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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.

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Christus rührt dem Judae das Gewissen.
Die verfluchte Niderkunfft.

Weil Robertus König in Franckreich ein Groß-Vatter
Philippi, wider der Kirchen vnd aller Bischöff Willen sich ver-
mählet mit einer nechsten Bluts-Verwandtin/ also hat ihm
solche das erstemahl einen Sohn gebohren mit einem Gänß-Baron. in
Annal.
Eccl.
998.

Kopff vnd Kragen/ zu augenscheinlicher Straff seiner begange-
nen Frechheit. Das war ein vnglückseelige Niderkunfft.

Anno 1575. hat ein Spanischer Soldat in Geldern ein
adeliche Tochter zur Ehe genommen/ vnd weil er wahrgenom-
men/ daß sie groß Leibs seye/ also hat er ihr auß angebohrnem
Zorn gewunschen/ sie möcht den lebendigen Teuffel tragen/ nit
lang hernach ist solche niderkommen/ aber nit Kinds-Mutter
worden/ dann sie ein Frucht auff die Welt gebracht/ welche zwar
an dem vndern Theil deß Leibs einem Kind gleichte/ der obereUvierus
in An.

Theil aber/ wie ein Teuffel außgesehen. Das war ein elende
Niderkunfft.

Jn Teutschland hat ein vornehmer Edlmann sich also in
das Jagen vnd Hötzen verliebt/ daß er auch solches/ auff öfftere
Abmahnung seiner Frauen/ an den Feyer- vnd GOtt geheilig-
ten Tägen nit vnderlassen/ endlich/ auß Göttlicher Verhäng-
nuß/ hat ihm sein Gemahl gebohren ein Kind mit einem na-Cantipra.
l. 2. apum.
cap.
49.

türlichen Kopff eines Windspils/ oder Jaghunds. Das war
ein greuliche Niderkunfft.

Jn Holland ist ein Weib drey gantzer Wochen in Kinds-
Nöthen gelegen/ vnd als man ihr treulich eingerathen/ sie soll
ihr Zuflucht nemmen bey der gebenedeyten Mutter GOttes
Maria/ als einer sonderbaren Patronin vnd Vorsprecherin/
sie aber sprach hinwider dise gottlose Wort/ weil sie ein Ketze-
rin war/ was ihr dises Kebsweib könne helffen/ aber die schwä-
re Hand GOttes ist nit lang außgebliben/ dann nit lang her-Guilelm.
Lindan. in
Apoc.
cap.
11.

nach hat sie an statt eines Kinds/ etliche todte Schweinl auff
die Welt gebracht. Das war ein Säuische Niderkunfft.

Anno 1625. zu Perdonan in Friaul hat ein adeliches

Weibs-
Chriſtus ruͤhrt dem Judæ das Gewiſſen.
Die verfluchte Niderkunfft.

Weil Robertus Koͤnig in Franckreich ein Groß-Vatter
Philippi, wider der Kirchen vnd aller Biſchoͤff Willen ſich ver-
maͤhlet mit einer nechſten Bluts-Verwandtin/ alſo hat ihm
ſolche das erſtemahl einen Sohn gebohren mit einem Gaͤnß-Baron. in
Annal.
Eccl.
998.

Kopff vnd Kragen/ zu augenſcheinlicher Straff ſeiner begange-
nen Frechheit. Das war ein vngluͤckſeelige Niderkunfft.

Anno 1575. hat ein Spaniſcher Soldat in Geldern ein
adeliche Tochter zur Ehe genommen/ vnd weil er wahrgenom-
men/ daß ſie groß Leibs ſeye/ alſo hat er ihr auß angebohrnem
Zorn gewunſchen/ ſie moͤcht den lebendigen Teuffel tragen/ nit
lang hernach iſt ſolche niderkommen/ aber nit Kinds-Mutter
worden/ dann ſie ein Frucht auff die Welt gebracht/ welche zwar
an dem vndern Theil deß Leibs einem Kind gleichte/ der obereUvierus
in An.

Theil aber/ wie ein Teuffel außgeſehen. Das war ein elende
Niderkunfft.

Jn Teutſchland hat ein vornehmer Edlmann ſich alſo in
das Jagen vnd Hoͤtzen verliebt/ daß er auch ſolches/ auff oͤfftere
Abmahnung ſeiner Frauen/ an den Feyer- vnd GOtt geheilig-
ten Taͤgen nit vnderlaſſen/ endlich/ auß Goͤttlicher Verhaͤng-
nuß/ hat ihm ſein Gemahl gebohren ein Kind mit einem na-Cantipra.
l. 2. apum.
cap.
49.

tuͤrlichen Kopff eines Windſpils/ oder Jaghunds. Das war
ein greuliche Niderkunfft.

Jn Holland iſt ein Weib drey gantzer Wochen in Kinds-
Noͤthen gelegen/ vnd als man ihr treulich eingerathen/ ſie ſoll
ihr Zuflucht nemmen bey der gebenedeyten Mutter GOttes
Maria/ als einer ſonderbaren Patronin vnd Vorſprecherin/
ſie aber ſprach hinwider diſe gottloſe Wort/ weil ſie ein Ketze-
rin war/ was ihr diſes Kebsweib koͤnne helffen/ aber die ſchwaͤ-
re Hand GOttes iſt nit lang außgebliben/ dann nit lang her-Guilelm.
Lindan. in
Apoc.
cap.
11.

nach hat ſie an ſtatt eines Kinds/ etliche todte Schweinl auff
die Welt gebracht. Das war ein Saͤuiſche Niderkunfft.

Anno 1625. zu Perdonan in Friaul hat ein adeliches

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[431/0449] Chriſtus ruͤhrt dem Judæ das Gewiſſen. Die verfluchte Niderkunfft. Weil Robertus Koͤnig in Franckreich ein Groß-Vatter Philippi, wider der Kirchen vnd aller Biſchoͤff Willen ſich ver- maͤhlet mit einer nechſten Bluts-Verwandtin/ alſo hat ihm ſolche das erſtemahl einen Sohn gebohren mit einem Gaͤnß- Kopff vnd Kragen/ zu augenſcheinlicher Straff ſeiner begange- nen Frechheit. Das war ein vngluͤckſeelige Niderkunfft. Baron. in Annal. Eccl. 998. Anno 1575. hat ein Spaniſcher Soldat in Geldern ein adeliche Tochter zur Ehe genommen/ vnd weil er wahrgenom- men/ daß ſie groß Leibs ſeye/ alſo hat er ihr auß angebohrnem Zorn gewunſchen/ ſie moͤcht den lebendigen Teuffel tragen/ nit lang hernach iſt ſolche niderkommen/ aber nit Kinds-Mutter worden/ dann ſie ein Frucht auff die Welt gebracht/ welche zwar an dem vndern Theil deß Leibs einem Kind gleichte/ der obere Theil aber/ wie ein Teuffel außgeſehen. Das war ein elende Niderkunfft. Uvierus in An. Jn Teutſchland hat ein vornehmer Edlmann ſich alſo in das Jagen vnd Hoͤtzen verliebt/ daß er auch ſolches/ auff oͤfftere Abmahnung ſeiner Frauen/ an den Feyer- vnd GOtt geheilig- ten Taͤgen nit vnderlaſſen/ endlich/ auß Goͤttlicher Verhaͤng- nuß/ hat ihm ſein Gemahl gebohren ein Kind mit einem na- tuͤrlichen Kopff eines Windſpils/ oder Jaghunds. Das war ein greuliche Niderkunfft. Cantipra. l. 2. apum. cap. 49. Jn Holland iſt ein Weib drey gantzer Wochen in Kinds- Noͤthen gelegen/ vnd als man ihr treulich eingerathen/ ſie ſoll ihr Zuflucht nemmen bey der gebenedeyten Mutter GOttes Maria/ als einer ſonderbaren Patronin vnd Vorſprecherin/ ſie aber ſprach hinwider diſe gottloſe Wort/ weil ſie ein Ketze- rin war/ was ihr diſes Kebsweib koͤnne helffen/ aber die ſchwaͤ- re Hand GOttes iſt nit lang außgebliben/ dann nit lang her- nach hat ſie an ſtatt eines Kinds/ etliche todte Schweinl auff die Welt gebracht. Das war ein Saͤuiſche Niderkunfft. Guilelm. Lindan. in Apoc. cap. 11. Anno 1625. zu Perdonan in Friaul hat ein adeliches Weibs-

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/449>, abgerufen am 16.06.2024.