Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.verrathet JEsum mit einem Kuß. er nun vor Gericht/ vermög des ergangenen Befehls/ er-schienen/ und geschworen/ daß er auf seiner ihme eigent- lich zugehörigen Erden stehe (verstunde aber/ die er aus seinem Hause gegraben) hat ihn seine in der Hand halten-In act. 5. Eug. Bol- lan. 10. Jan. de Sichel durch einen unsichtbaren Gewalt also verwun- det/ daß er gleich hierauf todt dahin gefallen. Ein verwegner Gesell/ der ohne das den stylum fu- Dergleichen könte eine Zahl fast ohne Zahl beyge- O du liebe Redlichkeit/ so suche ich dann dich an al- nung P p 2
verrathet JEſum mit einem Kuß. er nun vor Gericht/ vermoͤg des ergangenen Befehls/ er-ſchienen/ und geſchworen/ daß er auf ſeiner ihme eigent- lich zugehoͤrigen Erden ſtehe (verſtunde aber/ die er aus ſeinem Hauſe gegraben) hat ihn ſeine in der Hand halten-In act. 5. Eug. Bol- lan. 10. Jan. de Sichel durch einen unſichtbaren Gewalt alſo verwun- det/ daß er gleich hierauf todt dahin gefallen. Ein verwegner Geſell/ der ohne das den ſtylum fu- Dergleichen koͤnte eine Zahl faſt ohne Zahl beyge- O du liebe Redlichkeit/ ſo ſuche ich dann dich an al- nung P p 2
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verrathet JEſum mit einem Kuß.
er nun vor Gericht/ vermoͤg des ergangenen Befehls/ er-
ſchienen/ und geſchworen/ daß er auf ſeiner ihme eigent-
lich zugehoͤrigen Erden ſtehe (verſtunde aber/ die er aus
ſeinem Hauſe gegraben) hat ihn ſeine in der Hand halten-
de Sichel durch einen unſichtbaren Gewalt alſo verwun-
det/ daß er gleich hierauf todt dahin gefallen.
In act. 5.
Eug. Bol-
lan. 10. Jan.
Ein verwegner Geſell/ der ohne das den ſtylum fu-
randi wohl practiciret/ hat auf eine Zeit von der
Schaaf-Heerd des Heil. Maldhog einen Widder hin-
weggetrieben/ und darmit ſeine Diebs-Wampen an-
gefuͤllt/ als er aber deſſen bezuͤchtiget worden/ und dan-
noch vermeſſener Weiſe in Gegenwart erſtbenannten
Heiligen einen falſchen Eyd abgelegt/ iſt ihme alſobald
ein Ohr von dem verzehrten Widder oder Caſtraun aus
dem Maul heraus gehangen/ welches allen Umſtehenden
ein Gelaͤchter/ GOTT dem Allmaͤchtigen aber Ehr und
Glori verurſachet/ der ſo wunderlich die falſche Schwoͤh-
rer entdecket:
Idem in
act. 31. Jan.
Dergleichen koͤnte eine Zahl faſt ohne Zahl beyge-
bracht werden/ aus welchen ſattſam erhellet/ wie hart die
Goͤttliche Gerechtigkeit mit den jenigen verfahre/ ſo
gantz Gewiſſen-los ſich unterſtehen/ ein falſches Jura-
ment abzulegen/ aber ungeachtet der ſtets ausgeſtreck-
teu Goͤttlichen Ruthen/ wollen ſich die vermeſſene Adams-
Kinder ſo gar nit beſſern/ ſondern mehrmalen ohne
Scheu und Reu/ als waͤre weder GOTT noch Hoͤll/ in
offentlichen Gerichts-Stuben mit ungerechten und fal-
ſchen Schwoͤhren ſich verdammen.
O du liebe Redlichkeit/ ſo ſuche ich dann dich an al-
len Orthen umſonſt/ hab ſchon etliche Blattern an Fuͤſſen
wegen des ſteten Lauffen/ nunmehr aber iſt meine Hoff-
nung
P p 2
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