Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch] Taurida: allda sie/ vom Könige Thoas/ über diese Menschen-Opffer gesetzt ward: Dahero sie einen besondern Haß auf die Griechen hatte; als die sie aufopffern wollen. Als sie aber ihren Bruder Orestes erkannte/ halff si ihm/ zu der Diana Bildnus/ und nahmen also des Nachts zu Schiffe die Flucht mit einander. Einige sagen/ daß dieses geschehen/ nachdem er den König Thoas umgebracht gehabt: Als er nach Hause kommen/ gab er seine Schwester/ die Electra/ seinem getreuen Mitgesellen/ dem Pylades/ zum Weibe. Es sind zwar wol noch mehrere Erzehlungen/ vom Orestes: Gnug aber/ daß wir verstanden den Tod seines Vatters/ und wie er seine Mutter umgebracht/ und den greulichen Tod gerochen habe. Menelaus aber ist/ mit seiner wiedererlangten Helena/ nach der Zerstörung Troja wiederum nach Sparta zu Hause kommen. Alle vorerzehlte Greuel/ Blutschanden und Ehebrüche sind mit vielem Jammer/ schrecklichem Blutvergiessen/ und Morden-thaten befleckt/ vergolten und gestrafft worden/ zu einem Abschrecken von solchen schändlichen Lasterthaten und Sünden/ als merckliche Beyspiele/ so uns von denen alten Schreibern vorgestellt worden. Die Furien so den Orestes qvälten/ sind anders nichts/ als das Nagen und die schmertzlichen Bisse des bösen Gewissens/ oder des anklagenden Gemüts/ über den begangenem Mutter-mord. Unter die Griechische Helden/ muß ich alhier auch einmischen den Trojanischen Aeneas/ damit wir auch seines Geschlechts und Ursprungs benachrichtet werden. Vom Aeneas. Aeneas war ein Sohn der Göttinn Venus und des Anchises/ und dieser Capys/ des Pryamus Bruders Sohn. Des Aeneas Gemahlin war Creusa des Priamus/ Königs von Troja/ Tochter. Er erwiese sich/ in dem Kriege wider die Griechen/ sehr tapffer/ im Nohtfall entsetzt einmal von seiner Mutter der Venus/ das andere mal vom Neptunus. Seine Glück- und Unglücks-Fälle/ die ihm/ nach der Stadt Troja Untergange/ begegnet/ folgen hier und dar/ mit Erklär- und Auslegung nach. Vom Ulysses. ULysses war ein Sohn des Laertes und der Anticlia/ wiewol Einige(so des Ajax Vorgeben befestigen/) ihn halten für einen Sohn des Sisyphus und der Anticlia/ einer Tochter des Autolycus/ und daß ihn Laertes an Kinds-Statt aufgenommen habe. Er ward geboren/ vor der völligen Rechnung/ und ehe seine Geburts-Zeit erfüllet war: dieweil seine Mutter auf der Reise nach dem Berg Nerit bey Ithaca/ auf einem glatten Wege ausgleitend/ einen schweren Fall gethan/ und also kurtz darauf niederkommen war. Er wurde Herr oder König der rauhen steinklippigen Insel Ithaca: Und nachdem er zum männlichen Alter kommen/ heiratete er die schöne[Spaltenumbruch] Penelope/ des Icarus Tochter/ mit welcher er einen Ulysses thörichte Gestalt/ daß er vor Troja nicht mit ziehen dörffe. Sohn/ Namens Telemachus/ zeugete. Er liebte sie dermassen inbrünstig/ daß er alle Mittel erdachte/ wie er mit denen Griechischen Helden (wozu er sonst eydlich verbunden war) nicht vor Troja ziehen/ sondern bey ihr bleiben möchte. Deswegen er sich toll und unsinnig stellte. Er gieng den Seestrand mit sehr ungleichen Thieren/ umzupflügen; säete Saltz/ und wuste sich sehr wunderlich zu geberden. Palamedes aber/ ein Sohn Nauplius/ des Königs von Euboea/ welcher sein Tod-feind/ und ein überaus listiger Mann war/ erfand einen Raht/ diese Stellung und Verdeckung aufzudecken: in dem er den Telemachus/ so noch ein gar kleines Kind war/ nahm/ und in die Furche vor den Pflug legte/ Ulysses sein Kind ersehend/ begunte die Thiere zu wenden/ damit er das Kind nicht möchte beleidigen. Woraus dann sein Betrug erkannt und offenbar wurde/ und er mit fort muste. Und weil er/ durch einen Wahrsager/ Namens Asius / verstanden/ wo Achilles sich verborgen hielte/ wolte er selbigen in Gestalt eines Kramers auch entdecken und offenbar machen/ wie im vorhergehendem Buche Tapffere Thaten des Ulysses. erzehlt worden. Er hat sich sehr behend/ listig und tapffer erwiesen. Unter andern/ holte und brachte er vor Troja Pfeile/ die Hercules dem Philoctetes gab/ des Pelops Gebeine/ und die unter dem Thor Scaea ligende Asche vom Laomedon; aber von der Trojanischen Burg/ das Palladium/ nachdem er die Wacht daselbst getödtet hatte; wie auch/ mit Hülffe des Diomedes/ des Rhesus/ Königs von Thracien Pferde/ nachdem sie selbigen getödtet hatten: ohne welche Dinge die Stadt nicht zu erobern war. Sein Haß auf den Palamedes nahm daher desto mehr zu: Es war Ulysses/ um Proviant vor die Armee und das Lager nach Thracien gesand; kam aber ledig wieder/ mit dem Vorwand/ daß er nichts gefunden. Als dieses Palamedes hörte/ wolte er es nicht glauben: machte sich daher selbsten auf/ und bracht eine grosse Menge Getreids mit sich zuruck: weswegen ihme Ulysses heimlich und verdeckter Weise ihm nach dem Leben zielte/ und eine Falle zurichtete; indem er/ im Namen des Priamus/ einen Brief an ihn stellte/ worinnen Jener sich gegen ihm bedanckte/ wegen Schnöde und schändliche That vom Ulysses an Palamedes begangen. des angebottnen Dienstes/ nemlich eine ihn unbekandte Verrätherey ins Werck zu setzen/ und daß er ihme deswegen eine gewisse Summa Gelds überschicke/ welches Ulysses in eben dem Gewichte an Gold in des Palemedes Gezelt heimlich unter die Erde verbergen lassen/ durch diesen/ mit List geschickt/ und aufgefangnen Brief/ ward Palamedes/ nachdem er in vollem Raht abgelesen worden/ einer Verrätherey überzeugt; Allhier stellte sich Ulysses/ gantz arglistiger Weise/ unter dem Schein eines rechten Ernsts/ ihm zum Advocaten vor/ mit Remonstrirung/ daß man einem vom Feinde gesandten Brief so bloß hin nicht glauben könte/ dafern man das Geld/ nach des Briefes laut und Inhalt/ bey ihm/ oder in seinem Zelte nicht fünde; daraus man suchen liesse/ da sich dann dis falsch-verborgene Geld/ in benahmter Summa/ im Zelt befande/ daher Ulysses sich entschuldigte/ daß er ihn auf solche Weise länger nicht vertheidigen könte. Worauf [Spaltenumbruch] Taurida: allda sie/ vom Könige Thoas/ über diese Menschen-Opffer gesetzt ward: Dahero sie einen besondern Haß auf die Griechen hatte; als die sie aufopffern wollen. Als sie aber ihren Bruder Orestes erkannte/ halff si ihm/ zu der Diana Bildnus/ und nahmen also des Nachts zu Schiffe die Flucht mit einander. Einige sagen/ daß dieses geschehen/ nachdem er den König Thoas umgebracht gehabt: Als er nach Hause kommen/ gab er seine Schwester/ die Electra/ seinem getreuen Mitgesellen/ dem Pylades/ zum Weibe. Es sind zwar wol noch mehrere Erzehlungen/ vom Orestes: Gnug aber/ daß wir verstanden den Tod seines Vatters/ und wie er seine Mutter umgebracht/ und den greulichen Tod gerochen habe. Menelaus aber ist/ mit seiner wiedererlangten Helena/ nach der Zerstörung Troja wiederum nach Sparta zu Hause kommen. Alle vorerzehlte Greuel/ Blutschanden und Ehebrüche sind mit vielem Jammer/ schrecklichem Blutvergiessen/ und Morden-thaten befleckt/ vergolten und gestrafft worden/ zu einem Abschrecken von solchen schändlichen Lasterthaten und Sünden/ als merckliche Beyspiele/ so uns von denen alten Schreibern vorgestellt worden. Die Furien so den Orestes qvälten/ sind anders nichts/ als das Nagen und die schmertzlichen Bisse des bösen Gewissens/ oder des anklagenden Gemüts/ über den begangenem Mutter-mord. Unter die Griechische Helden/ muß ich alhier auch einmischen den Trojanischen Aeneas/ damit wir auch seines Geschlechts und Ursprungs benachrichtet werden. Vom Aeneas. Aeneas war ein Sohn der Göttinn Venus und des Anchises/ und dieser Capys/ des Pryamus Bruders Sohn. Des Aeneas Gemahlin war Creusa des Priamus/ Königs von Troja/ Tochter. Er erwiese sich/ in dem Kriege wider die Griechen/ sehr tapffer/ im Nohtfall entsetzt einmal von seiner Mutter der Venus/ das andere mal vom Neptunus. Seine Glück- und Unglücks-Fälle/ die ihm/ nach der Stadt Troja Untergange/ begegnet/ folgen hier und dar/ mit Erklär- und Auslegung nach. Vom Ulysses. ULysses war ein Sohn des Laërtes und der Anticlia/ wiewol Einige(so des Ajax Vorgeben befestigen/) ihn halten für einen Sohn des Sisyphus und der Anticlia/ einer Tochter des Autolycus/ und daß ihn Laertes an Kinds-Statt aufgenommen habe. Er ward geboren/ vor der völligen Rechnung/ und ehe seine Geburts-Zeit erfüllet war: dieweil seine Mutter auf der Reise nach dem Berg Nerit bey Ithaca/ auf einem glatten Wege ausgleitend/ einen schweren Fall gethan/ und also kurtz darauf niederkommen war. Er wurde Herr oder König der rauhen steinklippigen Insel Ithaca: Und nachdem er zum männlichen Alter kommen/ heiratete er die schöne[Spaltenumbruch] Penelope/ des Icarus Tochter/ mit welcher er einen Ulysses thörichte Gestalt/ daß er vor Troja nicht mit ziehen dörffe. Sohn/ Namens Telemachus/ zeugete. Er liebte sie dermassen inbrünstig/ daß er alle Mittel erdachte/ wie er mit denen Griechischen Helden (wozu er sonst eydlich verbunden war) nicht vor Troja ziehen/ sondern bey ihr bleiben möchte. Deswegen er sich toll und unsinnig stellte. Er gieng den Seestrand mit sehr ungleichen Thieren/ umzupflügen; säete Saltz/ und wuste sich sehr wunderlich zu geberden. Palamedes aber/ ein Sohn Nauplius/ des Königs von Euboea/ welcher sein Tod-feind/ und ein überaus listiger Mann war/ erfand einen Raht/ diese Stellung und Verdeckung aufzudecken: in dem er den Telemachus/ so noch ein gar kleines Kind war/ nahm/ und in die Furche vor den Pflug legte/ Ulysses sein Kind ersehend/ begunte die Thiere zu wenden/ damit er das Kind nicht möchte beleidigen. Woraus dann sein Betrug erkannt und offenbar wurde/ und er mit fort muste. Und weil er/ durch einen Wahrsager/ Namens Asius / verstanden/ wo Achilles sich verborgen hielte/ wolte er selbigen in Gestalt eines Kramers auch entdecken und offenbar machen/ wie im vorhergehendem Buche Tapffere Thaten des Ulysses. erzehlt worden. Er hat sich sehr behend/ listig und tapffer erwiesen. Unter andern/ holte und brachte er vor Troja Pfeile/ die Hercules dem Philoctetes gab/ des Pelops Gebeine/ und die unter dem Thor Scaea ligende Asche vom Laomedon; aber von der Trojanischen Burg/ das Palladium/ nachdem er die Wacht daselbst getödtet hatte; wie auch/ mit Hülffe des Diomedes/ des Rhesus/ Königs von Thracien Pferde/ nachdem sie selbigen getödtet hatten: ohne welche Dinge die Stadt nicht zu erobern war. Sein Haß auf den Palamedes nahm daher desto mehr zu: Es war Ulysses/ um Proviant vor die Armee und das Lager nach Thracien gesand; kam aber ledig wieder/ mit dem Vorwand/ daß er nichts gefunden. Als dieses Palamedes hörte/ wolte er es nicht glauben: machte sich daher selbsten auf/ und bracht eine grosse Menge Getreids mit sich zuruck: weswegen ihme Ulysses heimlich und verdeckter Weise ihm nach dem Leben zielte/ und eine Falle zurichtete; indem er/ im Namen des Priamus/ einen Brief an ihn stellte/ worinnen Jener sich gegen ihm bedanckte/ wegen Schnöde und schändliche That vom Ulysses an Palamedes begangen. des angebottnen Dienstes/ nemlich eine ihn unbekandte Verrätherey ins Werck zu setzen/ und daß er ihme deswegen eine gewisse Summa Gelds überschicke/ welches Ulysses in eben dem Gewichte an Gold in des Palemedes Gezelt heimlich unter die Erde verbergen lassen/ durch diesen/ mit List geschickt/ und aufgefangnen Brief/ ward Palamedes/ nachdem er in vollem Raht abgelesen worden/ einer Verrätherey überzeugt; Allhier stellte sich Ulysses/ gantz arglistiger Weise/ unter dem Schein eines rechten Ernsts/ ihm zum Advocaten vor/ mit Remonstrirung/ daß man einem vom Feinde gesandten Brief so bloß hin nicht glauben könte/ dafern man das Geld/ nach des Briefes laut und Inhalt/ bey ihm/ oder in seinem Zelte nicht fünde; daraus man suchen liesse/ da sich dann dis falsch-verborgene Geld/ in benahmter Summa/ im Zelt befande/ daher Ulysses sich entschuldigte/ daß er ihn auf solche Weise länger nicht vertheidigen könte. Worauf <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0320" xml:id="pb-1267" n="[Metamorphosis, S. 144]"/><cb/><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1492 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7010345">Taurida</placeName>: allda sie/ vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3906">Könige Thoas</persName>/ über diese Menschen-Opffer gesetzt ward: Dahero <choice><sic>si</sic><corr>sie</corr></choice> einen besondern Haß auf die Griechen hatte; als die sie aufopffern wollen. Als sie aber ihren Bruder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-738 http://d-nb.info/gnd/118736558 http://viaf.org/viaf/62343965">Orestes</persName> erkannte/ halff si ihm/ zu der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-60 http://d-nb.info/gnd/118678132 http://viaf.org/viaf/806296">Diana</persName> Bildnus/ und nahmen also des Nachts zu Schiffe die Flucht mit einander. Einige sagen/ daß dieses geschehen/ nachdem er den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3906">König Thoas</persName> umgebracht gehabt: Als er nach Hause kommen/ gab er seine Schwester/ die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2488">Electra</persName>/ seinem getreuen Mitgesellen/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3899">Pylades</persName>/ zum Weibe. Es sind zwar wol noch mehrere Erzehlungen/ vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-738 http://d-nb.info/gnd/118736558 http://viaf.org/viaf/62343965">Orestes</persName>: Gnug aber/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> verstanden den Tod seines Vatters/ und wie er seine Mutter umgebracht/ und den greulichen Tod gerochen habe. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-490">Menelaus</persName> aber ist/ mit seiner wiedererlangten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-412 http://d-nb.info/gnd/118548778 http://viaf.org/viaf/45094221">Helena</persName>/ nach der Zerstörung <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName> wiederum nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-938 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7011065">Sparta</placeName> zu Hause kommen. Alle vorerzehlte Greuel/ Blutschanden und Ehebrüche sind mit vielem Jammer/ schrecklichem Blutvergiessen/ und Morden-thaten befleckt/ vergolten und gestrafft worden/ zu einem Abschrecken von solchen schändlichen Lasterthaten und Sünden/ als merckliche Beyspiele/ so uns von denen alten Schreibern vorgestellt worden. Die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3508 http://d-nb.info/gnd/118694332 http://viaf.org/viaf/59878509">Furien</persName> so den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-738 http://d-nb.info/gnd/118736558 http://viaf.org/viaf/62343965">Orestes</persName> qvälten/ sind anders nichts/ als das Nagen und die schmertzlichen Bisse des bösen Gewissens/ oder des anklagenden Gemüts/ über den begangenem Mutter-mord. Unter die Griechische Helden/ muß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> alhier auch einmischen den Trojanischen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-483 http://d-nb.info/gnd/11850083X http://viaf.org/viaf/62339660">Aeneas</persName>/ damit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> auch seines Geschlechts und Ursprungs benachrichtet werden.</p> <p rendition="#c" xml:id="p1267.1">Vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-483 http://d-nb.info/gnd/11850083X http://viaf.org/viaf/62339660">Aeneas</persName>.</p> <p><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-483 http://d-nb.info/gnd/11850083X http://viaf.org/viaf/62339660">Aeneas</persName> war ein Sohn der Göttinn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName> und des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1469 http://d-nb.info/gnd/135589746 http://viaf.org/viaf/23361040">Anchises</persName>/ und dieser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3907">Capys</persName>/ des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-396">Pryamus</persName> Bruders Sohn. Des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-483 http://d-nb.info/gnd/11850083X http://viaf.org/viaf/62339660">Aeneas</persName> Gemahlin war <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3908 http://d-nb.info/gnd/119115093 http://viaf.org/viaf/57417815">Creusa</persName> des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-396">Priamus</persName>/ Königs von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName>/ Tochter. Er erwiese sich/ in dem Kriege wider die Griechen/ sehr tapffer/ im Nohtfall entsetzt einmal von seiner Mutter der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName>/ das andere mal vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-528 http://d-nb.info/gnd/11952354X http://viaf.org/viaf/8199845">Neptunus</persName>. Seine Glück- und Unglücks-Fälle/ die ihm/ nach der Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName> Untergange/ begegnet/ folgen hier und dar/ mit Erklär- und Auslegung nach.</p> <p rendition="#c">Vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName>.</p> <p><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">ULysses</persName> war ein Sohn des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3058">Laërtes</persName> und der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3054">Anticlia</persName>/ wiewol Einige(so des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-394 http://d-nb.info/gnd/118501194 http://viaf.org/viaf/62339710">Ajax</persName> Vorgeben befestigen/) ihn halten für einen Sohn des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-511 http://d-nb.info/gnd/118614797 http://viaf.org/viaf/67258418">Sisyphus</persName> und der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3054">Anticlia</persName>/ einer <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3054">Tochter des Autolycus</persName>/ und daß ihn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3058">Laertes</persName> an Kinds-Statt aufgenommen habe. Er ward geboren/ vor der völligen Rechnung/ und ehe seine Geburts-Zeit erfüllet war: dieweil seine Mutter auf der Reise nach dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1495">Berg Nerit</placeName> bey <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1293 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1007519">Ithaca</placeName>/ auf einem glatten Wege ausgleitend/ einen schweren Fall gethan/ und also kurtz darauf niederkommen war. Er wurde Herr oder König der rauhen steinklippigen Insel <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1293 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1007519">Ithaca</placeName>: Und nachdem er zum männlichen Alter kommen/ heiratete er die schöne<cb/> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-472 http://d-nb.info/gnd/118790277 http://viaf.org/viaf/47558096">Penelope</persName>/ des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3006">Icarus</persName> Tochter/ mit welcher er einen <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> thörichte Gestalt/ daß er vor <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName> nicht mit ziehen dörffe.</note> Sohn/ Namens <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3221 http://d-nb.info/gnd/118756419 http://viaf.org/viaf/8183225">Telemachus</persName>/ zeugete. Er liebte sie dermassen inbrünstig/ daß er alle Mittel erdachte/ wie er mit denen Griechischen Helden (wozu er sonst eydlich verbunden war) nicht vor <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName> ziehen/ sondern bey ihr bleiben möchte. Deswegen er sich toll und unsinnig stellte. Er gieng den Seestrand mit sehr ungleichen Thieren/ umzupflügen; säete Saltz/ und wuste sich sehr wunderlich zu geberden. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palamedes</persName> aber/ ein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Sohn Nauplius</persName>/ des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1951">Königs von Euboea</persName>/ welcher sein Tod-feind/ und ein überaus listiger Mann war/ erfand einen Raht/ diese Stellung und Verdeckung aufzudecken: in dem er den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3221 http://d-nb.info/gnd/118756419 http://viaf.org/viaf/8183225">Telemachus</persName>/ so noch ein gar kleines Kind war/ nahm/ und in die Furche vor den Pflug legte/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> sein Kind ersehend/ begunte die Thiere zu wenden/ damit er das Kind nicht möchte beleidigen. Woraus dann sein Betrug erkannt und offenbar wurde/ und er mit fort muste. Und weil er/ durch einen Wahrsager/ Namens <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Asius</persName> / verstanden/ wo <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-110 http://d-nb.info/gnd/118500384 http://viaf.org/viaf/76551205">Achilles</persName> sich verborgen hielte/ wolte er selbigen in Gestalt eines Kramers auch entdecken und offenbar machen/ wie im vorhergehendem Buche <note place="right">Tapffere Thaten des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName>.</note> erzehlt worden. Er hat sich sehr behend/ listig und tapffer erwiesen. Unter andern/ holte und brachte er vor <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName> Pfeile/ die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName> dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3909 http://d-nb.info/gnd/118742256 http://viaf.org/viaf/37711691">Philoctetes</persName> gab/ des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2039 http://d-nb.info/gnd/119027836 http://viaf.org/viaf/45102838">Pelops</persName> Gebeine/ und die unter dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1563">Thor Scaea</placeName> ligende Asche vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-717">Laomedon</persName>; aber von der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1493">Trojanischen Burg</placeName>/ das Palladium/ nachdem er die Wacht daselbst getödtet hatte; wie auch/ mit Hülffe des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1519 http://d-nb.info/gnd/11931522X http://viaf.org/viaf/72201385">Diomedes</persName>/ des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3910 http://d-nb.info/gnd/118641964 http://viaf.org/viaf/3264046">Rhesus</persName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3910 http://d-nb.info/gnd/118641964 http://viaf.org/viaf/3264046">Königs von Thracien</persName> Pferde/ nachdem sie selbigen getödtet hatten: ohne welche Dinge die Stadt nicht zu erobern war. Sein Haß auf den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palamedes</persName> nahm daher desto mehr zu: Es war <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName>/ um Proviant vor die Armee und das Lager nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-222 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001303">Thracien</placeName> gesand; kam aber ledig wieder/ mit dem Vorwand/ daß er nichts gefunden. Als dieses <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palamedes</persName> hörte/ wolte er es nicht glauben: machte sich daher selbsten auf/ und bracht eine grosse Menge Getreids mit sich zuruck: weswegen ihme <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> heimlich und verdeckter Weise ihm nach dem Leben zielte/ und eine Falle zurichtete; indem er/ im Namen des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-396">Priamus</persName>/ einen Brief an ihn stellte/ worinnen Jener sich gegen ihm bedanckte/ wegen <note place="right">Schnöde und schändliche That vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> an <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palamedes</persName> begangen.</note> des angebottnen Dienstes/ nemlich eine ihn unbekandte Verrätherey ins Werck zu setzen/ und daß er ihme deswegen eine gewisse Summa Gelds überschicke/ welches <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> in eben dem Gewichte an Gold in des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palemedes</persName> Gezelt heimlich unter die Erde verbergen lassen/ durch diesen/ mit List geschickt/ und aufgefangnen Brief/ ward <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palamedes</persName>/ nachdem er in vollem Raht abgelesen worden/ einer Verrätherey überzeugt; Allhier stellte sich <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName>/ gantz arglistiger Weise/ unter dem Schein eines rechten Ernsts/ ihm zum Advocaten vor/ mit Remonstrirung/ daß man einem vom Feinde gesandten Brief so bloß hin nicht glauben könte/ dafern man das Geld/ nach des Briefes laut und Inhalt/ bey ihm/ oder in seinem Zelte nicht fünde; daraus man suchen liesse/ da sich dann dis falsch-verborgene Geld/ in benahmter Summa/ im Zelt befande/ daher <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> sich entschuldigte/ daß er ihn auf solche Weise länger nicht vertheidigen könte. Worauf </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[Metamorphosis, S. 144]/0320]
Taurida: allda sie/ vom Könige Thoas/ über diese Menschen-Opffer gesetzt ward: Dahero sie einen besondern Haß auf die Griechen hatte; als die sie aufopffern wollen. Als sie aber ihren Bruder Orestes erkannte/ halff si ihm/ zu der Diana Bildnus/ und nahmen also des Nachts zu Schiffe die Flucht mit einander. Einige sagen/ daß dieses geschehen/ nachdem er den König Thoas umgebracht gehabt: Als er nach Hause kommen/ gab er seine Schwester/ die Electra/ seinem getreuen Mitgesellen/ dem Pylades/ zum Weibe. Es sind zwar wol noch mehrere Erzehlungen/ vom Orestes: Gnug aber/ daß wir verstanden den Tod seines Vatters/ und wie er seine Mutter umgebracht/ und den greulichen Tod gerochen habe. Menelaus aber ist/ mit seiner wiedererlangten Helena/ nach der Zerstörung Troja wiederum nach Sparta zu Hause kommen. Alle vorerzehlte Greuel/ Blutschanden und Ehebrüche sind mit vielem Jammer/ schrecklichem Blutvergiessen/ und Morden-thaten befleckt/ vergolten und gestrafft worden/ zu einem Abschrecken von solchen schändlichen Lasterthaten und Sünden/ als merckliche Beyspiele/ so uns von denen alten Schreibern vorgestellt worden. Die Furien so den Orestes qvälten/ sind anders nichts/ als das Nagen und die schmertzlichen Bisse des bösen Gewissens/ oder des anklagenden Gemüts/ über den begangenem Mutter-mord. Unter die Griechische Helden/ muß ich alhier auch einmischen den Trojanischen Aeneas/ damit wir auch seines Geschlechts und Ursprungs benachrichtet werden.
Vom Aeneas.
Aeneas war ein Sohn der Göttinn Venus und des Anchises/ und dieser Capys/ des Pryamus Bruders Sohn. Des Aeneas Gemahlin war Creusa des Priamus/ Königs von Troja/ Tochter. Er erwiese sich/ in dem Kriege wider die Griechen/ sehr tapffer/ im Nohtfall entsetzt einmal von seiner Mutter der Venus/ das andere mal vom Neptunus. Seine Glück- und Unglücks-Fälle/ die ihm/ nach der Stadt Troja Untergange/ begegnet/ folgen hier und dar/ mit Erklär- und Auslegung nach.
Vom Ulysses.
ULysses war ein Sohn des Laërtes und der Anticlia/ wiewol Einige(so des Ajax Vorgeben befestigen/) ihn halten für einen Sohn des Sisyphus und der Anticlia/ einer Tochter des Autolycus/ und daß ihn Laertes an Kinds-Statt aufgenommen habe. Er ward geboren/ vor der völligen Rechnung/ und ehe seine Geburts-Zeit erfüllet war: dieweil seine Mutter auf der Reise nach dem Berg Nerit bey Ithaca/ auf einem glatten Wege ausgleitend/ einen schweren Fall gethan/ und also kurtz darauf niederkommen war. Er wurde Herr oder König der rauhen steinklippigen Insel Ithaca: Und nachdem er zum männlichen Alter kommen/ heiratete er die schöne
Penelope/ des Icarus Tochter/ mit welcher er einen Sohn/ Namens Telemachus/ zeugete. Er liebte sie dermassen inbrünstig/ daß er alle Mittel erdachte/ wie er mit denen Griechischen Helden (wozu er sonst eydlich verbunden war) nicht vor Troja ziehen/ sondern bey ihr bleiben möchte. Deswegen er sich toll und unsinnig stellte. Er gieng den Seestrand mit sehr ungleichen Thieren/ umzupflügen; säete Saltz/ und wuste sich sehr wunderlich zu geberden. Palamedes aber/ ein Sohn Nauplius/ des Königs von Euboea/ welcher sein Tod-feind/ und ein überaus listiger Mann war/ erfand einen Raht/ diese Stellung und Verdeckung aufzudecken: in dem er den Telemachus/ so noch ein gar kleines Kind war/ nahm/ und in die Furche vor den Pflug legte/ Ulysses sein Kind ersehend/ begunte die Thiere zu wenden/ damit er das Kind nicht möchte beleidigen. Woraus dann sein Betrug erkannt und offenbar wurde/ und er mit fort muste. Und weil er/ durch einen Wahrsager/ Namens Asius / verstanden/ wo Achilles sich verborgen hielte/ wolte er selbigen in Gestalt eines Kramers auch entdecken und offenbar machen/ wie im vorhergehendem Buche erzehlt worden. Er hat sich sehr behend/ listig und tapffer erwiesen. Unter andern/ holte und brachte er vor Troja Pfeile/ die Hercules dem Philoctetes gab/ des Pelops Gebeine/ und die unter dem Thor Scaea ligende Asche vom Laomedon; aber von der Trojanischen Burg/ das Palladium/ nachdem er die Wacht daselbst getödtet hatte; wie auch/ mit Hülffe des Diomedes/ des Rhesus/ Königs von Thracien Pferde/ nachdem sie selbigen getödtet hatten: ohne welche Dinge die Stadt nicht zu erobern war. Sein Haß auf den Palamedes nahm daher desto mehr zu: Es war Ulysses/ um Proviant vor die Armee und das Lager nach Thracien gesand; kam aber ledig wieder/ mit dem Vorwand/ daß er nichts gefunden. Als dieses Palamedes hörte/ wolte er es nicht glauben: machte sich daher selbsten auf/ und bracht eine grosse Menge Getreids mit sich zuruck: weswegen ihme Ulysses heimlich und verdeckter Weise ihm nach dem Leben zielte/ und eine Falle zurichtete; indem er/ im Namen des Priamus/ einen Brief an ihn stellte/ worinnen Jener sich gegen ihm bedanckte/ wegen des angebottnen Dienstes/ nemlich eine ihn unbekandte Verrätherey ins Werck zu setzen/ und daß er ihme deswegen eine gewisse Summa Gelds überschicke/ welches Ulysses in eben dem Gewichte an Gold in des Palemedes Gezelt heimlich unter die Erde verbergen lassen/ durch diesen/ mit List geschickt/ und aufgefangnen Brief/ ward Palamedes/ nachdem er in vollem Raht abgelesen worden/ einer Verrätherey überzeugt; Allhier stellte sich Ulysses/ gantz arglistiger Weise/ unter dem Schein eines rechten Ernsts/ ihm zum Advocaten vor/ mit Remonstrirung/ daß man einem vom Feinde gesandten Brief so bloß hin nicht glauben könte/ dafern man das Geld/ nach des Briefes laut und Inhalt/ bey ihm/ oder in seinem Zelte nicht fünde; daraus man suchen liesse/ da sich dann dis falsch-verborgene Geld/ in benahmter Summa/ im Zelt befande/ daher Ulysses sich entschuldigte/ daß er ihn auf solche Weise länger nicht vertheidigen könte. Worauf
Ulysses thörichte Gestalt/ daß er vor Troja nicht mit ziehen dörffe.
Tapffere Thaten des Ulysses.
Schnöde und schändliche That vom Ulysses an Palamedes begangen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |