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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas will erst auf die letzt gut thun/


Judas, der lose Gesell/ will erst auf die letzt
gut thun/ ist aber zu spat kommen.

DEs verdammten Iscarioths Gewissenslose
Unthat hat sich an einem Mittwochen zuge-
tragen/ dahero Christus der gebenedeyte Hey-
In vit,land seiner geliebten Braut der H. Catharinae
von Bononien/ einer Closter-Jungfrauen aus
dem Orden der H. Clarae, geoffenbart/ daß ihme alle Mitt-
wochen sehr schwer gefallen/ weilen er gewust und vorge-
sehen/ daß am selbigen Tag Judas Iscarioth, den er vor ei-
nen Apostel und Lehrer der Welt auserwählt/ ihn denen
Juden als seinen abgesagten und ärgsten Feinden/ nur
um 30. Silberling verkauffen/ und darauf verrahten
würde: Durch welche Unthat er ihme selbst einen er-
bärmlichen Tod/ der gantzen Stadt Jerusalem ihre Zer-
stöhrung/ und endlichen dem gesamten Judenvolck den
äussersten Untergang verursachet. Nachdem nun die-
ser Abfaim aller Bosheit wahrgenommen/ daß solches
unschuldigste Lamm GOttes von denen blutgierigen
Rabbinern durch seine Verrähterey zum harten Tod ver-
urtheilt worden/ also hat ihn der stets nagende Gewis-
sens Wurm dahin vermögt/ daß er offentlich bekennt/ er
habe unrecht gehandelt/ bekennt/ es seye dieser JEsus
gantz unschuldig/ ja so gar dasjenige Geld/ welches er
durch die geleiste Verrähterey erworben/ dem vornem-
sten Hohen Priester zun Füssen geworffen/ und dannoch
durch alle diese erzeigte Bußzeichen/ und offentliche Reu
ist er zum Teufel gefahren. Wordurch alle Sünder auf
das möglichste gewarnet werden/ daß sie nach dem Exem-
pel Judae ihre Buß und Bekehrung nit auf die letzt spa-

ren/
Judas will erſt auf die letzt gut thun/


Judas, der loſe Geſell/ will erſt auf die letzt
gut thun/ iſt aber zu ſpat kommen.

DEs verdammten Iſcarioths Gewiſſensloſe
Unthat hat ſich an einem Mittwochen zuge-
tragen/ dahero Chriſtus der gebenedeyte Hey-
In vit,land ſeiner geliebten Braut der H. Catharinæ
von Bononien/ einer Cloſter-Jungfrauen aus
dem Orden der H. Claræ, geoffenbart/ daß ihme alle Mitt-
wochen ſehr ſchwer gefallen/ weilen er gewuſt und vorge-
ſehen/ daß am ſelbigen Tag Judas Iſcarioth, den er vor ei-
nen Apoſtel und Lehrer der Welt auserwaͤhlt/ ihn denen
Juden als ſeinen abgeſagten und aͤrgſten Feinden/ nur
um 30. Silberling verkauffen/ und darauf verrahten
wuͤrde: Durch welche Unthat er ihme ſelbſt einen er-
baͤrmlichen Tod/ der gantzen Stadt Jeruſalem ihre Zer-
ſtoͤhrung/ und endlichen dem geſamten Judenvolck den
aͤuſſerſten Untergang verurſachet. Nachdem nun die-
ſer Abfaim aller Bosheit wahrgenommen/ daß ſolches
unſchuldigſte Lamm GOttes von denen blutgierigen
Rabbinern durch ſeine Verraͤhterey zum harten Tod ver-
urtheilt worden/ alſo hat ihn der ſtets nagende Gewiſ-
ſens Wurm dahin vermoͤgt/ daß er offentlich bekennt/ er
habe unrecht gehandelt/ bekennt/ es ſeye dieſer JEſus
gantz unſchuldig/ ja ſo gar dasjenige Geld/ welches er
durch die geleiſte Verraͤhterey erworben/ dem vornem-
ſten Hohen Prieſter zun Fuͤſſen geworffen/ und dannoch
durch alle dieſe erzeigte Bußzeichen/ und offentliche Reu
iſt er zum Teufel gefahren. Wordurch alle Suͤnder auf
das moͤglichſte gewarnet werden/ daß ſie nach dem Exem-
pel Judæ ihre Buß und Bekehrung nit auf die letzt ſpa-

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[408/0440] Judas will erſt auf die letzt gut thun/ Judas, der loſe Geſell/ will erſt auf die letzt gut thun/ iſt aber zu ſpat kommen. DEs verdammten Iſcarioths Gewiſſensloſe Unthat hat ſich an einem Mittwochen zuge- tragen/ dahero Chriſtus der gebenedeyte Hey- land ſeiner geliebten Braut der H. Catharinæ von Bononien/ einer Cloſter-Jungfrauen aus dem Orden der H. Claræ, geoffenbart/ daß ihme alle Mitt- wochen ſehr ſchwer gefallen/ weilen er gewuſt und vorge- ſehen/ daß am ſelbigen Tag Judas Iſcarioth, den er vor ei- nen Apoſtel und Lehrer der Welt auserwaͤhlt/ ihn denen Juden als ſeinen abgeſagten und aͤrgſten Feinden/ nur um 30. Silberling verkauffen/ und darauf verrahten wuͤrde: Durch welche Unthat er ihme ſelbſt einen er- baͤrmlichen Tod/ der gantzen Stadt Jeruſalem ihre Zer- ſtoͤhrung/ und endlichen dem geſamten Judenvolck den aͤuſſerſten Untergang verurſachet. Nachdem nun die- ſer Abfaim aller Bosheit wahrgenommen/ daß ſolches unſchuldigſte Lamm GOttes von denen blutgierigen Rabbinern durch ſeine Verraͤhterey zum harten Tod ver- urtheilt worden/ alſo hat ihn der ſtets nagende Gewiſ- ſens Wurm dahin vermoͤgt/ daß er offentlich bekennt/ er habe unrecht gehandelt/ bekennt/ es ſeye dieſer JEſus gantz unſchuldig/ ja ſo gar dasjenige Geld/ welches er durch die geleiſte Verraͤhterey erworben/ dem vornem- ſten Hohen Prieſter zun Fuͤſſen geworffen/ und dannoch durch alle dieſe erzeigte Bußzeichen/ und offentliche Reu iſt er zum Teufel gefahren. Wordurch alle Suͤnder auf das moͤglichſte gewarnet werden/ daß ſie nach dem Exem- pel Judæ ihre Buß und Bekehrung nit auf die letzt ſpa- ren/ In vit,

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/440>, abgerufen am 26.11.2024.