Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.Abbildung der alten weltberühmsten Assyri- schen/ Griechischen/ Römischen Monarchen/ Feld- Herren/ Gesetzgeber und Burgermeister/ Philosophen/ Poeten/ Welt-belobster Manns und Weibs- Personen. Aus den kunstreichen Antichen/ Statuen auch Kleino- dien/ in Sardonich/ Jaspis/ Carneol/ Onich/ Chrystall/ Agat/ Hyazint/Ametist/Lasurstein/Plasma/Chalcedoniern/Marmel/Gold/ Silber/Metallen/Metallionen/ Schau- und Gedächtnus- Pfennigen/entnommen; Nebst bey-gefügter Historischer Erklärung derselben. [Spaltenumbruch]
Pl. A. 1. Priamus. PRiamus, des Trojanischen Königs Laomedontis Sohn/ war/ samt seiner gantzen Nachkommenschafft/ dem unbeständigem Glück gar sehr unterworffen: welches mit ihm/ und seiner Familie etwas sonderliches beschlossen hatte. Wiewol die Hauptwirckung solcher wandelbaren Fortun/ in seiner selbsteigener unvorsichtigen Entschliessung stäckte. Denn nachdem er/ wider gegebenen guten Rath der Seinigen/ dem Menelaus seine entführte Gemahlin/ die Helena nicht wieder heraus geben/ sondern vielmehr ihrem Entführer/ seinem Sohn dem Paris willfahren/ und durch solche Vorenthaltung/ die beschehene Entführung seiner Schwester der Hesione sich rächen wollen: ist endlich darüber die Stadt Troja/ja/ schier das gantze kleinere Asia/ zu grunde gegangen. Massen dann die Griechische Fürsten/ durch eine 10. jährige Belägerung/ bemeldte Stadt einbekommen/ in die Aschen gelegt/ und bis auf den Grund verderbt; auch Priamus selbst drüber erwürgt/ und seine Hinterlassene/ in die Gefangenschafft Priami unbeständiges Glück. weggeführt worden. Cicero schreibt von ihme/ im ersten Buch der Tusculanischen Fragen/ daß er 50. Söhne gehabt/ aus welchen er 17. mit der Hecuba, seiner rechtmässigen Gemahlin/ die übrigen aber alle mit andern erzeuget habe; welche er doch sämtlich; nebenst seinem selbsteigenen Leben und Königreich/ auf einmal verlieren müssen. Worvon der vortreffliche Griechische Poet Homerus, in seinen Schrifften von der Trojanischen Zerstörung/ mit mehrern umständlich mag besehen werden. 2.Palamedes. PAlamedes, ein Sohn Nauplii, und König der Insul Euboeae, ward/ bey Troja/ durch Hinterlist Ulyssis um das Leben gebracht. Welches sich folgender Gestalt begeben. Nachdeme[Spaltenumbruch] die Griechen/ wegen der vom Paris entführten Helena/ des Königs Menelai Gemahlin/ zu dem Trojanischen Kriege zusammen beruffen worden/ und Ulysses/ damit er bey seiner Penelope daheim verbleiben möchte/ sich rasend/ oder unsinnig angestellet/ und mit unterschiedlicher Art Thieren/ am Gestade des Meers/ geackert: Hat Palamedes, auf daß er die mit dem Schein der Wahnsinnigkeit verlarvte/ gute Vernunfft Ulyssis entdecken möchte/ dessen Sohn vor den Pflug gestellet: wordurch der Betrug ans Liecht gekommen. Als sie nun nachgehends/ im Lager vor Troja/ beysammen gestanden/ und Ulysses in Thracien/ von dannen einiges Ursachen des Ulyssischen Grolls und Neids wider Palamedes.Proviant/ und andere Nothdurfften zuholen ausgecommandirt worden/ aber/ verlangter Massen/ nichts überbracht/ hingegen Palamedes darauf/ aus selbigem Lande/ alle Nothdurfften in grosser Menge herbey geschaffet; hat Ulysses hieraus abgenommen/ Palamedes wäre ihme und seinem Glück zu wider; dahero sich an demselben zu rächen/ und/ wo möglich/ ihm vom Brot zuthun/ gesuchet. Weil dann Ulysses wol gewust/ daß Palamedes viel Golds und Silbers bey sich führte: Als ließ er ihme solches in dessen Abwesenheit verstecken; gieng hernach hin/ und klagte Palamedem, bey denen andern anwesenden Griechischen Fürsten und Kriegs-Häuptern an/ vorgebend/ daß selbiger/ von den Trojanern/ mit Gelde/ um Falsche Beschuldigung und unschuldiger Tod Palamedis. die Griechen in ihre Hände zu liefern/ verrähterisch bestochen wäre. Ob nun zwar Palamedes, wider dieses fälschliche Angeben; sich aufs beste entschuldigte: So ist er doch/ nach befinden des vom Ulysses versteckten Geldes/ als ein Verräther/ unschuldiger weise/ zum Tode verurtheilt/ und gesteiniget worden. 3. Dido. DIese war eine Tochter Beli, des Königs zu Tyro, und Gemahlin des hohen Priesters Sichaei: welchen ihr Bruder König Pygmalion, wegen habenden grossen Schatzes/ umbringen ließ. Als aber Dido den Mord ihres Mannes erfahren: Abbildung der alten weltberühmsten Assyri- schen/ Griechischen/ Römischen Monarchen/ Feld- Herren/ Gesetzgeber und Burgermeister/ Philosophen/ Poeten/ Welt-belobster Manns und Weibs- Personen. Aus den kunstreichen Antichen/ Statuen auch Kleino- dien/ in Sardonich/ Jaspis/ Carneol/ Onich/ Chrystall/ Agat/ Hyazint/Ametist/Lasurstein/Plasma/Chalcedoniern/Marmel/Gold/ Silber/Metallen/Metallionen/ Schau- und Gedächtnus- Pfennigen/entnommen; Nebst bey-gefügter Historischer Erklärung derselben. [Spaltenumbruch]
Pl. A. 1. Priamus. PRiamus, des Trojanischen Königs Laomedontis Sohn/ war/ samt seiner gantzen Nachkommenschafft/ dem unbeständigem Glück gar sehr unterworffen: welches mit ihm/ und seiner Familie etwas sonderliches beschlossen hatte. Wiewol die Hauptwirckung solcher wandelbaren Fortun/ in seiner selbsteigener unvorsichtigen Entschliessung stäckte. Denn nachdem er/ wider gegebenen guten Rath der Seinigen/ dem Menelaus seine entführte Gemahlin/ die Helena nicht wieder heraus geben/ sondern vielmehr ihrem Entführer/ seinem Sohn dem Paris willfahren/ und durch solche Vorenthaltung/ die beschehene Entführung seiner Schwester der Hesione sich rächen wollen: ist endlich darüber die Stadt Troja/ja/ schier das gantze kleinere Asia/ zu grunde gegangen. Massen dann die Griechische Fürsten/ durch eine 10. jährige Belägerung/ bemeldte Stadt einbekommen/ in die Aschen gelegt/ und bis auf den Grund verderbt; auch Priamus selbst drüber erwürgt/ und seine Hinterlassene/ in die Gefangenschafft Priami unbeständiges Glück. weggeführt worden. Cicero schreibt von ihme/ im ersten Buch der Tusculanischen Fragen/ daß er 50. Söhne gehabt/ aus welchen er 17. mit der Hecuba, seiner rechtmässigen Gemahlin/ die übrigen aber alle mit andern erzeuget habe; welche er doch sämtlich; nebenst seinem selbsteigenen Leben und Königreich/ auf einmal verlieren müssen. Worvon der vortreffliche Griechische Poët Homerus, in seinen Schrifften von der Trojanischen Zerstörung/ mit mehrern umständlich mag besehen werden. 2.Palamedes. PAlamedes, ein Sohn Nauplii, und König der Insul Euboeae, ward/ bey Troja/ durch Hinterlist Ulyssis um das Leben gebracht. Welches sich folgender Gestalt begeben. Nachdeme[Spaltenumbruch] die Griechen/ wegen der vom Paris entführten Helena/ des Königs Menelai Gemahlin/ zu dem Trojanischen Kriege zusammen beruffen worden/ und Ulysses/ damit er bey seiner Penelope daheim verbleiben möchte/ sich rasend/ oder unsinnig angestellet/ und mit unterschiedlicher Art Thieren/ am Gestade des Meers/ geackert: Hat Palamedes, auf daß er die mit dem Schein der Wahnsinnigkeit verlarvte/ gute Vernunfft Ulyssis entdecken möchte/ dessen Sohn vor den Pflug gestellet: wordurch der Betrug ans Liecht gekommen. Als sie nun nachgehends/ im Lager vor Troja/ beysammen gestanden/ und Ulysses in Thracien/ von dannen einiges Ursachen des Ulyssischen Grolls und Neids wider Palamedes.Proviant/ und andere Nothdurfften zuholen ausgecommandirt worden/ aber/ verlangter Massen/ nichts überbracht/ hingegen Palamedes darauf/ aus selbigem Lande/ alle Nothdurfften in grosser Menge herbey geschaffet; hat Ulysses hieraus abgenommen/ Palamedes wäre ihme und seinem Glück zu wider; dahero sich an demselben zu rächen/ und/ wo möglich/ ihm vom Brot zuthun/ gesuchet. Weil dann Ulysses wol gewust/ daß Palamedes viel Golds und Silbers bey sich führte: Als ließ er ihme solches in dessen Abwesenheit verstecken; gieng hernach hin/ und klagte Palamedem, bey denen andern anwesenden Griechischen Fürsten und Kriegs-Häuptern an/ vorgebend/ daß selbiger/ von den Trojanern/ mit Gelde/ um Falsche Beschuldigung und unschuldiger Tod Palamedis. die Griechen in ihre Hände zu liefern/ verrähterisch bestochen wäre. Ob nun zwar Palamedes, wider dieses fälschliche Angeben; sich aufs beste entschuldigte: So ist er doch/ nach befinden des vom Ulysses versteckten Geldes/ als ein Verräther/ unschuldiger weise/ zum Tode verurtheilt/ und gesteiniget worden. 3. Dido. DIese war eine Tochter Beli, des Königs zu Tyro, und Gemahlin des hohen Priesters Sichaei: welchen ihr Bruder König Pygmalion, wegen habenden grossen Schatzes/ umbringen ließ. Als aber Dido den Mord ihres Mannes erfahren: <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0036" xml:id="pb-1017" n="[III (Malerei), S. 26]"/> <div xml:id="d1017.1"> <head> Abbildung der alten weltberühmsten Assyri-<lb/> schen/ Griechischen/ Römischen Monarchen/ Feld-<lb/> Herren/ Gesetzgeber und Burgermeister/ Philosophen/<lb/> Poeten/ Welt-belobster Manns und Weibs-<lb/> Personen. </head><lb/> <head> Aus den kunstreichen Antichen/ Statuen auch Kleino-<lb/> dien/ in Sardonich/ Jaspis/ Carneol/ Onich/ Chrystall/ Agat/<lb/> Hyazint/Ametist/Lasurstein/Plasma/Chalcedoniern/Marmel/Gold/<lb/> Silber/Metallen/Metallionen/ Schau- und Gedächtnus-<lb/> Pfennigen/entnommen; </head><lb/> <head> Nebst bey-gefügter Historischer Erklärung derselben. </head><lb/> <cb/> <p rendition="#c" xml:id="p1017.3"><note place="right"><hi rendition="#aq"><ref target="#figure-1018.1">Pl. A. 1.</ref></hi></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-396"><hi rendition="#aq">Priamus</hi></persName>.</p> <p><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-396"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">P</hi>Riamus</hi></persName>, des Trojanischen Königs <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-717"><hi rendition="#aq">Laomedontis</hi></persName> Sohn/ war/ samt seiner gantzen Nachkommenschafft/ dem unbeständigem Glück gar sehr unterworffen: welches mit ihm/ und seiner Familie etwas sonderliches beschlossen hatte. Wiewol die Hauptwirckung solcher wandelbaren Fortun/ in seiner selbsteigener unvorsichtigen Entschliessung stäckte. Denn nachdem er/ wider gegebenen guten Rath der Seinigen/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-490"><hi rendition="#aq">Menelaus</hi></persName> seine entführte Gemahlin/ die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-412 http://d-nb.info/gnd/118548778 http://viaf.org/viaf/45094221">Helena</persName> nicht wieder heraus geben/ sondern vielmehr ihrem Entführer/ seinem Sohn dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-514 http://d-nb.info/gnd/118739301 http://viaf.org/viaf/807597">Paris</persName> willfahren/ und durch solche Vorenthaltung/ die beschehene Entführung seiner Schwester der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-718"><hi rendition="#aq">Hesione</hi></persName> sich rächen wollen: ist endlich darüber die Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName>/ja/ schier das gantze kleinere <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-349 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000004">Asia</placeName>/ zu grunde gegangen. Massen dann die Griechische Fürsten/ durch eine 10. jährige Belägerung/ bemeldte Stadt einbekommen/ in die Aschen gelegt/ und bis auf den Grund verderbt; auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-396"><hi rendition="#aq">Priamus</hi></persName> selbst drüber erwürgt/ und seine Hinterlassene/ in die Gefangenschafft <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-396">Priami</persName> unbeständiges Glück.</note> weggeführt worden. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-344 http://d-nb.info/gnd/118520814 http://viaf.org/viaf/100196617"><hi rendition="#aq">Cicero</hi></persName> schreibt von ihme/ im ersten Buch der Tusculanischen Fragen/ daß er 50. Söhne gehabt/ aus welchen er 17. mit der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1948"><hi rendition="#aq">Hecuba</hi></persName>, seiner rechtmässigen Gemahlin/ die übrigen aber alle mit andern erzeuget habe; welche er doch sämtlich; nebenst seinem selbsteigenen Leben und Königreich/ auf einmal verlieren müssen. Worvon der vortreffliche Griechische <hi rendition="#aq">Poët <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-109 http://d-nb.info/gnd/11855333X http://viaf.org/viaf/63292865">Homerus</persName>,</hi> in seinen Schrifften von der Trojanischen Zerstörung/ mit mehrern umständlich mag besehen werden.</p> <p rendition="#c" xml:id="p1017.2"><note place="right"><ref target="#figure-1018.1">2.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">Palamedes</hi></persName>. </p> <p><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">PAlamedes</hi></persName>, ein Sohn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1951"><hi rendition="#aq">Nauplii</hi></persName>, und König der Insul <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-183 http://www.geonames.org/262565/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002677"><hi rendition="#aq">Euboeae</hi></placeName>, ward/ bey <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName>/ durch Hinterlist <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulyssis</persName> um das Leben gebracht. Welches sich folgender Gestalt begeben. Nachdeme<cb/> die Griechen/ wegen der vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-514 http://d-nb.info/gnd/118739301 http://viaf.org/viaf/807597">Paris</persName> entführten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-412 http://d-nb.info/gnd/118548778 http://viaf.org/viaf/45094221">Helena</persName>/ des Königs <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-490"><hi rendition="#aq">Menelai</hi></persName> Gemahlin/ zu dem Trojanischen Kriege zusammen beruffen worden/ und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName>/ damit er bey seiner <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-472 http://d-nb.info/gnd/118790277 http://viaf.org/viaf/47558096"><hi rendition="#aq">Penelope</hi></persName> daheim verbleiben möchte/ sich rasend/ oder unsinnig angestellet/ und mit unterschiedlicher Art Thieren/ am Gestade des Meers/ geackert: Hat <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">Palamedes</hi></persName>, auf daß er die mit dem Schein der Wahnsinnigkeit verlarvte/ gute Vernunfft <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulyssis</persName> entdecken möchte/ dessen Sohn vor den Pflug gestellet: wordurch der Betrug ans Liecht gekommen. Als sie nun nachgehends/ im Lager vor <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName>/ beysammen gestanden/ und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-222 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001303">Thracien</placeName>/ von dannen einiges <note place="right">Ursachen des Ulyssischen Grolls und Neids wider <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palamedes</persName>.</note><hi rendition="#aq">Proviant</hi>/ und andere Nothdurfften zuholen ausgecommandirt worden/ aber/ verlangter Massen/ nichts überbracht/ hingegen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">Palamedes</hi></persName> darauf/ aus selbigem Lande/ alle Nothdurfften in grosser Menge herbey geschaffet; hat <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> hieraus abgenommen/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">Palamedes</hi></persName> wäre ihme und seinem Glück zu wider; dahero sich an demselben zu rächen/ und/ wo möglich/ ihm vom Brot zuthun/ gesuchet. Weil dann <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> wol gewust/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">Palamedes</hi></persName> viel Golds und Silbers bey sich führte: Als ließ er ihme solches in dessen Abwesenheit verstecken; gieng hernach hin/ und klagte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">Palamedem</hi></persName>, bey denen andern anwesenden Griechischen Fürsten und Kriegs-Häuptern an/ vorgebend/ daß selbiger/ von den Trojanern/ mit Gelde/ um <note place="right">Falsche Beschuldigung und unschuldiger Tod <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174">Palamedis</persName>.</note> die Griechen in ihre Hände zu liefern/ verrähterisch bestochen wäre. Ob nun zwar <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1950 http://d-nb.info/gnd/118951491 http://viaf.org/viaf/50025174"><hi rendition="#aq">Palamedes</hi></persName>, wider dieses fälschliche Angeben; sich aufs beste entschuldigte: So ist er doch/ nach befinden des vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-488 http://d-nb.info/gnd/118589385 http://viaf.org/viaf/120700269">Ulysses</persName> versteckten Geldes/ als ein Verräther/ unschuldiger weise/ zum Tode verurtheilt/ und gesteiniget worden.</p> <p rendition="#c" xml:id="p1017.1"><note place="right"><ref target="#figure-1018.1">3.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1576 http://d-nb.info/gnd/118525271 http://viaf.org/viaf/57406084"><hi rendition="#aq">Dido</hi></persName>. </p> <p>DIese war eine Tochter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4972"><hi rendition="#aq">Beli</hi></persName>, des Königs zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-263 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002862"><hi rendition="#aq">Tyro</hi></placeName>, und Gemahlin des hohen Priesters <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1992"><hi rendition="#aq">Sichaei</hi></persName>: welchen ihr Bruder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-124 http://d-nb.info/gnd/118597213 http://viaf.org/viaf/54940935">König <hi rendition="#aq">Pygmalion</hi></persName>, wegen habenden grossen Schatzes/ umbringen ließ. Als aber <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1576 http://d-nb.info/gnd/118525271 http://viaf.org/viaf/57406084">Dido</persName> den Mord ihres Mannes erfahren: </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[III (Malerei), S. 26]/0036]
Abbildung der alten weltberühmsten Assyri-
schen/ Griechischen/ Römischen Monarchen/ Feld-
Herren/ Gesetzgeber und Burgermeister/ Philosophen/
Poeten/ Welt-belobster Manns und Weibs-
Personen.
Aus den kunstreichen Antichen/ Statuen auch Kleino-
dien/ in Sardonich/ Jaspis/ Carneol/ Onich/ Chrystall/ Agat/
Hyazint/Ametist/Lasurstein/Plasma/Chalcedoniern/Marmel/Gold/
Silber/Metallen/Metallionen/ Schau- und Gedächtnus-
Pfennigen/entnommen;
Nebst bey-gefügter Historischer Erklärung derselben.
Priamus.
Pl. A. 1. PRiamus, des Trojanischen Königs Laomedontis Sohn/ war/ samt seiner gantzen Nachkommenschafft/ dem unbeständigem Glück gar sehr unterworffen: welches mit ihm/ und seiner Familie etwas sonderliches beschlossen hatte. Wiewol die Hauptwirckung solcher wandelbaren Fortun/ in seiner selbsteigener unvorsichtigen Entschliessung stäckte. Denn nachdem er/ wider gegebenen guten Rath der Seinigen/ dem Menelaus seine entführte Gemahlin/ die Helena nicht wieder heraus geben/ sondern vielmehr ihrem Entführer/ seinem Sohn dem Paris willfahren/ und durch solche Vorenthaltung/ die beschehene Entführung seiner Schwester der Hesione sich rächen wollen: ist endlich darüber die Stadt Troja/ja/ schier das gantze kleinere Asia/ zu grunde gegangen. Massen dann die Griechische Fürsten/ durch eine 10. jährige Belägerung/ bemeldte Stadt einbekommen/ in die Aschen gelegt/ und bis auf den Grund verderbt; auch Priamus selbst drüber erwürgt/ und seine Hinterlassene/ in die Gefangenschafft weggeführt worden. Cicero schreibt von ihme/ im ersten Buch der Tusculanischen Fragen/ daß er 50. Söhne gehabt/ aus welchen er 17. mit der Hecuba, seiner rechtmässigen Gemahlin/ die übrigen aber alle mit andern erzeuget habe; welche er doch sämtlich; nebenst seinem selbsteigenen Leben und Königreich/ auf einmal verlieren müssen. Worvon der vortreffliche Griechische Poët Homerus, in seinen Schrifften von der Trojanischen Zerstörung/ mit mehrern umständlich mag besehen werden.
Priami unbeständiges Glück. Palamedes.
2. PAlamedes, ein Sohn Nauplii, und König der Insul Euboeae, ward/ bey Troja/ durch Hinterlist Ulyssis um das Leben gebracht. Welches sich folgender Gestalt begeben. Nachdeme
die Griechen/ wegen der vom Paris entführten Helena/ des Königs Menelai Gemahlin/ zu dem Trojanischen Kriege zusammen beruffen worden/ und Ulysses/ damit er bey seiner Penelope daheim verbleiben möchte/ sich rasend/ oder unsinnig angestellet/ und mit unterschiedlicher Art Thieren/ am Gestade des Meers/ geackert: Hat Palamedes, auf daß er die mit dem Schein der Wahnsinnigkeit verlarvte/ gute Vernunfft Ulyssis entdecken möchte/ dessen Sohn vor den Pflug gestellet: wordurch der Betrug ans Liecht gekommen. Als sie nun nachgehends/ im Lager vor Troja/ beysammen gestanden/ und Ulysses in Thracien/ von dannen einiges Proviant/ und andere Nothdurfften zuholen ausgecommandirt worden/ aber/ verlangter Massen/ nichts überbracht/ hingegen Palamedes darauf/ aus selbigem Lande/ alle Nothdurfften in grosser Menge herbey geschaffet; hat Ulysses hieraus abgenommen/ Palamedes wäre ihme und seinem Glück zu wider; dahero sich an demselben zu rächen/ und/ wo möglich/ ihm vom Brot zuthun/ gesuchet. Weil dann Ulysses wol gewust/ daß Palamedes viel Golds und Silbers bey sich führte: Als ließ er ihme solches in dessen Abwesenheit verstecken; gieng hernach hin/ und klagte Palamedem, bey denen andern anwesenden Griechischen Fürsten und Kriegs-Häuptern an/ vorgebend/ daß selbiger/ von den Trojanern/ mit Gelde/ um die Griechen in ihre Hände zu liefern/ verrähterisch bestochen wäre. Ob nun zwar Palamedes, wider dieses fälschliche Angeben; sich aufs beste entschuldigte: So ist er doch/ nach befinden des vom Ulysses versteckten Geldes/ als ein Verräther/ unschuldiger weise/ zum Tode verurtheilt/ und gesteiniget worden.
Ursachen des Ulyssischen Grolls und Neids wider Palamedes.
Falsche Beschuldigung und unschuldiger Tod Palamedis. Dido.
3. DIese war eine Tochter Beli, des Königs zu Tyro, und Gemahlin des hohen Priesters Sichaei: welchen ihr Bruder König Pygmalion, wegen habenden grossen Schatzes/ umbringen ließ. Als aber Dido den Mord ihres Mannes erfahren:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |