Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

2.Cyzicus.

JOsephus bezeuget/ daß Antiochus, König in Syrien/ mit den Beynamen Cyzicenus, in der Stadt Cyzico, so auf einer Insul gleiches Namens/ in dem Hellespont ligt/ auferzogen Antiochi Cyziceni Müntzbild. worden sey. Diese seine Bildnus stehet man/ mit einer Königlichen Cron/ und diesen Buchstaben KYZIKOC: auf der andern Seiten der Medaglie Vermutliche Bedeutung des Oliven Krantzes auf diesem Müntz-Stück. aber/ einen Oliven- Krantz/ mit dieser Beyschrifft KYZIKHNON NEO. vielleicht/ wie Appianus will/ darum/ weil Jupiter die Stadt und Insul Cyzicum seiner Tochter Palladi, zu einer Morgengabe mit gegeben. Massen dann die Innwohner derselben solcher/ mit sonderlicher Ehrerbietung zugethan waren/ und der Oehlzweig ihr/ der Göttin Pallas/ die solchen Zweig erfunden haben solle/ zugewiedmet worden/ wie Virgilius darvon also singet:

Adsis o Tegaee favens: oleaeque Minerva Inventrix & c.

Dieses Königs Herkunfft. Obiger König aber war ein Sohn Antiochi Soteri und Cleopatrae, auch ein halb-Bruder des Antiochi Gryphi, so Demetrii Sohn gewesen Und Ertödtung. von der Mutter her: wurde aber endlich/ auf Anstifften dieses seines Halb-Bruders Sohns Seleuci, aus Begierde zu herrschen/ um das Leben gebracht.

3.Demetrius.

Beschreibung des Müntz-Bildes Demetrii. DIeses Haupt und Bildnus Demetrii, mit einer Königlichen Cron/ und langem Bart/ hat/ auf der andern Seiten der Medaglie/ einen sitzenden Jupiter/ oberhalb nackend/ und unteren Theils/ bedecket. Mit der Rechten/ hält und reichet er ein Siegs-Zeichen empor/ und in der Lincken ein Streit-Beil/ oder Scepter/ was es seyn mag: worbey diese Wort zu lesen: BASILEOS DEMETRIOU ThEOU AUTOKATOROS. Welches soviel sagen will/ als Demetrii, des Königs und Monarchischen/ oder absoluten Gottes.

Eben dieser Demetrius wird auch/ von Fulvio Ursino angezogen: massen/ an den Lineamenten des Gesichts/ und langen Bart abzunehmen Was beym Ursino das Wort NIKATOROS auf der Müntze wolle anzeigen.: worbey auch diese Buchstaben erscheinen: BASILEOS DEMETRIOU ThEOU NIKATOROS. Fabri setzet ihn/ in seinen Anmerckungen/ unter die Könige von Macedonien. Daß aber Nicatoros darbey zu lesen/ bedeutet/ daß es derjenige Demetrius, welcher von Eusebio, als der zwolfte König in Syrien/ angezogen/ nach seiner Gefängnus aber und Tode des Bruders/ als vierzehnter/ angesetzet worden. Dieser wurde nach Seleuco, von denen Sorianern/ der andere Nicator genennt. Sein unglücklicher Krieg wider die Parther. Als er aber/ wider der Parther Krieg führte; ward er/ von deren Könige/ Arsacide, gefangen. Immittelst rebellirte Tryphon/ wider den jungen Alexander in Syrien/ und ließ selbigen erwürgen; bis endlich Antiochus/ der Bruder Demetrii, sich mit Cleopatra/ dieses seines Bruders Gemahlin/ vermählete/ dem Tryphon entgegen zoch/ und ihn erlegte. Welcher Sieg ihm beydes seine Macht/[Spaltenumbruch] und furchtsamen Respect/ bey vielen Orientalischen Königen/ vermehrte. Massen er dann nachgehends auch/ wider Thraatem, den Nachfolger Arsacidis, und König der Parther/ Krieg geführet. Seine Wiederbefreyung. Als dieser aber seine Macht gesehen/ hat er seinen Bruder Demetrium wieder losgelassen/ und demselben/ zu Wiedereroberung seines Reichs/ Volck und Mittel an die Hand gegeben. Dahero dieser Demetrius, auf Art und Weise der Parther/ mit einem grossen Bart/ gesehen wird: weil Ursach/ warum Alexanders Nachfolger abgeschorne Bärte getragen. er so lange Zeit/ unter solchem Volck gefangen gesessen. Dahin gegen die Nachfolger des Grossen Alexanders mehrentheils abgeschorne Bärte getragen/ nach dem Gebot und Gesetze so er hinterlassen/ daß seine Soldaten insgesamt ihre Bärte abscheren solten/ damit sie von ihren Feinden im Streit darbey nicht ergriffen würden.

4.Poppaea.

DIese Poppaea Sabina war eine Tochter des Poppaeae Sabinae Herkommen/ Reichthum an Gut und Schönheit/ und Römischen Bürgermeisters/ Titi Ollii, und ererbte/ nebenst sehr viele Reichthum/ von ihrer Mutter/ auch eine unvergleichliche Schönheit. Ihr erster Mann war Crispus Rufus, ein Römischer Edelmann/ von deme sie eine Tochter geboren. Nachgehends wurde sie/ von der Jugend und Freygebigkeit Ottonis, zu seinem Willen verleitet/ Wie sie Ottonis, und endlich Neronis, Buhlerin/ zuletzt gar Gemahlin/ worden. und begieng einen Ehebruch. Als aber dieser Otto, aus Unvorsichtigkeit/ beym Nerone, der schönen Gestalt und Anmutigkeit dieser Poppaeae zu viel gedachte; erweckte er dem Printzen eine Liebe und Begierde gegen derselben. Weswegen der Käyser ihrer theilhafftig zu werden/ ihn nacher Lusitanien schickte/ um daselbst die Stadthalterschafft zu bekleiden; und darauf ihrer/ als einer Beyschläfferin sich bediente: Und ob er wol nachgehends/ die Gemahlin Octaviam, als unfruchtbar/ von sich stieß: so vermählte er sich doch allein/ zu mehrerm Nachdruck seiner Laster/ mit dieser Poppaea. Mit welcher er auch eine Tochter erzeugte/ und dieselbe bald nach ihrem Tode/ weil sie nur 4. Monat gelebet/ zu einer Göttin machete. Bald darauf/ da sie wieder schwanger worden/ hat er sie mit Füssen gestossen: worvon sie gestorben. Ihr Leichnam wurde nicht nach Römischer Art und Weise verbrant; sondern mit wolriechendem Balsam und Gewürtz/ wie man denen Ausländischen Königen zu thun pflegte/ angefüllet/ in das Grab Julii geleget/ mit vortrefflicher Leichbegängnus gezieret: und sie/ von ihrem Gemahl Nerone, auf daß herrlichste herausgepriesen/ wegen ihrer Schönheit. Sie hatte Haare von Ambra-oder Agtsteinfarbe: Ihre Rede war hurtig und anmutig. Sie Ihr Haar/ und Lebens-Art. ließ sich gar selten offentlich sehen/ und zwar nicht anders/ als mit halb-bedecktem Gesichte: entweder Andern in ihrem anschauen destoweniger ein Genügen zu leisten/ oder weil sie glaubte/ dadurch viel Ihre Sorgfalt für die Schönheit. schöner zu scheinen. Sie lebte sehr zärtlich/ und beflisse sich/ mit höchsten Fleiß/ auf die Schönheit ihres Leibes: angemerckt sie/ von 500. Eselinnen/ welche Junge trugen/ die Milch zusammen bringen ließ/ und sich täglich darinnen badete. Die Pferde/ so ihr lieb waren/ liesse sie mit guldenen

[Spaltenumbruch]

2.Cyzicus.

JOsephus bezeuget/ daß Antiochus, König in Syrien/ mit den Beynamen Cyzicenus, in der Stadt Cyzico, so auf einer Insul gleiches Namens/ in dem Hellespont ligt/ auferzogen Antiochi Cyziceni Müntzbild. worden sey. Diese seine Bildnus stehet man/ mit einer Königlichen Cron/ und diesen Buchstaben KYZIKOC: auf der andern Seiten der Medaglie Vermutliche Bedeutung des Oliven Krantzes auf diesem Müntz-Stück. aber/ einen Oliven- Krantz/ mit dieser Beyschrifft KYZIKHNΩN NEO. vielleicht/ wie Appianus will/ darum/ weil Jupiter die Stadt und Insul Cyzicum seiner Tochter Palladi, zu einer Morgengabe mit gegeben. Massen dann die Innwohner derselben solcher/ mit sonderlicher Ehrerbietung zugethan waren/ und der Oehlzweig ihr/ der Göttin Pallas/ die solchen Zweig erfunden haben solle/ zugewiedmet worden/ wie Virgilius darvon also singet:

Adsis o Tegaee favens: oleaeque Minerva Inventrix & c.

Dieses Königs Herkunfft. Obiger König aber war ein Sohn Antiochi Soteri und Cleopatrae, auch ein halb-Bruder des Antiochi Gryphi, so Demetrii Sohn gewesen Und Ertödtung. von der Mutter her: wurde aber endlich/ auf Anstifften dieses seines Halb-Bruders Sohns Seleuci, aus Begierde zu herrschen/ um das Leben gebracht.

3.Demetrius.

Beschreibung des Müntz-Bildes Demetrii. DIeses Haupt und Bildnus Demetrii, mit einer Königlichen Cron/ und langem Bart/ hat/ auf der andern Seiten der Medaglie/ einen sitzenden Jupiter/ oberhalb nackend/ und unteren Theils/ bedecket. Mit der Rechten/ hält und reichet er ein Siegs-Zeichen empor/ und in der Lincken ein Streit-Beil/ oder Scepter/ was es seyn mag: worbey diese Wort zu lesen: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΗΜΗΤΡΙΟΥ ΘΕΟΥ ΑΥΤΟΚΑΤΩΡΟΣ. Welches soviel sagen will/ als Demetrii, des Königs und Monarchischen/ oder absoluten Gottes.

Eben dieser Demetrius wird auch/ von Fulvio Ursino angezogen: massen/ an den Lineamenten des Gesichts/ und langen Bart abzunehmen Was beym Ursino das Wort NIKATOROS auf der Müntze wolle anzeigen.: worbey auch diese Buchstaben erscheinen: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΗΜΗΤΡΙΟΥ ΘΕΟΥ ΝΙΚΑΤΟΡΟΣ. Fabri setzet ihn/ in seinen Anmerckungen/ unter die Könige von Macedonien. Daß aber Nicatoros darbey zu lesen/ bedeutet/ daß es derjenige Demetrius, welcher von Eusebio, als der zwolfte König in Syrien/ angezogen/ nach seiner Gefängnus aber und Tode des Bruders/ als vierzehnter/ angesetzet worden. Dieser wurde nach Seleuco, von denen Sorianern/ der andere Nicator genennt. Sein unglücklicher Krieg wider die Parther. Als er aber/ wider der Parther Krieg führte; ward er/ von deren Könige/ Arsacide, gefangen. Immittelst rebellirte Tryphon/ wider den jungen Alexander in Syrien/ und ließ selbigen erwürgen; bis endlich Antiochus/ der Bruder Demetrii, sich mit Cleopatra/ dieses seines Bruders Gemahlin/ vermählete/ dem Tryphon entgegen zoch/ und ihn erlegte. Welcher Sieg ihm beydes seine Macht/[Spaltenumbruch] und furchtsamen Respect/ bey vielen Orientalischen Königen/ vermehrte. Massen er dann nachgehends auch/ wider Thraatem, den Nachfolger Arsacidis, und König der Parther/ Krieg geführet. Seine Wiederbefreyung. Als dieser aber seine Macht gesehen/ hat er seinen Bruder Demetrium wieder losgelassen/ und demselben/ zu Wiedereroberung seines Reichs/ Volck und Mittel an die Hand gegeben. Dahero dieser Demetrius, auf Art und Weise der Parther/ mit einem grossen Bart/ gesehen wird: weil Ursach/ warum Alexanders Nachfolger abgeschorne Bärte getragen. er so lange Zeit/ unter solchem Volck gefangen gesessen. Dahin gegen die Nachfolger des Grossen Alexanders mehrentheils abgeschorne Bärte getragen/ nach dem Gebot und Gesetze so er hinterlassen/ daß seine Soldaten insgesamt ihre Bärte abscheren solten/ damit sie von ihren Feinden im Streit darbey nicht ergriffen würden.

4.Poppaea.

DIese Poppaea Sabina war eine Tochter des Poppaeae Sabinae Herkommen/ Reichthum an Gut und Schönheit/ und Römischen Bürgermeisters/ Titi Ollii, und ererbte/ nebenst sehr viele Reichthum/ von ihrer Mutter/ auch eine unvergleichliche Schönheit. Ihr erster Mann war Crispus Rufus, ein Römischer Edelmann/ von deme sie eine Tochter geboren. Nachgehends wurde sie/ von der Jugend und Freygebigkeit Ottonis, zu seinem Willen verleitet/ Wie sie Ottonis, und endlich Neronis, Buhlerin/ zuletzt gar Gemahlin/ worden. und begieng einen Ehebruch. Als aber dieser Otto, aus Unvorsichtigkeit/ beym Nerone, der schönen Gestalt und Anmutigkeit dieser Poppaeae zu viel gedachte; erweckte er dem Printzen eine Liebe und Begierde gegen derselben. Weswegen der Käyser ihrer theilhafftig zu werden/ ihn nacher Lusitanien schickte/ um daselbst die Stadthalterschafft zu bekleiden; und darauf ihrer/ als einer Beyschläfferin sich bediente: Und ob er wol nachgehends/ die Gemahlin Octaviam, als unfruchtbar/ von sich stieß: so vermählte er sich doch allein/ zu mehrerm Nachdruck seiner Laster/ mit dieser Poppaea. Mit welcher er auch eine Tochter erzeugte/ und dieselbe bald nach ihrem Tode/ weil sie nur 4. Monat gelebet/ zu einer Göttin machete. Bald darauf/ da sie wieder schwanger worden/ hat er sie mit Füssen gestossen: worvon sie gestorben. Ihr Leichnam wurde nicht nach Römischer Art und Weise verbrant; sondern mit wolriechendem Balsam und Gewürtz/ wie man denen Ausländischen Königen zu thun pflegte/ angefüllet/ in das Grab Julii geleget/ mit vortrefflicher Leichbegängnus gezieret: und sie/ von ihrem Gemahl Nerone, auf daß herrlichste herausgepriesen/ wegen ihrer Schönheit. Sie hatte Haare von Ambra-oder Agtsteinfarbe: Ihre Rede war hurtig und anmutig. Sie Ihr Haar/ und Lebens-Art. ließ sich gar selten offentlich sehen/ und zwar nicht anders/ als mit halb-bedecktem Gesichte: entweder Andern in ihrem anschauen destoweniger ein Genügen zu leisten/ oder weil sie glaubte/ dadurch viel Ihre Sorgfalt für die Schönheit. schöner zu scheinen. Sie lebte sehr zärtlich/ und beflisse sich/ mit höchsten Fleiß/ auf die Schönheit ihres Leibes: angemerckt sie/ von 500. Eselinnen/ welche Junge trugen/ die Milch zusammen bringen ließ/ und sich täglich darinnen badete. Die Pferde/ so ihr lieb waren/ liesse sie mit guldenen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div xml:id="d1017.1">
          <pb facs="#f0074" xml:id="pb-1046" n="[III (Malerei), S. 46]"/>
          <cb/>
          <p rendition="#aq #c" xml:id="p1046.1"><note place="right"><ref target="#figure-1044.1">2.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2359">Cyzicus</persName>.</p>
          <p><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-324 http://d-nb.info/gnd/118640003 http://viaf.org/viaf/22143666"><hi rendition="#aq">JOsephus</hi></persName> bezeuget/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2359"><hi rendition="#aq">Antiochus</hi></persName>, König in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-388 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000140">Syrien</placeName>/ mit den Beynamen <hi rendition="#aq">Cyzicenus,</hi> in der Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-297 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002394"><hi rendition="#aq">Cyzico</hi></placeName>, so auf einer Insul gleiches Namens/ in dem <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1129 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002638">Hellespont</placeName></hi> ligt/ auferzogen <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2359"><hi rendition="#aq">Antiochi Cyziceni</hi></persName> Müntzbild.</note> worden sey. Diese seine Bildnus stehet man/ mit einer Königlichen Cron/ und diesen Buchstaben <foreign xml:lang="ell"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2359">KYZIKOC</persName></foreign>: auf der andern Seiten der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Medaglie</name> <note place="right">Vermutliche Bedeutung des Oliven Krantzes auf diesem Müntz-Stück.</note> aber/ einen Oliven- Krantz/ mit dieser Beyschrifft <foreign xml:lang="ell">KYZIKHN&#x03A9;N NEO</foreign>. vielleicht/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-670 http://d-nb.info/gnd/118649892 http://viaf.org/viaf/108993357"><hi rendition="#aq">Appianus</hi></persName> will/ darum/ weil <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter</persName> die Stadt und Insul <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-297 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002394"><hi rendition="#aq">Cyzicum</hi></placeName> seiner Tochter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-295 http://d-nb.info/gnd/118504851 http://viaf.org/viaf/74643725"><hi rendition="#aq">Palladi</hi></persName>, zu einer Morgengabe mit gegeben. Massen dann die Innwohner derselben solcher/ mit sonderlicher Ehrerbietung zugethan waren/ und der Oehlzweig ihr/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-295 http://d-nb.info/gnd/118504851 http://viaf.org/viaf/74643725">Göttin Pallas</persName>/ die solchen Zweig erfunden haben solle/ zugewiedmet worden/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433"><hi rendition="#aq">Virgilius</hi></persName> darvon also singet:</p>
          <p> <hi rendition="#aq">
              <foreign xml:lang="lat">Adsis o Tegaee favens: oleaeque <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minerva</persName> Inventrix &amp; c.</foreign>
            </hi> </p>
          <p><note place="right">Dieses Königs Herkunfft.</note> Obiger König aber war ein Sohn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2360 http://d-nb.info/gnd/118649647 http://viaf.org/viaf/47555598"><hi rendition="#aq">Antiochi Soteri</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2361"><hi rendition="#aq">Cleopatrae</hi></persName>, auch ein halb-Bruder des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2362 http://d-nb.info/gnd/102379998 http://viaf.org/viaf/2857510"><hi rendition="#aq">Antiochi Gryphi</hi></persName>, so <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrii</hi></persName> Sohn gewesen <note place="right">Und Ertödtung.</note> von der Mutter her: wurde aber endlich/ auf Anstifften dieses seines Halb-Bruders Sohns <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2363"><hi rendition="#aq">Seleuci</hi></persName>, aus Begierde zu herrschen/ um das Leben gebracht.</p>
          <p rendition="#aq #c" xml:id="p1046.2"><note place="right"><ref target="#figure-1044.1">3.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112">Demetrius</persName>.</p>
          <p><note place="right">Beschreibung des Müntz-Bildes <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrii</hi></persName>.</note><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1910" type="artificialWork">DIeses Haupt und Bildnus <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrii</hi></persName>, mit einer Königlichen Cron/ und langem Bart</name>/ hat/ auf der andern Seiten der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Medaglie</name>/ einen sitzenden <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter</persName>/ oberhalb nackend/ und unteren Theils/ bedecket. Mit der Rechten/ hält und reichet er ein Siegs-Zeichen empor/ und in der Lincken ein Streit-Beil/ oder Scepter/ was es seyn mag: worbey diese Wort zu lesen: <foreign xml:lang="ell">&#x0392;&#x0391;&#x03A3;&#x0399;&#x039B;&#x0395;&#x03A9;&#x03A3; &#x0394;&#x0397;&#x039C;&#x0397;&#x03A4;&#x03A1;&#x0399;&#x039F;&#x03A5; &#x0398;&#x0395;&#x039F;&#x03A5; &#x0391;&#x03A5;&#x03A4;&#x039F;&#x039A;&#x0391;&#x03A4;&#x03A9;&#x03A1;&#x039F;&#x03A3;</foreign>. Welches soviel sagen will/ als <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrii</hi></persName>, des Königs und Monarchischen/ oder absoluten Gottes.</p>
          <p>Eben dieser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrius</hi></persName> wird auch/ von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1806 http://d-nb.info/gnd/119147378 http://viaf.org/viaf/22239490"><hi rendition="#aq">Fulvio Ursino</hi></persName> angezogen: massen/ an den <hi rendition="#aq">Lineament</hi>en des Gesichts/ und langen Bart abzunehmen <note place="right">Was beym <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1806 http://d-nb.info/gnd/119147378 http://viaf.org/viaf/22239490"><hi rendition="#aq">Ursino</hi></persName> das Wort <hi rendition="#aq">NIKATOROS</hi> auf der Müntze wolle anzeigen.</note>: worbey auch diese Buchstaben erscheinen: <foreign xml:lang="ell">&#x0392;&#x0391;&#x03A3;&#x0399;&#x039B;&#x0395;&#x03A9;&#x03A3; &#x0394;&#x0397;&#x039C;&#x0397;&#x03A4;&#x03A1;&#x0399;&#x039F;&#x03A5; &#x0398;&#x0395;&#x039F;&#x03A5; &#x039D;&#x0399;&#x039A;&#x0391;&#x03A4;&#x039F;&#x03A1;&#x039F;&#x03A3;</foreign>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3720 http://d-nb.info/gnd/124894348 http://viaf.org/viaf/107083209"><hi rendition="#aq">Fabri</hi></persName> setzet ihn/ in seinen <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-395">Anmerckungen</ref></bibl>/ unter die Könige von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-515 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001349">Macedonien</placeName>. Daß aber <hi rendition="#aq">Nicatoros</hi> darbey zu lesen/ bedeutet/ daß es derjenige <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrius</hi></persName>, welcher von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-477 http://d-nb.info/gnd/118531425 http://viaf.org/viaf/88876431"><hi rendition="#aq">Eusebio</hi></persName>, als der zwolfte König in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-388 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000140">Syrien</placeName>/ angezogen/ nach seiner Gefängnus aber und Tode des Bruders/ als vierzehnter/ angesetzet worden. Dieser wurde nach <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2043 http://d-nb.info/gnd/118966669 http://viaf.org/viaf/72194159"><hi rendition="#aq">Seleuco</hi></persName>, von denen <hi rendition="#aq">Sorian</hi>ern/ der andere <hi rendition="#aq">Nicator</hi> genennt. <note place="right">Sein unglücklicher Krieg wider die Parther.</note> Als er aber/ wider der Parther Krieg führte; ward er/ von deren Könige/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4324"><hi rendition="#aq">Arsacide</hi></persName>, gefangen. Immittelst <hi rendition="#aq">rebelli</hi>rte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2322">Tryphon</persName>/ wider den jungen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1233 http://d-nb.info/gnd/120527839 http://viaf.org/viaf/54981036">Alexander</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-388 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000140">Syrien</placeName>/ und ließ selbigen erwürgen; bis endlich <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2360 http://d-nb.info/gnd/118649647 http://viaf.org/viaf/47555598">Antiochus</persName>/ der Bruder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrii</hi></persName>, sich mit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2361">Cleopatra</persName>/ dieses seines Bruders Gemahlin/ vermählete/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2322">Tryphon</persName> entgegen zoch/ und ihn erlegte. Welcher Sieg ihm beydes seine Macht/<cb/>
und furchtsamen Respect/ bey vielen Orientalischen Königen/ vermehrte. Massen er dann nachgehends auch/ wider <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4325"><hi rendition="#aq">Thraatem</hi></persName>, den Nachfolger <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4324"><hi rendition="#aq">Arsacidis</hi></persName>, und König der Parther/ Krieg geführet. <note place="right">Seine Wiederbefreyung.</note> Als dieser aber seine Macht gesehen/ hat er seinen Bruder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrium</hi></persName> wieder losgelassen/ und demselben/ zu Wiedereroberung seines Reichs/ Volck und Mittel an die Hand gegeben. Dahero dieser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrius</hi></persName>, auf Art und Weise der Parther/ mit einem grossen Bart/ gesehen wird: weil <note place="right">Ursach/ warum <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexanders</persName> Nachfolger abgeschorne Bärte getragen.</note> er so lange Zeit/ unter solchem Volck gefangen gesessen. Dahin gegen die Nachfolger des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Grossen Alexanders</persName> mehrentheils abgeschorne Bärte getragen/ nach dem Gebot und Gesetze so er hinterlassen/ daß seine Soldaten insgesamt ihre Bärte abscheren solten/ damit sie von ihren Feinden im Streit darbey nicht ergriffen würden.</p>
          <p rendition="#aq #c" xml:id="p1046.3"><note place="right"><ref target="#figure-1044.1">4.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1108 http://d-nb.info/gnd/119403706 http://viaf.org/viaf/45110887">Poppaea</persName>.</p>
          <p>DIese <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1108 http://d-nb.info/gnd/119403706 http://viaf.org/viaf/45110887"><hi rendition="#aq">Poppaea Sabina</hi></persName> war eine Tochter des <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1108 http://d-nb.info/gnd/119403706 http://viaf.org/viaf/45110887"><hi rendition="#aq">Poppaeae Sabinae</hi></persName> Herkommen/ Reichthum an Gut und Schönheit/ und</note> Römischen Bürgermeisters/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2358"><hi rendition="#aq">Titi Ollii</hi></persName>, und ererbte/ nebenst sehr viele Reichthum/ von ihrer Mutter/ auch eine unvergleichliche Schönheit. Ihr erster Mann war <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2372"><hi rendition="#aq">Crispus Rufus</hi></persName>, ein Römischer Edelmann/ von deme sie eine Tochter geboren. Nachgehends wurde sie/ von der Jugend und Freygebigkeit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-979 http://d-nb.info/gnd/118787357 http://viaf.org/viaf/84036319"><hi rendition="#aq">Ottonis</hi></persName>, zu seinem Willen verleitet/ <note place="right">Wie sie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-979 http://d-nb.info/gnd/118787357 http://viaf.org/viaf/84036319"><hi rendition="#aq">Ottonis</hi></persName>, und endlich <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-219 http://d-nb.info/gnd/118586998 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115696 http://viaf.org/viaf/84036175"><hi rendition="#aq">Neronis</hi></persName>, Buhlerin/ zuletzt gar Gemahlin/ worden.</note> und begieng einen Ehebruch. Als aber dieser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-979 http://d-nb.info/gnd/118787357 http://viaf.org/viaf/84036319"><hi rendition="#aq">Otto</hi></persName>, aus Unvorsichtigkeit/ beym <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-219 http://d-nb.info/gnd/118586998 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115696 http://viaf.org/viaf/84036175"><hi rendition="#aq">Nerone</hi></persName>, der schönen Gestalt und Anmutigkeit dieser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1108 http://d-nb.info/gnd/119403706 http://viaf.org/viaf/45110887"><hi rendition="#aq">Poppaeae</hi></persName> zu viel gedachte; erweckte er dem Printzen eine Liebe und Begierde gegen derselben. Weswegen der Käyser ihrer theilhafftig zu werden/ ihn nacher <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-899 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7030114">Lusitanien</placeName> schickte/ um daselbst die Stadthalterschafft zu bekleiden; und darauf ihrer/ als einer Beyschläfferin sich bediente: Und ob er wol nachgehends/ die Gemahlin <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2096 http://d-nb.info/gnd/118589326 http://viaf.org/viaf/59876738"><hi rendition="#aq">Octaviam</hi></persName>, als unfruchtbar/ von sich stieß: so vermählte er sich doch allein/ zu mehrerm Nachdruck seiner Laster/ mit dieser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1108 http://d-nb.info/gnd/119403706 http://viaf.org/viaf/45110887"><hi rendition="#aq">Poppaea</hi></persName>. Mit welcher er auch eine Tochter erzeugte/ und dieselbe bald nach ihrem Tode/ weil sie nur 4. Monat gelebet/ zu einer Göttin machete. Bald darauf/ da sie wieder schwanger worden/ hat er sie mit Füssen gestossen: worvon sie gestorben. Ihr Leichnam wurde nicht nach Römischer Art und Weise verbrant; sondern mit wolriechendem Balsam und Gewürtz/ wie man denen Ausländischen Königen zu thun pflegte/ angefüllet/ in das <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-467 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2103110 http://www.geonames.org/6269266/">Grab <hi rendition="#aq">Julii</hi></placeName> geleget/ mit vortrefflicher Leichbegängnus gezieret: und sie/ von ihrem Gemahl <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-219 http://d-nb.info/gnd/118586998 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115696 http://viaf.org/viaf/84036175"><hi rendition="#aq">Nerone</hi></persName>, auf daß herrlichste herausgepriesen/ wegen ihrer Schönheit. Sie hatte Haare von Ambra-oder Agtsteinfarbe: Ihre Rede war hurtig und anmutig. Sie <note place="right">Ihr Haar/ und Lebens-Art.</note> ließ sich gar selten offentlich sehen/ und zwar nicht anders/ als mit halb-bedecktem Gesichte: entweder Andern in ihrem anschauen destoweniger ein Genügen zu leisten/ oder weil sie glaubte/ dadurch viel <note place="right">Ihre Sorgfalt für die Schönheit.</note> schöner zu scheinen. Sie lebte sehr zärtlich/ und beflisse sich/ mit höchsten Fleiß/ auf die Schönheit ihres Leibes: angemerckt sie/ von 500. Eselinnen/ welche Junge trugen/ die Milch zusammen bringen ließ/ und sich täglich darinnen badete. Die Pferde/ so ihr lieb waren/ liesse sie mit guldenen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[III (Malerei), S. 46]/0074] Cyzicus. 2. JOsephus bezeuget/ daß Antiochus, König in Syrien/ mit den Beynamen Cyzicenus, in der Stadt Cyzico, so auf einer Insul gleiches Namens/ in dem Hellespont ligt/ auferzogen worden sey. Diese seine Bildnus stehet man/ mit einer Königlichen Cron/ und diesen Buchstaben KYZIKOC: auf der andern Seiten der Medaglie aber/ einen Oliven- Krantz/ mit dieser Beyschrifft KYZIKHNΩN NEO. vielleicht/ wie Appianus will/ darum/ weil Jupiter die Stadt und Insul Cyzicum seiner Tochter Palladi, zu einer Morgengabe mit gegeben. Massen dann die Innwohner derselben solcher/ mit sonderlicher Ehrerbietung zugethan waren/ und der Oehlzweig ihr/ der Göttin Pallas/ die solchen Zweig erfunden haben solle/ zugewiedmet worden/ wie Virgilius darvon also singet: Antiochi Cyziceni Müntzbild. Vermutliche Bedeutung des Oliven Krantzes auf diesem Müntz-Stück. Adsis o Tegaee favens: oleaeque Minerva Inventrix & c. Obiger König aber war ein Sohn Antiochi Soteri und Cleopatrae, auch ein halb-Bruder des Antiochi Gryphi, so Demetrii Sohn gewesen von der Mutter her: wurde aber endlich/ auf Anstifften dieses seines Halb-Bruders Sohns Seleuci, aus Begierde zu herrschen/ um das Leben gebracht. Dieses Königs Herkunfft. Und Ertödtung. Demetrius. 3. DIeses Haupt und Bildnus Demetrii, mit einer Königlichen Cron/ und langem Bart/ hat/ auf der andern Seiten der Medaglie/ einen sitzenden Jupiter/ oberhalb nackend/ und unteren Theils/ bedecket. Mit der Rechten/ hält und reichet er ein Siegs-Zeichen empor/ und in der Lincken ein Streit-Beil/ oder Scepter/ was es seyn mag: worbey diese Wort zu lesen: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΗΜΗΤΡΙΟΥ ΘΕΟΥ ΑΥΤΟΚΑΤΩΡΟΣ. Welches soviel sagen will/ als Demetrii, des Königs und Monarchischen/ oder absoluten Gottes. Beschreibung des Müntz-Bildes Demetrii. Eben dieser Demetrius wird auch/ von Fulvio Ursino angezogen: massen/ an den Lineamenten des Gesichts/ und langen Bart abzunehmen : worbey auch diese Buchstaben erscheinen: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΗΜΗΤΡΙΟΥ ΘΕΟΥ ΝΙΚΑΤΟΡΟΣ. Fabri setzet ihn/ in seinen Anmerckungen/ unter die Könige von Macedonien. Daß aber Nicatoros darbey zu lesen/ bedeutet/ daß es derjenige Demetrius, welcher von Eusebio, als der zwolfte König in Syrien/ angezogen/ nach seiner Gefängnus aber und Tode des Bruders/ als vierzehnter/ angesetzet worden. Dieser wurde nach Seleuco, von denen Sorianern/ der andere Nicator genennt. Als er aber/ wider der Parther Krieg führte; ward er/ von deren Könige/ Arsacide, gefangen. Immittelst rebellirte Tryphon/ wider den jungen Alexander in Syrien/ und ließ selbigen erwürgen; bis endlich Antiochus/ der Bruder Demetrii, sich mit Cleopatra/ dieses seines Bruders Gemahlin/ vermählete/ dem Tryphon entgegen zoch/ und ihn erlegte. Welcher Sieg ihm beydes seine Macht/ und furchtsamen Respect/ bey vielen Orientalischen Königen/ vermehrte. Massen er dann nachgehends auch/ wider Thraatem, den Nachfolger Arsacidis, und König der Parther/ Krieg geführet. Als dieser aber seine Macht gesehen/ hat er seinen Bruder Demetrium wieder losgelassen/ und demselben/ zu Wiedereroberung seines Reichs/ Volck und Mittel an die Hand gegeben. Dahero dieser Demetrius, auf Art und Weise der Parther/ mit einem grossen Bart/ gesehen wird: weil er so lange Zeit/ unter solchem Volck gefangen gesessen. Dahin gegen die Nachfolger des Grossen Alexanders mehrentheils abgeschorne Bärte getragen/ nach dem Gebot und Gesetze so er hinterlassen/ daß seine Soldaten insgesamt ihre Bärte abscheren solten/ damit sie von ihren Feinden im Streit darbey nicht ergriffen würden. Was beym Ursino das Wort NIKATOROS auf der Müntze wolle anzeigen. Sein unglücklicher Krieg wider die Parther. Seine Wiederbefreyung. Ursach/ warum Alexanders Nachfolger abgeschorne Bärte getragen. Poppaea. 4. DIese Poppaea Sabina war eine Tochter des Römischen Bürgermeisters/ Titi Ollii, und ererbte/ nebenst sehr viele Reichthum/ von ihrer Mutter/ auch eine unvergleichliche Schönheit. Ihr erster Mann war Crispus Rufus, ein Römischer Edelmann/ von deme sie eine Tochter geboren. Nachgehends wurde sie/ von der Jugend und Freygebigkeit Ottonis, zu seinem Willen verleitet/ und begieng einen Ehebruch. Als aber dieser Otto, aus Unvorsichtigkeit/ beym Nerone, der schönen Gestalt und Anmutigkeit dieser Poppaeae zu viel gedachte; erweckte er dem Printzen eine Liebe und Begierde gegen derselben. Weswegen der Käyser ihrer theilhafftig zu werden/ ihn nacher Lusitanien schickte/ um daselbst die Stadthalterschafft zu bekleiden; und darauf ihrer/ als einer Beyschläfferin sich bediente: Und ob er wol nachgehends/ die Gemahlin Octaviam, als unfruchtbar/ von sich stieß: so vermählte er sich doch allein/ zu mehrerm Nachdruck seiner Laster/ mit dieser Poppaea. Mit welcher er auch eine Tochter erzeugte/ und dieselbe bald nach ihrem Tode/ weil sie nur 4. Monat gelebet/ zu einer Göttin machete. Bald darauf/ da sie wieder schwanger worden/ hat er sie mit Füssen gestossen: worvon sie gestorben. Ihr Leichnam wurde nicht nach Römischer Art und Weise verbrant; sondern mit wolriechendem Balsam und Gewürtz/ wie man denen Ausländischen Königen zu thun pflegte/ angefüllet/ in das Grab Julii geleget/ mit vortrefflicher Leichbegängnus gezieret: und sie/ von ihrem Gemahl Nerone, auf daß herrlichste herausgepriesen/ wegen ihrer Schönheit. Sie hatte Haare von Ambra-oder Agtsteinfarbe: Ihre Rede war hurtig und anmutig. Sie ließ sich gar selten offentlich sehen/ und zwar nicht anders/ als mit halb-bedecktem Gesichte: entweder Andern in ihrem anschauen destoweniger ein Genügen zu leisten/ oder weil sie glaubte/ dadurch viel schöner zu scheinen. Sie lebte sehr zärtlich/ und beflisse sich/ mit höchsten Fleiß/ auf die Schönheit ihres Leibes: angemerckt sie/ von 500. Eselinnen/ welche Junge trugen/ die Milch zusammen bringen ließ/ und sich täglich darinnen badete. Die Pferde/ so ihr lieb waren/ liesse sie mit guldenen Poppaeae Sabinae Herkommen/ Reichthum an Gut und Schönheit/ und Wie sie Ottonis, und endlich Neronis, Buhlerin/ zuletzt gar Gemahlin/ worden. Ihr Haar/ und Lebens-Art. Ihre Sorgfalt für die Schönheit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/74
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 46]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/74>, abgerufen am 30.04.2024.