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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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den Iscarioth zur heylsamen Poenitenz.
Bad/ wilst schön werden? ins Bad/ wilst heyl werden/
und heilig werden? ins Bad/ der Pater ist der Bader/
da wirst du bald finden/ bald lesen/ bald mercken/ was
ober der Badstuben geschrieben ist. Buß nimmt weg
den Ruß/ Beicht macht das Gewissen leicht/ die
Reu macht die Seel frey/ ein bekennte That/ ist
das beste Bad.

Wie das allererste mal Moyses von dem Berg herab
gestiegen/ und in den Händen getragen die Tafeln/ wor-
auf durch Göttliche Hände die Zehen Gebot geschrieben
waren/ da hat er wahrgenommen/ daß sein untergebnes
Volck dem Allmächtigen den Rucken gezeigt/ und ein
guldenes Kalb vor ihren Gott angebetet/ welches ihn
dann zu einem billigen Zorn bewegt/ also zwar/ daß er
Moyses, obberührte Taseln auf die Erden geworffen/ und
zerbrochen. Ein andersmal steigt dieser Israelitische
Führer wieder auf den Berg/ und trägt von dannen ganz
neue Tafeln der Zehen Gebot herab/ hatte aber ein so
glänzendes Augesicht/ daß er muste dasselbige verhüllen/
dann sonsten konte ihn das Volck nit anschauen. Wie
kommt aber dis? das erstemal hat der heilige Mann
länger geredet mit GOTT/ als das anderemal/ und dan-
noch das erstmal hat er kein strahlendes Angesicht mit
sich getragen/ wol aber das andermal/ was ist die Ur-
sach? diese/ diese/ diese/ mercks wol/ O [su]ndiger Mensch!
diese/ diese. Nachdem Moyses die Zehen Gebot gebro-
chen/ selbige ganz wieder in den Händen getragen/ hat
er ein so glänzendes Angesicht bekommen/ welches er
vor dem Verbrechen nit hatte; Also/ O sündiges Adams-
Kind/ laß deinen Muth nit fallen/ wann du schon mit
vielen Sünden behafftet bist/ wann du schon alle Zehen
Gebot gebrochen hast/ so kanst du dannoch noch ein glän-
zendes Angesicht bekommen/ kanst dannoch heilig wer-
den/ dafern du nur durch ein Reu-volle Beicht dich mit

GOtt

den Iſcarioth zur heylſamen Pœnitenz.
Bad/ wilſt ſchoͤn werden? ins Bad/ wilſt heyl werden/
und heilig werden? ins Bad/ der Pater iſt der Bader/
da wirſt du bald finden/ bald leſen/ bald mercken/ was
ober der Badſtuben geſchrieben iſt. Buß nim̃t weg
den Ruß/ Beicht macht das Gewiſſen leicht/ die
Reu macht die Seel frey/ ein bekennte That/ iſt
das beſte Bad.

Wie das allererſte mal Moyſes von dem Berg herab
geſtiegen/ und in den Haͤnden getragen die Tafeln/ wor-
auf durch Goͤttliche Haͤnde die Zehen Gebot geſchrieben
waren/ da hat er wahrgenommen/ daß ſein untergebnes
Volck dem Allmaͤchtigen den Rucken gezeigt/ und ein
guldenes Kalb vor ihren Gott angebetet/ welches ihn
dann zu einem billigen Zorn bewegt/ alſo zwar/ daß er
Moyſes, obberuͤhrte Taſeln auf die Erden geworffen/ und
zerbrochen. Ein andersmal ſteigt dieſer Iſraelitiſche
Fuͤhrer wieder auf den Berg/ und traͤgt von dannen ganz
neue Tafeln der Zehen Gebot herab/ hatte aber ein ſo
glaͤnzendes Augeſicht/ daß er muſte daſſelbige verhuͤllen/
dann ſonſten konte ihn das Volck nit anſchauen. Wie
kommt aber dis? das erſtemal hat der heilige Mann
laͤnger geredet mit GOTT/ als das anderemal/ und dan-
noch das erſtmal hat er kein ſtrahlendes Angeſicht mit
ſich getragen/ wol aber das andermal/ was iſt die Ur-
ſach? dieſe/ dieſe/ dieſe/ mercks wol/ O [ſu]ndiger Menſch!
dieſe/ dieſe. Nachdem Moyſes die Zehen Gebot gebro-
chen/ ſelbige ganz wieder in den Haͤnden getragen/ hat
er ein ſo glaͤnzendes Angeſicht bekommen/ welches er
vor dem Verbrechen nit hatte; Alſo/ O ſuͤndiges Adams-
Kind/ laß deinen Muth nit fallen/ wann du ſchon mit
vielen Sünden behafftet biſt/ wann du ſchon alle Zehen
Gebot gebrochen haſt/ ſo kanſt du dannoch noch ein glaͤn-
zendes Angeſicht bekommen/ kanſt dannoch heilig wer-
den/ dafern du nur durch ein Reu-volle Beicht dich mit

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[343/0375] den Iſcarioth zur heylſamen Pœnitenz. Bad/ wilſt ſchoͤn werden? ins Bad/ wilſt heyl werden/ und heilig werden? ins Bad/ der Pater iſt der Bader/ da wirſt du bald finden/ bald leſen/ bald mercken/ was ober der Badſtuben geſchrieben iſt. Buß nim̃t weg den Ruß/ Beicht macht das Gewiſſen leicht/ die Reu macht die Seel frey/ ein bekennte That/ iſt das beſte Bad. Wie das allererſte mal Moyſes von dem Berg herab geſtiegen/ und in den Haͤnden getragen die Tafeln/ wor- auf durch Goͤttliche Haͤnde die Zehen Gebot geſchrieben waren/ da hat er wahrgenommen/ daß ſein untergebnes Volck dem Allmaͤchtigen den Rucken gezeigt/ und ein guldenes Kalb vor ihren Gott angebetet/ welches ihn dann zu einem billigen Zorn bewegt/ alſo zwar/ daß er Moyſes, obberuͤhrte Taſeln auf die Erden geworffen/ und zerbrochen. Ein andersmal ſteigt dieſer Iſraelitiſche Fuͤhrer wieder auf den Berg/ und traͤgt von dannen ganz neue Tafeln der Zehen Gebot herab/ hatte aber ein ſo glaͤnzendes Augeſicht/ daß er muſte daſſelbige verhuͤllen/ dann ſonſten konte ihn das Volck nit anſchauen. Wie kommt aber dis? das erſtemal hat der heilige Mann laͤnger geredet mit GOTT/ als das anderemal/ und dan- noch das erſtmal hat er kein ſtrahlendes Angeſicht mit ſich getragen/ wol aber das andermal/ was iſt die Ur- ſach? dieſe/ dieſe/ dieſe/ mercks wol/ O ſundiger Menſch! dieſe/ dieſe. Nachdem Moyſes die Zehen Gebot gebro- chen/ ſelbige ganz wieder in den Haͤnden getragen/ hat er ein ſo glaͤnzendes Angeſicht bekommen/ welches er vor dem Verbrechen nit hatte; Alſo/ O ſuͤndiges Adams- Kind/ laß deinen Muth nit fallen/ wann du ſchon mit vielen Sünden behafftet biſt/ wann du ſchon alle Zehen Gebot gebrochen haſt/ ſo kanſt du dannoch noch ein glaͤn- zendes Angeſicht bekommen/ kanſt dannoch heilig wer- den/ dafern du nur durch ein Reu-volle Beicht dich mit GOtt

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/375>, abgerufen am 21.11.2024.