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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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den Iscarioth zur heylsamen Poenitenz.
nachdem er endlich ein ziemlich harte und lange Buß
verricht/ und wiederum zu dem Altar des HErrn getret-
ten/ da hat sich dieses grosse Wunder ereignet/ daß/ wie er
das höchste Gut unter der Gestalt des Brods wolte ge-
niessen/ durch ein unsichtbare Hand alle drey vorhero ver-
schwundene Hoftien vor seiner niedergelegt worden/
auch/ was vorhero dreymal aus dem Kelch sich verlohren/
ist wunderbahrlich wiederum ersetzt worden/ daß also der
Kelch mit der Gestalt des Weins ganz eben voll vor sei-
ner gestanden/ woraus der gute Priester konte abneh-
men die grosse Würckung der heiligen Beicht/ krafft de-
ro ihme seine grosse Sündenmackel gleichwie durch ein
heylsames Bad seynd abgewaschen worden.

Joannes der Evangelist hat öffters/ wie von ihmeIn vita
Greg.

schreibet Joan. Diaconus, ein schändliches Wetter in ein
schönes verkehrt. Daß thut auch die Beicht/ indem sie
ein trübes und finsteres Gewissen in ein schönes und hel-
les verwandlet.

Joannes ein Eremit in Scythia, hat einen ausgedörrtenBoß. Ep.
43.

Baum wiederum grünend gemacht. Das thut auch die
Beicht/ in de[m]e durch sie die in Göttlichen Gnaden ver-
dorrte Seel wieder anfanget zu floriren und wachsen.

Joannes Gualbertus hat einen grossen und schwerenPacens.
in vita.
c. 50.

Baum/ den kaum vier baar Ochsen konten erziehen/ fast
wie ein Feder so ring gemacht. Das thut auch die Beicht/
weil sie das mit Sünden beschwehrte Gewissen also gering
macht/ daß die meiste nach verrichter Beicht selbst beken-
nen/ es seye ihnen noch so leicht als zuvor.

Joannes Remensischer Abt/ hat mit heissen ThränenRorerius
lib. 4. c.
6.

ganze eyserne Band und Ketten aufgelöst und zertrim
mert. Das thut auch die Beicht/ als welche die harte
Band/ wormit die arme Seel als ein Sclavin der Höll an-
gefesselt gänzlich auflöser/ so durch das Wort Absolvo
verstanden wird.

Joan-
U u 3

den Iſcarioth zur heylſamen Pœnitenz.
nachdem er endlich ein ziemlich harte und lange Buß
verricht/ und wiederum zu dem Altar des HErrn getret-
ten/ da hat ſich dieſes groſſe Wunder ereignet/ daß/ wie er
das hoͤchſte Gut unter der Geſtalt des Brods wolte ge-
nieſſen/ durch ein unſichtbare Hand alle drey vorhero ver-
ſchwundene Hoftien vor ſeiner niedergelegt worden/
auch/ was vorhero dreymal aus dem Kelch ſich verlohren/
iſt wunderbahrlich wiederum erſetzt worden/ daß alſo der
Kelch mit der Geſtalt des Weins ganz eben voll vor ſei-
ner geſtanden/ woraus der gute Prieſter konte abneh-
men die groſſe Wuͤrckung der heiligen Beicht/ krafft de-
ro ihme ſeine groſſe Suͤndenmackel gleichwie durch ein
heylſames Bad ſeynd abgewaſchen worden.

Joannes der Evangeliſt hat oͤffters/ wie von ihmeIn vita
Greg.

ſchreibet Joan. Diaconus, ein ſchaͤndliches Wetter in ein
ſchoͤnes verkehrt. Daß thut auch die Beicht/ indem ſie
ein truͤbes und finſteres Gewiſſen in ein ſchoͤnes und hel-
les verwandlet.

Joannes ein Eremit in Scythia, hat einen ausgedoͤrrtenBoß. Ep.
43.

Baum wiederum gruͤnend gemacht. Das thut auch die
Beicht/ in de[m]e durch ſie die in Goͤttlichen Gnaden ver-
dorrte Seel wieder anfanget zu floriren und wachſen.

Joannes Gualbertus hat einen groſſen und ſchwerenPacens.
in vita.
c. 50.

Baum/ den kaum vier baar Ochſen konten erziehen/ faſt
wie ein Feder ſo ring gemacht. Das thut auch die Beicht/
weil ſie das mit Suͤndẽ beſchwehrte Gewiſſen alſo gering
macht/ daß die meiſte nach verrichter Beicht ſelbſt beken-
nen/ es ſeye ihnen noch ſo leicht als zuvor.

Joannes Remenſiſcher Abt/ hat mit heiſſen ThraͤnenRorerius
lib. 4. c.
6.

ganze eyſerne Band und Ketten aufgeloͤſt und zertrim
mert. Das thut auch die Beicht/ als welche die harte
Band/ wormit die arme Seel als ein Sclavin der Hoͤll an-
gefeſſelt gaͤnzlich aufloͤſer/ ſo durch das Wort Abſolvo
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Joan-
U u 3
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[341/0373] den Iſcarioth zur heylſamen Pœnitenz. nachdem er endlich ein ziemlich harte und lange Buß verricht/ und wiederum zu dem Altar des HErrn getret- ten/ da hat ſich dieſes groſſe Wunder ereignet/ daß/ wie er das hoͤchſte Gut unter der Geſtalt des Brods wolte ge- nieſſen/ durch ein unſichtbare Hand alle drey vorhero ver- ſchwundene Hoftien vor ſeiner niedergelegt worden/ auch/ was vorhero dreymal aus dem Kelch ſich verlohren/ iſt wunderbahrlich wiederum erſetzt worden/ daß alſo der Kelch mit der Geſtalt des Weins ganz eben voll vor ſei- ner geſtanden/ woraus der gute Prieſter konte abneh- men die groſſe Wuͤrckung der heiligen Beicht/ krafft de- ro ihme ſeine groſſe Suͤndenmackel gleichwie durch ein heylſames Bad ſeynd abgewaſchen worden. Joannes der Evangeliſt hat oͤffters/ wie von ihme ſchreibet Joan. Diaconus, ein ſchaͤndliches Wetter in ein ſchoͤnes verkehrt. Daß thut auch die Beicht/ indem ſie ein truͤbes und finſteres Gewiſſen in ein ſchoͤnes und hel- les verwandlet. In vita Greg. Joannes ein Eremit in Scythia, hat einen ausgedoͤrrten Baum wiederum gruͤnend gemacht. Das thut auch die Beicht/ in deme durch ſie die in Goͤttlichen Gnaden ver- dorrte Seel wieder anfanget zu floriren und wachſen. Boß. Ep. 43. Joannes Gualbertus hat einen groſſen und ſchweren Baum/ den kaum vier baar Ochſen konten erziehen/ faſt wie ein Feder ſo ring gemacht. Das thut auch die Beicht/ weil ſie das mit Suͤndẽ beſchwehrte Gewiſſen alſo gering macht/ daß die meiſte nach verrichter Beicht ſelbſt beken- nen/ es ſeye ihnen noch ſo leicht als zuvor. Pacens. in vita. c. 50. Joannes Remenſiſcher Abt/ hat mit heiſſen Thraͤnen ganze eyſerne Band und Ketten aufgeloͤſt und zertrim mert. Das thut auch die Beicht/ als welche die harte Band/ wormit die arme Seel als ein Sclavin der Hoͤll an- gefeſſelt gaͤnzlich aufloͤſer/ ſo durch das Wort Abſolvo verſtanden wird. Rorerius lib. 4. c. 6. Joan- U u 3

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/373>, abgerufen am 21.11.2024.