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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas der Ertzschelm hat den Feyertag nit geheiliget/
anderst als grobe Zotten/ und unverschämte Rauppen-
Wort. Also machst du schon aus einem Sonntag/ einen
Sündtag.

Am Sonntag hat der grosse Heyland seine Apostel aus-
geschickt/ das Evangelium zu predigen in der gantzen
Welt/ du aber am Sonntag bleibst bey keiner Predig/
sondern an statt dero eilest du zum Frühstück/ damit du
Nachmittag bey Zeiten auf dem Tautz-Boden dich mö-
gest einfinden/ auf solche Art machst du ja aus einem Sonn-
tag/ einen Sündtag.

O ihr unbehutsame Adams-Kinder! aufsolche Weise
bringt ihr meistens zu den Tag des HErrn. Wie hart es
Genes. 42.empfunden der Jacob/ ist leicht zu errahten/ da er aller
seiner Söhne muste gerahten/ biß auf den Jüngsten Ben-
jamin,
und endlichen auch dieser hinweg genommen wor-
den. Aber weit härter empfindet es der allmächtige GOtt/
indem er alle Tag in der Wochen gerahten muß/ biß auf
den letzten Benjamin den Sonntag/ und man ihme noch
diesen hinweg zuckt.

Meine Christen/ wie hart werdet ihr einmal Rechen-
schafft geben am Sonntag/ wegen der Sonntäg/ dann am
Sonntag wird Christus JEsus im Thal Josaphat rich-
ten die Lebendige und die Todte/ am Sonntag/ merckt es
wohl/ an einem Sonntag wird das Jüngste Gericht seyn/
an einem Sonntag wird es heissen/ entweder Venite, oder
Ite, kommt her ihr Gebenedeyte meines Vatters/ oder ge-
het hin ihr Vermaledeyte: O GOtt!

Sutius.

In dem Leben des Heil. Abten Aicandri ist zu lesen/
daß er einmal an einem Sonntag/ um weil er die gantze
Wochen hindurch in andern Sachen beschäfftiget ware/
ihme habe lassen von dem Barbirer die Haar abschneiden:

unter

Judas der Ertzſchelm hat den Feyertag nit geheiliget/
anderſt als grobe Zotten/ und unverſchaͤmte Rauppen-
Wort. Alſo machſt du ſchon aus einem Sonntag/ einen
Suͤndtag.

Am Sonntag hat der groſſe Heyland ſeine Apoſtel aus-
geſchickt/ das Evangelium zu predigen in der gantzen
Welt/ du aber am Sonntag bleibſt bey keiner Predig/
ſondern an ſtatt dero eileſt du zum Fruͤhſtuͤck/ damit du
Nachmittag bey Zeiten auf dem Tautz-Boden dich moͤ-
geſt einfinden/ auf ſolche Art machſt du ja aus einem Soñ-
tag/ einen Suͤndtag.

O ihr unbehutſame Adams-Kinder! aufſolche Weiſe
bringt ihr meiſtens zu den Tag des HErrn. Wie hart es
Genes. 42.empfunden der Jacob/ iſt leicht zu errahten/ da er aller
ſeiner Soͤhne muſte gerahten/ biß auf den Juͤngſten Ben-
jamin,
und endlichen auch dieſer hinweg genommen wor-
den. Aber weit haͤrter empfindet es der allmaͤchtige GOtt/
indem er alle Tag in der Wochen gerahten muß/ biß auf
den letzten Benjamin den Sonntag/ und man ihme noch
dieſen hinweg zuckt.

Meine Chriſten/ wie hart werdet ihr einmal Rechen-
ſchafft geben am Sonntag/ wegen der Sonntaͤg/ dann am
Sonntag wird Chriſtus JEſus im Thal Joſaphat rich-
ten die Lebendige und die Todte/ am Sonntag/ merckt es
wohl/ an einem Sonntag wird das Juͤngſte Gericht ſeyn/
an einem Sonntag wird es heiſſen/ entweder Venite, oder
Ite, kommt her ihr Gebenedeyte meines Vatters/ oder ge-
het hin ihr Vermaledeyte: O GOtt!

Sutius.

In dem Leben des Heil. Abten Aicandri iſt zu leſen/
daß er einmal an einem Sonntag/ um weil er die gantze
Wochen hindurch in andern Sachen beſchaͤfftiget ware/
ihme habe laſſen von dem Barbirer die Haar abſchneiden:

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[168/0200] Judas der Ertzſchelm hat den Feyertag nit geheiliget/ anderſt als grobe Zotten/ und unverſchaͤmte Rauppen- Wort. Alſo machſt du ſchon aus einem Sonntag/ einen Suͤndtag. Am Sonntag hat der groſſe Heyland ſeine Apoſtel aus- geſchickt/ das Evangelium zu predigen in der gantzen Welt/ du aber am Sonntag bleibſt bey keiner Predig/ ſondern an ſtatt dero eileſt du zum Fruͤhſtuͤck/ damit du Nachmittag bey Zeiten auf dem Tautz-Boden dich moͤ- geſt einfinden/ auf ſolche Art machſt du ja aus einem Soñ- tag/ einen Suͤndtag. O ihr unbehutſame Adams-Kinder! aufſolche Weiſe bringt ihr meiſtens zu den Tag des HErrn. Wie hart es empfunden der Jacob/ iſt leicht zu errahten/ da er aller ſeiner Soͤhne muſte gerahten/ biß auf den Juͤngſten Ben- jamin, und endlichen auch dieſer hinweg genommen wor- den. Aber weit haͤrter empfindet es der allmaͤchtige GOtt/ indem er alle Tag in der Wochen gerahten muß/ biß auf den letzten Benjamin den Sonntag/ und man ihme noch dieſen hinweg zuckt. Genes. 42. Meine Chriſten/ wie hart werdet ihr einmal Rechen- ſchafft geben am Sonntag/ wegen der Sonntaͤg/ dann am Sonntag wird Chriſtus JEſus im Thal Joſaphat rich- ten die Lebendige und die Todte/ am Sonntag/ merckt es wohl/ an einem Sonntag wird das Juͤngſte Gericht ſeyn/ an einem Sonntag wird es heiſſen/ entweder Venite, oder Ite, kommt her ihr Gebenedeyte meines Vatters/ oder ge- het hin ihr Vermaledeyte: O GOtt! In dem Leben des Heil. Abten Aicandri iſt zu leſen/ daß er einmal an einem Sonntag/ um weil er die gantze Wochen hindurch in andern Sachen beſchaͤfftiget ware/ ihme habe laſſen von dem Barbirer die Haar abſchneiden: unter

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/200>, abgerufen am 21.11.2024.