Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.seinen leiblichen Vatter Ruben. die Kirchen oder anderwerts hin gezaigt/ an welcher gros-ser Lieb/ vnd kindlicher Treu die gantze Statt Genua ein sonders Wolgefallen geschöpffet hat. Ich will allhier vmbgehen jene Tochter/ welche ihrPlin. l. 7. Was sagt ihr zu disem erschröcklichen Sententz/ wel- von A a 2
ſeinen leiblichen Vatter Ruben. die Kirchen oder anderwerts hin gezaigt/ an welcher groſ-ſer Lieb/ vnd kindlicher Treu die gantze Statt Genua ein ſonders Wolgefallen geſchoͤpffet hat. Ich will allhier vmbgehen jene Tochter/ welche ihrPlin. l. 7. Was ſagt ihr zu diſem erſchroͤcklichen Sententz/ wel- von A a 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0223" n="187"/><fw place="top" type="header">ſeinen leiblichen Vatter Ruben.</fw><lb/> die Kirchen oder anderwerts hin gezaigt/ an welcher groſ-<lb/> ſer Lieb/ vnd kindlicher Treu die gantze Statt <hi rendition="#aq">Genua</hi> ein<lb/> ſonders Wolgefallen geſchoͤpffet hat.</p><lb/> <p>Ich will allhier vmbgehen jene Tochter/ welche ihr<note place="right"><hi rendition="#aq">Plin. l.</hi> 7.</note><lb/> leibliche Mutter in der Keichen mit eignen Bruͤſten ge-<lb/> ſaͤuget hat/ vnd ſelbige dergeſtalten bey den Leben erhal-<lb/> ten. Ich will geſchweigen jenes Sohns/ welcher bey Re-<note place="right"><hi rendition="#aq">Fulgos Il.<lb/> 5. c.</hi> 4.</note><lb/> gierung <hi rendition="#aq">Petri</hi> Koͤnigs in <hi rendition="#aq">Caſtilia</hi> fuͤr ſeinen Vatter/ der<lb/> begangener That halber/ das Leben verwuͤrcket hatte/<lb/> wolte ſterben. Ich will nicht melden deß Kayſers <hi rendition="#aq">Alexii,</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ibid. E-<lb/> xem.</hi> 1.</note><lb/> welcher die Kayſerliche Cron freywillig gewaigert/ vnd<lb/> ſelbige ſeinem Vatter auffgeſetzt. Diſe vnd alle derglei-<lb/> chen haben Vatter vnd Mutter verehrt/ wie ihnen das<lb/> Geſatz der Natur aufferlegt; wie ſie das Geſatz der Rech-<lb/> ten verbunden/ wie ihnen das Geſatz Gottes gebotten.<lb/><hi rendition="#aq">Honora patrem & matrem, &c.</hi> Wann jemand lißt<lb/><hi rendition="#aq">Aſcanium Clementinum</hi> den Legiſten/ <hi rendition="#aq">Ariſtotelem</hi> den<lb/> Weltweiſen <hi rendition="#aq">l. 4. Ethi. Thomam</hi> den Engliſchen <hi rendition="#aq">Doctor<lb/> opuſc. quæſt. 26. Hieronymum</hi> den Kirchen-Lehrer <hi rendition="#aq">E-<lb/> piſt. 11. ad Geron. Zwinglerum</hi> den Hiſtory-Schreiber<lb/><hi rendition="#aq">lib. theat. c. 2. Navarram</hi> den <hi rendition="#aq">Theologum Deciſ.</hi> 28.<lb/> ja forderiſt die heilige <hi rendition="#fr">Schrifft</hi> <hi rendition="#aq">Prov. 19. Ad Colloſs. 3.<lb/> 20. Eccl. 3. 8. Matth. 14. Joan. 19. &c.</hi> So wird er<lb/> finden/ daß man die Eltern wie jrꝛdiſche Goͤtter verehren<lb/> ſolle/ lieben ſolle/ halten ſolle/ beſſer halten/ mehrer lieben/<lb/> ſtaͤrcker verehren/ als ein Mann ſein Weib/ als ein Weib<lb/> ihren Mann. Gedenckt demnach ihr Kinder an die<lb/><hi rendition="#fr">Bibl/</hi> vergeſt aber auch nicht das <hi rendition="#fr">Ubel/</hi> welches allen<lb/> vndanckbaren Kindern auff den Rucken geladen wird.</p><lb/> <p>Was ſagt ihr zu diſem erſchroͤcklichen Sententz/ wel-<lb/> chen der H. Geiſt ſelbſt euch in die Ohren ſchreyt. <hi rendition="#aq">Male-<lb/> dictus à Deo, qui exaſperat Matrem:</hi> <hi rendition="#fr">Vermaledeyt</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A a 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">von</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [187/0223]
ſeinen leiblichen Vatter Ruben.
die Kirchen oder anderwerts hin gezaigt/ an welcher groſ-
ſer Lieb/ vnd kindlicher Treu die gantze Statt Genua ein
ſonders Wolgefallen geſchoͤpffet hat.
Ich will allhier vmbgehen jene Tochter/ welche ihr
leibliche Mutter in der Keichen mit eignen Bruͤſten ge-
ſaͤuget hat/ vnd ſelbige dergeſtalten bey den Leben erhal-
ten. Ich will geſchweigen jenes Sohns/ welcher bey Re-
gierung Petri Koͤnigs in Caſtilia fuͤr ſeinen Vatter/ der
begangener That halber/ das Leben verwuͤrcket hatte/
wolte ſterben. Ich will nicht melden deß Kayſers Alexii,
welcher die Kayſerliche Cron freywillig gewaigert/ vnd
ſelbige ſeinem Vatter auffgeſetzt. Diſe vnd alle derglei-
chen haben Vatter vnd Mutter verehrt/ wie ihnen das
Geſatz der Natur aufferlegt; wie ſie das Geſatz der Rech-
ten verbunden/ wie ihnen das Geſatz Gottes gebotten.
Honora patrem & matrem, &c. Wann jemand lißt
Aſcanium Clementinum den Legiſten/ Ariſtotelem den
Weltweiſen l. 4. Ethi. Thomam den Engliſchen Doctor
opuſc. quæſt. 26. Hieronymum den Kirchen-Lehrer E-
piſt. 11. ad Geron. Zwinglerum den Hiſtory-Schreiber
lib. theat. c. 2. Navarram den Theologum Deciſ. 28.
ja forderiſt die heilige Schrifft Prov. 19. Ad Colloſs. 3.
20. Eccl. 3. 8. Matth. 14. Joan. 19. &c. So wird er
finden/ daß man die Eltern wie jrꝛdiſche Goͤtter verehren
ſolle/ lieben ſolle/ halten ſolle/ beſſer halten/ mehrer lieben/
ſtaͤrcker verehren/ als ein Mann ſein Weib/ als ein Weib
ihren Mann. Gedenckt demnach ihr Kinder an die
Bibl/ vergeſt aber auch nicht das Ubel/ welches allen
vndanckbaren Kindern auff den Rucken geladen wird.
Plin. l. 7.
Fulgos Il.
5. c. 4.
Ibid. E-
xem. 1.
Was ſagt ihr zu diſem erſchroͤcklichen Sententz/ wel-
chen der H. Geiſt ſelbſt euch in die Ohren ſchreyt. Male-
dictus à Deo, qui exaſperat Matrem: Vermaledeyt
von
A a 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |