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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.

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Judas der grobe vnd stoltze Narr/ in
Erwegung/ daß er
Procurator vnd Haußpfle-
ger seye/ vnderstehet sich vor allen andern Apostlen zu sitzen
bey dem Füß waschen/ ja vermuthlich hat er gar dem
Petro das erste Orth nit vergunnt.

DEn 14. Tag deß Monaths Nisan, welches bey vns der
April ist/ am Donnerstag nach dem Palm-Sonntag
hat der gebenedeyte Heyland JEsus/ nach dem Ge-
satz der Hebreer/ gegen spattem Abend das Oster-Lamb gees-
sen in einem Hauß eines sehr reichen Edlmanns/ dessen Nah-
men/ nach Außsag Greg. Nazianceni. Gausanij, Maldona-
Sylveir.
l. 7. c.
4.
ti, Adrichomij, Cornelij, vnd anderer mehr/ soll geheissen
haben Joannes, mit dem Zunahm Marcus, so nachmahls ein
Gespann vnd Mitgesell gewest ist deß Pauli vnd Barnabae in
dem Predig-Ambt: diser ware bey sehr grossen Mittlen vnd
Reichthum/ welches auß dem vnschwär abzunemmen/ weil er
einen stattlichen grossen Saal mit kostbaren Töppich vnd Spa-
lier außgeziehrter zu diser Solennitet bereitet hat/ auch das ge-
bratne Osterlamb in kein gemeiner Schißl/ sonder in einem von
Smaragd verfertigten Geschirr/ wie noch in der berühmten Statt
Genua zu sehen/ auffgetragen worden. Jn besagtem hohen
vnd schönen Saal hat der demüthigste Heyland den 12. Apo-
steln die Füß gewaschen/ vnd zwar folgender Gestalten: Erst-
lich hat denselbigen Abend der liebste Heyland ein dreyfache
Mahlzeit gehalten/ die erste war nach dem Gesatz/ in dero er
mit seinen Apostlen/ nebst allen gehörigen Caeremonien das
Oster-Lamb verzehrt; die andere war die tägliche vnd gewöhn-
liche Mahlzeit/ dann wo vil Gäst/ vnd grosses Haußgesind
sich eingefunden/ kleckte das Oster-Lamb nit dieselbige zu sätti-
gen/ derenthalben vonnöthen war/ daß man auch andere Spei-

sen


Judas der grobe vnd ſtoltze Narꝛ/ in
Erwegung/ daß er
Procurator vnd Haußpfle-
ger ſeye/ vnderſtehet ſich vor allen andern Apoſtlen zu ſitzen
bey dem Fuͤß waſchen/ ja vermuthlich hat er gar dem
Petro das erſte Orth nit vergunnt.

DEn 14. Tag deß Monaths Niſan, welches bey vns der
April iſt/ am Donnerſtag nach dem Palm-Sonntag
hat der gebenedeyte Heyland JEſus/ nach dem Ge-
ſatz der Hebreer/ gegen ſpattem Abend das Oſter-Lamb geeſ-
ſen in einem Hauß eines ſehr reichen Edlmanns/ deſſen Nah-
men/ nach Außſag Greg. Nazianceni. Gauſanij, Maldona-
Sylveir.
l. 7. c.
4.
ti, Adrichomij, Cornelij, vnd anderer mehr/ ſoll geheiſſen
haben Joannes, mit dem Zunahm Marcus, ſo nachmahls ein
Geſpann vnd Mitgeſell geweſt iſt deß Pauli vnd Barnabæ in
dem Predig-Ambt: diſer ware bey ſehr groſſen Mittlen vnd
Reichthum/ welches auß dem vnſchwaͤr abzunemmen/ weil er
einen ſtattlichen groſſen Saal mit koſtbaren Toͤppich vnd Spa-
lier außgeziehrter zu diſer Solennitet bereitet hat/ auch das ge-
bratne Oſterlamb in kein gemeiner Schißl/ ſonder in einem von
Smaragd verfertigten Geſchirꝛ/ wie noch in der beruͤhmtẽ Statt
Genua zu ſehen/ auffgetragen worden. Jn beſagtem hohen
vnd ſchoͤnen Saal hat der demuͤthigſte Heyland den 12. Apo-
ſteln die Fuͤß gewaſchen/ vnd zwar folgender Geſtalten: Erſt-
lich hat denſelbigen Abend der liebſte Heyland ein dreyfache
Mahlzeit gehalten/ die erſte war nach dem Geſatz/ in dero er
mit ſeinen Apoſtlen/ nebſt allen gehoͤrigen Cæremonien das
Oſter-Lamb verzehrt; die andere war die taͤgliche vnd gewoͤhn-
liche Mahlzeit/ dann wo vil Gaͤſt/ vnd groſſes Haußgeſind
ſich eingefunden/ kleckte das Oſter-Lamb nit dieſelbige zu ſaͤtti-
gen/ derenthalben vonnoͤthen war/ daß man auch andere Spei-

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[324/0342] Judas der grobe vnd ſtoltze Narꝛ/ in Erwegung/ daß er Procurator vnd Haußpfle- ger ſeye/ vnderſtehet ſich vor allen andern Apoſtlen zu ſitzen bey dem Fuͤß waſchen/ ja vermuthlich hat er gar dem Petro das erſte Orth nit vergunnt. DEn 14. Tag deß Monaths Niſan, welches bey vns der April iſt/ am Donnerſtag nach dem Palm-Sonntag hat der gebenedeyte Heyland JEſus/ nach dem Ge- ſatz der Hebreer/ gegen ſpattem Abend das Oſter-Lamb geeſ- ſen in einem Hauß eines ſehr reichen Edlmanns/ deſſen Nah- men/ nach Außſag Greg. Nazianceni. Gauſanij, Maldona- ti, Adrichomij, Cornelij, vnd anderer mehr/ ſoll geheiſſen haben Joannes, mit dem Zunahm Marcus, ſo nachmahls ein Geſpann vnd Mitgeſell geweſt iſt deß Pauli vnd Barnabæ in dem Predig-Ambt: diſer ware bey ſehr groſſen Mittlen vnd Reichthum/ welches auß dem vnſchwaͤr abzunemmen/ weil er einen ſtattlichen groſſen Saal mit koſtbaren Toͤppich vnd Spa- lier außgeziehrter zu diſer Solennitet bereitet hat/ auch das ge- bratne Oſterlamb in kein gemeiner Schißl/ ſonder in einem von Smaragd verfertigten Geſchirꝛ/ wie noch in der beruͤhmtẽ Statt Genua zu ſehen/ auffgetragen worden. Jn beſagtem hohen vnd ſchoͤnen Saal hat der demuͤthigſte Heyland den 12. Apo- ſteln die Fuͤß gewaſchen/ vnd zwar folgender Geſtalten: Erſt- lich hat denſelbigen Abend der liebſte Heyland ein dreyfache Mahlzeit gehalten/ die erſte war nach dem Geſatz/ in dero er mit ſeinen Apoſtlen/ nebſt allen gehoͤrigen Cæremonien das Oſter-Lamb verzehrt; die andere war die taͤgliche vnd gewoͤhn- liche Mahlzeit/ dann wo vil Gaͤſt/ vnd groſſes Haußgeſind ſich eingefunden/ kleckte das Oſter-Lamb nit dieſelbige zu ſaͤtti- gen/ derenthalben vonnoͤthen war/ daß man auch andere Spei- ſen Sylveir. l. 7. c. 4.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/342>, abgerufen am 22.11.2024.