also lautet: IMP. CAES. L. SEPTIMIUS. SEVERUS. PIUS. PERTINAX. ARABIC. ADIABENIC. PARTHIC. MAX. PONT. MAX. TRIB. POT. XI. COS. II. P. P. PROCOS. ET. IMP. CAES. M. AURELIUS. ANTONINUS. PIUS. FELIX. AUG. TRIB. POTEST. V. COS. PROCOS. PANTHEUM. VETUSTATE. CORREPTUM. CUM. OMNI. CULTU. RESTITUERUNT. Dessen schöner Vorsaal. Weiland aber war nicht nur allein der sehr schöne Spatziergang/ oder Vorsaal (welcher auf sechzehn grossen Pfeilern stunde/ davon anheut nur noch dreyzehen übrig sind) sondern auch das gantze Gewölb des Tempels mit Kupfer gantz bedecket; welches hernach der Griechische Keyser Constantinus Anastasius in vita S. Vitaliani Pont. hinweg nehmen/ und/ samt andern Zierathen der Stadt/ nach Sicilien überbringen lassen. Allein der Pabst Gregorius III. hat nachmals das Gewölb mit kupfernem Blech wieder bedeckt/ und was rings umher davon schadhaft worden/ auszubessern verordnet. Auf dessen Vorsaal lagen sehr dicke/ kupferne Bleche/ welche sehr künstlich über einander giengen/ und mit sehr starcken Nägeln Pabst Urbanus VIII. gebrauchte das Kupfer davon zu Kirchen- und Kriegssachen. wol geheftet waren/ damit das Tach solche Last ertragen kunte: Solche hat der Pabst Urbanus VIII. nach der Zeit zu dem Grab Petri und Pauli, in der Basilica Vaticana, verwandt; und durch solches alte Metall denjenigen Bau desto ansehnlicher machen wollen. Uberdis so hat es auch selbigem Pabst beliebt/ viel Stucke daraus giessen zu lassen/ welche nach der Engels-burg gebracht/ und daselbst gebraucht worden. Eines davon war nur einig und allein aus denjenigen grossen Hefft-nägeln gegossen/ dadurch die küpferne oder ertzene Decke zusammen gehalten wurde; laut dieser Innschrifft/ so auf demjenigen Stuck zu finden: EX. CLAVIS. TRABALIBUS. PORTI- Das übrige/ wiewol nemlich Urbanus VIII. solches Tempel-Ertz angewandt/ ist zu ersehen aus derjenigen Innschrifft/ welche über der Vaticanischen Kirch-thür also lautet: URBANUS. VIII. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div xml:id="d767.1"> <div> <div> <pb facs="#f0284" xml:id="pb-819" n="[I (Architektur), S. 87]"/> <cb/> <p xml:id="p819.1"><note place="right">Wer das <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-499 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon</placeName></hi></name> erbaut.</note><hi rendition="#in">D</hi>As <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-499 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon</placeName>,</hi> oder/ Aller-Heiligen-Tempel</name>/ hat <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-319 http://d-nb.info/gnd/118501097 http://viaf.org/viaf/57405763">M. Agrippa</persName>,</hi> als er zum drittenmal Burgermeister war/ erbaut ; wie nicht nur allein dessen Innschrifft/ sondern auch beedes <note rendition="#aq" place="right"><bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1348"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-326 http://d-nb.info/gnd/118595083 http://viaf.org/viaf/100219162">Plin.</persName> lib. 36. cap. 15.</ref></bibl> Dion. l. 53.</note> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-326 http://d-nb.info/gnd/118595083 http://viaf.org/viaf/100219162">Plinius</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1100 http://d-nb.info/gnd/118525824 http://viaf.org/viaf/95167625">Dion</persName></hi> solches einhellig bezeugen: Jener schreibt/ es sey solches dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jovi Ultori</persName>,</hi> das ist/ dem Gott der Rache/ gewidmet gewest. Dieser vermeint/ es habe darum <note place="right">warum dieser Tempel <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon</placeName>,</hi> geheissen.</note> <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon</placeName></hi> geheissen/ dieweil <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-319 http://d-nb.info/gnd/118501097 http://viaf.org/viaf/57405763">Agrippa</persName>,</hi> samt und vermittelst der beeden Götzen- bilder <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-18 http://d-nb.info/gnd/118731181 http://viaf.org/viaf/101084029">Martis</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Veneris</persName>,</hi> auch noch viel andere ein- und angenommen. Diese <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName></hi> allein hatte zum Ohren-gehäng <note place="right">Hoch-schätzbares Ohren-gehäng <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Veneris</persName>.</hi></note> die Hälffte desjenigen Perlens/ so die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-320 http://d-nb.info/gnd/11856322X http://viaf.org/viaf/97737753">Cleopatra</persName></hi> auf einer Mahlzeit eingesoffen/ die Verthunlichkeit <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-321 http://d-nb.info/gnd/118503529 http://viaf.org/viaf/88759462">M. Antonii</persName></hi> dadurch zu überwinden: Und sagt man/ daß allein dieses Theil desselbigen Perlens 250000. Ducaten geschätzet worden.</p> <p>Ferner so stunde das Bild <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minervae</persName>,</hi> aus einem kostbaren Stein von dem vortrefflichen Bildhauer <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500010586">Phidia</persName></hi> gearbeitet/ darinnen: Imgleichen <note place="right">Unterschied der himmlischen und <choice><sic>irdi chen</sic><corr>irdischen</corr></choice> Götter.</note> auch das Bild <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Herculis</persName></hi> auf der Erden/ und zwar aus dieser Ursach/ weil die Bilder <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jovis</persName>,</hi> und anderer himmlischen Götter (wie <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-317 http://d-nb.info/gnd/118627252 http://viaf.org/viaf/46768430">Vitruvius</persName></hi> dafür hält) an hohe und erhabene Oerter; dagegen aber die Bilder der irdischen Götter/ als der Göttinn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-503 http://d-nb.info/gnd/118804316 http://viaf.org/viaf/32793006">Vestae</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Herculis</persName>,</hi> der Göttinnen des Erdbodens und des Meers/ an niedrige Oerter gesetzt seyn müssen. Zu geschweigen des/ wie daß <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-319 http://d-nb.info/gnd/118501097 http://viaf.org/viaf/57405763">Agrippa</persName>,</hi> auch des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Keysers <hi rendition="#aq">Augusti</hi></persName>, als seines Schwehrvatters/ und sein eignes Bildnus in den Vorsaal desjenigen Tempels gesetzt hatte.</p> <p><note place="right">Runde Gestalt desselbigen Tempels. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-916 http://d-nb.info/gnd/118502581 http://viaf.org/viaf/39372888">Ammianus</persName> lib.16. Hist.</hi></note> Uberdis alles so sind so wol <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-916 http://d-nb.info/gnd/118502581 http://viaf.org/viaf/39372888">Ammianus</persName>,</hi> als <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1100 http://d-nb.info/gnd/118525824 http://viaf.org/viaf/95167625">Dion</persName></hi> selbst/ fast gleicher/ und zwar dieser Meinung/ ob wäre dis herrliche Gebäu vielmehr auch darum <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon</placeName></hi> genennet worden/ dieweil durch dessen Ründe die Gestalt der Welt gleichsam vorstellig gemacht wurde; Dannenhero heutiges Tages solcher Tempel <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Maria Rotunda</placeName></hi> genennet wird. So stund auch solcher Tempel obenher wie noch offen/ also daß Regen und Sonnen-licht darein fallen kunte; nach Art derjenigen Tempel/ welche <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-317 http://d-nb.info/gnd/118627252 http://viaf.org/viaf/46768430">Vitruvius</persName> lib. 3. Ar. chit. c.</hi> 1.</note> sonst von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-317 http://d-nb.info/gnd/118627252 http://viaf.org/viaf/46768430">Vitruvio</persName>,</hi> (dieweil sie/ unter dem Himmel offen stunden/ und denselben gleichsam zu ihrem Obdach hatten) <hi rendition="#aq">Hypaethra</hi> genennet worden. Scheinet also/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-319 http://d-nb.info/gnd/118501097 http://viaf.org/viaf/57405763">Agrippa</persName></hi> habe es hierinnen den <hi rendition="#aq">Athenien</hi>sern nachthun wollen/ indem er seinem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jovi</persName></hi> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> eben einen solchen offen-stehenden Tempel dazumal erbaut/ als ehdessen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter Olympius</persName></hi> zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001393">Athen</placeName></hi> gehabt hatte.</p> <p><note place="right">Warum die Tempel von Alters obenher offen gewest.</note> Zudem so hatten die Alten gar etwas besonders darauf/ indem selbe/ nach Anlas ihrer heidnischen Religion/ nicht gestatten wolten/ daß ihre Tempel völlig betachet würden; dergleichen auch an dem <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Capitolio</placeName></hi> selbst zu sehen war/ in welchem das Tach mit allem Fleiß nicht gantz ausgebauet worden/ damit der unbewegliche Stein-götz <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1201">Terminus</persName></hi> unter dem freyen Himmel stehen kunte.</p> <p><note place="right">Von unter schiedlichen Keysern/ wieder auferbauet.</note> Es hat aber solcher <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon</placeName>,</hi> nach der Zeit/ viel Ungemach erlidten; weswegen dasselbige wol vonnöthen hatte/ daß sich unterschiedliche Keyser dessen anzunehmen Ursach hatten: Sintemal <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-220 http://d-nb.info/gnd/118544373 http://viaf.org/viaf/82440741">Adrianus</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-221 http://d-nb.info/gnd/118503499 http://viaf.org/viaf/62833890">Antoninus Pius</persName>,</hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-322 http://d-nb.info/gnd/118764659 http://viaf.org/viaf/36952961">Severus</persName></hi> dasjenige<cb/> wieder aufgerichtet/ und bäulich erhalten; wie <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2033 http://d-nb.info/gnd/119353016 http://viaf.org/viaf/54956087">Spartianus</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1101 http://d-nb.info/gnd/119353024 http://viaf.org/viaf/41834652">Capitolinus</persName></hi> dessen genugsame Zeugen sind/ ausser derjenigen Innschrifft/ welche annoch daran zu lesen/ und also lautet:</p> <p> <hi rendition="#aq"> <foreign xml:lang="lat">IMP. CAES. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-322 http://d-nb.info/gnd/118764659 http://viaf.org/viaf/36952961">L. SEPTIMIUS. SEVERUS. PIUS. PERTINAX.</persName> ARABIC. ADIABENIC. PARTHIC. MAX. PONT. MAX. TRIB. POT. XI. COS. II. P. P. PROCOS. ET. IMP. CAES. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-999 http://d-nb.info/gnd/118667041 http://viaf.org/viaf/27865277">M. AURELIUS. ANTONINUS. PIUS. FELIX. AUG.</persName> TRIB. POTEST. V. COS. PROCOS. PANTHEUM. VETUSTATE. CORREPTUM. CUM. OMNI. CULTU. RESTITUERUNT.</foreign> </hi> </p> <p><note place="right">Dessen schöner Vorsaal.</note> Weiland aber war nicht nur allein der sehr schöne Spatziergang/ oder Vorsaal (welcher auf sechzehn grossen Pfeilern stunde/ davon anheut nur noch dreyzehen übrig sind) sondern auch das gantze Gewölb des Tempels mit Kupfer gantz bedecket; welches hernach der Griechische <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-262 http://d-nb.info/gnd/102426724 http://viaf.org/viaf/7775937">Keyser <hi rendition="#aq"> Constantinus</hi></persName> <note rendition="#aq" place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Anastasius</persName> in vita S. Vitaliani Pont.</note> hinweg nehmen/ und/ samt andern Zierathen der Stadt/ nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-56 http://www.geonames.org/2523118/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7030363"><hi rendition="#aq">Sicili</hi>en</placeName> überbringen lassen. Allein der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-266 http://d-nb.info/gnd/118541846 http://viaf.org/viaf/84484227">Pabst <hi rendition="#aq">Gregorius III.</hi></persName> hat nachmals das Gewölb mit kupfernem Blech wieder bedeckt/ und was rings umher davon schadhaft worden/ auszubessern verordnet. Auf dessen Vorsaal lagen sehr dicke/ kupferne Bleche/ welche sehr künstlich über einander giengen/ und mit sehr starcken Nägeln <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2 http://d-nb.info/gnd/118625586 http://viaf.org/viaf/96062867">Pabst <hi rendition="#aq">Urbanus VIII.</hi></persName> gebrauchte das Kupfer davon zu Kirchen- und Kriegssachen.</note> wol geheftet waren/ damit das Tach solche Last ertragen kunte: Solche hat der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2 http://d-nb.info/gnd/118625586 http://viaf.org/viaf/96062867">Pabst <hi rendition="#aq">Urbanus VIII.</hi></persName> nach der Zeit zu dem Grab <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-355 http://d-nb.info/gnd/118593323 http://viaf.org/viaf/54940864">Petri</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-256 http://d-nb.info/gnd/118641549 http://viaf.org/viaf/100178828">Pauli</persName>,</hi> in der <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-24 http://www.geonames.org/6269268/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1100097">Basilica Vaticana</placeName>,</hi> verwandt; und durch solches alte Metall denjenigen Bau desto ansehnlicher machen wollen.</p> <p>Uberdis so hat es auch selbigem Pabst beliebt/ viel Stucke daraus giessen zu lassen/ welche nach der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-439 http://www.geonames.org/6269267/">Engels-burg</placeName> gebracht/ und daselbst gebraucht worden. Eines davon war nur einig und allein aus denjenigen grossen Hefft-nägeln gegossen/ dadurch die küpferne oder ertzene Decke zusammen gehalten wurde; laut dieser Innschrifft/ so auf demjenigen Stuck zu finden:</p> <p rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <foreign xml:lang="lat">EX. CLAVIS. TRABALIBUS. PORTI-<lb/> CUS. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-319 http://d-nb.info/gnd/118501097 http://viaf.org/viaf/57405763">AGRIPPAE</persName>.</foreign> </hi> </p> <p>Das übrige/ wiewol nemlich <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2 http://d-nb.info/gnd/118625586 http://viaf.org/viaf/96062867">Urbanus VIII.</persName></hi> solches Tempel-Ertz angewandt/ ist zu ersehen aus derjenigen Innschrifft/ welche über der <hi rendition="#aq">Vaticani</hi>schen Kirch-thür also lautet:</p> <p rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <foreign xml:lang="lat"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2 http://d-nb.info/gnd/118625586 http://viaf.org/viaf/96062867">URBANUS. VIII.</persName><lb/> PONT. MAX.<lb/> VETUSTAS. AHENEI. LACUNA-<lb/> RIS. RELIQUIAS.<lb/> IN. VATICANAS. COLUMNAS.<lb/></foreign> </hi> </p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[I (Architektur), S. 87]/0284]
DAs Pantheon, oder/ Aller-Heiligen-Tempel/ hat M. Agrippa, als er zum drittenmal Burgermeister war/ erbaut ; wie nicht nur allein dessen Innschrifft/ sondern auch beedes Plinius und Dion solches einhellig bezeugen: Jener schreibt/ es sey solches dem Jovi Ultori, das ist/ dem Gott der Rache/ gewidmet gewest. Dieser vermeint/ es habe darum Pantheon geheissen/ dieweil Agrippa, samt und vermittelst der beeden Götzen- bilder Martis und Veneris, auch noch viel andere ein- und angenommen. Diese Venus allein hatte zum Ohren-gehäng die Hälffte desjenigen Perlens/ so die Cleopatra auf einer Mahlzeit eingesoffen/ die Verthunlichkeit M. Antonii dadurch zu überwinden: Und sagt man/ daß allein dieses Theil desselbigen Perlens 250000. Ducaten geschätzet worden.
Wer das Pantheon erbaut.
Plin. lib. 36. cap. 15. Dion. l. 53.
warum dieser Tempel Pantheon, geheissen.
Hoch-schätzbares Ohren-gehäng Veneris.Ferner so stunde das Bild Minervae, aus einem kostbaren Stein von dem vortrefflichen Bildhauer Phidia gearbeitet/ darinnen: Imgleichen auch das Bild Herculis auf der Erden/ und zwar aus dieser Ursach/ weil die Bilder Jovis, und anderer himmlischen Götter (wie Vitruvius dafür hält) an hohe und erhabene Oerter; dagegen aber die Bilder der irdischen Götter/ als der Göttinn Vestae, Herculis, der Göttinnen des Erdbodens und des Meers/ an niedrige Oerter gesetzt seyn müssen. Zu geschweigen des/ wie daß Agrippa, auch des Keysers Augusti, als seines Schwehrvatters/ und sein eignes Bildnus in den Vorsaal desjenigen Tempels gesetzt hatte.
Unterschied der himmlischen und irdischen Götter. Uberdis alles so sind so wol Ammianus, als Dion selbst/ fast gleicher/ und zwar dieser Meinung/ ob wäre dis herrliche Gebäu vielmehr auch darum Pantheon genennet worden/ dieweil durch dessen Ründe die Gestalt der Welt gleichsam vorstellig gemacht wurde; Dannenhero heutiges Tages solcher Tempel Maria Rotunda genennet wird. So stund auch solcher Tempel obenher wie noch offen/ also daß Regen und Sonnen-licht darein fallen kunte; nach Art derjenigen Tempel/ welche sonst von Vitruvio, (dieweil sie/ unter dem Himmel offen stunden/ und denselben gleichsam zu ihrem Obdach hatten) Hypaethra genennet worden. Scheinet also/ Agrippa habe es hierinnen den Atheniensern nachthun wollen/ indem er seinem Jovi zu Rom eben einen solchen offen-stehenden Tempel dazumal erbaut/ als ehdessen Jupiter Olympius zu Athen gehabt hatte.
Runde Gestalt desselbigen Tempels. Ammianus lib.16. Hist.
Vitruvius lib. 3. Ar. chit. c. 1. Zudem so hatten die Alten gar etwas besonders darauf/ indem selbe/ nach Anlas ihrer heidnischen Religion/ nicht gestatten wolten/ daß ihre Tempel völlig betachet würden; dergleichen auch an dem Capitolio selbst zu sehen war/ in welchem das Tach mit allem Fleiß nicht gantz ausgebauet worden/ damit der unbewegliche Stein-götz Terminus unter dem freyen Himmel stehen kunte.
Warum die Tempel von Alters obenher offen gewest. Es hat aber solcher Pantheon, nach der Zeit/ viel Ungemach erlidten; weswegen dasselbige wol vonnöthen hatte/ daß sich unterschiedliche Keyser dessen anzunehmen Ursach hatten: Sintemal Adrianus, Antoninus Pius, und Severus dasjenige
wieder aufgerichtet/ und bäulich erhalten; wie Spartianus und Capitolinus dessen genugsame Zeugen sind/ ausser derjenigen Innschrifft/ welche annoch daran zu lesen/ und also lautet:
Von unter schiedlichen Keysern/ wieder auferbauet.IMP. CAES. L. SEPTIMIUS. SEVERUS. PIUS. PERTINAX. ARABIC. ADIABENIC. PARTHIC. MAX. PONT. MAX. TRIB. POT. XI. COS. II. P. P. PROCOS. ET. IMP. CAES. M. AURELIUS. ANTONINUS. PIUS. FELIX. AUG. TRIB. POTEST. V. COS. PROCOS. PANTHEUM. VETUSTATE. CORREPTUM. CUM. OMNI. CULTU. RESTITUERUNT.
Weiland aber war nicht nur allein der sehr schöne Spatziergang/ oder Vorsaal (welcher auf sechzehn grossen Pfeilern stunde/ davon anheut nur noch dreyzehen übrig sind) sondern auch das gantze Gewölb des Tempels mit Kupfer gantz bedecket; welches hernach der Griechische Keyser Constantinus hinweg nehmen/ und/ samt andern Zierathen der Stadt/ nach Sicilien überbringen lassen. Allein der Pabst Gregorius III. hat nachmals das Gewölb mit kupfernem Blech wieder bedeckt/ und was rings umher davon schadhaft worden/ auszubessern verordnet. Auf dessen Vorsaal lagen sehr dicke/ kupferne Bleche/ welche sehr künstlich über einander giengen/ und mit sehr starcken Nägeln wol geheftet waren/ damit das Tach solche Last ertragen kunte: Solche hat der Pabst Urbanus VIII. nach der Zeit zu dem Grab Petri und Pauli, in der Basilica Vaticana, verwandt; und durch solches alte Metall denjenigen Bau desto ansehnlicher machen wollen.
Dessen schöner Vorsaal.
Anastasius in vita S. Vitaliani Pont.
Pabst Urbanus VIII. gebrauchte das Kupfer davon zu Kirchen- und Kriegssachen.Uberdis so hat es auch selbigem Pabst beliebt/ viel Stucke daraus giessen zu lassen/ welche nach der Engels-burg gebracht/ und daselbst gebraucht worden. Eines davon war nur einig und allein aus denjenigen grossen Hefft-nägeln gegossen/ dadurch die küpferne oder ertzene Decke zusammen gehalten wurde; laut dieser Innschrifft/ so auf demjenigen Stuck zu finden:
EX. CLAVIS. TRABALIBUS. PORTI-
CUS. AGRIPPAE.
Das übrige/ wiewol nemlich Urbanus VIII. solches Tempel-Ertz angewandt/ ist zu ersehen aus derjenigen Innschrifft/ welche über der Vaticanischen Kirch-thür also lautet:
URBANUS. VIII.
PONT. MAX.
VETUSTAS. AHENEI. LACUNA-
RIS. RELIQUIAS.
IN. VATICANAS. COLUMNAS.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |