Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.Judas sihet das erschröckliche Angesicht JEsu/ in einem Buch/ alles wird zu sehen seyn/ wie in einemSpiegel/ alles wird entworffen seyn/ wie auf einer ge- mahlten Tafel/ illuminabuntur abscondita tene- 1. Cor. 4.brarum. Wehe! wehe! wehe! wehe! wehe! wehe! Alsdann man von einander scheidt Die Frommen und die Bösen/ Viel Schaarn der Engel allbereit/ Was gut ist/ rausser lesen. Die Gsandte zwar durch alle Schaar Gschwind hin und wider lauffen/ Und stellen die Frommen/ wo sies bekommen/ Frölich zum rechten Hauffen. So bald der Göttliche Richter mit einer solchen Nach-
Judas ſihet das erſchroͤckliche Angeſicht JEſu/ in einem Buch/ alles wird zu ſehen ſeyn/ wie in einemSpiegel/ alles wird entworffen ſeyn/ wie auf einer ge- mahlten Tafel/ illuminabuntur abſcondita tene- 1. Cor. 4.brarum. Wehe! wehe! wehe! wehe! wehe! wehe! Alsdann man von einander ſcheidt Die Frommen und die Boͤſen/ Viel Schaarn der Engel allbereit/ Was gut iſt/ rauſſer leſen. Die Gſandte zwar durch alle Schaar Gſchwind hin und wider lauffen/ Und ſtellen die Frommen/ wo ſies bekommen/ Froͤlich zum rechten Hauffen. So bald der Goͤttliche Richter mit einer ſolchen Nach-
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Judas ſihet das erſchroͤckliche Angeſicht JEſu/
in einem Buch/ alles wird zu ſehen ſeyn/ wie in einem
Spiegel/ alles wird entworffen ſeyn/ wie auf einer ge-
mahlten Tafel/ illuminabuntur abſcondita tene-
brarum.
1. Cor. 4.
Wehe! wehe! wehe! wehe! wehe! wehe!
Alsdann man von einander ſcheidt
Die Frommen und die Boͤſen/
Viel Schaarn der Engel allbereit/
Was gut iſt/ rauſſer leſen.
Die Gſandte zwar durch alle Schaar
Gſchwind hin und wider lauffen/
Und ſtellen die Frommen/ wo ſies bekommen/
Froͤlich zum rechten Hauffen.
So bald der Goͤttliche Richter mit einer ſolchen
Majeſtaͤt/ daß alle Creaturen darob erſchrecken/ ſeinen
Thron wird geſetzt haben in denen Wolcken/ alsdann wird
der erſte Befehl ergehen/ daß die Engel gleich und ohne
Verweilung die Boͤſe von den Guten ſollen abſondern/
worauf dann einige alſobald an das Ort ſich werden bege-
ben/ wo die Roͤmiſche Paͤbſt und Stadthalter Chriſti auf
Erden ſtehen/ & ſeparabunt malos de medio juſto-
rum, und werden auch die Boͤſe abſondern von der Mit-
te der Gerechten; Alle haben allhier auf Erden den Na-
men gehabt Ihr Heiligkeit/ aber an jenem Gerichtstag
wird man ſehen/ daß die Heiligkeit nit werde gemeſſen
nach dem Namen/ ſondern nach den Wercken/ es wer-
den dieſe ein ſchaͤrfferes Examen ausſtehen/ als alle Men-
ſchen der Welt/ und wird man ſehen/ daß auch einem/
deme der H. Geiſt die Schluͤſſel zum Himmel eingehaͤndi-
get/ gleichwol ein Riegel kan geſchoſſen werden.
Ein jeder
Stand
wird ſeinen
eignen
Platz ha-
ben.
Nach-
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