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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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den Iscarioth zur heylsamen Poenitenz.
ches Schiff schon ziemlich groß gewesen/ zumalen hun-
dert und fünffzigerley Art der gehenden Thier/ fünff und
zwantzigerley der Kriechenden/ hundert und fünffziger-
ley der Vögel/ samt 8. Personen/ benantlichen Noe, Be-
terema
sein Weib/ Sem, Cam, und Japhet samt dero
Weiber/ darinnen losiret/ so hättes dannoch in weit kürtze-
rer Zeit können verfertiget werden. Es gibt aber dessen die
Ursach ein Neothericus, sprechend/ daß sie darum so
viel Jahr daran gebauet/ weil sie alles auf das allerfleis-
sigste und genaueste gemacht/ dann es wolte sich gar nit
schicken/ daß dasjenige/ worinn das gantze menschliche
Geschlecht solte vom Untergang salvirt werden/ solte nur
schleuderisch/ und obenhin verfertiget seyn.

Das soll ihm ein jeder wol mercken/ daß dasselbe/ wor-
durch der Mensch dem Untergang/ und zwar dem ewigen
entgehen kan/ nit soll schleuderisch gemacht seyn/ was ist
aber dieses anderst/ als die Beicht/ durch welche der Sün-
der salvirt wird? diese/ diese muß nit unbedachtsam/ nit
obenhin seyn/ sondern geschehen mit einem inniglichen
Examen und genauer Nachforschung des Gewissens/
sonsten ist solches Bad mehrer Schad/ als Nutz. Weist
du was das Ding ist? sein Kleyd ist Schneckenart/ im
Wasser steht sein Haus/ geht schwartz ins warme Bad/
kommt roth wieder heraus? Dieses ist ein Krebs/ und
wäre zu wünschen/ du hättest eines theilsseine Natur/ gut
wär es/ heylsam wär es/ wann du mit den Krebsen wol
zuruck giengest/ zuruck mit deinen Gedancken/ zuruck mit
deiner Gedächtnuß/ zuruck mit deinem Nachsinnen/ und
folgsam das Gewissen wol und recht erfahren thätest.
Das Weiblein im Evangelio/ so den Groschen verlohren/Matth. 15.
hat nit nur obenher das Hauß auskehrt/ sondern gar ein

Liecht
Pars III. Y y

den Iſcarioth zur heylſamen Pœnitenz.
ches Schiff ſchon ziemlich groß geweſen/ zumalen hun-
dert und fuͤnffzigerley Art der gehenden Thier/ fuͤnff und
zwantzigerley der Kriechenden/ hundert und fuͤnffziger-
ley der Voͤgel/ ſamt 8. Perſonen/ benantlichen Noë, Be-
terema
ſein Weib/ Sem, Cam, und Japhet ſamt dero
Weiber/ darinnen loſiret/ ſo haͤttes dannoch in weit kuͤrtze-
rer Zeit koͤñen verfertiget werden. Es gibt aber deſſen die
Urſach ein Neothericus, ſprechend/ daß ſie darum ſo
viel Jahr daran gebauet/ weil ſie alles auf das allerfleiſ-
ſigſte und genaueſte gemacht/ dann es wolte ſich gar nit
ſchicken/ daß dasjenige/ worinn das gantze menſchliche
Geſchlecht ſolte vom Untergang ſalvirt werden/ ſolte nur
ſchleuderiſch/ und obenhin verfertiget ſeyn.

Das ſoll ihm ein jeder wol mercken/ daß daſſelbe/ wor-
durch der Menſch dem Untergang/ und zwar dem ewigen
entgehen kan/ nit ſoll ſchleuderiſch gemacht ſeyn/ was iſt
aber dieſes anderſt/ als die Beicht/ durch welche der Suͤn-
der ſalvirt wird? dieſe/ dieſe muß nit unbedachtſam/ nit
obenhin ſeyn/ ſondern geſchehen mit einem inniglichen
Examen und genauer Nachforſchung des Gewiſſens/
ſonſten iſt ſolches Bad mehrer Schad/ als Nutz. Weiſt
du was das Ding iſt? ſein Kleyd iſt Schneckenart/ im
Waſſer ſteht ſein Haus/ geht ſchwartz ins warme Bad/
kommt roth wieder heraus? Dieſes iſt ein Krebs/ und
waͤre zu wuͤnſchen/ du haͤtteſt eines theilsſeine Natur/ gut
waͤr es/ heylſam waͤr es/ wann du mit den Krebſen wol
zuruck giengeſt/ zuruck mit deinen Gedancken/ zuruck mit
deiner Gedaͤchtnuß/ zuruck mit deinem Nachſinnen/ und
folgſam das Gewiſſen wol und recht erfahren thaͤteſt.
Das Weiblein im Evangelio/ ſo den Groſchen verlohren/Matth. 15.
hat nit nur obenher das Hauß auskehrt/ ſondern gar ein

Liecht
Pars III. Y y
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[353/0385] den Iſcarioth zur heylſamen Pœnitenz. ches Schiff ſchon ziemlich groß geweſen/ zumalen hun- dert und fuͤnffzigerley Art der gehenden Thier/ fuͤnff und zwantzigerley der Kriechenden/ hundert und fuͤnffziger- ley der Voͤgel/ ſamt 8. Perſonen/ benantlichen Noë, Be- terema ſein Weib/ Sem, Cam, und Japhet ſamt dero Weiber/ darinnen loſiret/ ſo haͤttes dannoch in weit kuͤrtze- rer Zeit koͤñen verfertiget werden. Es gibt aber deſſen die Urſach ein Neothericus, ſprechend/ daß ſie darum ſo viel Jahr daran gebauet/ weil ſie alles auf das allerfleiſ- ſigſte und genaueſte gemacht/ dann es wolte ſich gar nit ſchicken/ daß dasjenige/ worinn das gantze menſchliche Geſchlecht ſolte vom Untergang ſalvirt werden/ ſolte nur ſchleuderiſch/ und obenhin verfertiget ſeyn. Das ſoll ihm ein jeder wol mercken/ daß daſſelbe/ wor- durch der Menſch dem Untergang/ und zwar dem ewigen entgehen kan/ nit ſoll ſchleuderiſch gemacht ſeyn/ was iſt aber dieſes anderſt/ als die Beicht/ durch welche der Suͤn- der ſalvirt wird? dieſe/ dieſe muß nit unbedachtſam/ nit obenhin ſeyn/ ſondern geſchehen mit einem inniglichen Examen und genauer Nachforſchung des Gewiſſens/ ſonſten iſt ſolches Bad mehrer Schad/ als Nutz. Weiſt du was das Ding iſt? ſein Kleyd iſt Schneckenart/ im Waſſer ſteht ſein Haus/ geht ſchwartz ins warme Bad/ kommt roth wieder heraus? Dieſes iſt ein Krebs/ und waͤre zu wuͤnſchen/ du haͤtteſt eines theilsſeine Natur/ gut waͤr es/ heylſam waͤr es/ wann du mit den Krebſen wol zuruck giengeſt/ zuruck mit deinen Gedancken/ zuruck mit deiner Gedaͤchtnuß/ zuruck mit deinem Nachſinnen/ und folgſam das Gewiſſen wol und recht erfahren thaͤteſt. Das Weiblein im Evangelio/ ſo den Groſchen verlohren/ hat nit nur obenher das Hauß auskehrt/ ſondern gar ein Liecht Matth. 15. Pars III. Y y

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/385>, abgerufen am 24.11.2024.