Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

Bild:
<< vorherige Seite

Judas gleich Anfangs vndanckbar/ etc.
auff freyer Strassen gesund gemacht/ auß welchen aber
nur einer zu dem HErrn kommen/ vnd sich bey seinen hei-
ligen Füssen nidergeworffen/ vnd ihme vmb solche grosse
Gutthat gedancket/ die andere seynd ihres Weegs fort
gangen/ vnd keiner an den vervelt dirs GOtt gedacht.
Solche Undanckbarkeit hat nicht ein wenig das Göttliche
Hertz belaydiget; wessenthalben er gleichsamb mit Ver-
wunderung hat gefraget/ wo dann die neune seyen gebli-
ben? als wolte er sprechen/ es sollen auff so grosse empfan-
gene Gnaden alle 10. erscheinen. Mercks mein Mensch/
wann dir GOtt ein Gutthat erweist/ derer vnzahlbar vil
seynd/ so schicke sein alle fleissig alle Zehen zu ihm/ ich ver-
stehe aber 10. Buchstaben. Der erste ist ein D. Der an-
der ein E. Der dritte ein O. Der vierdte ein G. Der
fünffte ein R. Der sechste ein A. Der sibende ein T. Der
achte ein I. Der neundte ein A. Der zehende ein S. Das
haist hernachmals Deo gratias. Du hast das Außzügl
nun gnugsamb übersehen/ vnd bilde dir ein/ es seyn vil
wenigere/ als mehrere Gnaden auffgeschriben/ welche dir
GOtt gspendiret in Murter-Leib/ vnd bey dem H. Tauff/
in Summa wie er dich erschaffen. Anjetzo folgt ein an-
ders/ wie er dich bißhero erhalten.

Auß-

Judas gleich Anfangs vndanckbar/ ꝛc.
auff freyer Straſſen geſund gemacht/ auß welchen aber
nur einer zu dem HErꝛn kommen/ vnd ſich bey ſeinen hei-
ligen Fuͤſſen nidergeworffen/ vnd ihme vmb ſolche groſſe
Gutthat gedancket/ die andere ſeynd ihres Weegs fort
gangen/ vnd keiner an den vervelt dirs GOtt gedacht.
Solche Undanckbarkeit hat nicht ein wenig das Goͤttliche
Hertz belaydiget; weſſenthalben er gleichſamb mit Ver-
wunderung hat gefraget/ wo dann die neune ſeyen gebli-
ben? als wolte er ſprechen/ es ſollen auff ſo groſſe empfan-
gene Gnaden alle 10. erſcheinen. Mercks mein Menſch/
wann dir GOtt ein Gutthat erweiſt/ derer vnzahlbar vil
ſeynd/ ſo ſchicke ſein alle fleiſſig alle Zehen zu ihm/ ich ver-
ſtehe aber 10. Buchſtaben. Der erſte iſt ein D. Der an-
der ein E. Der dritte ein O. Der vierdte ein G. Der
fuͤnffte ein R. Der ſechſte ein A. Der ſibende ein T. Der
achte ein I. Der neundte ein A. Der zehende ein S. Das
haiſt hernachmals Deo gratias. Du haſt das Außzuͤgl
nun gnugſamb uͤberſehen/ vnd bilde dir ein/ es ſeyn vil
wenigere/ als mehrere Gnaden auffgeſchriben/ welche dir
GOtt gſpendiret in Murter-Leib/ vnd bey dem H. Tauff/
in Summa wie er dich erſchaffen. Anjetzo folgt ein an-
ders/ wie er dich bißhero erhalten.

Auß-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0524" n="488"/><fw place="top" type="header">Judas gleich Anfangs vndanckbar/ &#xA75B;c.</fw><lb/>
auff freyer Stra&#x017F;&#x017F;en ge&#x017F;und gemacht/ auß welchen aber<lb/>
nur einer zu dem HEr&#xA75B;n kommen/ vnd &#x017F;ich bey &#x017F;einen hei-<lb/>
ligen Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en nidergeworffen/ vnd ihme vmb &#x017F;olche gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Gutthat gedancket/ die andere &#x017F;eynd ihres Weegs fort<lb/>
gangen/ vnd keiner an den vervelt dirs GOtt gedacht.<lb/>
Solche Undanckbarkeit hat nicht ein wenig das Go&#x0364;ttliche<lb/>
Hertz belaydiget; we&#x017F;&#x017F;enthalben er gleich&#x017F;amb mit Ver-<lb/>
wunderung hat gefraget/ wo dann die neune &#x017F;eyen gebli-<lb/>
ben? als wolte er &#x017F;prechen/ es &#x017F;ollen auff &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;e empfan-<lb/>
gene Gnaden alle 10. er&#x017F;cheinen. Mercks mein Men&#x017F;ch/<lb/>
wann dir GOtt ein Gutthat erwei&#x017F;t/ derer vnzahlbar vil<lb/>
&#x017F;eynd/ &#x017F;o &#x017F;chicke &#x017F;ein alle flei&#x017F;&#x017F;ig alle Zehen zu ihm/ ich ver-<lb/>
&#x017F;tehe aber 10. Buch&#x017F;taben. Der er&#x017F;te i&#x017F;t ein <hi rendition="#aq">D.</hi> Der an-<lb/>
der ein <hi rendition="#aq">E.</hi> Der dritte ein <hi rendition="#aq">O.</hi> Der vierdte ein <hi rendition="#aq">G.</hi> Der<lb/>
fu&#x0364;nffte ein <hi rendition="#aq">R.</hi> Der &#x017F;ech&#x017F;te ein <hi rendition="#aq">A.</hi> Der &#x017F;ibende ein <hi rendition="#aq">T.</hi> Der<lb/>
achte ein <hi rendition="#aq">I.</hi> Der neundte ein <hi rendition="#aq">A.</hi> Der zehende ein <hi rendition="#aq">S.</hi> Das<lb/>
hai&#x017F;t hernachmals <hi rendition="#aq">Deo gratias.</hi> Du ha&#x017F;t das Außzu&#x0364;gl<lb/>
nun gnug&#x017F;amb u&#x0364;ber&#x017F;ehen/ vnd bilde dir ein/ es &#x017F;eyn vil<lb/>
wenigere/ als mehrere Gnaden auffge&#x017F;chriben/ welche dir<lb/>
GOtt g&#x017F;pendiret in Murter-Leib/ vnd bey dem H. Tauff/<lb/><hi rendition="#aq">in Summa</hi> wie er dich er&#x017F;chaffen. Anjetzo folgt ein an-<lb/>
ders/ wie er dich bißhero erhalten.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Auß-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[488/0524] Judas gleich Anfangs vndanckbar/ ꝛc. auff freyer Straſſen geſund gemacht/ auß welchen aber nur einer zu dem HErꝛn kommen/ vnd ſich bey ſeinen hei- ligen Fuͤſſen nidergeworffen/ vnd ihme vmb ſolche groſſe Gutthat gedancket/ die andere ſeynd ihres Weegs fort gangen/ vnd keiner an den vervelt dirs GOtt gedacht. Solche Undanckbarkeit hat nicht ein wenig das Goͤttliche Hertz belaydiget; weſſenthalben er gleichſamb mit Ver- wunderung hat gefraget/ wo dann die neune ſeyen gebli- ben? als wolte er ſprechen/ es ſollen auff ſo groſſe empfan- gene Gnaden alle 10. erſcheinen. Mercks mein Menſch/ wann dir GOtt ein Gutthat erweiſt/ derer vnzahlbar vil ſeynd/ ſo ſchicke ſein alle fleiſſig alle Zehen zu ihm/ ich ver- ſtehe aber 10. Buchſtaben. Der erſte iſt ein D. Der an- der ein E. Der dritte ein O. Der vierdte ein G. Der fuͤnffte ein R. Der ſechſte ein A. Der ſibende ein T. Der achte ein I. Der neundte ein A. Der zehende ein S. Das haiſt hernachmals Deo gratias. Du haſt das Außzuͤgl nun gnugſamb uͤberſehen/ vnd bilde dir ein/ es ſeyn vil wenigere/ als mehrere Gnaden auffgeſchriben/ welche dir GOtt gſpendiret in Murter-Leib/ vnd bey dem H. Tauff/ in Summa wie er dich erſchaffen. Anjetzo folgt ein an- ders/ wie er dich bißhero erhalten. Auß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/524
Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/524>, abgerufen am 22.11.2024.